Tour 56: Auf dem Lackenradweg
Diese hervorragend beschilderte Tour von 58 Kilometern beginnt beim Bahnhof von St. Andrä am Zicksee und hat den Lackenradweg zum Ziel. Da uns steife Südwinde entgegenblasen, wird das Gegenwindstück zwischen Podersdorf und St. Andrä durch eine Rückenwindfahrt nach Jois am Nordende des Sees ersetzt.
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Warum in den Seewinkel zu Tümpeln, einen halben Meter tief… oder ganz weg, mit salzhaltigem Wasser... und das mehr als 40, 60, 80 mal? Weil Salzlacken in Binneneuropa recht selten sind. Es gibt sie neben dem Burgenland nur in Zentralungarn.
Zuerst geht es an den Zicksee, an dessen Ufer man romantisch entlangrollt. Der See ist keine zwei Meter tief… und der Schlamm am Grunde ein heilsamer.
Zuerst geht es an den Zicksee, an dessen Ufer man romantisch entlangrollt. Der See ist keine zwei Meter tief… und der Schlamm am Grunde ein heilsamer.
Unterwegs sieht man dann die ersten lokalen Brunnen… leider nur ein Fake!
Das nächste Gewässer ist dann die Lange Lacke… die sozusagen die Königin unter den lokalen Lacken ist. Hier bewegt man sich schon mitten im Nationalparkbereich und wird alle paar Meter recht forsch darauf aufmerksam gemacht, den Fahrweg ja nicht zu verlassen. Nett wäre, wenn man zumindest den einen oder anderen Zugang zum Salzwasser geschaffen hätte. Ein Schild informiert:
Einzigartige Lebensräume - die Salzlacken im Seewinkel
Was hält Salzlacken am Leben? Im Winter und Frühjahr gleichen Salzlacken einer dichten Tonwanne, in der salzhaltiges Wasser steht. Von unten reicht Grundwasser an die Lackenwanne und dichtet sie zusätzlich ab. Im Sommer trocknet das Wasser in der Lacke aus, das Grundwasser sinkt ab und verliert den Kontakt zur Wanne, die daraufhin durchlässig wird. Wenn der Grundwasserspiegel in der Nähe des LAckenbodens bleibt, können Sonne und Wind salzhaltiges Grundwasser nach oben saugen. Das Wasser verdunstet und lässt neues Salz im Lackenboden zurück.
Was zerstört Salzlacken? Wenn das Grundwasser ganzjährig tiefer als 70 m unter der LAckenwanne steht, findet keine Erneuerung der Salzvorräte mehr statt. Der Lackenboden bleibt dauernd undicht und der Regen wäsht das Salz in den Untergrund aus. Die Lacke hört auf zu bestehen.
Lacke intakt: Das Grundwasserr steht an den Lackenboden an.
Lacke stirbt: Das Grundwasser reicht nicht bis zum Lackenboden.
Zur Bedeutung pannonischer Salzlebensräume. Pannonische Sodalacken, Salzsümpfe und Salzssteppen sind außerordentlich seltene und hochgradig gefährdete Lebensräume.
Gefährdung durch Grundwasserstands-Absenkung und Salz-Ausschwemmung. Im Seewinkel ist die Zahl der Sodalacken von 139 im Jahr 1858 auf 48 im Jahr 2006 zurückgegangen. 2013 waren davon nur mehr 26 Lacken einigermaßen intakt. Der Grund für das Verschwinden von Lacken und Salzböden liegt in der Errichtung von Entwässerungsgräben. Die Gräben senken den Grundwasserstand und schneiden so die Lacken vom lebenswichtigen Salz-Nachschub aus dem Untergrund ab. Zugleich wird über die Gräben das Salz aus den Lackenbecken geschwemmt.
Rettung durch Rückstau von Entwässerungsgräben. Durch den Rückstau von Gräben kann der Salznachschub wieder in gang gebracht werden und die Ableitung von Salz aus den Lacken verringert werden. 2015 wurden solche Rückstaumaßnahmen zur Rettung der Langen Lacke durchgeführt.
Hinweis
Die obigen, kursiv geschriebenen Texte stammen vom WWF Österreich, der die Copyright-Rechte dafür besitzt. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des WWF.
Typische Lackenbewohner sind unter anderem:
Folgsame Besucher_innen werden sie aber nie zu Gesicht bekommen, da man sich den Gewässerrändern nicht nähern darf.
Anmerkung
Die Wegqualität der nicht asphaltierten Abschnitte ist im Hinterland des Neusiedler Sees für radfahrende Personen eher mäßig. Der Belag ist oft grober Schotter mit bis zu faustgroßen Steinen… und im südlichsten Teil des Weges ist ein Stück Sandweg zu bewältigen.
Einzigartige Lebensräume - die Salzlacken im Seewinkel
Was hält Salzlacken am Leben? Im Winter und Frühjahr gleichen Salzlacken einer dichten Tonwanne, in der salzhaltiges Wasser steht. Von unten reicht Grundwasser an die Lackenwanne und dichtet sie zusätzlich ab. Im Sommer trocknet das Wasser in der Lacke aus, das Grundwasser sinkt ab und verliert den Kontakt zur Wanne, die daraufhin durchlässig wird. Wenn der Grundwasserspiegel in der Nähe des LAckenbodens bleibt, können Sonne und Wind salzhaltiges Grundwasser nach oben saugen. Das Wasser verdunstet und lässt neues Salz im Lackenboden zurück.
Was zerstört Salzlacken? Wenn das Grundwasser ganzjährig tiefer als 70 m unter der LAckenwanne steht, findet keine Erneuerung der Salzvorräte mehr statt. Der Lackenboden bleibt dauernd undicht und der Regen wäsht das Salz in den Untergrund aus. Die Lacke hört auf zu bestehen.
Lacke intakt: Das Grundwasserr steht an den Lackenboden an.
Lacke stirbt: Das Grundwasser reicht nicht bis zum Lackenboden.
Zur Bedeutung pannonischer Salzlebensräume. Pannonische Sodalacken, Salzsümpfe und Salzssteppen sind außerordentlich seltene und hochgradig gefährdete Lebensräume.
Gefährdung durch Grundwasserstands-Absenkung und Salz-Ausschwemmung. Im Seewinkel ist die Zahl der Sodalacken von 139 im Jahr 1858 auf 48 im Jahr 2006 zurückgegangen. 2013 waren davon nur mehr 26 Lacken einigermaßen intakt. Der Grund für das Verschwinden von Lacken und Salzböden liegt in der Errichtung von Entwässerungsgräben. Die Gräben senken den Grundwasserstand und schneiden so die Lacken vom lebenswichtigen Salz-Nachschub aus dem Untergrund ab. Zugleich wird über die Gräben das Salz aus den Lackenbecken geschwemmt.
Rettung durch Rückstau von Entwässerungsgräben. Durch den Rückstau von Gräben kann der Salznachschub wieder in gang gebracht werden und die Ableitung von Salz aus den Lacken verringert werden. 2015 wurden solche Rückstaumaßnahmen zur Rettung der Langen Lacke durchgeführt.
Hinweis
Die obigen, kursiv geschriebenen Texte stammen vom WWF Österreich, der die Copyright-Rechte dafür besitzt. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des WWF.
Typische Lackenbewohner sind unter anderem:
- Säbelschnäbler
- Salzkresse
- Ruderfußkrebs
- Knoblauchkröte
Folgsame Besucher_innen werden sie aber nie zu Gesicht bekommen, da man sich den Gewässerrändern nicht nähern darf.
Anmerkung
Die Wegqualität der nicht asphaltierten Abschnitte ist im Hinterland des Neusiedler Sees für radfahrende Personen eher mäßig. Der Belag ist oft grober Schotter mit bis zu faustgroßen Steinen… und im südlichsten Teil des Weges ist ein Stück Sandweg zu bewältigen.
Weiter geht es zum Darscho, auf dem man im Winter Eislaufen darf. Unser persönliches Highlight ist dann die Neubruchlacke… die aber laut einer 2017 neu angebrachten Bodenmarkierung wohl nicht mehr angefahren wird. Unser alter GPX-Track bringt uns aber noch hin. Gleich daneben liegt der Badesee Apetlon.
Nun geht es in einer langen Geraden nach Illmitz… wo die Wegführung etwas zu wünschen übrig lässt. Man wird über uninspirierende Nebenstraßen durch den Ort geleitet. Eine Infostation aus beschrifteten Fliesen informiert dann über Illmitz. Diese Fliesen-Infostationen müssen schon recht alt sein, denn in einem anderen Text findet sich noch die 1990 „gestorbene“ CSSR.
Lehrpfad Illmitz
1. Urgeschichte: Der älteste Fund ist ein Flachgrab - ein Steinkistengrab mit einer Steinplatte - mit 3 Beigaben aus der Jungsteinzeit. Die Steinplatte hat einen Durchbruch im oberen Drittel, das so genannte „Seelenloch“. Man nimmt an, dass dieses Loch der Seele des verstorbenen den Austritt vom Körper und den Eintritt in diesen ermöglichen sollte. Der Fund ist heute im NHM in Wien. Zahlreiche andere Streufunde beweisen die frühe Besiedlung des Raumes um Illmitz.
2. Römerzeit: Auch die Römerzeit, die für unsere Gegend um Christi GEburt beginnt, hinterließ einige Spuren. 1958 fand man in den „Schellgärten“ einen römischen Weihealtar zu Ehren de Soldatengottes Mithras (65 cm hoch). Der Altarstein stammt aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Die oberste Zeile der Inschrift lautet: DIM = dem unbesiegbaren Gott Mithras. Der Kult des altpersischen Gottes Mithras wurden von den römischen Soldaten aus dem Orient in den Westen gebracht. Beachtenswert ist auch ein zweiter Funde: Die relativ große Amorstatue aus Bronze (24,7 cm hoch, 1,5 Kilo schwer) stammt aus der Zeit zwischen Christi Geburt und 200 nach Christus. Amor war der Liebesgott der Römer, der meist als geflügelter Knabe dargestellt wurde. Ein Münzschatzfund aus dem Jahre 1960 wird in die Zeit 166 nach Christus datiert.
3. Mittelalter: Die Völkerwanderung (375 bis 568 nach Christus) und die Besitznahme unseres Gebietes durch die Slawen und Awaren sind ebenfalls durch Funde dokumentiert. Langobardische Gräber und awarische Tontöpe am südlichen Ende des Kirchsees bezeugen dies. Im 12. Jahrhundert setzte eine größere deutsche Besiedlung unseres Raumes aus dem baxrisch-österreichischem gebiet ein. Wenn man über Illmitz berichtet, muss bis zum Jahre 1905 zwischen Ober- und Unterillmitz unterschieden werden. Unterillmitz (Also-Illmiczi) war im Besitz von weltlichen Grundherrschaften. Bereits 1280 gehörte es dem Grafen Herbord aus der Familie Osl. Nach vielen Besitzstreitigkeiten kam es 1410 zur Familie Kanizsai (Begründer und Besitzer der Herrschaft Eisenstadt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Herrschaft Esenstadt sehr oft an verschiedene Herren verpfändet, im Jahre 1622 übergab Kaiser Ferdinand II. die Herrschaft Eisenstadt und die Grafschaft Forchtenstein an Nikolaus I. Esterhazy (1582 bis 1645). Mit der „Rückgliederung“ Eisenstadts an Ungarn (1649) wurde Unterillmitz ein Teil des Komitats Wieselburg (Moson). Bei einer Neueinteilung der Esterhazy’schen Grundherrschaft im Jahre 1700 / 1738 kam Unterillmitz zur Herrschaft Frauenkirchen.
Ortsname - Deutungsversuche: Der Name Illmitz entstand aus dem slawischen Ilmovec (13. Jahrhundert) und bedeutet „Ulmen- oder Rustendorf“. Erhärtet wird diese Deutung dadurch, dass am Ende des vorigen Jahrhunderts in der Seegegend riesige alte Ulmenbäume standen. Es kann aber auch vom Alt-Magyarischen Vigy-Mellek = Wassergegend abstammen. In der ersten urkundlichen Erwähnung 1217 steht Ygmeleech.
1299 wird erstmals eine Kirche zum hl, Martin urkundlich angeführt. Diese lag auf einer Anhöhe am Südende des Kirchsees. 1363 musste das Gotteshaus wegen Versumpfung des Geländes abgerissen werden, und 1438 wurde die alte Martinskirche an derselben Stelle wiedererrichtet. Diese bestand bis 1766.
Eine hochinteressante Tatsache sei für das Jahr 1437 angeführt: 72 Jahre nach der Gründung der Wiener Universität findet man in den Matriken zwei Studenten aus Illmitz: Gregor von Ulmotz und Mathias, Sohn eines Fischers de Ulmotz. Ferner werden - nach neuen Forschungsergebnissen - im Jahre 1465 ein Wolfgang de Olmocz und 1468 ein Mathias Sekeresch de Ullmatz genannt. Dieser Mathias Sekeresch wurde 1492 an der Wiener Universität Lehrer der Schönen Künste.
4. Neuzeit (ab 1492): Im Urbar (= Verzeichnis der bäuerlichen Untertanen mit Pachtgrund und der vorgeschriebenen Abgaben) der Herrschaft Eisenstadt von 1527 findet man für Unterillmitz angegeben: 30 Lehen, 6 davon öd (= nicht bewirtschaftet), für Oberillmitz: 10 Lehen, 3 davon öde. Ungefähr drei Viertel der Gemeinde gehört demnach zur Herrschaft Eisenstadt, ein Viertel dem Eisenburger Kapitel. 1675 werden ein Pfarrhof (bestand bereits 1569), ein Schulhaus, ein Gemeindehaus, eine Schmiede, ein Halterhaus und ein Fleischerhaus aufgezählt.
