Tag 16: Seenrunde (28 km)
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Heute machen wir uns an die gemütliche Umrundung des Obertrumer Sees, des Mattsees und des Grabensees… gegen den Uhrzeigersinn. Die Route ist beschriftet, aber in Salzburg ist die Schrift auf den Schildern derartig klein, dass man Luchsaugen braucht, um die Aufschriften zu entziffern.
Zuerst geht es vom Campingplatz aus durch Obertrum am See, bevor die Strecke nach links abbiegt. Den See hat man immer im Blick… aber erreichen tut man ihn nie. Der gesamte Radweg führt an den Seen vorbei, wer zum oder ins Wasser will, muss eine der Stichstraßen hinunterfahren. Zuerst lockt eine Schauckelbank zum Rasten. Schilder informieren:
Naturerlebnisweg Obertrum am See
Großer Brachvogel, Bekassine und Kibitz kommen im Frühjahr aus ihren Wintergebieten im Süden zu uns. Zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen brauchen sie Wiesen, die wenig oder gar nicht gedüngt werden, im Frühling nur langsam wachsen und nicht vor Juli gemäht werden. Die Eier werden direkt auf die Wiese gelegt und dort ausgebrütet - daher die Bezeichnung „Wiesenbrüter”. Auf den nassen, weichen und lehmigen offenen Böden stochern sie mit ihren speziell geformten Schnäbeln nach Nahrung. Für einige der vor uns liegenden Streuwiesen wurden Verträge zwischen Naturschutzabteilung und den Bewirtschaftern abgeschlossen, die den frühesten Mahdzeitpunkt‚ die Schnitthäufigkeit und die Art der Düngung festlegen. Von März bis Oktober können die Wiesenbrüter hier beobachtet werden - aber nur aus gebührender Distanz, am besten mit dem Fernrohr. Denn Vorsicht! Wiesenbrüter sind, besonders während der Brutzeit, sehr störungsempfindlich. Daher: Wiesen nicht betreten und Hunde an die Leine!
Wir sehen allerdings nur einen Fasan im Wiesengrün… und ein paar tief fliegende Schwalben.
Zuerst geht es vom Campingplatz aus durch Obertrum am See, bevor die Strecke nach links abbiegt. Den See hat man immer im Blick… aber erreichen tut man ihn nie. Der gesamte Radweg führt an den Seen vorbei, wer zum oder ins Wasser will, muss eine der Stichstraßen hinunterfahren. Zuerst lockt eine Schauckelbank zum Rasten. Schilder informieren:
Naturerlebnisweg Obertrum am See
Großer Brachvogel, Bekassine und Kibitz kommen im Frühjahr aus ihren Wintergebieten im Süden zu uns. Zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen brauchen sie Wiesen, die wenig oder gar nicht gedüngt werden, im Frühling nur langsam wachsen und nicht vor Juli gemäht werden. Die Eier werden direkt auf die Wiese gelegt und dort ausgebrütet - daher die Bezeichnung „Wiesenbrüter”. Auf den nassen, weichen und lehmigen offenen Böden stochern sie mit ihren speziell geformten Schnäbeln nach Nahrung. Für einige der vor uns liegenden Streuwiesen wurden Verträge zwischen Naturschutzabteilung und den Bewirtschaftern abgeschlossen, die den frühesten Mahdzeitpunkt‚ die Schnitthäufigkeit und die Art der Düngung festlegen. Von März bis Oktober können die Wiesenbrüter hier beobachtet werden - aber nur aus gebührender Distanz, am besten mit dem Fernrohr. Denn Vorsicht! Wiesenbrüter sind, besonders während der Brutzeit, sehr störungsempfindlich. Daher: Wiesen nicht betreten und Hunde an die Leine!
Wir sehen allerdings nur einen Fasan im Wiesengrün… und ein paar tief fliegende Schwalben.
Nun geht es gemütlich nach Mattsee, wo man sich stärken, die Kirche oder ein paar andere lokale Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Schilder informieren:
Die Entwicklung des Ortes
Der Ort Mattsee ist wie der gleichnamige See nach der Mattig benannt, dem Zu- und Abfluss der drei Seen. Der Name, der im Mittelalter als „Modig” ausgesprochen wurde, geht auf einen keltischen Personennamen Matah bzw. Madug zurück. Ursprünglich galt der Name Mattsee für die drei zusammenhängenden Seen. 1562 wurde der Mattsee als Undersee, der Obertrumer See als Obersee bezeichnet. Der Name Niedertrum für das Nordufer des Mattsees ist ebenso wie Obertrum vom Woirt „drum” (Endstück ) abgeleitet, das aus der alten Fischersprache stammt. Mit dem Kloster Mattsee kam der Ort nach 903 an das Bistum Passau. Aus einem Teil des Klosterbesitzes und Gütern, die sie dazu erwarben, bildeten die Passauer Bischöfe die Herrschaft Mattsee. Der Salzburger Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim erwarb 1379 Burg und Herrschaft Mattsee als Pfand vom Bistum Passau. Dazu gehörten auch deer Ort Mattsee, das Gericht auf dem Höchfeld und der Markt Straßwalchen. 1390 gelang ihm dann der Kauf um 7.000 Pfund Wiener Pfennige: Sein Nachfolger, Erzbischof Gregor Schenk von Osterwitz, musste 1398 nochmals 8.000 Pfund bezahlen, um das Bistum Passau ganz abzufinden. Als Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau um 1600 den Vorderwartstein aus seinem Besitz abgab, entwickelte sich eine erste Bautätigkeit abseits vom ursprünglichen Ortskern. Zur Gemeinde Mattsee gehören noch die Katastralgemeinden Hof und Obernberg mit zahlreichen kleinen Ortschaften. Im Jahre 1859 wurde das erste Schulhaus erbaut und 1868 ein Armenhaus eingerichtet, das bis 1940 Bestand hatte. Am 15. Mai 1935 wurde Mattsee zum Markt erhaben.
