Tour 68: Der Triesting-Gölsentalradweg
Diese Tour von rund 62 Kilometern beginnt in Traisen und endet in Leobersdorf und hat den Gölsental- sowie den Triestingtalradweg zum Ziel.
68 Gölsen-Triesting.gpx | |
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File Type: | gpx |
Der Gölsentalradweg ist 27 offizielle Kilometer lang, und der Triestingtalradweg hat eine offizielle Länge von 34 Kilometern. Beide Radwege sind durchgehend asphaltiert und perfekt beschildert. Der Gölsentalradweg hat sogar Piktogramme auf dem Boden. Die Errichtung des Gölsentalradweges kostete übrigens gut eine Million Euro. Er wurde 2013 fertiggestellt. Die Kosten sind aber ein Lercherlschoaß, wenn man bedenkt dass EIN (!) Autobahnkilometer irgendwas zwischen sechs und zwanzig Millionen kostet… und es nach oben hin keine Grenzen gibt! Ja, unser aller Geld liegt auf der Straße. Der Triesting-Gölsental-Radweg ist übrigens eine der "TOP-Radrouten“ in Niederösterreich, die da sind:
- Iron Curtain Trail
- Triestingau-Radweg
- Piestingtal-Radweg
- Donau-Radweg
- Traisental-Radweg
- Kam-Thaya-March-RAdroute
- EuroVelo 9
- Triesting-Gölsental-Radweg
Der Zug bringt uns nach Traisen, wo wir auf dem Traisentalradweg beginnen. Bei Traisen mündet die Gölsen in die Traisen. Das Gölsental war ja einstmal in slawischer Hand, die dem Bacherl den Namen „die Glucksende“ gab. Das Gölsental ist auch die Heimat des Siebenduttenhansel, der das seltene Glück hatte, von seiner Mutter sieben Jahre gestillt zu werden und so zu enormen Kräften kam. Es rollt sich also bestens durchs Land.
Es geht flussaufwärts nach St. Veit an der Gölsen. Dieser heilige Veit ist ja in Verbindung mit Kobolden dafür zuständig, dass die Schwammerl anständig wachsen. Hier gibt es noch eine Verbindung zwischen dem slawischen Bacherl und dem Slawentum an sich: Der Veit substituierte die doch recht mächtige slawische Kriegsgottheit Svanteti. Ein Schild informiert:
St.Veit an der Gölsen - Seehöhe 371 m
St. Veit liegt im Zentrum des weitläufigen Gölsentals, kurz vor der Mündung der Gölsen in die Traisen. Hier tut sich die Möglichkeit auf, nicht nur die großzügige Tallandschaft, sondern in klaren Nächten auch einmal großzügigen Nachthimmel mit seinen Gestirnen zu betrachten, an der Niederösterreichischen Volkssternwarte im unweit entfernten Michelbach, angeboten von den niederösterreichischen Amateurastronomen (Transport mit lokalem Taxiunternehmen). Der Ort bietet sämtliche Angebote wie Wandern, Radfahren oder Tennis (Sand). Die 4 Tennisplätze des TC St. Veit, direkt am Gölsenufer, bieten optimale Verhältnisse für Ihre Trainingseinheit oder ein Match.
St.Veit an der Gölsen - Seehöhe 371 m
St. Veit liegt im Zentrum des weitläufigen Gölsentals, kurz vor der Mündung der Gölsen in die Traisen. Hier tut sich die Möglichkeit auf, nicht nur die großzügige Tallandschaft, sondern in klaren Nächten auch einmal großzügigen Nachthimmel mit seinen Gestirnen zu betrachten, an der Niederösterreichischen Volkssternwarte im unweit entfernten Michelbach, angeboten von den niederösterreichischen Amateurastronomen (Transport mit lokalem Taxiunternehmen). Der Ort bietet sämtliche Angebote wie Wandern, Radfahren oder Tennis (Sand). Die 4 Tennisplätze des TC St. Veit, direkt am Gölsenufer, bieten optimale Verhältnisse für Ihre Trainingseinheit oder ein Match.