Das Zeitalter der Reformation und Gegenreformation brachte im 16. und 17. Jahrhundert große Unruhen in unsere Gemeinde.
Die Illmitzer werden ganz „hartnäckige Protestanten“, sodass der Grundherr Fürst Paul I. Esterhazy (1652 bis 1713) zu einer drastischen Form der Rekatholisierung schreiten musste. In jedes Haus schickte er einen Stock mit der Aufforderung, das Familienoberhaupt sollte damit nach Frauenkirchen kommen und wieder katholisch werden, käme es nicht, so sei der Stock ein Wanderstab! Erst im Jahre 1674 konnte Pfarrer Lichtenhammer alle Pfarrkinder als katholisch bezeichnen. Da die alte Martinskirche nur mehr mit Booten erreicht werden konnte, wurde 1715 mitten im Dorf eine Kapelle errichtet. 1775 ist an Stelle der zu kleinen Kapelle der Grundstein für die heutige Kirche gelegt worden. Sie wurde im spätbarocken Stil erbaut, ist dem heiligen Bartholomäus geweiht und wurde 1792 fertiggestellt. Der Erweiterungsbau erfolgte in den Jahren 1977 und 1978 unter Pfarrer Josef Hirschl.
Im Jahre 1767 erließ Kaiserin Maria Theresia das Urbarialpatent, das die Bauern gegen die Willkür und Erpressungen der herrschaftlichen Beamten schützte. Damals gab es in Oberillmitz 37 Bauern, 13 behauste Söllner und 4 Inwohner ohne Haus, in Unterillmitz dagegen lebten 105 Bauern, 46 Söllner und 9 Inwohner. Zu einem ganzen Lehen gehörten 26 bis 28 Joch Ackerland und 7-10 Tagwerk Wiesen.
Anmerkung
Söllner waren Personen mit Hausbesitz, aber ohne Grundbesitz.
Das Jahr 1848 ließ für die Bauern von Illmitz einen neue Zeit anbrechen. Diese Bauernbefreiung brachte die Abschaffung der Adeligen Vorrechte und die Aufhebung der Grunduntertänigkeit. Der von den Bauern bis dahin bewirtschaftete Pachtgrund ging gegen eine Ablöse in deren Eigentum über, Hutweide und Wald blieben Gemeinschaftsbesitz. Daraus entstanden die agrarwirtschaftlichen Nutzungsgemeinschaften, die sogenannten Urbarialgemeinden.
Von Unterillmitz erhielt Fürst Paul III. Anton Esterhazy (1833 bis 1866) im Jahre 1854 die eher geringe Entschädigungssumme von 320 Gulden. Ende des 19. Jahrhunderts war die Viehwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle der Illmitzer. Um 1880 gab es bei uns 12 Viehherden. Im Jahre 1898 wurde die Milchgenossenschaft gegründet, sie war die erste im Komitat Wieselburg. Bald darauf produzierte man hier den Illmitzer Käse, ein milder Vollmilchkäse, der sowohl in Wien als auch in Budapest sehr geschätzt wurde.
Wirtschaftsentwicklung im Überblick
Haupterwerb bis 1700: Fischerei und Viehzucht
Haupterwerb von 1700 bis 1850: Viehzucht (Rinder, Schafe, Pferde, Gänse…)
Haupterwerb von 1850 bis 1950: Ackerbau und Viehzucht
Haupterwerb ab 1950: Weinbau
Schicksalsschläge
Türkenkriege: 1529 - wahrscheinlich wurde Unterillmitz am Südende des Kirchsees niedergebrannt - und 1683
Bocskay-Aufstand: 1605 - Brandkatastrophe
Rakoczy-Aufstand: 1704 bis 1711 - Plünderungen und Brandschatzungen
Pest: 1713
Franzosenkrieg: 1809
Heuschreckenplage: 1812, 1857, 1859
Cholera: 1831 -156 Tote =11 Prozent der Bevölkerung / 1849 - 239 Tote / 1855 - 111 Tote
26 Großbrände im 19.und 20. Jahrhundert, da die Häuser mit Schilfrohr gedeckt waren. Letzte Brandkatastrophe am 14. Mai 1955: 23 Wohnhäuser und 9 Wirtschaftsgebäude.
Das Wappen von Illmitz zeigt einen Reiher und einen Fisch.
Anmerkung
Manche Textteile wurden leicht adaptiert.
Lehrpfad Illmitz
1. Urgeschichte: Der älteste Fund ist ein Flachgrab - ein Steinkistengrab mit einer Steinplatte - mit 3 Beigaben aus der Jungsteinzeit. Die Steinplatte hat einen Durchbruch im oberen Drittel, das so genannte „Seelenloch“. Man nimmt an, dass dieses Loch der Seele des verstorbenen den Austritt vom Körper und den Eintritt in diesen ermöglichen sollte. Der Fund ist heute im NHM in Wien. Zahlreiche andere Streufunde beweisen die frühe Besiedlung des Raumes um Illmitz.
2. Römerzeit: Auch die Römerzeit, die für unsere Gegend um Christi GEburt beginnt, hinterließ einige Spuren. 1958 fand man in den „Schellgärten“ einen römischen Weihealtar zu Ehren de Soldatengottes Mithras (65 cm hoch). Der Altarstein stammt aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Die oberste Zeile der Inschrift lautet: DIM = dem unbesiegbaren Gott Mithras. Der Kult des altpersischen Gottes Mithras wurden von den römischen Soldaten aus dem Orient in den Westen gebracht. Beachtenswert ist auch ein zweiter Funde: Die relativ große Amorstatue aus Bronze (24,7 cm hoch, 1,5 Kilo schwer) stammt aus der Zeit zwischen Christi Geburt und 200 nach Christus. Amor war der Liebesgott der Römer, der meist als geflügelter Knabe dargestellt wurde. Ein Münzschatzfund aus dem Jahre 1960 wird in die Zeit 166 nach Christus datiert.
3. Mittelalter: Die Völkerwanderung (375 bis 568 nach Christus) und die Besitznahme unseres Gebietes durch die Slawen und Awaren sind ebenfalls durch Funde dokumentiert. Langobardische Gräber und awarische Tontöpe am südlichen Ende des Kirchsees bezeugen dies. Im 12. Jahrhundert setzte eine größere deutsche Besiedlung unseres Raumes aus dem baxrisch-österreichischem gebiet ein. Wenn man über Illmitz berichtet, muss bis zum Jahre 1905 zwischen Ober- und Unterillmitz unterschieden werden. Unterillmitz (Also-Illmiczi) war im Besitz von weltlichen Grundherrschaften. Bereits 1280 gehörte es dem Grafen Herbord aus der Familie Osl. Nach vielen Besitzstreitigkeiten kam es 1410 zur Familie Kanizsai (Begründer und Besitzer der Herrschaft Eisenstadt. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Herrschaft Esenstadt sehr oft an verschiedene Herren verpfändet, im Jahre 1622 übergab Kaiser Ferdinand II. die Herrschaft Eisenstadt und die Grafschaft Forchtenstein an Nikolaus I. Esterhazy (1582 bis 1645). Mit der „Rückgliederung“ Eisenstadts an Ungarn (1649) wurde Unterillmitz ein Teil des Komitats Wieselburg (Moson). Bei einer Neueinteilung der Esterhazy’schen Grundherrschaft im Jahre 1700 / 1738 kam Unterillmitz zur Herrschaft Frauenkirchen.
Ortsname - Deutungsversuche: Der Name Illmitz entstand aus dem slawischen Ilmovec (13. Jahrhundert) und bedeutet „Ulmen- oder Rustendorf“. Erhärtet wird diese Deutung dadurch, dass am Ende des vorigen Jahrhunderts in der Seegegend riesige alte Ulmenbäume standen. Es kann aber auch vom Alt-Magyarischen Vigy-Mellek = Wassergegend abstammen. In der ersten urkundlichen Erwähnung 1217 steht Ygmeleech.
1299 wird erstmals eine Kirche zum hl, Martin urkundlich angeführt. Diese lag auf einer Anhöhe am Südende des Kirchsees. 1363 musste das Gotteshaus wegen Versumpfung des Geländes abgerissen werden, und 1438 wurde die alte Martinskirche an derselben Stelle wiedererrichtet. Diese bestand bis 1766.
Eine hochinteressante Tatsache sei für das Jahr 1437 angeführt: 72 Jahre nach der Gründung der Wiener Universität findet man in den Matriken zwei Studenten aus Illmitz: Gregor von Ulmotz und Mathias, Sohn eines Fischers de Ulmotz. Ferner werden - nach neuen Forschungsergebnissen - im Jahre 1465 ein Wolfgang de Olmocz und 1468 ein Mathias Sekeresch de Ullmatz genannt. Dieser Mathias Sekeresch wurde 1492 an der Wiener Universität Lehrer der Schönen Künste.
4. Neuzeit (ab 1492): Im Urbar (= Verzeichnis der bäuerlichen Untertanen mit Pachtgrund und der vorgeschriebenen Abgaben) der Herrschaft Eisenstadt von 1527 findet man für Unterillmitz angegeben: 30 Lehen, 6 davon öd (= nicht bewirtschaftet), für Oberillmitz: 10 Lehen, 3 davon öde. Ungefähr drei Viertel der Gemeinde gehört demnach zur Herrschaft Eisenstadt, ein Viertel dem Eisenburger Kapitel. 1675 werden ein Pfarrhof (bestand bereits 1569), ein Schulhaus, ein Gemeindehaus, eine Schmiede, ein Halterhaus und ein Fleischerhaus aufgezählt.
Das Zeitalter der Reformation und Gegenreformation brachte im 16. und 17. Jahrhundert große Unruhen in unsere Gemeinde.
Die Illmitzer werden ganz „hartnäckige Protestanten“, sodass der Grundherr Fürst Paul I. Esterhazy (1652 bis 1713) zu einer drastischen Form der Rekatholisierung schreiten musste. In jedes Haus schickte er einen Stock mit der Aufforderung, das Familienoberhaupt sollte damit nach Frauenkirchen kommen und wieder katholisch werden, käme es nicht, so sei der Stock ein Wanderstab! Erst im Jahre 1674 konnte Pfarrer Lichtenhammer alle Pfarrkinder als katholisch bezeichnen. Da die alte Martinskirche nur mehr mit Booten erreicht werden konnte, wurde 1715 mitten im Dorf eine Kapelle errichtet. 1775 ist an Stelle der zu kleinen Kapelle der Grundstein für die heutige Kirche gelegt worden. Sie wurde im spätbarocken Stil erbaut, ist dem heiligen Bartholomäus geweiht und wurde 1792 fertiggestellt. Der Erweiterungsbau erfolgte in den Jahren 1977 und 1978 unter Pfarrer Josef Hirschl.
Im Jahre 1767 erließ Kaiserin Maria Theresia das Urbarialpatent, das die Bauern gegen die Willkür und Erpressungen der herrschaftlichen Beamten schützte. Damals gab es in Oberillmitz 37 Bauern, 13 behauste Söllner und 4 Inwohner ohne Haus, in Unterillmitz dagegen lebten 105 Bauern, 46 Söllner und 9 Inwohner. Zu einem ganzen Lehen gehörten 26 bis 28 Joch Ackerland und 7-10 Tagwerk Wiesen.
Anmerkung
Söllner waren Personen mit Hausbesitz, aber ohne Grundbesitz.
Das Jahr 1848 ließ für die Bauern von Illmitz einen neue Zeit anbrechen. Diese Bauernbefreiung brachte die Abschaffung der Adeligen Vorrechte und die Aufhebung der Grunduntertänigkeit. Der von den Bauern bis dahin bewirtschaftete Pachtgrund ging gegen eine Ablöse in deren Eigentum über, Hutweide und Wald blieben Gemeinschaftsbesitz. Daraus entstanden die agrarwirtschaftlichen Nutzungsgemeinschaften, die sogenannten Urbarialgemeinden.
Von Unterillmitz erhielt Fürst Paul III. Anton Esterhazy (1833 bis 1866) im Jahre 1854 die eher geringe Entschädigungssumme von 320 Gulden. Ende des 19. Jahrhunderts war die Viehwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle der Illmitzer. Um 1880 gab es bei uns 12 Viehherden. Im Jahre 1898 wurde die Milchgenossenschaft gegründet, sie war die erste im Komitat Wieselburg. Bald darauf produzierte man hier den Illmitzer Käse, ein milder Vollmilchkäse, der sowohl in Wien als auch in Budapest sehr geschätzt wurde.