Denkmal Bayernherzog Tassilo III. – Gründer der Abtei Mattsee
Das Stift Mattsee, welches nach heutigem Stand der historischen Forschung auf die Gründung der Abtei um 760 zurückgeht, hat zum 1250-Jahr-Jubiläum dem Gründer, Herzog Tassilo III.‚ das Denkmal auf dem Stiftsplatz errichtet, unterstützt von Sponsoren und Spendern. Frau Prof Latte Ranft / Salzburg hat es geschaffen; gegossen wurde es in der Kunstgießerei Krismer in Telfs/Tirol. Eine Scheibe symbolisiert das Rad des Lebens und derzeit, gehalten von den Symbolfiguren Löwe (für Bayern), Adler (für Franken) und Schlange (Sinnbild des Verrats). Oben thront Tassilo III. über seinem Lebenswerk und seinem Schicksal, dargestellt nicht als mächtiger Herrscher, sondern als der, der äußeren Macht entledigte, verinnerlichte Mensch. Die nicht vergoldete Krone bedeutet Macht und Ohnmacht zugleich. Siehe auch Tafel „Geschichte Stift Mattsee”.
Vorderseite des Denkmals
Rückseite des Denkmals
Geschichte de Stiftes Mattsee
Das Kloster Mattsee wurde um 770/80 gegründet. In der Klostertradition gilt Herzog Tassilo III. von Bayern als Gründer. Der erste Abt Alboin wird 784 genannt. Die Abtei Mattsee, die schon im 9. Jh. über eine hochentwickelte Schreibschule (Scriptorium) verfügte, nahm wohl damals die Benediktinerregel an. Der ostfränkische König Karlmann schenkte 877 Mattsee an das von ihm gegründete Stift Altötting. Durch Abt Purchard, der die Klöster Mattsee, Altötting und Kremsmünster unter seiner Leitung vereinigte und 903 Bischof von Passau wurde, kam Mattsee an das Bistum Passau. Wahrscheinlich unter Bischof Berengar von Passau (1013-1045) wurde Mattsee in ein weltpriesterliches Kollegiatstift umgewandelt und besitzt diese Stellung bis heute. Während der frei gewählte Propst das klosterähnliche, an die Stiftskirche anschließende Propsteigebäude bewohnte, erhielten die Kanoniker eigene Pfründen und eigene Häuser (18. Jh.). Ihre wichtigste Aufgabe war die Seelsorge in den Pfarren Mattsee (errichtet 1143), Obertrum, Astätt-Lochen, Kirchberg, Pöndorf-Frankenmarkt und Vöcklamarkt und deren Filialen. Beim Verkauf der Herrschaft Mattsee (1390/98) behielt sich Bischof Georg von Passau die bischöflichen Rechte und die Lehenschaft der Propstei unter Wahrung aller ihrer Rechte vor. Erst 1807 wurden das Kollegiatstift Mattsee und die Pfarren Mattsee, Seeham, Obertrum, Straßwalchen und Schleedorf von der Diözese Passau an die Erzdiözese Salzburg abgetreten. Die Stiftskirche von Mattsee ist dem hl. Michael geweiht und stammt im Kern aus dem 13. Jh. Wolfgang Hagenauer errichtete 1766/67 die Westanlage mit dem mächtigen, 76 m hohen Kirchturm, der das Wahrzeichen von Stift und Umgebung bildet („Goliath des Mattigtales”).
Die Entwicklung des Ortes
Der Ort Mattsee ist wie der gleichnamige See nach der Mattig benannt, dem Zu- und Abfluss der drei Seen. Der Name, der im Mittelalter als „Modig” ausgesprochen wurde, geht auf einen keltischen Personennamen Matah bzw. Madug zurück. Ursprünglich galt der Name Mattsee für die drei zusammenhängenden Seen. 1562 wurde der Mattsee als Undersee, der Obertrumer See als Obersee bezeichnet. Der Name Niedertrum für das Nordufer des Mattsees ist ebenso wie Obertrum vom Woirt „drum” (Endstück ) abgeleitet, das aus der alten Fischersprache stammt. Mit dem Kloster Mattsee kam der Ort nach 903 an das Bistum Passau. Aus einem Teil des Klosterbesitzes und Gütern, die sie dazu erwarben, bildeten die Passauer Bischöfe die Herrschaft Mattsee. Der Salzburger Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim erwarb 1379 Burg und Herrschaft Mattsee als Pfand vom Bistum Passau. Dazu gehörten auch deer Ort Mattsee, das Gericht auf dem Höchfeld und der Markt Straßwalchen. 1390 gelang ihm dann der Kauf um 7.000 Pfund Wiener Pfennige: Sein Nachfolger, Erzbischof Gregor Schenk von Osterwitz, musste 1398 nochmals 8.000 Pfund bezahlen, um das Bistum Passau ganz abzufinden. Als Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau um 1600 den Vorderwartstein aus seinem Besitz abgab, entwickelte sich eine erste Bautätigkeit abseits vom ursprünglichen Ortskern. Zur Gemeinde Mattsee gehören noch die Katastralgemeinden Hof und Obernberg mit zahlreichen kleinen Ortschaften. Im Jahre 1859 wurde das erste Schulhaus erbaut und 1868 ein Armenhaus eingerichtet, das bis 1940 Bestand hatte. Am 15. Mai 1935 wurde Mattsee zum Markt erhaben.