Der nächste größere Ort ist dann Hainfeld. Hier ist Ursprung der Gölsen, die sich aus Fliedersbach und Ramsaubach bildet. Der Ort ist schon eher wichtig für viele Österreicher_innen. Hier wurde 1889 die SPÖ gegründet! Dazu passend gibt es hier auch ein Bierkrugmuseum. Ein Schild des Pilgerweges "Via sacra“ informiert:
Der Weg nach Mariazell
Die Via Sacra gilt als ältester Pilgerweg Österreichs. Seit dem 14. Jahrhundert führt sie zum heiligen Ort Mariazell. Heute können Pilger zwischen zwei Routen wählen: der traditionellen Via Sacra und dem vom Wegverlauf anspruchsvolleren Wiener Wallfahrerweg. Über Mariazell besagt die Gründungslegende, dass 1157 der Mönch Magnus als Seelsorger in das Gebiet des heutigen Wallfahrtsortes ausgeschickt wurde. Als ihm ein Fels den Weg versperrte‚ stellte er seine mitgebrachte Marienfigur nieder. Der Fels spaltete sich und gab den Weg frei. Der Mönch ließ sich auf einer Anhöhe in der Nähe nieder und baute rund um die Marienfigur eine Zelle aus Holz. Sie war Kapelle und Wohnraum zugleich. Aus „Maria in der Zelle" entstand Mariazell. Die spätromanische Marienstatue aus Lindenholz, die Magna Mater Austriae, befindet sich heute in der Gnadenkapelle der Basilika in Mariazell. www.viasacra.at
Hainfeld
1160 erstmals urkundlich erwähnt, war Hainfeld schon im 13. Jahrhundert ein bedeutender Markt. Ab dem 15. Jahrhundert errang der Ort durch seine Sensenhämmer überregionale Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb verlieh Rudolf II. Hainfeld 1583 ein Marktwappen. Europaweite Bekanntheit verdankt Hainfeld dem Umstand, dass hier an der Wende der Jahre 1988/1989 der Einigungsparteitag der Österreichischen Sozialdemokraten abgehalten wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Markt ein beliebter Sommerfrischeort. 1928 wurde Hainfeld zur Stadt erhoben, 1945 fast völlig zerstört. Hainfeld beherbergt auch eine Brauerei und ein Bierkrugmuseum, in dem rund 350 Bierkrüge aus vergangenen Jahrhunderten ausgestellt sind.
Die Hainfelder Pfarrkirche
Die Pfarrkirche St. Andreas, ein Juwel der Gotik, steht weithin sichtbar am Fuße des Kirchenberges, an derselben Stelle, wo sich früher eine romanische Wehrkirche erhob. Die erste urkundliche Erwähnung reicht bis ins Jahr 1161 zurück, als das Benediktinerstift Göttweig die Kirchen von Hainfeld und St. Veit an der Gölsen erwarb. Seit 1303 ist sie selbständige Pfarrkirche. In den Jahren 1996 bis 2006 wurden Kirche, Orgel, Glockenstuhl und Kirchturmdach generalsaniert, die Kirche erhielt drei neue Glocken.
Der Weg nach Mariazell
Die Via Sacra gilt als ältester Pilgerweg Österreichs. Seit dem 14. Jahrhundert führt sie zum heiligen Ort Mariazell. Heute können Pilger zwischen zwei Routen wählen: der traditionellen Via Sacra und dem vom Wegverlauf anspruchsvolleren Wiener Wallfahrerweg. Über Mariazell besagt die Gründungslegende, dass 1157 der Mönch Magnus als Seelsorger in das Gebiet des heutigen Wallfahrtsortes ausgeschickt wurde. Als ihm ein Fels den Weg versperrte‚ stellte er seine mitgebrachte Marienfigur nieder. Der Fels spaltete sich und gab den Weg frei. Der Mönch ließ sich auf einer Anhöhe in der Nähe nieder und baute rund um die Marienfigur eine Zelle aus Holz. Sie war Kapelle und Wohnraum zugleich. Aus „Maria in der Zelle" entstand Mariazell. Die spätromanische Marienstatue aus Lindenholz, die Magna Mater Austriae, befindet sich heute in der Gnadenkapelle der Basilika in Mariazell. www.viasacra.at
Hainfeld
1160 erstmals urkundlich erwähnt, war Hainfeld schon im 13. Jahrhundert ein bedeutender Markt. Ab dem 15. Jahrhundert errang der Ort durch seine Sensenhämmer überregionale Bedeutung. Nicht zuletzt deshalb verlieh Rudolf II. Hainfeld 1583 ein Marktwappen. Europaweite Bekanntheit verdankt Hainfeld dem Umstand, dass hier an der Wende der Jahre 1988/1989 der Einigungsparteitag der Österreichischen Sozialdemokraten abgehalten wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Markt ein beliebter Sommerfrischeort. 1928 wurde Hainfeld zur Stadt erhoben, 1945 fast völlig zerstört. Hainfeld beherbergt auch eine Brauerei und ein Bierkrugmuseum, in dem rund 350 Bierkrüge aus vergangenen Jahrhunderten ausgestellt sind.