Wirtschaftsentwicklung im Überblick
Haupterwerb bis 1700: Fischerei und Viehzucht
Haupterwerb von 1700 bis 1850: Viehzucht (Rinder, Schafe, Pferde, Gänse…)
Haupterwerb von 1850 bis 1950: Ackerbau und Viehzucht
Haupterwerb ab 1950: Weinbau
Schicksalsschläge
Türkenkriege: 1529 - wahrscheinlich wurde Unterillmitz am Südende des Kirchsees niedergebrannt - und 1683
Bocskay-Aufstand: 1605 - Brandkatastrophe
Rakoczy-Aufstand: 1704 bis 1711 - Plünderungen und Brandschatzungen
Pest: 1713
Franzosenkrieg: 1809
Heuschreckenplage: 1812, 1857, 1859
Cholera: 1831 -156 Tote =11 Prozent der Bevölkerung / 1849 - 239 Tote / 1855 - 111 Tote
26 Großbrände im 19.und 20. Jahrhundert, da die Häuser mit Schilfrohr gedeckt waren. Letzte Brandkatastrophe am 14. Mai 1955: 23 Wohnhäuser und 9 Wirtschaftsgebäude.
Das Wappen von Illmitz zeigt einen Reiher und einen Fisch.
Anmerkung
Manche Textteile wurden leicht adaptiert.
Nun geht es in einer langen Geraden zum wirklich netten Sandeck, wo ein mächtiger, zu beklettternder Aussichtsturm und eine wirklich süße Herde von Albino-Eseln stehen. Hier ist man am südlichsten Punkt des Rundweges angelangt und es geht wieder retour… nachdem man sein Rad ein paar hundert Meter durch den tiefen Sand geschoben hat.
Radfahr-infrastrukturell ist der Lackenradweg bis hierher ja eher ein wenig mau. Keine Bänke, keine Rastplätze, kein Wasser, kein Schutz vor der Sonne!
Ein Schild informiert über die Esel: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Weisse Esel
Informationen zum Sandeck: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Sandeck
Radfahr-infrastrukturell ist der Lackenradweg bis hierher ja eher ein wenig mau. Keine Bänke, keine Rastplätze, kein Wasser, kein Schutz vor der Sonne!
Ein Schild informiert über die Esel: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Weisse Esel
Informationen zum Sandeck: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Sandeck
Ein Schild beim Turm informiert:
Wiederherstellung von wertvollen Wiesen und Röhricht in der Donau-Region
Die Agrarlandschaft des Donautieflands bestand früher aus einem bunten Mosaik der kleinen Felder, Wiesen und Grünländer, die von einem System von Flussarmen des weitverzweigten Deltas der Donau mit Feuchtgebieten und Auwälder umströmt war. Das Leben der Menschen in Verbindung mit dem Fluss spiegelte die Beziehung zwischen der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft und natürlichen Bedingungen wider und ihre Wechselwirkungen waren bestimmend für die Entstehung von seltenen halbnatürlichen Ökosystemen wie Grünland und Röhricht. Dauergrünland entstand dank der traditionellen Bewirtschaftungsmethoden durch Beweidung und Mahd als bedeutendes Produktionsökosystem mit einer hohen Artendiversität. Obwohl es sich in der Vergangenheit über weite Flächen erstreckte, heutzutage stellt es im Donautiefland eher ein seltenes Biotop dar. Dank der geeigneten Bedingungen für die intensive Landwirtschaft, des Anstiegs der Mechanisierung und der extensiven Entwässerungsarbeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden sie größtenteils zu Ackerland. Schwieriger zugängliches oder abgelegenes Grünland fiel aus der Bewirtschaftung und ließ die Arten, die an das regelmäßige Mähen oder Beweiden angepasst waren, allmählich verschwinden.
Die wertvollen feuchten Tieflandwiesen liegen vor allem in Gebieten mit einem hohen Grundwasserspiegel oder auf periodisch überschwemmten Flächen. Ein typischer Vertreter ist dort der Wiesen-Fuchsschwanz, und im Frühling blühen die Wiesen mit den Wiesenschaumkraut, Scharfen Hahnenfuß und an den feuchtesten Standorten wachsen auch Sumpfdotterblumen. Im Sommer tauchen die Färber-Scharten, Groß-Wiesenknöpfe oder die gefährdeten sibirischen Schwertlilien auf. Standorte, die für mehrere Wochen bis Monate im Jahr überschwemmt sind, werden von hohen Seggen überwuchert. In Perioden mit hohem Wasserstand ertönt in den Wiesen der Ruf der Kröten und Rotbauchunken, die hier von den Weiß- und Schwarzstörchen gejagt werden. Auf den Wiesen finden ihre Nahrung auch Graureiher schneeweißes Silberreiher, von den Greifvogelarten Rotmilane und Rohrweihen. Die Libellen fliegen über die Seggenbestände, die in diesem wassergesättigten Terrain kleine erhabene Hügel formen. Hier legt das wohl wertvollste Säugetier der Donau-Region, die Sumpfwühlmaus, sehr gern sein Nest an.
In der Eiszeit war die Sumpfwühlmaus in Mitteleuropa weit verbreitet, doch nach dem Rückgang der Gletscher ist sie aus den ihren ausgedehnten Lebensräumen verschwunden. Nur kleine isolierte Populationen in der Umgebung der Donau in der Slowakei, im östlichen Österreich und nordwestlichen Ungarn konnten überleben - und deshalb stellt sie eine endemische Unterart dar, die nirgendwo sonst in der Welt zu finden ist. Dieses kleine Säugetier finden wir außer im Seggenbewuchs auch in Feuchtgebieten und an den Ufern der Bäche und Gewässer mit dichtem Grasbewuchs. Die Sumpfwühlmaus ist auch im Röhricht in Feuchtgebieten der Donauregion zu Hause.
Auch andere Lebewesen sind an diesen Ökosystemtyp perfekt angepasst: das Röhricht bietet eine Zuflucht und zugleich genügend Nahrung für verschiedene Amphibienarten an. Teichfrösche, die europäischen Laubfrösche oder die weniger bekannten Knoblauchkröten. Von den Kriechtieren findet man hier die Ringelnattern und die Würfelnattern. Günstige Bedingungen für das Leben und Nisten im Röhricht finden mehreres Vogelarten, insbesondere Drosselrohrsänger, Rohrammer, Stockente oder die unauffällige Bartmeise. Jahr für Jahr bekommen hier manche Greifvogelarten wie die Rohrweihe oder die ebenfalls im Röhricht nistende Sumpfohreule ihre Jungen. Zu den markantesten Insekten, die sich im Röhricht verstecken, gehören die Libellenarten Blaugrüne Mosaikjungfer und Plattbauch. Kontinuierliche Röhrichtbestände an Orten der ehemaligen Flussarme, in Terrainvertiefungen oder an den Ufern stehender Gewässer stellen ein verschwindende Biotop dar. Aufgrund der Störung des Wasserregimes im Gebiet und aufgrund vollständiger Isolierung dieser Flächen in Form kleiner Insel in einer Agrarlandschaft trocknen die Röhrichtbestände aus und werden allmählich zu Ackerland umgewandelt. Zum Verschwinden dieser Biotope trägt auf das Unterlassen des traditionellen Mähens des Röhrichts bei. Früher nutzte man Röhricht vor allem als Konstruktionsmaterial zum Eindecken der Dächer sowie zur Isolierung und Herstellung von Zäunen. Röhrichtbestände wurden während des Winters handgemäht, sobald der Boden gefroren war und damit das Begehen des Feuchtgebietes erleichtert wurde. Heutzutage nutzt man Röhricht nur selten, und um manche Röhrichtbestände hat sich schon seit mehreren Jahren niemand mehr gekümmert. Ohne das Entfernen des alten Röhrichts häuft sich nämlich die Biomasse in Feuchtgebieten an und lässt sie allmählich austrocknen und verlanden.
Wiederherstellung von wertvollen Wiesen und Röhricht in der Donau-Region
Die Agrarlandschaft des Donautieflands bestand früher aus einem bunten Mosaik der kleinen Felder, Wiesen und Grünländer, die von einem System von Flussarmen des weitverzweigten Deltas der Donau mit Feuchtgebieten und Auwälder umströmt war. Das Leben der Menschen in Verbindung mit dem Fluss spiegelte die Beziehung zwischen der wirtschaftlichen Nutzung der Landschaft und natürlichen Bedingungen wider und ihre Wechselwirkungen waren bestimmend für die Entstehung von seltenen halbnatürlichen Ökosystemen wie Grünland und Röhricht. Dauergrünland entstand dank der traditionellen Bewirtschaftungsmethoden durch Beweidung und Mahd als bedeutendes Produktionsökosystem mit einer hohen Artendiversität. Obwohl es sich in der Vergangenheit über weite Flächen erstreckte, heutzutage stellt es im Donautiefland eher ein seltenes Biotop dar. Dank der geeigneten Bedingungen für die intensive Landwirtschaft, des Anstiegs der Mechanisierung und der extensiven Entwässerungsarbeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden sie größtenteils zu Ackerland. Schwieriger zugängliches oder abgelegenes Grünland fiel aus der Bewirtschaftung und ließ die Arten, die an das regelmäßige Mähen oder Beweiden angepasst waren, allmählich verschwinden.
Die wertvollen feuchten Tieflandwiesen liegen vor allem in Gebieten mit einem hohen Grundwasserspiegel oder auf periodisch überschwemmten Flächen. Ein typischer Vertreter ist dort der Wiesen-Fuchsschwanz, und im Frühling blühen die Wiesen mit den Wiesenschaumkraut, Scharfen Hahnenfuß und an den feuchtesten Standorten wachsen auch Sumpfdotterblumen. Im Sommer tauchen die Färber-Scharten, Groß-Wiesenknöpfe oder die gefährdeten sibirischen Schwertlilien auf. Standorte, die für mehrere Wochen bis Monate im Jahr überschwemmt sind, werden von hohen Seggen überwuchert. In Perioden mit hohem Wasserstand ertönt in den Wiesen der Ruf der Kröten und Rotbauchunken, die hier von den Weiß- und Schwarzstörchen gejagt werden. Auf den Wiesen finden ihre Nahrung auch Graureiher schneeweißes Silberreiher, von den Greifvogelarten Rotmilane und Rohrweihen. Die Libellen fliegen über die Seggenbestände, die in diesem wassergesättigten Terrain kleine erhabene Hügel formen. Hier legt das wohl wertvollste Säugetier der Donau-Region, die Sumpfwühlmaus, sehr gern sein Nest an.
In der Eiszeit war die Sumpfwühlmaus in Mitteleuropa weit verbreitet, doch nach dem Rückgang der Gletscher ist sie aus den ihren ausgedehnten Lebensräumen verschwunden. Nur kleine isolierte Populationen in der Umgebung der Donau in der Slowakei, im östlichen Österreich und nordwestlichen Ungarn konnten überleben - und deshalb stellt sie eine endemische Unterart dar, die nirgendwo sonst in der Welt zu finden ist. Dieses kleine Säugetier finden wir außer im Seggenbewuchs auch in Feuchtgebieten und an den Ufern der Bäche und Gewässer mit dichtem Grasbewuchs. Die Sumpfwühlmaus ist auch im Röhricht in Feuchtgebieten der Donauregion zu Hause.
Auch andere Lebewesen sind an diesen Ökosystemtyp perfekt angepasst: das Röhricht bietet eine Zuflucht und zugleich genügend Nahrung für verschiedene Amphibienarten an. Teichfrösche, die europäischen Laubfrösche oder die weniger bekannten Knoblauchkröten. Von den Kriechtieren findet man hier die Ringelnattern und die Würfelnattern. Günstige Bedingungen für das Leben und Nisten im Röhricht finden mehreres Vogelarten, insbesondere Drosselrohrsänger, Rohrammer, Stockente oder die unauffällige Bartmeise. Jahr für Jahr bekommen hier manche Greifvogelarten wie die Rohrweihe oder die ebenfalls im Röhricht nistende Sumpfohreule ihre Jungen. Zu den markantesten Insekten, die sich im Röhricht verstecken, gehören die Libellenarten Blaugrüne Mosaikjungfer und Plattbauch. Kontinuierliche Röhrichtbestände an Orten der ehemaligen Flussarme, in Terrainvertiefungen oder an den Ufern stehender Gewässer stellen ein verschwindende Biotop dar. Aufgrund der Störung des Wasserregimes im Gebiet und aufgrund vollständiger Isolierung dieser Flächen in Form kleiner Insel in einer Agrarlandschaft trocknen die Röhrichtbestände aus und werden allmählich zu Ackerland umgewandelt. Zum Verschwinden dieser Biotope trägt auf das Unterlassen des traditionellen Mähens des Röhrichts bei. Früher nutzte man Röhricht vor allem als Konstruktionsmaterial zum Eindecken der Dächer sowie zur Isolierung und Herstellung von Zäunen. Röhrichtbestände wurden während des Winters handgemäht, sobald der Boden gefroren war und damit das Begehen des Feuchtgebietes erleichtert wurde. Heutzutage nutzt man Röhricht nur selten, und um manche Röhrichtbestände hat sich schon seit mehreren Jahren niemand mehr gekümmert. Ohne das Entfernen des alten Röhrichts häuft sich nämlich die Biomasse in Feuchtgebieten an und lässt sie allmählich austrocknen und verlanden.
Ein weiteres Schild informiert über die Barockesel:
Dezentrale Gehegezone - Zuchtprojekt Weiße Esel
Europäische Weiße Esel - eine haustierkundlich erhaltenswerte Rarität
Bei den weißen Eseln ist zwischen Schimmeln auf der einen und Albinos sowie hellen Flavisten auf der anderen Seite zu unterscheiden. Hier werden von der Nationalparkverwaltung Weiße Esel aus dem ehemaligen Osterreich-Ungarn gezüchtet. Es handelt sich um eine Rasse mit unpigmentierter Haut sowie unpigmentierten Augen, die wegen der Stärke ihrer Iris hellwasserblau erscheinen. Ihr Haarkleid ist hellgelb gefärbt, so dass exakt von einer hellen Form des Flavismus gesprochen werden muß. Die Bezeichnung Albinoesel ist aber, wenn man die Tiere mit einer Reihe ebenso gefärbter Tiere vergleicht, ebenfalls berechtigt. Es sind Esel, die in der Vergangenheit besonders von reichen Gutsbesitzern des K u.K.-Gebietes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gezüchtet wurden. Es gibt von diesen Eseln wahrscheinlich nur noch etwa 50 Exemplare.