Denkmal Bayernherzog Tassilo III. – Gründer der Abtei Mattsee
Das Stift Mattsee, welches nach heutigem Stand der historischen Forschung auf die Gründung der Abtei um 760 zurückgeht, hat zum 1250-Jahr-Jubiläum dem Gründer, Herzog Tassilo III.‚ das Denkmal auf dem Stiftsplatz errichtet, unterstützt von Sponsoren und Spendern. Frau Prof Latte Ranft / Salzburg hat es geschaffen; gegossen wurde es in der Kunstgießerei Krismer in Telfs/Tirol. Eine Scheibe symbolisiert das Rad des Lebens und derzeit, gehalten von den Symbolfiguren Löwe (für Bayern), Adler (für Franken) und Schlange (Sinnbild des Verrats). Oben thront Tassilo III. über seinem Lebenswerk und seinem Schicksal, dargestellt nicht als mächtiger Herrscher, sondern als der, der äußeren Macht entledigte, verinnerlichte Mensch. Die nicht vergoldete Krone bedeutet Macht und Ohnmacht zugleich. Siehe auch Tafel „Geschichte Stift Mattsee”.
Vorderseite des Denkmals
- Das irisch-keltische Kreuz verweist auf diesen kulturellen Einfluss unter dem Zeitgenossen Bischof Virgil.
- Tassilo III. drückt seine erste Kirche Mattsee ans Herz.
- Die Familie teilt sein Schicksal, Frau und Kinder sind wie Gräber. Weitere 1 7 Klöster werden als Gründungen Tassilos ausgewiesen. Den Verlust der Macht zeigt das nach unten gewendete Szepter.
- Die Gerichtshand weist auf die ungerechte Entmachtung Tassilos durch seinen Vetter Karl d. Großen hin.
- Das Schiff mit Christus und 12 Jüngern ist ein Bild für dasStift Mattsee von heute, mit den 12 Kanonikern.
Rückseite des Denkmals
- Die Kernbotschaft des Denkmals wird dem 2. Korintherbrief entnommen: „Die Kraft wird in Schwachheit vollendet. Denn wann ich schwach bin, dann bin ich stark”. In der menschlichen Erniedrigung kommt die Kraft Gottes zum Tragen.
- Der Gekreuzigte mit dem Fischkörper‚ umgeben von emporsteigenden und fallenden Engeln unter einem Triumphbogen in Form des 8. Jahrhunderts, verbindet die Mystik des Kreuzes mit dem Ort Mattsee.
- Neben dem vergänglichen Lebenslauf Tassilos bleibt der Tassilokelch bestehen: was im Geist gesät worden ist, übersteht alle Zeit.
Geschichte de Stiftes Mattsee
Das Kloster Mattsee wurde um 770/80 gegründet. In der Klostertradition gilt Herzog Tassilo III. von Bayern als Gründer. Der erste Abt Alboin wird 784 genannt. Die Abtei Mattsee, die schon im 9. Jh. über eine hochentwickelte Schreibschule (Scriptorium) verfügte, nahm wohl damals die Benediktinerregel an. Der ostfränkische König Karlmann schenkte 877 Mattsee an das von ihm gegründete Stift Altötting. Durch Abt Purchard, der die Klöster Mattsee, Altötting und Kremsmünster unter seiner Leitung vereinigte und 903 Bischof von Passau wurde, kam Mattsee an das Bistum Passau. Wahrscheinlich unter Bischof Berengar von Passau (1013-1045) wurde Mattsee in ein weltpriesterliches Kollegiatstift umgewandelt und besitzt diese Stellung bis heute. Während der frei gewählte Propst das klosterähnliche, an die Stiftskirche anschließende Propsteigebäude bewohnte, erhielten die Kanoniker eigene Pfründen und eigene Häuser (18. Jh.). Ihre wichtigste Aufgabe war die Seelsorge in den Pfarren Mattsee (errichtet 1143), Obertrum, Astätt-Lochen, Kirchberg, Pöndorf-Frankenmarkt und Vöcklamarkt und deren Filialen. Beim Verkauf der Herrschaft Mattsee (1390/98) behielt sich Bischof Georg von Passau die bischöflichen Rechte und die Lehenschaft der Propstei unter Wahrung aller ihrer Rechte vor. Erst 1807 wurden das Kollegiatstift Mattsee und die Pfarren Mattsee, Seeham, Obertrum, Straßwalchen und Schleedorf von der Diözese Passau an die Erzdiözese Salzburg abgetreten. Die Stiftskirche von Mattsee ist dem hl. Michael geweiht und stammt im Kern aus dem 13. Jh. Wolfgang Hagenauer errichtete 1766/67 die Westanlage mit dem mächtigen, 76 m hohen Kirchturm, der das Wahrzeichen von Stift und Umgebung bildet („Goliath des Mattigtales”).