Die Hainfelder Pfarrkirche
Die Pfarrkirche St. Andreas, ein Juwel der Gotik, steht weithin sichtbar am Fuße des Kirchenberges, an derselben Stelle, wo sich früher eine romanische Wehrkirche erhob. Die erste urkundliche Erwähnung reicht bis ins Jahr 1161 zurück, als das Benediktinerstift Göttweig die Kirchen von Hainfeld und St. Veit an der Gölsen erwarb. Seit 1303 ist sie selbständige Pfarrkirche. In den Jahren 1996 bis 2006 wurden Kirche, Orgel, Glockenstuhl und Kirchturmdach generalsaniert, die Kirche erhielt drei neue Glocken.
Wir arbeiten uns nun den Ramsaubach entlang und gelangen so nach Ramsau, wo gerade ein Begräbnis uns an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert. Die Kirche ist übrigens ein „Juwel der Neugotik“.
Ab Ramsau geht es in die Höhe. Ab hier beginnt das schwierigste Stück der Tour. Die Gerichtsberghöhen auf knapp 700 Metern wollen verdient sein. Mit Steigungen bis zu 15 Prozent ist zu rechnen… aber die Aussicht oben ist einfach phantastisch. Der Gerichtsberg dient als Wasserscheide in der Ecke, hier verläuft der Pilgerweg Wien - Maria Zell, hier hat es auch einmal eine Zugverbindung gegeben, die die ÖBB aber 2004 abbauten. Hier ist der Übergang vom Gölsental ins Triestingtal. Ab jetzt geht es fast nur noch bergab, der Triesting entlang.
Rechts locken die Ruinen der Araburg. Ein Mountainbike-Wegerl führt vom Gerichtsberg dorthin. Die Burg wurde 1683 von besuchenden Jungtürken leicht in Mitleidenschaft gezogen und zur Ruine. Die lokale Bevölkerung konnte hier erste Reihe fußfrei zusehen, wie ihre Dörfer in Flammen aufgingen. Vielleicht rührt es daher, dass „unsrige“ weltweit als „Krieger, Helden, Verteidiger" usw. und „ihrige“ meist als „wütende Horden, Brenner, Schlächter“ usw. bezeichnet werden? Auch heute noch hat man vom Turm eine sehr passable Aussicht, weil - "... wie die leut allda sagen [die Burg] so hoch liegt, daß man von ihr aus St. Stephan zu Wien sehen kann…"
Die „Adlerburg“ ist die höchstgelegene Burg Niederösterreichs! Die Araburger nutzten den Gerichtsberg übrigens als Richtplatz.
Und einen Burgschatz hat es übrigens auch gegeben. Vergraben, so, wie es sich für einen Schatz eben gehört. Die Bergungsumstände sind aber christlich-verschwurbelt. Ein Knecht, der in der Kapelle der Ruine gerne betete, war der Ausersehene. Ihm erschien eine alte Frau, die was von „feuriger Schlange - Burgschatz - Schlüsselbund im Mund - Stab als Schlaginstrument - Sonntagsarbeit“ faselte und wieder verschwand. Liebe Jenseitige: Geht’s nicht ein wenig einfacher und undramatischer?
Die Burgkapelle der Araburg ist dem Georg geweiht, einer der Stars des Christentums - er beschützt übrigens auch das ferne Moskau.
Die „Adlerburg“ ist die höchstgelegene Burg Niederösterreichs! Die Araburger nutzten den Gerichtsberg übrigens als Richtplatz.
