Tour 41: Über die Donauinsel
zum Friedhof der Namenlosen und zur Schwechatmündung
Die Tour von rund 45 Kilometern beginnt wie immer beim Sportclubstadion im schönen Hernals und führt diesmal schnurstracks zur S45-Station Hernals, wo uns der Zug zum Handelskai bringt. Man darf zwar seit einigen Jahren sein Rad gratis mitnehmen, geliebt werden radfahrende Menschen in den Wiener Öffis aber nicht. Der Lift ist in Hernals zwar vorhanden, aber zu klein, die S-Bahn-Garnitur dann eine alte mit zwei steilen Stufen und einem Handlauf in der Mitte und die Station Handelskai… frage nicht!!! Für Menschen mit Koffern, Taschen, Fahrrädern oder besonderen Bedürfnissen ein absoluter baulicher Albtraum mit miserabler und teilweise falscher Beschilderung.
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Auf der Donauinsel kann man dann den ganzen Ärger über die Autostadt Wien hinter sich lassen und entspannt donauabwärts bis zum Kraftwerk Freudenau rollen. Hier überqueren wir die Donau und auch den Donaukanal.
Nun geht es in der Mitte des linksstraßig abwärts führenden Radweges rechts ab in den Kreisel… nicht ganz ungefährlich, obwohl ein Radstreifen markiert ist.
Das Verkehrsaufkommen zum Alberner Hafen ist mäßig, die LKW verschrecken eine ängstlichere Seele aber durchaus. Für Radler ist die Situation wieder mal besch… zuerst geht es kurz die Straße entlang, dann muss man dieselbe nach links überqueren, damit man auf einen Radweg kommt - der aber nur ein paar hundert Meter lang ist - um dann die Straße - bei einer Kreuzung - erneut überqueren zu müssen. Man hat also gleich zwei Mal die Möglichkeit vom MIV niedergewälzt zu werden.
Man kann nun auf den Gehsteig rechts ausweichen - Fußgänger gibts hier eh kaum - und dann ein paar Kilometer weiter auf den Radweg - gut versteckt hinter eine Mauer und schlecht ausgeschrieben - einzubiegen.
Beim Hafen geht es links ab durchs Industriegelände. Am Ende befindet sich eine Stiege, die in den Friedhof der Namenlosen führt. Bis vor dem 2. Weltkrieg wurden hier die nicht indentifizierbaren Personen begraben, die die Donau in der Ecke gerne ans Land spülte. Da man dem Fremden weltweit eher skeptisch gegenübersteht, klassifizierte man sich praktischerweise alle als Selbstmörder_innen - die, wie wir wissen, halt keinen Anspruch auf katholische Erde haben - und verscharrte sie vor Ort. Im Laufe der Zeit sammelten sich so um die 500 Leichen an. Eingemeindung nach Wien und der Kraftwerksbau an der Donau setzten dem unkontrollierten Leichentreiben dann ein Ende. Man begrub ab sofort auf dem Zentralfriedhof.
Trotz der Bezeichnung „Friedhof der Namenlosen“ tragen doch manche Gräber einen Namen.
Das Verkehrsaufkommen zum Alberner Hafen ist mäßig, die LKW verschrecken eine ängstlichere Seele aber durchaus. Für Radler ist die Situation wieder mal besch… zuerst geht es kurz die Straße entlang, dann muss man dieselbe nach links überqueren, damit man auf einen Radweg kommt - der aber nur ein paar hundert Meter lang ist - um dann die Straße - bei einer Kreuzung - erneut überqueren zu müssen. Man hat also gleich zwei Mal die Möglichkeit vom MIV niedergewälzt zu werden.
Man kann nun auf den Gehsteig rechts ausweichen - Fußgänger gibts hier eh kaum - und dann ein paar Kilometer weiter auf den Radweg - gut versteckt hinter eine Mauer und schlecht ausgeschrieben - einzubiegen.
Beim Hafen geht es links ab durchs Industriegelände. Am Ende befindet sich eine Stiege, die in den Friedhof der Namenlosen führt. Bis vor dem 2. Weltkrieg wurden hier die nicht indentifizierbaren Personen begraben, die die Donau in der Ecke gerne ans Land spülte. Da man dem Fremden weltweit eher skeptisch gegenübersteht, klassifizierte man sich praktischerweise alle als Selbstmörder_innen - die, wie wir wissen, halt keinen Anspruch auf katholische Erde haben - und verscharrte sie vor Ort. Im Laufe der Zeit sammelten sich so um die 500 Leichen an. Eingemeindung nach Wien und der Kraftwerksbau an der Donau setzten dem unkontrollierten Leichentreiben dann ein Ende. Man begrub ab sofort auf dem Zentralfriedhof.
Trotz der Bezeichnung „Friedhof der Namenlosen“ tragen doch manche Gräber einen Namen.
Weiter geht es nun entlang der Donau auf dem Treppelweg an Wochenendhäusern auf Stelzen vorbei. Ein sehr romantisches Eck.
Ob hier das Radfahren offiziell verboten oder nur inoffiziell nicht gern gesehen wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Der Treppelweg verläuft bis zum Zusammenfluss von Schwechat und Donau, bis dahin stehen auch die Fischerhütten und Wochenendhäuser, die sowohl mit dem Auto als auch mit Fahrrädern angefahren werden. STVO-konforme Fahrverbotsschilder stehen keine herum, es gibt aber immer wieder mal blaue Schilder mit der Aufschrift „Treppelweg- Radfahren verboten", die aber parallel zur Fahrtrichtung stehen. Anscheinend geht es hier vorwiegend um Haftungsfragen im Falle eines Unfalles.