Stiftkirche Mattsee
Während der Generalsanierung der Stiftskirche 1976-1979 wurden bei archäologischen Grabungen Fundamente dreier Vorgängerkirchen entdeckt. Die erste Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als hölzerner Ständerbau errichtet. Die Rekonstruktion anhand der Pfostengruben ergab ein 9 x 13 m großes, durch tragende Holzsäulen gegliedertes Mittelschiff. Ein Baumsarg, der 1954 geborgen wurde, stammt ebenfalls aus dem späten 8. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert wurde der älteste Holzbau durch eine Steinkirche ersetzt. Der Grundriss dieser rechteckigen Saalkirche entsprach annähernd dem Ausmaß des heutigen Mittelschiffes. Die darauffolgende dreischiffige spätromanische Basilika fiel im Jahre 1276 einem Brand zum Opfer. Daraufhin wurde von 1320 bis 1340 die heutige Stiftskirche erbaut. Für diese dreischiffige gotische Säulenbasilika mit Querschiff und dreiseitig geschlossenem, erhöhtem Chor verwendete man teilweise noch die Fundamente der Vorgängerkirche. Der Dechant Johann Sebastian Wisinger (1680-1713) verlieh der Kirche, durch Barockisierung des Inneren, ihr heutiges Aussehen. Als besonders sehenswert gelten die beiden vom Mondseer Bildschnitzer Meinrad Guggenbichler geschaffenen Seitenaltäre (Maria Trost-Altar und Cölestinaltar) sowie der marmorne Hochaltar vom Steinmetz Johann Högler aus Salzburg. Das vom Salzburger Hofmaler Jakob Zanusi angefertigte Altarbild zeigt den hl. Michael in der Verehrung der Heiligen Dreifaltigkeit. Der Kreuzgang von 1368 wurde durch Wolfgang Hagenauer umgebaut und eingewölbt.
Während der Generalsanierung der Stiftskirche 1976-1979 wurden bei archäologischen Grabungen Fundamente dreier Vorgängerkirchen entdeckt. Die erste Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts als hölzerner Ständerbau errichtet. Die Rekonstruktion anhand der Pfostengruben ergab ein 9 x 13 m großes, durch tragende Holzsäulen gegliedertes Mittelschiff. Ein Baumsarg, der 1954 geborgen wurde, stammt ebenfalls aus dem späten 8. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert wurde der älteste Holzbau durch eine Steinkirche ersetzt. Der Grundriss dieser rechteckigen Saalkirche entsprach annähernd dem Ausmaß des heutigen Mittelschiffes. Die darauffolgende dreischiffige spätromanische Basilika fiel im Jahre 1276 einem Brand zum Opfer. Daraufhin wurde von 1320 bis 1340 die heutige Stiftskirche erbaut. Für diese dreischiffige gotische Säulenbasilika mit Querschiff und dreiseitig geschlossenem, erhöhtem Chor verwendete man teilweise noch die Fundamente der Vorgängerkirche. Der Dechant Johann Sebastian Wisinger (1680-1713) verlieh der Kirche, durch Barockisierung des Inneren, ihr heutiges Aussehen. Als besonders sehenswert gelten die beiden vom Mondseer Bildschnitzer Meinrad Guggenbichler geschaffenen Seitenaltäre (Maria Trost-Altar und Cölestinaltar) sowie der marmorne Hochaltar vom Steinmetz Johann Högler aus Salzburg. Das vom Salzburger Hofmaler Jakob Zanusi angefertigte Altarbild zeigt den hl. Michael in der Verehrung der Heiligen Dreifaltigkeit. Der Kreuzgang von 1368 wurde durch Wolfgang Hagenauer umgebaut und eingewölbt.
Kurz nach Mattsee hat man einen steilen Anstieg von knapp 100 Höhenmetern zu überwinden. Am höchsten Punkt geht die Straße in einen Schotterweg über, der erst bei Gebertsham endet. Hier kann man sich wieder in einer Schaukelbank erholen, sich über den Ur-Mattsee informieren oder einfach nur die phänomenale Aussicht ins Salzburger Land genießen. Schilder berichten:
Ur-Mattsee
Während der Eiszeit (1,8 Millionen Jahre bis 10.000 Jahre war das „Salzburger Dreiseenland” immer wieder von einem mehrere 100 m mächtigen Gletscher bedeckt. Der Mattsee-Zweiggletscher‚ der zum Eisstrom der Salzachgletschers gehörte, reichte bis nach Oberösterreich. Die Endmoränen der letzten oder Würm-Kaltzeit (75.000-10.000 Jahre) umschlingen, wie bereits vor 20.000 Jahren, noch heute den Mattsee auf der Nord- und Ostseite. Sie sind von Schimmerljuden über Wichenham, östlich Gebertsham bis nach Obernberg zu verfolgen. Das Gletschertor befand sich in Niedertrum. Mattsee, Obertrumer See und Grabensee entstanden aus dem nacheiszeitlichen Ur-Mattsee. Der Wasserspiegel des Ur-Mattsees lag noch auf 525 m (heute 503 m), da er durch eiszeitliche Endmoränenrücken im Nordosten abgedämmt wurde. Wo befand sich der Abfluss des Ur-Mattsees? Geologen stellten fest, dass dieser über die Talfurche Niedertrum, Wichenham und Astätt nach Norden entwässerte. Erst im Laufe der Jahrtausende stellte sich das hydrologische System um, Heute entwässert die Mattig das „Salzburger Dreiseenland” über den Grabensee nach Norden zum Inn. Der Ur-Mattsee bestand noch im Mittelalter. Dies ist auf alten Landkarten zu sehen. Der Seespiegel lag damals über dem heutigen Niveau von 503 m. Die dazugehörige Uferlinie konnte durch eine Humusschicht in einem blaugrauen Seetonhorizont eruiert werden. Der Ur-Mattsee zerfiel erst in den letzten Jahrhunderten in die heutigen drei Seen. Das Seebecken des Mattsees wird von der Hungersteinschwelle durchzogen. Diese Härtlingsrippe trennt das Mattsee-Becken im Süden vom Niedertrum-Becken im Norden.