Beweidung als wesentliches Instrument der Biotoppflege im Nationalpark
In Form einer Dezentralen Gehegezone werden verschiedene Rinderrassen sowie Pferde, Schafe und Esel zur Beweidung bedeutender Lebensräume in der Kulturlandschaft des Nationalparks eingesetzt. Die jetzt eingezäunten Flächen am südlichen Ende des Seedamms gehörten bis in die 1950er-Jahre zu den wichtigsten Weideflächen. Mit dem Niedergang der Viehwirtschaft fielen sie aus der Nutzung — Verschilfung und Verbuschung bedrohten seither Brut- und Nahrungsgebiete für eine Reihe gefährdeter Arten.
Bitte füttern Sie die Tiere nicht und beachten Sie den Elektrozaun. Schilfdeckung des Unterstands, Firstabschluß mit Heidekraut.
Dezentrale Gehegezone - Zuchtprojekt Weiße Esel
Europäische Weiße Esel - eine haustierkundlich erhaltenswerte Rarität
Bei den weißen Eseln ist zwischen Schimmeln auf der einen und Albinos sowie hellen Flavisten auf der anderen Seite zu unterscheiden. Hier werden von der Nationalparkverwaltung Weiße Esel aus dem ehemaligen Osterreich-Ungarn gezüchtet. Es handelt sich um eine Rasse mit unpigmentierter Haut sowie unpigmentierten Augen, die wegen der Stärke ihrer Iris hellwasserblau erscheinen. Ihr Haarkleid ist hellgelb gefärbt, so dass exakt von einer hellen Form des Flavismus gesprochen werden muß. Die Bezeichnung Albinoesel ist aber, wenn man die Tiere mit einer Reihe ebenso gefärbter Tiere vergleicht, ebenfalls berechtigt. Es sind Esel, die in der Vergangenheit besonders von reichen Gutsbesitzern des K u.K.-Gebietes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie gezüchtet wurden. Es gibt von diesen Eseln wahrscheinlich nur noch etwa 50 Exemplare.
Beweidung als wesentliches Instrument der Biotoppflege im Nationalpark
In Form einer Dezentralen Gehegezone werden verschiedene Rinderrassen sowie Pferde, Schafe und Esel zur Beweidung bedeutender Lebensräume in der Kulturlandschaft des Nationalparks eingesetzt. Die jetzt eingezäunten Flächen am südlichen Ende des Seedamms gehörten bis in die 1950er-Jahre zu den wichtigsten Weideflächen. Mit dem Niedergang der Viehwirtschaft fielen sie aus der Nutzung — Verschilfung und Verbuschung bedrohten seither Brut- und Nahrungsgebiete für eine Reihe gefährdeter Arten.
Bitte füttern Sie die Tiere nicht und beachten Sie den Elektrozaun. Schilfdeckung des Unterstands, Firstabschluß mit Heidekraut.
Nun trifft man bald auf die Straße, die zur Fähre Mörbisch-Illmitz führt. Ab nun ist die Wegbeschaffenheit recht passabel und gut radelbar.
Man trifft bald auf drei Stationen des „Naturlehrpfades Illmitz“ mit mühselig zu lesendem Text auf Fliesen:
Schild 1: Lehrpfad Illmitz
Der Illmitzer Zicksee ist mit seiner rund 4 km² großen Fläche der drittgrößte See im Seewinkel und liegt westlich der circa 1 km entfernten namensgebenden Siedlung Marktgemeinde Illmitz. Aufgrund einer Verordnung der burgenländischen Landesregierung vom 22. Jänner 1964 wurde der Bedeutung, die der Illmitzer Zicksee ( oder auch Zicklacke, wie die Einheimischen zu sagen pflegen - zum einen aufgrund seiner Größe, zum anderen wohl auch wegen seiner Tier- und Pflanzenwelt zweifellos hat, Rechnung getragen und somit zum vollen Naturschutzgebiet erklärt. Dieser strenge Schutzstatus für ein Naturschutzgebiet soll helfen, diese vor allem aus gesamtheitlicher (ökologischer wie auch wirtschaftlicher) Sicht so wertvolle Stück Naturlandschaft uns allen und der Nachwelt zu erhalten. Der Name Zicksee (oder Zicklacke) deutet schon darauf hin, dass es sich bei dieser ganz flachen pfanneartigen, und mehr oder minder weit ausgedehnten Mulde um eine jener Salz- beziehungsweise Sodalacken handelt, wie sie vermehrt im Seewinkel zu finden sind. Zick steht dabei für das ungarische Wort Szig und bedeutet Salz.
Bis Anfang der 1940er-Jahre waren die Ufer fast schilffrei nur mit spärlicheres Salzvegetation bewachsen, dann setzte plötzlich eine verstärkte Verschilfung ein und heute ist die Wasserfläche annährend zur Hälfte zugewachsen.
Als Ursache werden Wasserstandsabsenkungen, die Einstellung des Rinderaustriebes sowie zunehmende Nährstoffbelastungen (Düngung) angenommen.
Nährstoffbelastung: Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts grenzten an die Lacke fast nur durch Viehtrieb genutzte Wiesen. 1921 betrug die Weinbaufläche in der Gemeinde nur 20 ha. Bis 1953 stieg sie dann auf 240 und bis 1967 auf 900 ha an. Auf eine zunehmende Gewässerbenutzung weißt auch die seit den 1970er-Jahren immer stärkere Ausbreitung von Fadenalgenteppichen im Frühsommer.
Zur Geschichte des Wasserhaushaltes: Der Versuch einer Trockenlegung durch Aushub von Kanälen um 1930 war erfolglos. Der etwa zur selben Zeit angelegte Pfarrergraben entwässert die Pfarrwiese östlich von Illmitz in den Zicksee und verbindet ihn mit dem See. Um einen mittleren Wasserstand länger halten zu können, wird seit Beginn der 1970er- Jahre im abführenden Grabenteil gestaut.
Der Illmitzer Zicksee zeichnet sich durch eine besonders arten- und individuenreiche Vogelwelt aus. Die Voraussetzungen bilden einerseits die mosaikartige Gliederung in offene und verschilfte Zonen (Deckung für Junge, Sichtschutz bei der Abgrenzung von Revieren), andererseits der Nährstoffreichtum (gutes pflanzliches und tierisches Nahrungsangebot). Vollständiges Zuwachsen der freien Abschnitte würde zu einer Verarmung führen.
Von den Brutvögeln sind die „Strandarten“ Säbelschnäbler und Seeregenpfeifer besonders kostbar. Der Seeregenpfeiferbestand des Seewinkels ist 1950 bis 1985 von etwa 100 Paaren auf 20 gesunken. Zunehmende Verschilfung der Lackenufer dürften dabei einen entscheidenden Einfluss gehabt haben. Für den Säbelschnäbler gehört der Illmitzer Zicksee wasserstandsabhängig in manchen Jahren zu den wichtigsten Brutplätzen des Gebietes.
Neben den Küsten- und Steppenvögeln findet an vegetationsarmen Stellen der Lacke auch die Flussseeschwalbe Brutplätze. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war sie noch so häufig, dass ihre Eier für Speisezwecke gesammelt wurden. Bis 1950 lagen die Kolonien der „Seehanseln“ auf damals noch schilffreien Schottterinseln im See. Zu Beginn der 1980er- Jahren brüteten noch knapp über 50 Paare an den Lacken. Stark verkrautete oder verschilfte Nistplätze werden verlassen.
Der Seeregenpfeifer brütet ähnlich wie der Säbelschnäbler nur an den europäischen Küsten, sowie in den asiatischen, osteuropäischen und pannonischen Salzsteppen.
Die Verschilfung der Lacken droht die typischen Strand- und Steppenarten zu verdrängen, die in Österreich nur hier brüten. Ihr Vorkommen waren wichtige Kriterien für die Aufnahme des Seewinkels in die Liste der Wasservogelgebiete von internationaler Bedeutung. Mit dem Beitritt zum „Ramsar“-Übereinkommen hat sich Österreich verpflichtet, diese Gebiete als Wasservogelreservate zu erhalten. Begünstigt werden durch die Verschilfung weit verbreitete im Rohrwald des Sees sehr häufige Arten.
Die Lachmöwe gehört zu den Arten, die durch die Lackenverschilfung gefördert wurde. Um 1950 brüteten im gesamten Neusiedler-Seegebiet erst etwa 200 Paare. 1984 zählte allein die Kolonie des Zicksees über 3000 Brutpaare. Das Aufzuchtsfutter bilden hauptsächlich Kirschen, Abfälle, Regenwürmer und Landinsekten. Nahrungsreste, Kot, abgestorbene Eier und Jungvögel verursachen hier zusätzliche Nährstoffeinträge.
Eine Besonderheit dieser Lacke ist die Kolbenente, die im Seewinkel erst seit 1980 und vor allem hier brütet. Als Folge des Nährstoffeintrages nahm der Höckerschwanbestand stark zu: größere Nichtbrüteransammlungen traten hier erstmals Ende der 1970er-Jahre auf und bis 1983 stieg der Frühsommerbestand auf hundert Nichtbrüter an. Sobald die ausgedehnten Grünalgenteppiche im Juli abgeweidet sind, verschwinden die Scharen wieder. Die Selbstregulation des Brutbestandes über das Revierverhalten verhindert eine Übervermehrung.
Von internationaler Bedeutung ist der Illmitzer Zicksee auch als Mauser- und Zugrastplatz für zahlreiche Schwimm und Watvogelarten. Im August halten sich hier ist über 1000 Blässhühner auf und im September bis 2500 Stock- und 6000 Krickenten, die abends in einem eindrucksvollen Entenstrich zu Nahrungsgebieten im Schilfgürtel des Sees fliegen. Im Sommer sammeln sich in manchen Jahren über 300 mausernde Uferschnepfen an der Lacke (etwa die Hälfte des Seewinkelbestandes).
1982 trat an dieser Lacke erstmals in Österreich Wasservogelbotulismus auf und forderte über 2000 Opfer (vor allem Enten). Botulismus ist eine Vergiftung durch das Toxin des Bakteriums Clostridium Botulinum, dass von den Vögeln mit der Nahrung aufgenommen wird, als Nervengift schlaffe Lähmungen verursacht und leicht zum Tod führen. Hohe Sommertemperaturen vergrößern die Gefahr eines Ausbruches. Fliegenmaden aus den Kadavern der Opfer können das Gift weitertragen.
Man trifft bald auf drei Stationen des „Naturlehrpfades Illmitz“ mit mühselig zu lesendem Text auf Fliesen:
Schild 1: Lehrpfad Illmitz
Der Illmitzer Zicksee ist mit seiner rund 4 km² großen Fläche der drittgrößte See im Seewinkel und liegt westlich der circa 1 km entfernten namensgebenden Siedlung Marktgemeinde Illmitz. Aufgrund einer Verordnung der burgenländischen Landesregierung vom 22. Jänner 1964 wurde der Bedeutung, die der Illmitzer Zicksee ( oder auch Zicklacke, wie die Einheimischen zu sagen pflegen - zum einen aufgrund seiner Größe, zum anderen wohl auch wegen seiner Tier- und Pflanzenwelt zweifellos hat, Rechnung getragen und somit zum vollen Naturschutzgebiet erklärt. Dieser strenge Schutzstatus für ein Naturschutzgebiet soll helfen, diese vor allem aus gesamtheitlicher (ökologischer wie auch wirtschaftlicher) Sicht so wertvolle Stück Naturlandschaft uns allen und der Nachwelt zu erhalten. Der Name Zicksee (oder Zicklacke) deutet schon darauf hin, dass es sich bei dieser ganz flachen pfanneartigen, und mehr oder minder weit ausgedehnten Mulde um eine jener Salz- beziehungsweise Sodalacken handelt, wie sie vermehrt im Seewinkel zu finden sind. Zick steht dabei für das ungarische Wort Szig und bedeutet Salz.
Bis Anfang der 1940er-Jahre waren die Ufer fast schilffrei nur mit spärlicheres Salzvegetation bewachsen, dann setzte plötzlich eine verstärkte Verschilfung ein und heute ist die Wasserfläche annährend zur Hälfte zugewachsen.
Als Ursache werden Wasserstandsabsenkungen, die Einstellung des Rinderaustriebes sowie zunehmende Nährstoffbelastungen (Düngung) angenommen.
Nährstoffbelastung: Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts grenzten an die Lacke fast nur durch Viehtrieb genutzte Wiesen. 1921 betrug die Weinbaufläche in der Gemeinde nur 20 ha. Bis 1953 stieg sie dann auf 240 und bis 1967 auf 900 ha an. Auf eine zunehmende Gewässerbenutzung weißt auch die seit den 1970er-Jahren immer stärkere Ausbreitung von Fadenalgenteppichen im Frühsommer.