Und einen Burgschatz hat es übrigens auch gegeben. Vergraben, so, wie es sich für einen Schatz eben gehört. Die Bergungsumstände sind aber christlich-verschwurbelt. Ein Knecht, der in der Kapelle der Ruine gerne betete, war der Ausersehene. Ihm erschien eine alte Frau, die was von „feuriger Schlange - Burgschatz - Schlüsselbund im Mund - Stab als Schlaginstrument - Sonntagsarbeit“ faselte und wieder verschwand. Liebe Jenseitige: Geht’s nicht ein wenig einfacher und undramatischer?
Die Burgkapelle der Araburg ist dem Georg geweiht, einer der Stars des Christentums - er beschützt übrigens auch das ferne Moskau.
In den lokalen Niederungen liegt dann Kaumberg, wo die Triesting ihren Anfang nimmt. 1877 brachte die Leobersdorfer Bahn die weite Welt in die engen Täler des Wiener Waldes… heute ist es ausschließlich nur mehr MIV, der durchs Tal brummt… und den Radweg, der großteils neben der gut befahrenen B18 verläuft, dadurch empfindlich entwertet. Wenn man von der sehr ruhigen Gölsenseite kommt, ist der Unterschied ein gewaltiger.
Nun geht es nach Thenneberg. Die Triesting zweiteilt den Ort. Im Norden ist der Wienerwald, im Süden das Alpenvorland. Hier hängt die Vier-Grenzen-Brücke über die Triesting:
Ein Schild informiert:
Viertelsbrücke - Zur Viertelseinteilung Niederösterreichs
Mostviertel - Industrieviertel - Weinviertel - Waldviertel. Die ”VIERTELSBRÜCKE" überspannt die Triesting. Sie verbindet die Marktgemeinden Altenmarkt und Kaumberg. Diese ist gleichzeitig Übergang vom Industrie- zum Mostviertel. Die Brücke für den Fußgänger- und Radfahrerverkehr besteht aus Stahl und Holz. Die Verwendung dieser Konstruktionsmaterialien symbolisiert auch die Verbindung zwischen dem Industrieviertel und dem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Mostviertel. Gleichzeitig verbindet diese Brücke die Bezirke Baden und Lilienfeld sowie die Diözesen Wien und St.Pölten. Sie wurde mit der großzügigen Unterstützung unseres Landeshauptmannes Dr. Erwin Pröll errichtet.
Baujahr: 2003
Spannweite: 23,00 m
Bauherr: ARGE, Triesting Gölsental Radweg, Marktgemeinde Altenmarkt, Marktgemeinde Kaumberg
Planung: Dipl.-Ing. Wilhelm Luggin
Tja, der "großzügige Hauptmann“ ist 2017 schon Geschichte.
Die Ungarn hatten so um 1848 genug von Habsburg und wollten sich selbstständig machen. Also redete man Tacheles und prügelte in letzter Konsequenz aufeinander ein. In der Schlacht von Szolnok lief es schlussendlich alles darauf hinaus, alles beim Alten zu belassen. Nur der Scheder Ferdl aus Thenneberg war da schon tot… aber mit goldener Tapferkeitsmedaille! Heute steht er steinern auf dem Markplatz herum.
Viel besser ging es da schon dem Pach Jakob, einem der Katholen-Chef von Klein-Mariazell, mit dem hier die Pferde durchgingen. Ein schnelles Stoßgebet 'gen Himmel, und schon war die Sache geritzt. Zuerst war es nur eine lumpige Danksagungstafel, später dann eine Kapelle und schlussendlich eine recht Kirche, die als Vegelt’s Gott herhielten. Hat schlussendlich alles nix genutzt, der Jokl war der letzte im Kloster, bevor die Lichter ausgingen.
Der MIV machte sogar schon zu seinen Anfangszeiten nix als Ärger: "Motorfahrzeuge waren noch selten, aber sie waren besonders strake Staubaufwirbler“, wie ein lokaler Chronist vermerkt.
In Thenneberg gibts auch die „Kuh des Manitu“, so um die 50 Bisons, zu sehen. Ned ohne. Vor der Ankunft des „Weißen Mannes“ in Nordamerika waren es (geschätzte) 30 Millionen - heute sind es noch 30.000!