Gebertsham
Die Filialkirche zum „Heiligen Kreuz” in Gebertsham steht auf einer breiten Terrasse, ca. 40 m über dem nordöstlichen Ufer des Mattsees. Die bairische Siedlung Gebertsham, deren Name an einen Gerbrecht als Gründer erinnert, wird im 13. Jh. erstmals genannt. In der Verkaufsurkunde eines Hofes von 1483 wird mit den Worten „zu Gebratzhaim zunächst beim Hl. Kreuz” auch die kleine Kirche erwähnt. Die heutige Kirche wurde um 1500 als kleiner, einschiffiger Bau mit westseitigem Dachreiter errichtet. Die gotischen Gewölberippen hat man im 18. Jh. heraus gebrochen. Seit der Erstnennung gehört Gebertsham als Filialkirche zur Pfarre Lochen. Die Entstehung des Gebertshamer Flügelaltar fällt in die Zeit um 1515/20. Der Altar wird dem Meister Gordian Guckh, der Bürgermeister in Laufen war, oder zumindest dessen Werkstätte zugeschrieben. Im geöffneten Zustand zeigt der Altar im prunkvollen Mittelschrein eine Kreuzigungsdarstellung. Die oberen Tafeln erzählen die Legende von der Auffindung des hl. Kreuzes, die unteren zeigen die Olbergszene und die Kreuztragung mit Simon von Cyrene aus dem Leidensweg Christi. Auf den Außenseiten der Flügel sind ebenfalls Passionsszenen dargestellt. Der Predellenschrein in der unteren Hälfte des Altars belegt die Grablegung Christi. Im Gesprenge, das der Wölbung des Kirchenraumes angepasst ist, findet sich die Figurengruppe Maria, Christus und Johannes, die ein weiteres Mal auf die Kreuzigungsthematik des Mittelschreines hinweist. 1986 wurden in der Kirche spätgotische Fresken entdeckt. Diese entsprechen stilistisch der Erbauungszeit der Kirche im frühen 16. Jh.. Auf den vier überlebensgroßen Wandbildern sind der hl. Christophorus, eine Kreuzigungsszene, die Georgslegende und das Martyrium des hl. Sebastian dargestellt. Die Kirche von Gebertsham ist eines der seltenen, ganzheitlich erhaltenen gotisch-sakralen Kulturdenkmäler Österreichs.
Die Filialkirche zum „Heiligen Kreuz” in Gebertsham steht auf einer breiten Terrasse, ca. 40 m über dem nordöstlichen Ufer des Mattsees. Die bairische Siedlung Gebertsham, deren Name an einen Gerbrecht als Gründer erinnert, wird im 13. Jh. erstmals genannt. In der Verkaufsurkunde eines Hofes von 1483 wird mit den Worten „zu Gebratzhaim zunächst beim Hl. Kreuz” auch die kleine Kirche erwähnt. Die heutige Kirche wurde um 1500 als kleiner, einschiffiger Bau mit westseitigem Dachreiter errichtet. Die gotischen Gewölberippen hat man im 18. Jh. heraus gebrochen. Seit der Erstnennung gehört Gebertsham als Filialkirche zur Pfarre Lochen. Die Entstehung des Gebertshamer Flügelaltar fällt in die Zeit um 1515/20. Der Altar wird dem Meister Gordian Guckh, der Bürgermeister in Laufen war, oder zumindest dessen Werkstätte zugeschrieben. Im geöffneten Zustand zeigt der Altar im prunkvollen Mittelschrein eine Kreuzigungsdarstellung. Die oberen Tafeln erzählen die Legende von der Auffindung des hl. Kreuzes, die unteren zeigen die Olbergszene und die Kreuztragung mit Simon von Cyrene aus dem Leidensweg Christi. Auf den Außenseiten der Flügel sind ebenfalls Passionsszenen dargestellt. Der Predellenschrein in der unteren Hälfte des Altars belegt die Grablegung Christi. Im Gesprenge, das der Wölbung des Kirchenraumes angepasst ist, findet sich die Figurengruppe Maria, Christus und Johannes, die ein weiteres Mal auf die Kreuzigungsthematik des Mittelschreines hinweist. 1986 wurden in der Kirche spätgotische Fresken entdeckt. Diese entsprechen stilistisch der Erbauungszeit der Kirche im frühen 16. Jh.. Auf den vier überlebensgroßen Wandbildern sind der hl. Christophorus, eine Kreuzigungsszene, die Georgslegende und das Martyrium des hl. Sebastian dargestellt. Die Kirche von Gebertsham ist eines der seltenen, ganzheitlich erhaltenen gotisch-sakralen Kulturdenkmäler Österreichs.