Zur Geschichte des Wasserhaushaltes: Der Versuch einer Trockenlegung durch Aushub von Kanälen um 1930 war erfolglos. Der etwa zur selben Zeit angelegte Pfarrergraben entwässert die Pfarrwiese östlich von Illmitz in den Zicksee und verbindet ihn mit dem See. Um einen mittleren Wasserstand länger halten zu können, wird seit Beginn der 1970er- Jahre im abführenden Grabenteil gestaut.
Der Illmitzer Zicksee zeichnet sich durch eine besonders arten- und individuenreiche Vogelwelt aus. Die Voraussetzungen bilden einerseits die mosaikartige Gliederung in offene und verschilfte Zonen (Deckung für Junge, Sichtschutz bei der Abgrenzung von Revieren), andererseits der Nährstoffreichtum (gutes pflanzliches und tierisches Nahrungsangebot). Vollständiges Zuwachsen der freien Abschnitte würde zu einer Verarmung führen.
Von den Brutvögeln sind die „Strandarten“ Säbelschnäbler und Seeregenpfeifer besonders kostbar. Der Seeregenpfeiferbestand des Seewinkels ist 1950 bis 1985 von etwa 100 Paaren auf 20 gesunken. Zunehmende Verschilfung der Lackenufer dürften dabei einen entscheidenden Einfluss gehabt haben. Für den Säbelschnäbler gehört der Illmitzer Zicksee wasserstandsabhängig in manchen Jahren zu den wichtigsten Brutplätzen des Gebietes.
Neben den Küsten- und Steppenvögeln findet an vegetationsarmen Stellen der Lacke auch die Flussseeschwalbe Brutplätze. In der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts war sie noch so häufig, dass ihre Eier für Speisezwecke gesammelt wurden. Bis 1950 lagen die Kolonien der „Seehanseln“ auf damals noch schilffreien Schottterinseln im See. Zu Beginn der 1980er- Jahren brüteten noch knapp über 50 Paare an den Lacken. Stark verkrautete oder verschilfte Nistplätze werden verlassen.
Der Seeregenpfeifer brütet ähnlich wie der Säbelschnäbler nur an den europäischen Küsten, sowie in den asiatischen, osteuropäischen und pannonischen Salzsteppen.
Die Verschilfung der Lacken droht die typischen Strand- und Steppenarten zu verdrängen, die in Österreich nur hier brüten. Ihr Vorkommen waren wichtige Kriterien für die Aufnahme des Seewinkels in die Liste der Wasservogelgebiete von internationaler Bedeutung. Mit dem Beitritt zum „Ramsar“-Übereinkommen hat sich Österreich verpflichtet, diese Gebiete als Wasservogelreservate zu erhalten. Begünstigt werden durch die Verschilfung weit verbreitete im Rohrwald des Sees sehr häufige Arten.
Die Lachmöwe gehört zu den Arten, die durch die Lackenverschilfung gefördert wurde. Um 1950 brüteten im gesamten Neusiedler-Seegebiet erst etwa 200 Paare. 1984 zählte allein die Kolonie des Zicksees über 3000 Brutpaare. Das Aufzuchtsfutter bilden hauptsächlich Kirschen, Abfälle, Regenwürmer und Landinsekten. Nahrungsreste, Kot, abgestorbene Eier und Jungvögel verursachen hier zusätzliche Nährstoffeinträge.
Eine Besonderheit dieser Lacke ist die Kolbenente, die im Seewinkel erst seit 1980 und vor allem hier brütet. Als Folge des Nährstoffeintrages nahm der Höckerschwanbestand stark zu: größere Nichtbrüteransammlungen traten hier erstmals Ende der 1970er-Jahre auf und bis 1983 stieg der Frühsommerbestand auf hundert Nichtbrüter an. Sobald die ausgedehnten Grünalgenteppiche im Juli abgeweidet sind, verschwinden die Scharen wieder. Die Selbstregulation des Brutbestandes über das Revierverhalten verhindert eine Übervermehrung.
Von internationaler Bedeutung ist der Illmitzer Zicksee auch als Mauser- und Zugrastplatz für zahlreiche Schwimm und Watvogelarten. Im August halten sich hier ist über 1000 Blässhühner auf und im September bis 2500 Stock- und 6000 Krickenten, die abends in einem eindrucksvollen Entenstrich zu Nahrungsgebieten im Schilfgürtel des Sees fliegen. Im Sommer sammeln sich in manchen Jahren über 300 mausernde Uferschnepfen an der Lacke (etwa die Hälfte des Seewinkelbestandes).
1982 trat an dieser Lacke erstmals in Österreich Wasservogelbotulismus auf und forderte über 2000 Opfer (vor allem Enten). Botulismus ist eine Vergiftung durch das Toxin des Bakteriums Clostridium Botulinum, dass von den Vögeln mit der Nahrung aufgenommen wird, als Nervengift schlaffe Lähmungen verursacht und leicht zum Tod führen. Hohe Sommertemperaturen vergrößern die Gefahr eines Ausbruches. Fliegenmaden aus den Kadavern der Opfer können das Gift weitertragen.
Schild 2: Naturlehrpfad Illmitzer Zicksee - Gänse
Wildgänse im Neusiedlersee-Gebiet. Der spektakuläre Gänsedurchzug ist im Winterhalbjahr vogelkundlicher Hauptanziehungspunkt und war eines der wichtigsten Kriterien zur Aufnahme von Seewinkel und Neusiedlersee in das Ramsar-Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung für Wasservögel. Auf den folgenden Tafeln sind Angaben zur Verbreitung, Wanderungen, Bestandsentwicklung und Biologie dieser Vogelgruppe zusammengefasst. Drei Arten kommen regelmäßig vor: Graugans, Saatgans und Blässgans.
Nur die Graugans brütet auch im Gebiet (größte pannonische Teilpopulation). Im Gegensatz zu den nordeuropäischen Populationen, die entlang der Atlantikküste nach Südspanien ziehen, wandern die österreichischen Graugänsen über Italien in ihr tunesisches Winterquartier. Für die nordischen Saat- und Blässgänse aus den Tundren Nordrusslands und Westsibiriens gehört der Neusiedlersee-Raum zu den wichtigsten Binnenlandrastplätzen im pannonischen Becken und Balkan.
Die nebenstehende Karte soll die Hauptzugwege der Saatgans im Herbst veranschaulichen: Während ein Teil der russischen Brutvögel in den Ost und Nordseeraum zieht, schlägt die „pannonische Population“ eine östlichere Route nach Ungarn und zum Neusiedlersee ein. Erst bei strengen Wintereinbrüchen weichen sie von hier nach Jugoslawien (Kopacki Rit) aus. Ringfunde zeigen aber auch, dass Saatgänse aus der DDR und von der Nordseeküste noch im selben Winter in das pannonische Quartier überwechseln können.
Jahreszeitliche Wanderungen der Graugans: der gesamte österreichische Brutbestand zieht Anfang August in die CSSR ab, um erst im September wieder zurückzukehren (Zwischenzug). Der Herbstzug führt dann im November in die nordafrikanischen Winterquartiere. Heimzug schon ab Ende Jänner. Nach Ringfunden wandert wahrscheinlich zumindest ein Teil der noch nicht brutreifen Gänse im Mai der ersten Lebensjahre nach Nordeuropa, um im reichen Nahrungsangebot des skandinavischen Frühlings die Mauser zu vollziehen.
Brutverbreitung der Graugans im Seewinkel. Von den 300 bis 400 Paaren brütet ein Großteil im Schilfgürtel am Ostufer des Sees. Von hier wandern die frisch geschlüpften Gössel mit ihren Eltern im April bis zu 8 km weit durch Weingärten und über Straßen in geeignete Aufzuchtgebiete mit guten Weideflächen, vor allem Salzwiesen. Nach dem Flüggewerden sammeln sich ab Ende Juni alle Familien an der langen Lacke (etwa 1500 Gänse), von wo sie zum Fressen auf die umliegenden Stoppelfelder fliegen.
Die Gänse werden beim Abflug vom Schlafplatz gezählt. Die Bestandsentwicklung der drei Arten im Neusiedlersee Gebiet ist unterschiedlich: die Blässgans war noch zu Ende der 1950er-Jahre mit vierzig- bis fünfundvierzigtausend Stück im Herbst die häufigste Gans, sie erholte sich vom Bestandseinbruch anfangs der 1960er-Jahre nicht mehr und nahm in den 1980er-Jahren nochmal ab. Die Saatgans hingegen erreichte wieder Herbstzahlen von 20.000 und mehr. Die Durchzugsbestände der Graugans nahmen von 4000 auf fast 10.000 beständig zu.
Nach dem Eintreffen der Graugänse von den sommerlichen Sammelplätzen in der CSSR eröffnet die Saatgans Anfang Oktober den Durchzug der nordischen Wintergäste. Für den Weiterzug in die Winterquartiere im November und Dezember sind vor allem Nebel und Schneebedeckung ausschlaggebend, die den Nahrungserwerb behindern, sowie die Vereisung der Trinkstellen. In milden Jahren können hingegen bis zu 60.000 Gänse am Neusiedlersee überwintern. Der Frühjahrszug geht rascher und von der Witterung unabhängiger vor sich.
Die Nahrungsflüge (Ganslstrich) führen die Gänze morgens von ihren Schlafplätzen an der Langen Lacke und im südlichen Seeteil zu der Nahrungsgebieten in Ungarn, im Donauraum sowie im Hanság und Seewinkel. Die Hauptnahrung bilden im Herbst Erntereste auf den Maistoppelfeldern, und dann bis zum Frühling immer mehr das wachsende Getreide, wobei lokal begrenzt Wildschäden entstehen können. Nur die Graugans nutzt auch im Winter zusätzlich naturnahe Salzwiesen, Hutweiden und überschwemmte Röhrichte im Lackenbereich.
Wie die meisten größeren Vögel fliegen auch Gänse bei längere Strecken in Keil- oder V-Formationen, um Luftströmungen (Aufwinde), die vom schräg vorne fliegenden Vogel erzeugt werden, möglichst kräftesparend zu nutzen.
Durch die Untersuchungen von Konrad Lorenz und seiner Schüler sind wir über das Sozialverhalten der Graugans besonders gut informiert. Einige häufige Verhaltensweisen zeigt nebenstehende Abbildung: Drohen gegen Rivalen, werbendes Männchen, das sich in „Winkelhalsstellung“ einem Weibchen nähert und Grüßen zwischen Vögeln eines Paares am Ende des „Triumphgeschreis“ (Paarbindungszeremonie). Alle Gänse gehen lebenslängliche Verbindungen ein und leiden sehr am Verlust des Partners.
Seit denen 1960er-Jahren spielt die Gänseforschung am Neusiedlersee eine wichtige Rolle. Neben regelmäßigen Gänsezählungen bilden dabei Freilanduntersuchungen des Verhaltens (vor allem Etho-Ökologie) und der Wanderungen bei der Graugans Schwerpunkte. Dazu wurden im Seewinkel einige 100 Gänse mit Halsmanschetten markiert, die die Vögel (soweit erkennbar) nicht stören und innerhalb kurzer Zeit Aufschluss über Ortsveränderungen geben; so beobachteten Gänseforscher viele dieser „Österreicher im Winter am Lac Ichkeul / Tunesien.
Seit vielen Jahren werten Gänse in ganz Europa mit Plastikhalsmanschetten markiert, deren Buchstaben und Ziffernkombination mit dem Fernrohr bis auf einige hundert Meter Entfernung lesbar ist.
Der Gänseschutz muss sich in erster Linie auf die Schaffung großräumiger, ungestörter Rastplätze konzentrieren: Gänse reagieren auf Beschuss oder andere Störungen am Schlafplatz äußerst empfindlich, und sogar die Bejagung der ein- und ausfliegenden Gänse kann zur Aufgabe eines Rastplatzes für lange Zeit führen. Die hervorragende Bedeutung des Neusiedlerseegebietes als Gänsequartier im Winter ist daher langfristig nur durch große Schutzzonen um die Schlafplätze ohne Wasserwildjagd zu sichern.
Wildgänse im Neusiedlersee-Gebiet. Der spektakuläre Gänsedurchzug ist im Winterhalbjahr vogelkundlicher Hauptanziehungspunkt und war eines der wichtigsten Kriterien zur Aufnahme von Seewinkel und Neusiedlersee in das Ramsar-Abkommen zum Schutz von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung für Wasservögel. Auf den folgenden Tafeln sind Angaben zur Verbreitung, Wanderungen, Bestandsentwicklung und Biologie dieser Vogelgruppe zusammengefasst. Drei Arten kommen regelmäßig vor: Graugans, Saatgans und Blässgans.
Nur die Graugans brütet auch im Gebiet (größte pannonische Teilpopulation). Im Gegensatz zu den nordeuropäischen Populationen, die entlang der Atlantikküste nach Südspanien ziehen, wandern die österreichischen Graugänsen über Italien in ihr tunesisches Winterquartier. Für die nordischen Saat- und Blässgänse aus den Tundren Nordrusslands und Westsibiriens gehört der Neusiedlersee-Raum zu den wichtigsten Binnenlandrastplätzen im pannonischen Becken und Balkan.
Die nebenstehende Karte soll die Hauptzugwege der Saatgans im Herbst veranschaulichen: Während ein Teil der russischen Brutvögel in den Ost und Nordseeraum zieht, schlägt die „pannonische Population“ eine östlichere Route nach Ungarn und zum Neusiedlersee ein. Erst bei strengen Wintereinbrüchen weichen sie von hier nach Jugoslawien (Kopacki Rit) aus. Ringfunde zeigen aber auch, dass Saatgänse aus der DDR und von der Nordseeküste noch im selben Winter in das pannonische Quartier überwechseln können.