Wobei der Ausrottungswahnsinn ausschließlich zwischen 1870 und 1900 ablief. Innerhalb von dreißig Jahren schaffte man es, den Millionenbestand auf 1.000 Tiere zu drücken. Warum? Der technische Fortschritt eben, der es erlaubte, die Viecher vom Zug aus abzuknallen und ein Verfahren, das es erlaubte störrisches Büffelleder zu Antriebsriemen zu verarbeiten. Außerdem brauchten die vielen Europa-Soldaten ja Stiefel! Und als kleinen Nebeneffekt brachte man so manchen Indianerstamm auch um seine Lebensgrundlage.
- Grenze zwischen dem Bezirk Baden und dem Bezirk Lilienfeld.
- Grenze zwischen dem Industrieviertel und dem Mostviertel
- Grenze zwischen der Gemeinde Altenmarkt und der Gemeinde Kaumberg
- Grenze zwischen der Erzdiözese Wien und der Diözese St. Pölten.
Ein Schild informiert:
Viertelsbrücke - Zur Viertelseinteilung Niederösterreichs
Mostviertel - Industrieviertel - Weinviertel - Waldviertel. Die ”VIERTELSBRÜCKE" überspannt die Triesting. Sie verbindet die Marktgemeinden Altenmarkt und Kaumberg. Diese ist gleichzeitig Übergang vom Industrie- zum Mostviertel. Die Brücke für den Fußgänger- und Radfahrerverkehr besteht aus Stahl und Holz. Die Verwendung dieser Konstruktionsmaterialien symbolisiert auch die Verbindung zwischen dem Industrieviertel und dem überwiegend landwirtschaftlich genutzten Mostviertel. Gleichzeitig verbindet diese Brücke die Bezirke Baden und Lilienfeld sowie die Diözesen Wien und St.Pölten. Sie wurde mit der großzügigen Unterstützung unseres Landeshauptmannes Dr. Erwin Pröll errichtet.
Baujahr: 2003
Spannweite: 23,00 m
Bauherr: ARGE, Triesting Gölsental Radweg, Marktgemeinde Altenmarkt, Marktgemeinde Kaumberg
Planung: Dipl.-Ing. Wilhelm Luggin
Tja, der "großzügige Hauptmann“ ist 2017 schon Geschichte.
Die Ungarn hatten so um 1848 genug von Habsburg und wollten sich selbstständig machen. Also redete man Tacheles und prügelte in letzter Konsequenz aufeinander ein. In der Schlacht von Szolnok lief es schlussendlich alles darauf hinaus, alles beim Alten zu belassen. Nur der Scheder Ferdl aus Thenneberg war da schon tot… aber mit goldener Tapferkeitsmedaille! Heute steht er steinern auf dem Markplatz herum.
Viel besser ging es da schon dem Pach Jakob, einem der Katholen-Chef von Klein-Mariazell, mit dem hier die Pferde durchgingen. Ein schnelles Stoßgebet 'gen Himmel, und schon war die Sache geritzt. Zuerst war es nur eine lumpige Danksagungstafel, später dann eine Kapelle und schlussendlich eine recht Kirche, die als Vegelt’s Gott herhielten. Hat schlussendlich alles nix genutzt, der Jokl war der letzte im Kloster, bevor die Lichter ausgingen.
Der MIV machte sogar schon zu seinen Anfangszeiten nix als Ärger: "Motorfahrzeuge waren noch selten, aber sie waren besonders strake Staubaufwirbler“, wie ein lokaler Chronist vermerkt.
In Thenneberg gibts auch die „Kuh des Manitu“, so um die 50 Bisons, zu sehen. Ned ohne. Vor der Ankunft des „Weißen Mannes“ in Nordamerika waren es (geschätzte) 30 Millionen - heute sind es noch 30.000!
Wobei der Ausrottungswahnsinn ausschließlich zwischen 1870 und 1900 ablief. Innerhalb von dreißig Jahren schaffte man es, den Millionenbestand auf 1.000 Tiere zu drücken. Warum? Der technische Fortschritt eben, der es erlaubte, die Viecher vom Zug aus abzuknallen und ein Verfahren, das es erlaubte störrisches Büffelleder zu Antriebsriemen zu verarbeiten. Außerdem brauchten die vielen Europa-Soldaten ja Stiefel! Und als kleinen Nebeneffekt brachte man so manchen Indianerstamm auch um seine Lebensgrundlage.