Lochen
Am Ende der Jungsteinzeit (2.800–2.2OO v.Chr.) gehörten der Tannberg und Lochen zum Verbreitungsgebiet der Chamer Kultur, die nach der Stadt Cham im Bayerischen Wald benannt ist. Wie übereinstimmende Keramikfunde mehrerer Höhensiedlungen belegen, war diese Kultur im salzburgisch / oberösterreichischen Alpenvorland weit verbreitet. Eine prähistorische Besonderheit stellt die keltische Viereckschanze von Stullerding dar. Im Wald östlich der Ortschaft Süßpoint findet man ca. 15 m lange und bis zu 1,5 m hohe Erdwälle, die ein Quadrat bilden. Sie waren ursprünglich mit einem Palisadenzaun befestigt. Der Innenhof wurde durch ein Tor betreten. Diese Anlage diente keltischen Priestern (Schamanen) als religiöser Weihebezirk Lochen (Kultstätte). Ihre Entstehung geht auf das 2. – 1. Jh. v. Chr. zurück. Aus der Römerzeit (15 v.Chr. – 476 n.Chr.) stammt das Gewölbe‚ das beim Abbruch des alten Mesnerhauses freigelegt wurde. Ab dem 6. J h. siedelten die Baiern (Bajuwaren) im Innviertel. Lochen wird erstmals in einer Schenkungsurkunde des Passauer Chorbischofs (Landbischofs) Madalwin 903, der Kirchweiler Astätt bereits um 780 genannt. Im Mittelalter zählte Lochen zu den Besitzungen der Passauer Bischöfe im Mattiggau. Durch den Friedensvertrag von Teschen (13. Mai 1779), nach dem „Bayerischen Erbfolgekrieg” zwischen Kaiser Joseph II. von Österreich und König Friedrich II. von Preußen‚ kam das Innviertel zum Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Während der napoleonischen Kriege geriet dieses nochmals unter bayerische Herrschaft, wurde aber im Münchener Vertrag (14. April 1816) wieder Österreich angegliedert. Die gotische Pfarrkirche zu Lochen beherbergt Kunstschätze der besonderen Art. Dazu zählen der Hochaltar (1709), die Kanzel (1713), die Konsolfiguren „Schmerzensmann” und der „Gute Hirte” (1710) und die „Schmerzhafte Muttergottes aus der Kreuzigungsgruppe” (1711), die alle Werke des großen österreichischen Barockbildhauers Meinrad Guggenbichler (1649-1723) sind.
Am Ende der Jungsteinzeit (2.800–2.2OO v.Chr.) gehörten der Tannberg und Lochen zum Verbreitungsgebiet der Chamer Kultur, die nach der Stadt Cham im Bayerischen Wald benannt ist. Wie übereinstimmende Keramikfunde mehrerer Höhensiedlungen belegen, war diese Kultur im salzburgisch / oberösterreichischen Alpenvorland weit verbreitet. Eine prähistorische Besonderheit stellt die keltische Viereckschanze von Stullerding dar. Im Wald östlich der Ortschaft Süßpoint findet man ca. 15 m lange und bis zu 1,5 m hohe Erdwälle, die ein Quadrat bilden. Sie waren ursprünglich mit einem Palisadenzaun befestigt. Der Innenhof wurde durch ein Tor betreten. Diese Anlage diente keltischen Priestern (Schamanen) als religiöser Weihebezirk Lochen (Kultstätte). Ihre Entstehung geht auf das 2. – 1. Jh. v. Chr. zurück. Aus der Römerzeit (15 v.Chr. – 476 n.Chr.) stammt das Gewölbe‚ das beim Abbruch des alten Mesnerhauses freigelegt wurde. Ab dem 6. J h. siedelten die Baiern (Bajuwaren) im Innviertel. Lochen wird erstmals in einer Schenkungsurkunde des Passauer Chorbischofs (Landbischofs) Madalwin 903, der Kirchweiler Astätt bereits um 780 genannt. Im Mittelalter zählte Lochen zu den Besitzungen der Passauer Bischöfe im Mattiggau. Durch den Friedensvertrag von Teschen (13. Mai 1779), nach dem „Bayerischen Erbfolgekrieg” zwischen Kaiser Joseph II. von Österreich und König Friedrich II. von Preußen‚ kam das Innviertel zum Erzherzogtum Österreich ob der Enns. Während der napoleonischen Kriege geriet dieses nochmals unter bayerische Herrschaft, wurde aber im Münchener Vertrag (14. April 1816) wieder Österreich angegliedert. Die gotische Pfarrkirche zu Lochen beherbergt Kunstschätze der besonderen Art. Dazu zählen der Hochaltar (1709), die Kanzel (1713), die Konsolfiguren „Schmerzensmann” und der „Gute Hirte” (1710) und die „Schmerzhafte Muttergottes aus der Kreuzigungsgruppe” (1711), die alle Werke des großen österreichischen Barockbildhauers Meinrad Guggenbichler (1649-1723) sind.
Die Auslieferungsstätten
„Der Obrigkeit ausgeliefert”
Innerhalb von drei Tagen mussten „todeswürdige” Verbrecher, die im Bereich des salzburgischen Pflegegerichtes Mattsee aufgegriffen wurden, an das bayerische Pfleggericht Braunau mit einem besonderen Ritual ausgeliefert werden. Im Sommer erfolgte die Übergabe bei Niedertrum im Mattsee selbst. Der braunauische Beamte ritt bis zum Sattelbogen des Pferdes in den See und übernahm den mit einem Schiff herangeführten Delinquenten. im Winter wurde die Übergabe in der Waldzunge zwischen der Ortschaft Wimm und Gebertsham beim so genannten „Retten- oder Königsbächl” an der alten Verbindungsstraße zwischen Braunau und Salzburg vollzogen.