Jahreszeitliche Wanderungen der Graugans: der gesamte österreichische Brutbestand zieht Anfang August in die CSSR ab, um erst im September wieder zurückzukehren (Zwischenzug). Der Herbstzug führt dann im November in die nordafrikanischen Winterquartiere. Heimzug schon ab Ende Jänner. Nach Ringfunden wandert wahrscheinlich zumindest ein Teil der noch nicht brutreifen Gänse im Mai der ersten Lebensjahre nach Nordeuropa, um im reichen Nahrungsangebot des skandinavischen Frühlings die Mauser zu vollziehen.
Brutverbreitung der Graugans im Seewinkel. Von den 300 bis 400 Paaren brütet ein Großteil im Schilfgürtel am Ostufer des Sees. Von hier wandern die frisch geschlüpften Gössel mit ihren Eltern im April bis zu 8 km weit durch Weingärten und über Straßen in geeignete Aufzuchtgebiete mit guten Weideflächen, vor allem Salzwiesen. Nach dem Flüggewerden sammeln sich ab Ende Juni alle Familien an der langen Lacke (etwa 1500 Gänse), von wo sie zum Fressen auf die umliegenden Stoppelfelder fliegen.
Die Gänse werden beim Abflug vom Schlafplatz gezählt. Die Bestandsentwicklung der drei Arten im Neusiedlersee Gebiet ist unterschiedlich: die Blässgans war noch zu Ende der 1950er-Jahre mit vierzig- bis fünfundvierzigtausend Stück im Herbst die häufigste Gans, sie erholte sich vom Bestandseinbruch anfangs der 1960er-Jahre nicht mehr und nahm in den 1980er-Jahren nochmal ab. Die Saatgans hingegen erreichte wieder Herbstzahlen von 20.000 und mehr. Die Durchzugsbestände der Graugans nahmen von 4000 auf fast 10.000 beständig zu.
Nach dem Eintreffen der Graugänse von den sommerlichen Sammelplätzen in der CSSR eröffnet die Saatgans Anfang Oktober den Durchzug der nordischen Wintergäste. Für den Weiterzug in die Winterquartiere im November und Dezember sind vor allem Nebel und Schneebedeckung ausschlaggebend, die den Nahrungserwerb behindern, sowie die Vereisung der Trinkstellen. In milden Jahren können hingegen bis zu 60.000 Gänse am Neusiedlersee überwintern. Der Frühjahrszug geht rascher und von der Witterung unabhängiger vor sich.
Die Nahrungsflüge (Ganslstrich) führen die Gänze morgens von ihren Schlafplätzen an der Langen Lacke und im südlichen Seeteil zu der Nahrungsgebieten in Ungarn, im Donauraum sowie im Hanság und Seewinkel. Die Hauptnahrung bilden im Herbst Erntereste auf den Maistoppelfeldern, und dann bis zum Frühling immer mehr das wachsende Getreide, wobei lokal begrenzt Wildschäden entstehen können. Nur die Graugans nutzt auch im Winter zusätzlich naturnahe Salzwiesen, Hutweiden und überschwemmte Röhrichte im Lackenbereich.
Wie die meisten größeren Vögel fliegen auch Gänse bei längere Strecken in Keil- oder V-Formationen, um Luftströmungen (Aufwinde), die vom schräg vorne fliegenden Vogel erzeugt werden, möglichst kräftesparend zu nutzen.
Durch die Untersuchungen von Konrad Lorenz und seiner Schüler sind wir über das Sozialverhalten der Graugans besonders gut informiert. Einige häufige Verhaltensweisen zeigt nebenstehende Abbildung: Drohen gegen Rivalen, werbendes Männchen, das sich in „Winkelhalsstellung“ einem Weibchen nähert und Grüßen zwischen Vögeln eines Paares am Ende des „Triumphgeschreis“ (Paarbindungszeremonie). Alle Gänse gehen lebenslängliche Verbindungen ein und leiden sehr am Verlust des Partners.
Seit denen 1960er-Jahren spielt die Gänseforschung am Neusiedlersee eine wichtige Rolle. Neben regelmäßigen Gänsezählungen bilden dabei Freilanduntersuchungen des Verhaltens (vor allem Etho-Ökologie) und der Wanderungen bei der Graugans Schwerpunkte. Dazu wurden im Seewinkel einige 100 Gänse mit Halsmanschetten markiert, die die Vögel (soweit erkennbar) nicht stören und innerhalb kurzer Zeit Aufschluss über Ortsveränderungen geben; so beobachteten Gänseforscher viele dieser „Österreicher im Winter am Lac Ichkeul / Tunesien.
Seit vielen Jahren werten Gänse in ganz Europa mit Plastikhalsmanschetten markiert, deren Buchstaben und Ziffernkombination mit dem Fernrohr bis auf einige hundert Meter Entfernung lesbar ist.
Der Gänseschutz muss sich in erster Linie auf die Schaffung großräumiger, ungestörter Rastplätze konzentrieren: Gänse reagieren auf Beschuss oder andere Störungen am Schlafplatz äußerst empfindlich, und sogar die Bejagung der ein- und ausfliegenden Gänse kann zur Aufgabe eines Rastplatzes für lange Zeit führen. Die hervorragende Bedeutung des Neusiedlerseegebietes als Gänsequartier im Winter ist daher langfristig nur durch große Schutzzonen um die Schlafplätze ohne Wasserwildjagd zu sichern.
Schild 3: Schwimmvögel
Eine Gruppe weder ökologisch noch verwandtschaftlich einheitlicher Wasservögel wird unter dem Begriff Schwimmvögel zusammengefasst: Taucher, Kormorane, Schwäne, Säger, Enten und von der Rallen das Blässhuhn. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie ihre Nahrung zum Großteil schwimmend oder tauchend suchen und dafür mit Schwimmhäuten oder Lappen an den Zehen ausgerüstet sind.
Nur am Beispiel der Enten soll veranschaulicht werden, wie vielfältig dabei die Nahrungserwerbstechniken sein können: Im Wasser werden wirbellose Tiere, Samen oder grüne Pflanzenteile zu Fuß, schwimmend von der Wasseroberfläche mit untergetauchtem Kopf oder Vorderkörper aus dem Schlammboden und schließlich tauchend aufgenommen (zum Beispiel Tafelente). Der Illmitzer Zicksee mit seiner Artenvielfalt bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, die verschiedenen Verhaltensweisen zu studieren
Die Erfassung von Schwimmvogelbrutbeständen erfordert unterschiedliche Methoden: die meisten Schwimmenten zum Beispiel führen ihre Jungen so versteckt, dass nur eine Zählung der einzelnen Männchen, die zu Beginn der Brutzeit Ende April Anfang Mai an den Lackenufern in der Nähe des Nestes auf ihre Weibchen warten, brauchbare Ergebnisse bringt. So konnte Ende der 1980er-Jahre festgestellt werden, dass neben der Stockente die Löfffelente mit mindestens 200 Paaren zur häufigsten Brutente des Seewinkels geworden ist
Von den Tauchenten besiedelt als östliches Faunenelement und spezialisierter Rohrlacken-Bewohner die Moorente den Schilfgürtel des Neusiedlersees. Ansonsten haben die trüben und seichten Gewässern des Seewinkels nur für die überwiegend vegetarischen Arten Tafel- und seit den 1980er-Jahren Kolbente eine gewisse Bedeutung.
Die Spießente hingegen ist die seltenste Entenart und brütet nur noch in wenigen Paaren. Wie bei den anderen Schwimmenten können die Nester bis mehrere Kilometer weit abseits der Gewässer in der Steppe, auf Wiesen, Hutweiden oder Feldern liegen (oft ganz frei auf kurzrasigen Viehweiden). Löffelenten brüten im Seewinkel manchmal sogar am Rande stark begangener Wege. Bald nach der Eiablage verlassen die Männchen den Brutplatz und die Weibchen führen die frischgeschlüpften Jungen in weiten Märschen zum Wasser.
Eine Schwimmvogelart, die von der Gewässer-Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) und Verschilfung begünstigt wird, ist das ebenfalls überwiegend pflanzenfressende Blesshuhn. Verwandtschaftlich gehört es zu den Rallen und ist mit Schwimmlappen an den Zehen, nicht mit Schwimmhäuten, ausgestattet. Das Rohrhendl ist häufiger Brutvogel im Schilfgürtel des Sees und an einigen Lacken. Die Rastbestände zeigen extreme jährliche Schwankungen, die Maximalzahlen (bis 2000) werden im Seewinkel im August erreicht, wobei der Illmitzer Zicksee mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes aufnehmen kann.
Die Schnatterente gehört bei hohen Wasserständen in manchen Jahren zu den häufigsten Brutarten, ist aber in trocken Jahren selten.
Zwei kleine Lappentaucher bewohnen die Salzlacken des Seewinkels: Nach der klassischen Unterscheidung ist der Schwarzhalstaucher die typische Art der stark getrübten, „weißen“ Sodalacken, während der Zwergtaucher die klaren, vegetationsreichen „schwarzen“ Lacken, Wiesentümpel, Schottergruben oder den Schilfgürtel des Sees bevorzugt. Ähnlich wie zum Beispiel bei der Schnatterente kann auch der Brutbestand des Schwarzhalstauchers in manchen Jahren große Kolonien umfassen und dann wieder für längere Zeit vollkommen zusammenbrechen.
Das Neusiedlerseegebiet ist für Schwimmvögel ein Lebensraum von internationaler Bedeutung, neben der überaus artenreichen Brutvogelfauna sind für die Enten der Frühjahrsdurchzug, die sommerlichen Mauserbestände von Krick- und Stockente sowie der Herbstzug von Krick-, Schnatter- und Löffelente im Oktober und November hervorzuheben (bis über 10.000 Exemplare in der geschützten Bucht des südlichen Neusiedlersee-Beckens).
Die Knäkente ist die typische Entenart der kleinen Sodalacken, Wiesengräben, überschwemmten Wiesen und Hutweiden. Die Krickente hingegen ist kein Brutvogel des Neusiedlersee- Gebietes, stellt aber die Hauptmasse der sommerlichen Mausergäste und herbstlichen Durchzügler. Solange der Illmitzer Zicksee Wasser führt, rasten hier zwischen Juli und November fünfundneunzig Prozent (bis zu zehntausend) des Seewinkelbestandes. Die abendlichen Nahrungsflüge führen in den westlichen gelegenen Schilfgürtel.
Mitte März halten sich an den Seewinkellacken 1000 bis 3000 Schwimmvögel auf. Der Artenreichtum ist zu dieser Zeit am größten: etwa ein Viertel des Gesamtbestandes macht das Blässhuhn aus, unter den Enten bilden Krick-, Stock- und Löffelente 80 %, der Rest verteilt sich hauptsächlich auf Schnatter-, Knäk-, Spieß-, Tafel- und Pfeifenten. Nebenstehende Karte zeigt, dass zu dieser Zeit der Illmitzer Zicksee, gefolgt von der Langen Lacke, den wichtigsten Entenrastplatz darstellt.
Der größere, fischfressende Haubentaucher baut seine Schwimmnester nur an den tieferen Lacken (Sankt Andräer Zicksee) und in den Schilfbuchten des Sees .
Von den Zuggästen des Gebietes soll noch die Pfeifente vorgestellt werden, Der bei uns rastende Bestand (kaum über 200 Stück) dürfte hauptsächlich aus der UdSSR stammen. Mehr als die anderen Schwimmenten ist diese Art während des Zuges an Küstengebiete gebunden.
Für die ebenfalls ausgeprägt fischfressenden Säger hat das Gebiet nur eine geringe Bedeutung als Zugrastplatz.
Eine Gruppe weder ökologisch noch verwandtschaftlich einheitlicher Wasservögel wird unter dem Begriff Schwimmvögel zusammengefasst: Taucher, Kormorane, Schwäne, Säger, Enten und von der Rallen das Blässhuhn. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie ihre Nahrung zum Großteil schwimmend oder tauchend suchen und dafür mit Schwimmhäuten oder Lappen an den Zehen ausgerüstet sind.
Nur am Beispiel der Enten soll veranschaulicht werden, wie vielfältig dabei die Nahrungserwerbstechniken sein können: Im Wasser werden wirbellose Tiere, Samen oder grüne Pflanzenteile zu Fuß, schwimmend von der Wasseroberfläche mit untergetauchtem Kopf oder Vorderkörper aus dem Schlammboden und schließlich tauchend aufgenommen (zum Beispiel Tafelente). Der Illmitzer Zicksee mit seiner Artenvielfalt bietet ausgezeichnete Möglichkeiten, die verschiedenen Verhaltensweisen zu studieren
Die Erfassung von Schwimmvogelbrutbeständen erfordert unterschiedliche Methoden: die meisten Schwimmenten zum Beispiel führen ihre Jungen so versteckt, dass nur eine Zählung der einzelnen Männchen, die zu Beginn der Brutzeit Ende April Anfang Mai an den Lackenufern in der Nähe des Nestes auf ihre Weibchen warten, brauchbare Ergebnisse bringt. So konnte Ende der 1980er-Jahre festgestellt werden, dass neben der Stockente die Löfffelente mit mindestens 200 Paaren zur häufigsten Brutente des Seewinkels geworden ist
Von den Tauchenten besiedelt als östliches Faunenelement und spezialisierter Rohrlacken-Bewohner die Moorente den Schilfgürtel des Neusiedlersees. Ansonsten haben die trüben und seichten Gewässern des Seewinkels nur für die überwiegend vegetarischen Arten Tafel- und seit den 1980er-Jahren Kolbente eine gewisse Bedeutung.