Im 19. Jahrhundert rollte hier die Industrialisierung durch den Ort Altenmarkt an der Triesting. Die Wasserkraft brachte den Aufschwung in Form von Säge- und Mühlbetrieben, einer Zementstampe und sogar einer Baumwollspinnerei. Heute ist nichts mehr davon übrig.
Nach Altenmarkt kommt Sulzbach, das einmal wegen seinem "Meerauge“ bekannt war, das 1787 auftauchte, als der Zott Matthias mit einem Mistwagen und zwei Ochsen übers Acker bretterte. Die Erde öffnete sich, Wasser erschien und Ochsen und Wagen verschwanden darin, der Hias kam mit dem Schrecken davon.
Dabei war die Geschichte ja ganz anders: Ein Bauer trieb hier einst eine Kuh und drei Kälber auf die Wiese und ließ sie unbeaufsichtigt zurück. Der lokale Drache nutzte die Gunst der Stunde und verleibte sich die die drei zarten Kälbchen ein, die zähe Kuh ließ er stehen. Der Meister der Ackerfurche war nicht sehr erfreut über seinen Verlust und sann auf Rache. Da traf es sich gut, dass der Nachbar gerade ein Kälbchen geschlachtet hatte. Unser schlauer Bauer holte sich das Fell, stopfte es mit Kalk aus und stellte es auf die Wiese. Der Drache - nicht der schlaueste seines Standes - verschlang die Attrappe und bekam daraufhin einen rechten Durst. Zuerst soff er den Ortsbrunnen leer, dann grub er sich bis zum Grundwasser durch…. und so entstand das Meerauge von Sulzbach wirklich!
Uns erging es besser - unsere Drahtesel schaffen es ohne Verschwinden bis nach Hause! Nur unser Durst war schon recht groß an diesem sonnigen Frühsommertag.
Nun folgt Weißenbach an der Triesting. Warum muss ich da nur an den Ripperl-Wanja denken, als wir hier durchrollen? Muss irgendwie dieses slawische Element in der Gegend sein. Der Iwan Rebroff sang ja einst das „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“, das bekannterweise aus dem „Bettelstudent“ stammt, was, wie wir alle wissen, die Blockbuster-Operette um 1900 herum war. Und der Librettist war ein gewisser Camillo Walzel… der sich halt gerne in der Weißenbacher Gegend herumtrieb.
Nun geht es durch Pottenstein. Hier hat der gelernte Zuckerbäcker Ferdl Raimund ganz tragisch seine Seele ausgehaucht. Der Ferdinand Raimund selbst war schon wichtig, aber viel wichtiger erscheint seine Lehrstelle - der Demel. Wurde hier doch das Gefecht um die „Original“ Sachertorte augetragen! Tja, Demel ist es nicht! Und schon gibt es wieder einen Russlandbezug - der Herr Wilczek - Sponsor der österreichischen Polarexpedition ins damals noch unentdeckte Franz-Joseph-Land, gab dem Demel die Formen für die berühmten Lebkuchenfiguren! Und da ist ja auch noch ein gewisser Proksch Udo, der einige Zeit das Demel besaß, eine horizontales Begraben in Plastik propagierte und im Pazifik ein Schinakel zwecks Versicherung und so in die Luft jagte - leider aber auch sechs Menschen.
Unglaublich tragisch das Ende vom Ferdinand hier in Pottenbrunn. Er hatte zeit seines Lebens panische Angst, an Tollwut zu erkranken. Als ihn im August 1836 in Gutenstein ein Hund an der Hand biss, war die Diagnose eine leicht-schnelle: Tollwut droht. Schnell die Pferde angespannt und nichts wie nach Wien zum Arzt. Ein Sommergewitter schwemmte ihn und seine Frau Toni in den Pottensteiner Gasthof "Zum goldenen Hirschen“. Die Toni sollte Wasser holen, da jagte sich der Ferdinand im Zimmer eine Kugel in den Kopf. Sechs lange Tage später war er tot. Unvergessen bleibt aber wohl für ewig Raimunds „Hobellied“!