Rücklieferungen nach Mattsee
Nicht jede/r Ausgelieferte war dem Tode geweiht. Zahlreiche Malefikanten wurden zur Abstrafung nach Mattsee zurückgebracht, da Verfahrensfehler vorlagen oder die Todesstrafe nicht zur Anwendung kam.
Auslieferung von Selbstmördern
Im Rahmen von Ermittlungen und einer Leichenbeschau wurde das nähere Umfeld eines Selbstmörders beleuchtet. Konnte eine geistige Erkrankung ausgeschlossen werden, so blieb ein christliches Begräbnis in geweihter Erde verwehrt. Selbstmörder wurden in der Regel vom Abdecker in ein Fass oder eine Kiste genagelt und an das bayerische Pfleggericht Weilhart (Braunau) ausgeliefert. Meist erschien der Burghausener Scharfrichter oder dessen Knecht zur Übernahme. Die Leichen wurden beim Galgen bei Babenham verbrannt oder verscharrt.
Einige Beispiele von Auslieferungen
Am 23. Juni 1598 wurden „Paul Steuber zu Wisenberg” und „Gilg Doppler Müller” in Toppl wegen falschen Münzens bei Niedertrum zwischen 5 Uhr und 6 Uhr an Bayern ausgeliefert.
Am 23 Dezember 1592 wurde um 9 Uhr vormittags „Christoph Remisperger zu Saulach” wegen Diebstahls beim Klampfer in Reitsham beim Königs- oder Rettenbach übergeben.
1592 wurde ein „Wolfgang zue Oberntrumb wegen Diebstall” an Braunau ausgeliefert und schließlich bei Babenham mit dem „Strang richten lassen”.
Ein Leonhard von Singham „wurde dem Gericht Braunau überantwurt” und im Bereich des Galgens oberhalb Babenham auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Am 14. Juni 1600 wurde um 8 Uhr vormittags „Blasien Ebner von Saalfelden wegen begangenen Diebstalls” bei Niedertrum ausgeliefert.
Den 21. oder 23.Juli 1605 wurde um 9 Uhr vormittags mit Bayern die Übergabe von
Michael Billinger, sonst „Michl mit der geschwollenen Handten genannt”, vereinbart, da dieser „ain Übelthäter” gewesen sein soll.
„Richardt Linner Müllner zu Aussenwaldt” wurde wegen „aines beganngenen Diebstahls am 30isten Aprilis morgens auf 7 Uhr” im Jahr 1611 ausgeliefert.
1615: „Matheus Fleischl von Altenperg, Mattseer Gerichts, ain 13. jähriger Pueb wegen aines mit ainem Stainwurff begangenen freventlichen Totschlags am 21isten Augusti nachmittentag umb 2 oder 3 Uhr” im See bei Niedertrum.
„4 Persohnen, als Benedict Pöschl‚ Thoman, Davit und Mathiaß die Glickhen genannt wegen begangener Diebställ” wurden am 20.Juli 1638 ausgeliefert.
„Der Obrigkeit ausgeliefert”
Innerhalb von drei Tagen mussten „todeswürdige” Verbrecher, die im Bereich des salzburgischen Pflegegerichtes Mattsee aufgegriffen wurden, an das bayerische Pfleggericht Braunau mit einem besonderen Ritual ausgeliefert werden. Im Sommer erfolgte die Übergabe bei Niedertrum im Mattsee selbst. Der braunauische Beamte ritt bis zum Sattelbogen des Pferdes in den See und übernahm den mit einem Schiff herangeführten Delinquenten. im Winter wurde die Übergabe in der Waldzunge zwischen der Ortschaft Wimm und Gebertsham beim so genannten „Retten- oder Königsbächl” an der alten Verbindungsstraße zwischen Braunau und Salzburg vollzogen.
Rücklieferungen nach Mattsee
Nicht jede/r Ausgelieferte war dem Tode geweiht. Zahlreiche Malefikanten wurden zur Abstrafung nach Mattsee zurückgebracht, da Verfahrensfehler vorlagen oder die Todesstrafe nicht zur Anwendung kam.
Auslieferung von Selbstmördern
Im Rahmen von Ermittlungen und einer Leichenbeschau wurde das nähere Umfeld eines Selbstmörders beleuchtet. Konnte eine geistige Erkrankung ausgeschlossen werden, so blieb ein christliches Begräbnis in geweihter Erde verwehrt. Selbstmörder wurden in der Regel vom Abdecker in ein Fass oder eine Kiste genagelt und an das bayerische Pfleggericht Weilhart (Braunau) ausgeliefert. Meist erschien der Burghausener Scharfrichter oder dessen Knecht zur Übernahme. Die Leichen wurden beim Galgen bei Babenham verbrannt oder verscharrt.
Einige Beispiele von Auslieferungen
Am 23. Juni 1598 wurden „Paul Steuber zu Wisenberg” und „Gilg Doppler Müller” in Toppl wegen falschen Münzens bei Niedertrum zwischen 5 Uhr und 6 Uhr an Bayern ausgeliefert.
Am 23 Dezember 1592 wurde um 9 Uhr vormittags „Christoph Remisperger zu Saulach” wegen Diebstahls beim Klampfer in Reitsham beim Königs- oder Rettenbach übergeben.
1592 wurde ein „Wolfgang zue Oberntrumb wegen Diebstall” an Braunau ausgeliefert und schließlich bei Babenham mit dem „Strang richten lassen”.