Die Wegbeschaffenheit ist vielfältig: Asphalt, Schotter, Kiesel, Sand, Wiesenweg…
Wegen eines Donau-Altarmes muss man nach rechts über einen Wiesenweg abbiegen, der zum Hochwasserschutzdamm führt. Vor dem Damm geht der Weg dann links weiter.
Bei der Rückfahrt überqueren wir den Damm… und sehen diesmal ein offizielles Radverbotsschild zweck Naturschutz oder so… scheint aber nur für den transdammischen Pfad donauabwärts zu gelten…
Ein paar futuristisch anmutende Brücken für diverse Leitungen spannen sich über die Landschaft.
Ob hier das Radfahren offiziell verboten oder nur inoffiziell nicht gern gesehen wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Der Treppelweg verläuft bis zum Zusammenfluss von Schwechat und Donau, bis dahin stehen auch die Fischerhütten und Wochenendhäuser, die sowohl mit dem Auto als auch mit Fahrrädern angefahren werden. STVO-konforme Fahrverbotsschilder stehen keine herum, es gibt aber immer wieder mal blaue Schilder mit der Aufschrift „Treppelweg- Radfahren verboten", die aber parallel zur Fahrtrichtung stehen. Anscheinend geht es hier vorwiegend um Haftungsfragen im Falle eines Unfalles.
Die Wegbeschaffenheit ist vielfältig: Asphalt, Schotter, Kiesel, Sand, Wiesenweg…
Wegen eines Donau-Altarmes muss man nach rechts über einen Wiesenweg abbiegen, der zum Hochwasserschutzdamm führt. Vor dem Damm geht der Weg dann links weiter.
Bei der Rückfahrt überqueren wir den Damm… und sehen diesmal ein offizielles Radverbotsschild zweck Naturschutz oder so… scheint aber nur für den transdammischen Pfad donauabwärts zu gelten…
Ein paar futuristisch anmutende Brücken für diverse Leitungen spannen sich über die Landschaft.
Das Areal Schwechat-Donau ist dann ein kleines Paradies… und man kommt direkt ans Wasser. Ob das Eck privat oder doch öffentlich ist, ist nicht ganz erkenntlich. Von hier aus hat man aber einen Panoramablick auf die in Schwechat landenden Flugzeuge.
Retour geht es entlang des Hochwasserdammes bis zum Alberner Hafen, den Radweg und auf dem Gehweg entlang bis zum Donaukanal und denselben zurück Richtung Innenstadt.
Im Bereich Erdberg / Gasometer wird uns wieder einmal vor Augen geführt, dass Radahrer_innen in Wien trotz viel gegenteiligen Polit-Blablas Verkehrsteilnehmer minderer Klasse sind! Dass man einen Haupt-Radweg aus diversen Gründen absperren muss, ist verständlich, dass das aber monatelang ohne Hinweise auf eventuelle Gründe passiert, ist schon ein starkes Stück… und dass dann die Umleitung ebenfalls im Nichts endet ist eine echte Sauerei!!! Die Kreiselabfahrt zur Erdbergerstraße ist gesperrt, man „darf“ sein Gefährt über steile Stufen in die Tiefe werfen. Für 6-Kilo-Rennradler noch kein Mega-Problem, für Tourenfahrer mit Gepäck, Eltern mit Kindern, Radler mit Anhängern, Menschen mit besonderen Bedürfnissen aber eine oft unüberwindbare Hürde!
Dazu kommt dann noch die - Wiener Standard - fehlende Beschilderung der Umfahrung, die verkehrstechnisch sowieso ein Graus ist!
Und so beginnt und endet eine an sich ein sehr erfreuliche Radtour mit Misstönen. Wie beim Thema Rauchen fehlt auch beim Thema Radverkehr in der Stadt der politische Wille zur Umsetzung solider Ideen. Man will es allen irgendwie recht machen… und im Endeffekt sind alle verärgert! Vielleicht mit Kalkül, denn es heißt ja, divide e impera!
PS
Für den Umbau der Südosttangente Knoten Prater wurde der Donaukanal-Radweg bis Ende 2016 total gesperrt. Laut ASFINAG wurde eine Umleitung eingerichtet. Frage an die ASFINAG: Ist es so schwer vier Schilder hinzupflanzen und hin und wieder zu prüfen, ob die auch noch stehen? Oder sie gleich ordentlich aufzustellen? Womit MIVler „leben“ müssen: 15 Wochenendsperren. Womit Radfahrer_innen „leben“ müssen: monatelange (jahrelange?) Totalsperre+beschissene Umfahrung+Null Nutzen aus dem Umbau!!!
Dazu kommt dann noch die - Wiener Standard - fehlende Beschilderung der Umfahrung, die verkehrstechnisch sowieso ein Graus ist!
Und so beginnt und endet eine an sich ein sehr erfreuliche Radtour mit Misstönen. Wie beim Thema Rauchen fehlt auch beim Thema Radverkehr in der Stadt der politische Wille zur Umsetzung solider Ideen. Man will es allen irgendwie recht machen… und im Endeffekt sind alle verärgert! Vielleicht mit Kalkül, denn es heißt ja, divide e impera!
PS
Für den Umbau der Südosttangente Knoten Prater wurde der Donaukanal-Radweg bis Ende 2016 total gesperrt. Laut ASFINAG wurde eine Umleitung eingerichtet. Frage an die ASFINAG: Ist es so schwer vier Schilder hinzupflanzen und hin und wieder zu prüfen, ob die auch noch stehen? Oder sie gleich ordentlich aufzustellen? Womit MIVler „leben“ müssen: 15 Wochenendsperren. Womit Radfahrer_innen „leben“ müssen: monatelange (jahrelange?) Totalsperre+beschissene Umfahrung+Null Nutzen aus dem Umbau!!!