Der Turm neben der Brücke ist übrigens der Wasserturm der 1926 entstandenen Zimmermann-Fleischwerke mit dem Bestseller „Ungarische Salami“. Hier war mal die größte Fleischhauerei des Deutschen Reichs mit 500 bis zu 1.200 Arbeitern. Ab 1946 wurden dann die Soldaten der UdSSR mit Wurst und Konserven versorgt. 1948 sperrte der Betrieb zu.
Unglaublich tragisch das Ende vom Ferdinand hier in Pottenbrunn. Er hatte zeit seines Lebens panische Angst, an Tollwut zu erkranken. Als ihn im August 1836 in Gutenstein ein Hund an der Hand biss, war die Diagnose eine leicht-schnelle: Tollwut droht. Schnell die Pferde angespannt und nichts wie nach Wien zum Arzt. Ein Sommergewitter schwemmte ihn und seine Frau Toni in den Pottensteiner Gasthof "Zum goldenen Hirschen“. Die Toni sollte Wasser holen, da jagte sich der Ferdinand im Zimmer eine Kugel in den Kopf. Sechs lange Tage später war er tot. Unvergessen bleibt aber wohl für ewig Raimunds „Hobellied“!
Der Turm neben der Brücke ist übrigens der Wasserturm der 1926 entstandenen Zimmermann-Fleischwerke mit dem Bestseller „Ungarische Salami“. Hier war mal die größte Fleischhauerei des Deutschen Reichs mit 500 bis zu 1.200 Arbeitern. Ab 1946 wurden dann die Soldaten der UdSSR mit Wurst und Konserven versorgt. 1948 sperrte der Betrieb zu.
In Berndorf wurde der Stahl gehärtet! Die Brüder Alfred und Hermann Krupp gründeten hier die Berndorfer Metallwarenfabrik und produzierten Löffel und Gabeln… und Kirchenglocken… und das Goethedenkmal am Ring!
In Berndorf sollte man unbedingt auf den Guglzipf klettern, um vom Aussichtsturm die Landschaft zu goutieren.
In alten Tagen ging es hier ja wüst zu. Ein Berndorfer wollte sich einen Jux machen, kletterte in eine Kuhhaut und machte einen auf Teufel. Kam lokal gar nicht gut an. Die regionale Priesterschaft wurde gerufen, alles kniete nieder… nur der Kuhhauttyp nicht. Ging nicht mehr - das Rindsleder war angewachsen! Erst die in Berndorf errichtete Kirche sorgte für einen Fellabfall!
In Berndorf sollte man unbedingt auf den Guglzipf klettern, um vom Aussichtsturm die Landschaft zu goutieren.
In alten Tagen ging es hier ja wüst zu. Ein Berndorfer wollte sich einen Jux machen, kletterte in eine Kuhhaut und machte einen auf Teufel. Kam lokal gar nicht gut an. Die regionale Priesterschaft wurde gerufen, alles kniete nieder… nur der Kuhhauttyp nicht. Ging nicht mehr - das Rindsleder war angewachsen! Erst die in Berndorf errichtete Kirche sorgte für einen Fellabfall!
In Leobersdorf könnte man noch einen Gedanken an einen gewissen Kaplan Viktor verschwenden, dem wir es doch verdanken, dass unser Strom aus der Steckdose kommt. Der Vikerl schaffte hier von 1901 bis 1903, entwickelte aber noch nicht seine famose Kaplan-Turbine. Und wer jetzt ganz gut ist, der könnte eine Verbindung zum Silberblick, das ist eine leichte Form des Schielens, herstellen. Wie? Na, über den Musil Robert! Der Vikerl arbeitete ja einst unter Roberts Vater in Tschechien.. und der Robert war halt eine Zeit lang sehr in die Pianistin und Bergsteigerin Valerie Hilpert verliebt, die eben an dieser Augenfehlstellung litt.
In Leobersdorf endet dann der Radweg am Bahnhof, wo uns S3 und S45 langsam-langsam nach Hernals zurückbringen. Tja, Radfahren ist immer auch ein Gleiten durch die Zeiten...
In Leobersdorf endet dann der Radweg am Bahnhof, wo uns S3 und S45 langsam-langsam nach Hernals zurückbringen. Tja, Radfahren ist immer auch ein Gleiten durch die Zeiten...