Ein Leonhard von Singham „wurde dem Gericht Braunau überantwurt” und im Bereich des Galgens oberhalb Babenham auf dem Scheiterhaufen hingerichtet.
Am 14. Juni 1600 wurde um 8 Uhr vormittags „Blasien Ebner von Saalfelden wegen begangenen Diebstalls” bei Niedertrum ausgeliefert.
Den 21. oder 23.Juli 1605 wurde um 9 Uhr vormittags mit Bayern die Übergabe von
Michael Billinger, sonst „Michl mit der geschwollenen Handten genannt”, vereinbart, da dieser „ain Übelthäter” gewesen sein soll.
„Richardt Linner Müllner zu Aussenwaldt” wurde wegen „aines beganngenen Diebstahls am 30isten Aprilis morgens auf 7 Uhr” im Jahr 1611 ausgeliefert.
1615: „Matheus Fleischl von Altenperg, Mattseer Gerichts, ain 13. jähriger Pueb wegen aines mit ainem Stainwurff begangenen freventlichen Totschlags am 21isten Augusti nachmittentag umb 2 oder 3 Uhr” im See bei Niedertrum.
„4 Persohnen, als Benedict Pöschl‚ Thoman, Davit und Mathiaß die Glickhen genannt wegen begangener Diebställ” wurden am 20.Juli 1638 ausgeliefert.
Die Auslieferung der Katharina Hierschlager im Jahr 1699
Der bayerische Amtmann von Munderfing‚ Melchiorn Gensperg, wurde Ende November 1699 per Amtszettel aufgefordert, sich gefasst zumachen „und auf Tag und Stundt mit Wagen und Pferd auch Band: und Eisen beim See zu Niderntrumb zu erscheinen”. Dort solle er sich zur Übernahme der verdächtigen Kindsmörderin Katharina Hierschlager bereithalten Der Amtmann machte sich mit einem Knecht auf den Weg „an das gewohnliche Gränizohrt nacher Niderntrumb am See” und übernahm die Delinquentin. Dabei wurden auch die in Mattsee angelegten Akten übernommen. Die Auslieferung war aber an Bedingungen von Salzburger Seite geknüpft. Sollte sich nämlich gemäß den Verträgen von 1530 herausstellen, dass man die Delinquentin in der Schranne Astätt wegen fehlender Beweise nicht richten könne, so müsse sie zur Abstrafung nach Mattsee zurückgeliefert werden. Für die Übernahme durch das Gericht Braunau waren zweieinhalb Tage, zwei Pferde und ein Diener erforderlich. Der bayerische Amtmann brachte die Delinquentin in die Gerichtsfronvest [Gerichtsgebäude mit Gefängnis] nach Braunau und erhielt neben anderen Gebühren auch Aztung- und Eisengelt [Geld für Verpflegung und die Fesseln].
Der bayerische Amtmann von Munderfing‚ Melchiorn Gensperg, wurde Ende November 1699 per Amtszettel aufgefordert, sich gefasst zumachen „und auf Tag und Stundt mit Wagen und Pferd auch Band: und Eisen beim See zu Niderntrumb zu erscheinen”. Dort solle er sich zur Übernahme der verdächtigen Kindsmörderin Katharina Hierschlager bereithalten Der Amtmann machte sich mit einem Knecht auf den Weg „an das gewohnliche Gränizohrt nacher Niderntrumb am See” und übernahm die Delinquentin. Dabei wurden auch die in Mattsee angelegten Akten übernommen. Die Auslieferung war aber an Bedingungen von Salzburger Seite geknüpft. Sollte sich nämlich gemäß den Verträgen von 1530 herausstellen, dass man die Delinquentin in der Schranne Astätt wegen fehlender Beweise nicht richten könne, so müsse sie zur Abstrafung nach Mattsee zurückgeliefert werden. Für die Übernahme durch das Gericht Braunau waren zweieinhalb Tage, zwei Pferde und ein Diener erforderlich. Der bayerische Amtmann brachte die Delinquentin in die Gerichtsfronvest [Gerichtsgebäude mit Gefängnis] nach Braunau und erhielt neben anderen Gebühren auch Aztung- und Eisengelt [Geld für Verpflegung und die Fesseln].
Nun geht es recht flott um das Nordende des Mattsees herum, ein wenig durchs Land – man beachte die mächtigen Landwirtschaften – bevor man links den Grabensee erspäht. Zugänge sind spärlich, ist alles Naturschutzgebiet.
Am Obertrumer See ist dann Seeham noch ein Zentrum, das sich anscheinend mit Haut und Haaren dem Bio-Gedanken verschrieben hat. Diverse Schilder informieren über den Ort.
Die letzten Kilometer sind dann auch noch schnell zurückgelegt und man hat in kurzer Zeit gleich drei Seen umrundet. Für diejenigen, die mehr wollen: In den Hügeln hinter Mattsee liegen noch ein paar Tümpel mit dem Namen Egelsee.
Am Obertrumer See ist dann Seeham noch ein Zentrum, das sich anscheinend mit Haut und Haaren dem Bio-Gedanken verschrieben hat. Diverse Schilder informieren über den Ort.
Die letzten Kilometer sind dann auch noch schnell zurückgelegt und man hat in kurzer Zeit gleich drei Seen umrundet. Für diejenigen, die mehr wollen: In den Hügeln hinter Mattsee liegen noch ein paar Tümpel mit dem Namen Egelsee.