Die Spießente hingegen ist die seltenste Entenart und brütet nur noch in wenigen Paaren. Wie bei den anderen Schwimmenten können die Nester bis mehrere Kilometer weit abseits der Gewässer in der Steppe, auf Wiesen, Hutweiden oder Feldern liegen (oft ganz frei auf kurzrasigen Viehweiden). Löffelenten brüten im Seewinkel manchmal sogar am Rande stark begangener Wege. Bald nach der Eiablage verlassen die Männchen den Brutplatz und die Weibchen führen die frischgeschlüpften Jungen in weiten Märschen zum Wasser.
Eine Schwimmvogelart, die von der Gewässer-Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) und Verschilfung begünstigt wird, ist das ebenfalls überwiegend pflanzenfressende Blesshuhn. Verwandtschaftlich gehört es zu den Rallen und ist mit Schwimmlappen an den Zehen, nicht mit Schwimmhäuten, ausgestattet. Das Rohrhendl ist häufiger Brutvogel im Schilfgürtel des Sees und an einigen Lacken. Die Rastbestände zeigen extreme jährliche Schwankungen, die Maximalzahlen (bis 2000) werden im Seewinkel im August erreicht, wobei der Illmitzer Zicksee mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes aufnehmen kann.
Die Schnatterente gehört bei hohen Wasserständen in manchen Jahren zu den häufigsten Brutarten, ist aber in trocken Jahren selten.
Zwei kleine Lappentaucher bewohnen die Salzlacken des Seewinkels: Nach der klassischen Unterscheidung ist der Schwarzhalstaucher die typische Art der stark getrübten, „weißen“ Sodalacken, während der Zwergtaucher die klaren, vegetationsreichen „schwarzen“ Lacken, Wiesentümpel, Schottergruben oder den Schilfgürtel des Sees bevorzugt. Ähnlich wie zum Beispiel bei der Schnatterente kann auch der Brutbestand des Schwarzhalstauchers in manchen Jahren große Kolonien umfassen und dann wieder für längere Zeit vollkommen zusammenbrechen.
Das Neusiedlerseegebiet ist für Schwimmvögel ein Lebensraum von internationaler Bedeutung, neben der überaus artenreichen Brutvogelfauna sind für die Enten der Frühjahrsdurchzug, die sommerlichen Mauserbestände von Krick- und Stockente sowie der Herbstzug von Krick-, Schnatter- und Löffelente im Oktober und November hervorzuheben (bis über 10.000 Exemplare in der geschützten Bucht des südlichen Neusiedlersee-Beckens).
Die Knäkente ist die typische Entenart der kleinen Sodalacken, Wiesengräben, überschwemmten Wiesen und Hutweiden. Die Krickente hingegen ist kein Brutvogel des Neusiedlersee- Gebietes, stellt aber die Hauptmasse der sommerlichen Mausergäste und herbstlichen Durchzügler. Solange der Illmitzer Zicksee Wasser führt, rasten hier zwischen Juli und November fünfundneunzig Prozent (bis zu zehntausend) des Seewinkelbestandes. Die abendlichen Nahrungsflüge führen in den westlichen gelegenen Schilfgürtel.
Mitte März halten sich an den Seewinkellacken 1000 bis 3000 Schwimmvögel auf. Der Artenreichtum ist zu dieser Zeit am größten: etwa ein Viertel des Gesamtbestandes macht das Blässhuhn aus, unter den Enten bilden Krick-, Stock- und Löffelente 80 %, der Rest verteilt sich hauptsächlich auf Schnatter-, Knäk-, Spieß-, Tafel- und Pfeifenten. Nebenstehende Karte zeigt, dass zu dieser Zeit der Illmitzer Zicksee, gefolgt von der Langen Lacke, den wichtigsten Entenrastplatz darstellt.
Der größere, fischfressende Haubentaucher baut seine Schwimmnester nur an den tieferen Lacken (Sankt Andräer Zicksee) und in den Schilfbuchten des Sees .
Von den Zuggästen des Gebietes soll noch die Pfeifente vorgestellt werden, Der bei uns rastende Bestand (kaum über 200 Stück) dürfte hauptsächlich aus der UdSSR stammen. Mehr als die anderen Schwimmenten ist diese Art während des Zuges an Küstengebiete gebunden.
Für die ebenfalls ausgeprägt fischfressenden Säger hat das Gebiet nur eine geringe Bedeutung als Zugrastplatz.
Das nächste Gewässer ist die Zicklacke.
Am Stinkersee hat man dann sogar einen Rastpunkt und einen Aussichtsturm zur Verfügung. Auf der einen Seite der Neusiedlersee, auf der anderen der Stinkersee.Die Ecke hier heißt „Hölle".
Mehr Infos: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Untere Wiesen
Ein Schilderbuch informiert über europäische Seen im Klimawandel: Europäische Seen im Klimawandel
Eine Tafel informiert:
Nationalparkinformationen aus erster Hand
Seit 1996 gibt es für Nationalpark-Besucher eine wichtige Adresse: Illmitz, Hauswiese. Dort, am nördlichen Ortsrand und genau zwischen Radweg B10 und der Landesstraße, findet man das Nationalpark-Informationszentrum. In diesem nach den Prinzipien der Solar-Architektur gebauten Haus wird Wissenswertes über Österreichs grenzüberschreitenden Steppen-Nationalpark in vielerlei Form geboten. Wenn Sie also Zeit für und Interesse an der Natur haben, schau’n Sie doch einmal vorbei!
Tipps und Programme für das individuelle Naturerlebnis
Jede Jahreszeit ist anders, und erst recht jedes Jahr. Wie man zur Zeit am besten welche Lebensräume des Nationalparks für sich entdecken oder wo man mit Spektiv und Fernglas Vögel beobachten kann — Antworten dazu bekommt man im Nationalpark-Informationszentrum. Darüber hinaus kann man sich in wechselnden Ausstellungen, in der Besucherbibliothek oder durch Videos selbst ein Bild von der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten des Neusiedler See - Gebietes machen.
Für Gruppen und Schulklassen ganzjährig, für Individualbesucher von März bis November gibt es ein themenreiches Programm an Nationalpark-Führungen, die alle wichtigen Lebensraumaspekte und alle Teilgebiete abdecken. Eine aktuelle Programmübersicht finden Sie hier (nicht von Dezember bis Feber).
Schlicht und zeitlos
Mit dem Nationalpark-Informationszentrum hat der Architekt Herbert Halbritter (Neusiedl am See) ein besucher- und umweltfreundliches Gebäude geschaffen: auf 1.300 m2 stören keine Stufen, Sonnenenergie wird passiv und gewonnen. Für Nationalparkbesucher, Gruppen und Fachveranstaltungen stehen Räume von 50 bis 190 m2 zur Verfügung — vom Kino über Seminarräume bis zum Saal für bis zu 200 Personen. Ein Nationalpark-Shop und eine Kinderecke runden das Angebot ab. Und der Blick auf Zicklacke und Hutweide erleichtert ein 12 m hoher Turm.
Eine Tafel informiert:
Ein-Blick in den Naturraum Neusiedler See
Das Neusiedler See-Gebiet ist ein für Österreich einmaliger Naturraum: zwischen dem Ostrand der Alpen und dem Westrand der Kleinen Ungarischen Tiefebene ist es ein Grenzland im klassischen Sinn. Historisch gesehen bildete es eine Randzone verschiedener Machtbereiche - die zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert gegründeten Orte durchlebten mehrere Zerstörungswellen.
Das Seegebiet ist aber vor allem als biologischer Sicht ein Grenzraum, in dem Pflanzen und Tiere aus alpinen, pannonischen, asiatischen, mediterranen und nordischen Gebieten zu finden sind. Der Steppensee selbst liegt an der tiefsten Stelle der Kleinen Ungarischen Tiefebene und umfasst heute eine Fläche von rund 520 km2. 180 davon entfallen auf den Schilfgürtel. Niederschläge und Verdunstung bestimmen seinen Wasserhaushalt. Das Klima ist stark kontinental beeinflusst: Trockene, heiße Sommermonate wechseln mit kalten, aber schneearmen Wintern ab. Mit einer Durchschnittstemperatur von gut 10°C ist das Gebiet eine der wärmsten Regionen, mit einem Jahresniederschlag von rund 600 mm eine der trockensten Landschaften Österreichs.
Die Lebensräume im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
Die letzten Ausläufer der Ostalpen begrenzen das Gebiet nach Westen (Leithagebirge), die Parndorfer Platte nach Norden, und im Südosten bildet der Hanság die Grenze des Naturraums Neusiedler See. Ein Hauptgrund für den Artenreichtum des Gebietes ist die Vielfalt an Lebensräumen: mosaikartig liegen hier großflächige Feuchtgebiete, Trockenrasen, Eichenwälder, Sandsteppen, Weideflächen, Wiesengebiete und Salzstandorte.
Die Lebensräume im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
Nur mehr ein Drittel der Salzlacken haben die Intensivierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert überlebt. An ihren Rändern wachsen salztolerante Pflanzen, wie sie sonst an Meeresküsten zu finden sind. Lacken sind unverzichtbare Brutplätze und Nahrungsgebiete für viele bedrohte Vogelarten.
Zu den wertvollsten Kulturlandschaften zählen die artenreichen Hutweiden (von „Vieh hüten“, im Ungarischen "Puszta") - auf ihnen blühen mehrere seltene Orchideenarten, lebt eine Reihe steppentypischer Insekten und brüten Wiesenlimikolen.
Das Flächenmanagement - aktiver Naturschutz im Nationalpark
Neben dem Südteil des Neusiedler Seesbilden die salzhaltigen, periodisch austrocknenden Lacken den Primärlandschaftsanteil, während die Reste der Weideflächen und ehemalige Agrarflächen die wertvolle Kulturlandschaft prägen.
Das Flächenmanagement im Nationalpark widmet sich besonders letzteren: auf Basis der jüngsten Forschungsprojekte werden mehrere Teilgebiete beweidet oder gemäht. So bleiben wertvolle Lebensräume für bodenbrütende Vogelarten, bedrohte Säugetiere und seltene Pflanzengesellschaften dauerhaft erhalten.
Natur erleben - ohne zu stören
Die offene Landschaft des Seewinkels mit den Lacken und Wiesengebieten erleichtert das Beobachten seltener Tierarten. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die teils großen Distanzen, sodaß man nie ohne Fernglas oder Spektiv unterwegs sein sollte.
Alle Teilgebiete der Bewahrungszone im Nationalpark sind mit dem Auto erreichbar. viele Güterwege sind aber für den
Verkehr (ausgenommen Anrainer) gesperrt. In allen Teilgebieten gilt das Wegegebot: das Betreten von Wiesengebieten, Lacken und Schilf ist strikt untersagt.
Anweisungen der Nationalpark-Gebietsbetreuer ist unbedingt Folge zu leisten.
Anmerkung
Das ist WAHRER Naturschutz, wenn ALLE Teilgebiete „mit dem Auto“ erreichbar sind!!!
Eine Tafel informiert über zwei Laufrouten:
Start Hölle - 2 Strecken / 13,2 km Nicht nur für Ornithologen ein himmlisches Platzerl
Alle Starts in Sicht
Es ist schwierig den Seewinkel in einigen Sätzen zu beschreiben und noch schwieriger ihn an einem Tag abzulaufen. Zu viele Gesichter hat diese Region, und danach richtet sich auch unser Streckennetz. Entscheiden Sie sich für einen unserer neun Startpunkte verteilt auf sechs Orte. Oder bleiben Sie einfach noch ein wenig länger, bis Sie alle durch haben.
Höllen-Ritt: 8,9 km
Malerisch eingebettet zwischen Lacken, Weingütern und dem Neusiedler See ist die Strecke weit weniger wild, als der Name erahnen lässt. Auf der knapp 9 km langen Rundstrecke kann man entdecken, wie nahe ökologisch wertvolle Schutzgebiete und landwirtschafliche Nutzflächen beisammen liegen können. Ein eindrucksvolles Zeichen, wie Mensch und Natur auch nebeneinander harmonisch existieren können. Und das Beste an der Strecke ist, dass im Ziel ein Gasthaus darauf wartet den Durst der Läuferinnen zu stillen.
Orientierung
Viele, die es von Zuhause aus gewöhnt sind, sich an Bergen oder Hügeln zu orientieren‚ finden es im Seewinkel schwerer sich zurechtzufinden. Mittels unseres Leitsystems sowie den Kartenskizzen findet man immer die passende Laufstrecke und deren Verlauf. Es gibt also keinen Grund verloren zu gehen. Sonst im Zweifelsfall immer mit Rückenwind der Sonne entgegen.
Orientierungstipps
Für alle Entdecker und Verlorengegangenen hier ein paar Tipps, die im Gelände weiterhelfen sollen: Die Sonne geht im 0 auf, zu Mittag [MEZ 12:00] steht sie genau im S, im W geht sie unter. Die Windräder stehen im N und D des Laufparks. Die Eisenbahn verläuft annähernd in N-S-Richtung. Der große Silo steht in St. Andrä am Zicksee. Der Neusiedler See liegt im W des Laufparks. Das dahinterliegende Leithagebirge ebenso. Der wichtigste Wind weht von NW her. Seltener, aber auch vorkommend ist der Südwind. Die Kirche mit den Zwillingstürmen steht in Frauenkirchen.
Das Streckenleitsystem
Damit jeder problemlos seine Strecke findet und ihr folgen kann, haben wir eigens ein Streckenleitsystem entwickelt, welches Ihnen an den Entscheidungspunkten die Richtung Ihrer Strecke und in regelmässigen Abständen auch die zurückgelegte Distanz anzeigt. Jede Lauf- und Nordic Walking-Strecke ist mit einem eigenen Farbcode‚ der sich in allen Informationsmedien wiederfindet‚ ausgestattet. Folgen Sie also ab ihrem Startpunkt einfach der jeweiligen Farbe und Richtung!
Ergänzend zu der Streckenbeschilderung haben wir auch einfache Streckenkarten für den jeweiligen Startpunkt gezeichnet, die Sie zusammengerollt oder auch gefaltet zu Ihrem Lauf mitnehmen können. in diesen Karten können Sie dann auch die wichtigsten Flurnamen lesen oder die Lage der anderen Strecken für Ihre ganz persönlichen Streckenkombinationen entnehmen.
Am Stinkersee hat man dann sogar einen Rastpunkt und einen Aussichtsturm zur Verfügung. Auf der einen Seite der Neusiedlersee, auf der anderen der Stinkersee.Die Ecke hier heißt „Hölle".
Mehr Infos: Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel - Untere Wiesen
Ein Schilderbuch informiert über europäische Seen im Klimawandel: Europäische Seen im Klimawandel
Eine Tafel informiert:
Nationalparkinformationen aus erster Hand
Seit 1996 gibt es für Nationalpark-Besucher eine wichtige Adresse: Illmitz, Hauswiese. Dort, am nördlichen Ortsrand und genau zwischen Radweg B10 und der Landesstraße, findet man das Nationalpark-Informationszentrum. In diesem nach den Prinzipien der Solar-Architektur gebauten Haus wird Wissenswertes über Österreichs grenzüberschreitenden Steppen-Nationalpark in vielerlei Form geboten. Wenn Sie also Zeit für und Interesse an der Natur haben, schau’n Sie doch einmal vorbei!
Tipps und Programme für das individuelle Naturerlebnis
Jede Jahreszeit ist anders, und erst recht jedes Jahr. Wie man zur Zeit am besten welche Lebensräume des Nationalparks für sich entdecken oder wo man mit Spektiv und Fernglas Vögel beobachten kann — Antworten dazu bekommt man im Nationalpark-Informationszentrum. Darüber hinaus kann man sich in wechselnden Ausstellungen, in der Besucherbibliothek oder durch Videos selbst ein Bild von der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten des Neusiedler See - Gebietes machen.
Für Gruppen und Schulklassen ganzjährig, für Individualbesucher von März bis November gibt es ein themenreiches Programm an Nationalpark-Führungen, die alle wichtigen Lebensraumaspekte und alle Teilgebiete abdecken. Eine aktuelle Programmübersicht finden Sie hier (nicht von Dezember bis Feber).
Schlicht und zeitlos
Mit dem Nationalpark-Informationszentrum hat der Architekt Herbert Halbritter (Neusiedl am See) ein besucher- und umweltfreundliches Gebäude geschaffen: auf 1.300 m2 stören keine Stufen, Sonnenenergie wird passiv und gewonnen. Für Nationalparkbesucher, Gruppen und Fachveranstaltungen stehen Räume von 50 bis 190 m2 zur Verfügung — vom Kino über Seminarräume bis zum Saal für bis zu 200 Personen. Ein Nationalpark-Shop und eine Kinderecke runden das Angebot ab. Und der Blick auf Zicklacke und Hutweide erleichtert ein 12 m hoher Turm.
Eine Tafel informiert:
Ein-Blick in den Naturraum Neusiedler See
Das Neusiedler See-Gebiet ist ein für Österreich einmaliger Naturraum: zwischen dem Ostrand der Alpen und dem Westrand der Kleinen Ungarischen Tiefebene ist es ein Grenzland im klassischen Sinn. Historisch gesehen bildete es eine Randzone verschiedener Machtbereiche - die zwischen dem 10. und 15. Jahrhundert gegründeten Orte durchlebten mehrere Zerstörungswellen.
Das Seegebiet ist aber vor allem als biologischer Sicht ein Grenzraum, in dem Pflanzen und Tiere aus alpinen, pannonischen, asiatischen, mediterranen und nordischen Gebieten zu finden sind. Der Steppensee selbst liegt an der tiefsten Stelle der Kleinen Ungarischen Tiefebene und umfasst heute eine Fläche von rund 520 km2. 180 davon entfallen auf den Schilfgürtel. Niederschläge und Verdunstung bestimmen seinen Wasserhaushalt. Das Klima ist stark kontinental beeinflusst: Trockene, heiße Sommermonate wechseln mit kalten, aber schneearmen Wintern ab. Mit einer Durchschnittstemperatur von gut 10°C ist das Gebiet eine der wärmsten Regionen, mit einem Jahresniederschlag von rund 600 mm eine der trockensten Landschaften Österreichs.
Die Lebensräume im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
Die letzten Ausläufer der Ostalpen begrenzen das Gebiet nach Westen (Leithagebirge), die Parndorfer Platte nach Norden, und im Südosten bildet der Hanság die Grenze des Naturraums Neusiedler See. Ein Hauptgrund für den Artenreichtum des Gebietes ist die Vielfalt an Lebensräumen: mosaikartig liegen hier großflächige Feuchtgebiete, Trockenrasen, Eichenwälder, Sandsteppen, Weideflächen, Wiesengebiete und Salzstandorte.
Die Lebensräume im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
Nur mehr ein Drittel der Salzlacken haben die Intensivierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert überlebt. An ihren Rändern wachsen salztolerante Pflanzen, wie sie sonst an Meeresküsten zu finden sind. Lacken sind unverzichtbare Brutplätze und Nahrungsgebiete für viele bedrohte Vogelarten.
Zu den wertvollsten Kulturlandschaften zählen die artenreichen Hutweiden (von „Vieh hüten“, im Ungarischen "Puszta") - auf ihnen blühen mehrere seltene Orchideenarten, lebt eine Reihe steppentypischer Insekten und brüten Wiesenlimikolen.
Das Flächenmanagement - aktiver Naturschutz im Nationalpark
Neben dem Südteil des Neusiedler Seesbilden die salzhaltigen, periodisch austrocknenden Lacken den Primärlandschaftsanteil, während die Reste der Weideflächen und ehemalige Agrarflächen die wertvolle Kulturlandschaft prägen.
Das Flächenmanagement im Nationalpark widmet sich besonders letzteren: auf Basis der jüngsten Forschungsprojekte werden mehrere Teilgebiete beweidet oder gemäht. So bleiben wertvolle Lebensräume für bodenbrütende Vogelarten, bedrohte Säugetiere und seltene Pflanzengesellschaften dauerhaft erhalten.
Natur erleben - ohne zu stören
Die offene Landschaft des Seewinkels mit den Lacken und Wiesengebieten erleichtert das Beobachten seltener Tierarten. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die teils großen Distanzen, sodaß man nie ohne Fernglas oder Spektiv unterwegs sein sollte.
Alle Teilgebiete der Bewahrungszone im Nationalpark sind mit dem Auto erreichbar. viele Güterwege sind aber für den
Verkehr (ausgenommen Anrainer) gesperrt. In allen Teilgebieten gilt das Wegegebot: das Betreten von Wiesengebieten, Lacken und Schilf ist strikt untersagt.
Anweisungen der Nationalpark-Gebietsbetreuer ist unbedingt Folge zu leisten.
Anmerkung
Das ist WAHRER Naturschutz, wenn ALLE Teilgebiete „mit dem Auto“ erreichbar sind!!!
Eine Tafel informiert über zwei Laufrouten:
Start Hölle - 2 Strecken / 13,2 km Nicht nur für Ornithologen ein himmlisches Platzerl
Alle Starts in Sicht
Es ist schwierig den Seewinkel in einigen Sätzen zu beschreiben und noch schwieriger ihn an einem Tag abzulaufen. Zu viele Gesichter hat diese Region, und danach richtet sich auch unser Streckennetz. Entscheiden Sie sich für einen unserer neun Startpunkte verteilt auf sechs Orte. Oder bleiben Sie einfach noch ein wenig länger, bis Sie alle durch haben.
- Mönchhof: Die Weinbaugemeinde mit Rückenwind.
- Frauenkirchen: Die Stadt mit weitem Horizont.
- St. Martins Therme und Lodge: Ausgangspunkt und Ziel der schönsten Naturerlebnisse.
- St. Andrä am Zicksee: Wo Mensch und Natur im Einklang sind.
- Vila Vita Pannonia: Das pannonische und laufaffine Feriendorf.
- Apetlon: Der Inbegriff des malerischen Pusztadorfes.
- Illmitz: Seen, Lacken, Steppen — Herz des Seewinkels.
- Hölle: Nicht nur für Ornithelogen ein himmlisches Platzl.
- Podersdorf am See: Direkt am See für den aktiv—sportiven Gast.
- Hölle-Zicklacke: 4,3 km
Höllen-Ritt: 8,9 km
Malerisch eingebettet zwischen Lacken, Weingütern und dem Neusiedler See ist die Strecke weit weniger wild, als der Name erahnen lässt. Auf der knapp 9 km langen Rundstrecke kann man entdecken, wie nahe ökologisch wertvolle Schutzgebiete und landwirtschafliche Nutzflächen beisammen liegen können. Ein eindrucksvolles Zeichen, wie Mensch und Natur auch nebeneinander harmonisch existieren können. Und das Beste an der Strecke ist, dass im Ziel ein Gasthaus darauf wartet den Durst der Läuferinnen zu stillen.
Orientierung
Viele, die es von Zuhause aus gewöhnt sind, sich an Bergen oder Hügeln zu orientieren‚ finden es im Seewinkel schwerer sich zurechtzufinden. Mittels unseres Leitsystems sowie den Kartenskizzen findet man immer die passende Laufstrecke und deren Verlauf. Es gibt also keinen Grund verloren zu gehen. Sonst im Zweifelsfall immer mit Rückenwind der Sonne entgegen.
Orientierungstipps
Für alle Entdecker und Verlorengegangenen hier ein paar Tipps, die im Gelände weiterhelfen sollen: Die Sonne geht im 0 auf, zu Mittag [MEZ 12:00] steht sie genau im S, im W geht sie unter. Die Windräder stehen im N und D des Laufparks. Die Eisenbahn verläuft annähernd in N-S-Richtung. Der große Silo steht in St. Andrä am Zicksee. Der Neusiedler See liegt im W des Laufparks. Das dahinterliegende Leithagebirge ebenso. Der wichtigste Wind weht von NW her. Seltener, aber auch vorkommend ist der Südwind. Die Kirche mit den Zwillingstürmen steht in Frauenkirchen.
Das Streckenleitsystem
Damit jeder problemlos seine Strecke findet und ihr folgen kann, haben wir eigens ein Streckenleitsystem entwickelt, welches Ihnen an den Entscheidungspunkten die Richtung Ihrer Strecke und in regelmässigen Abständen auch die zurückgelegte Distanz anzeigt. Jede Lauf- und Nordic Walking-Strecke ist mit einem eigenen Farbcode‚ der sich in allen Informationsmedien wiederfindet‚ ausgestattet. Folgen Sie also ab ihrem Startpunkt einfach der jeweiligen Farbe und Richtung!
Ergänzend zu der Streckenbeschilderung haben wir auch einfache Streckenkarten für den jeweiligen Startpunkt gezeichnet, die Sie zusammengerollt oder auch gefaltet zu Ihrem Lauf mitnehmen können. in diesen Karten können Sie dann auch die wichtigsten Flurnamen lesen oder die Lage der anderen Strecken für Ihre ganz persönlichen Streckenkombinationen entnehmen.
Und so informiert rollt es sich weiter gemütlich bis nach Podersdorf, wo wir den Lackenradweg verlassen und uns vom Rückenwind nach Neusiedl und Jois treiben lassen.
Fazit: Grandiose Landschaft… aber Genussradeln sieht doch etwas anders aus! Die Kombination „fehlende Infrastruktur - mäßige Wegbeschaffenheit - Gegenwind“ hat uns wohl ein wenig die Laune getrübt.
Wer sich noch genauer über den Nationalpark informieren will, hier sind Links zu diversen PDF:
1. Windschutzgürtel
2. Hölle / Untere Wiesen
3. Przewalski-Pferde
4. Geschnatter
5. Die Hölle
6. Nationalpark - na und?
Fazit: Grandiose Landschaft… aber Genussradeln sieht doch etwas anders aus! Die Kombination „fehlende Infrastruktur - mäßige Wegbeschaffenheit - Gegenwind“ hat uns wohl ein wenig die Laune getrübt.
Wer sich noch genauer über den Nationalpark informieren will, hier sind Links zu diversen PDF:
1. Windschutzgürtel
2. Hölle / Untere Wiesen
3. Przewalski-Pferde
4. Geschnatter
5. Die Hölle
6. Nationalpark - na und?