Tour 115: Von der Donau auf den Schiffberg
Diese Runde von gut 22 Kilometern führt vom Donaurestaurant bei Traismauer auf den Schiffberg mit der Wetterkreuzkirche und weiter nach Nußdorf, bevor es wieder an die Donau zurückgeht.
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Die Fahrt beginnt beim Donaurestaurant. Hier mündete vor dem Kraftwerksbau Altenwörth die Traisen in die Donau… sechs Meter tiefer halt. Hier stand auch das Gasthaus „Zur Schwemme“. Hier konnte man sich bis in die 1960er-Jahre auf die andere Donauseite bringen lassen.
Nun geht es traisenaufwärts nach Traismauer und dort rechts ab Richtung Wagram ob der Traisen. Der Ort wird durchquert, weiter geht es nach Hollenburg. Hier fährt man sozusagen die letzte Frontlinie des Zweiten Weltkrieges entlang.
Nun geht es traisenaufwärts nach Traismauer und dort rechts ab Richtung Wagram ob der Traisen. Der Ort wird durchquert, weiter geht es nach Hollenburg. Hier fährt man sozusagen die letzte Frontlinie des Zweiten Weltkrieges entlang.
In Hollenburg geht es dann bergauf zur Wetterkreuzkirche. Die Aussicht wird immer besser. Unten schlängelt sich die Donau durchs Land.
Beim Wetterkreuzkirchen-Areal auf dem Schiffberg liegt einem dann das ganze Traisental zu Füßen. Hier war einst ein Kultplatz, irgendwann zwischen 1400 und 1500 stellte man dann ein Holzkreuz auf und betete um keine Gewitter. Die Kirche entstand erst nach 1700. Im September, am Tag der Kreuzerhöhung, geht hier die katholische Post ab.
Beim Wetterkreuzkirchen-Areal auf dem Schiffberg liegt einem dann das ganze Traisental zu Füßen. Hier war einst ein Kultplatz, irgendwann zwischen 1400 und 1500 stellte man dann ein Holzkreuz auf und betete um keine Gewitter. Die Kirche entstand erst nach 1700. Im September, am Tag der Kreuzerhöhung, geht hier die katholische Post ab.
Nun folgt der interessanteste Teil der Fahrt. Es geht durch die Weinberge nach Nußdorf ob der Traisen. Hier hat man gewaltige Lößmengen bewegt, um die Terassenlandschaft anlegen zu können!
In Nußdorf werfen wir einen Blick auf das ungewöhnliche Pestkreuz aus 1733. Es hat einen Zachariassegen! Was das ist? Die 18 eingravierten Buchstaben und sieben Kreuze ergeben für die Eingeweihten ein lateinisches Gebet gegen die Pest.
+ Z + DIA + BIZ + SAB + Z + HGF + BFRS
Wer nun der Erfinder des Wundergebets nun genau war, ist etwas umstritten. Entweder war es der Patriarch Zacharias von Jerusalem (um 600) oder der Papst Zacharias (714 bis 752).
Als sich die geistlichen Führer 1547 in Trient zum Konzil trafen und gleich zwanzig von ihnen von der Pest hinweggeraffte, da kam das Gebet erstmals zum Einsatz. Warum aber Abkürzungen? Warum Latein? Je geheimer und unverständlicher eine Sache, desto größer die magische Wirkung.
Hier der Anfang des lateinischen Originals:
+ Crux Christi salva nos.
Z Zelus domus tuae liberet me.
+ Crux vincit, crux regnat, crux imperat, per signum crucis libera me, Domine, ab hac peste.
D Deus, Deus meus, expelle pestem a me et a loco isto et libera me.
l In manus tuas, Domine, commendo spiritum, cor et corpus meum.
A Ante coelum (et terram) Deus erat, et Deus potens est liberare me ab ista peste.
Und hier der deutsche Text:
+ Das Kreuz Christi rette uns.
Z Die Liebe zu deinem Haus befreie mich (Ps. 69, 10).
+ Das Kreuz siegt, das Kreuz regiert, das Kreuz herrscht. Durch das Zeichen des Kreuzes befreie mich, Herr, von der gegenwärtigen Pest.
D Gott, mein Gott, vertreibe die Pest von mir und von diesem Ort und befreie mich (Ps. 22, 2).
I In deine Hände, Herr, empfehle ich meine Seele, mein Herz und meinen Leib (Ps. 31,6).
A Vor Himmel und Erde war Gott, und Gott ist mächtig genug, mich von der gegenwärtigen Pest zu befreien,
Es versteht sich von selbst, dass bei den Kreuzen ein Kreuzzeichen zu schlagen ist, sonst wirkt die Sache nicht. Und dass es sieben Kreuze sind, ist auch kein Zufall. Die heilige Sieben erhöht die Wirkung. Pestleichen kamen übrigens nicht auf den Ortsfriedhof, sondern wurden vor den Toren der Siedlungen verscharrt. Für Nußdorf sind 1679 vierzig Pesttote und 1713 zweiundvierzig Tote überliefert.
+ Z + DIA + BIZ + SAB + Z + HGF + BFRS
Wer nun der Erfinder des Wundergebets nun genau war, ist etwas umstritten. Entweder war es der Patriarch Zacharias von Jerusalem (um 600) oder der Papst Zacharias (714 bis 752).
Als sich die geistlichen Führer 1547 in Trient zum Konzil trafen und gleich zwanzig von ihnen von der Pest hinweggeraffte, da kam das Gebet erstmals zum Einsatz. Warum aber Abkürzungen? Warum Latein? Je geheimer und unverständlicher eine Sache, desto größer die magische Wirkung.
Hier der Anfang des lateinischen Originals:
+ Crux Christi salva nos.
Z Zelus domus tuae liberet me.
+ Crux vincit, crux regnat, crux imperat, per signum crucis libera me, Domine, ab hac peste.
D Deus, Deus meus, expelle pestem a me et a loco isto et libera me.
l In manus tuas, Domine, commendo spiritum, cor et corpus meum.
A Ante coelum (et terram) Deus erat, et Deus potens est liberare me ab ista peste.
Und hier der deutsche Text:
+ Das Kreuz Christi rette uns.
Z Die Liebe zu deinem Haus befreie mich (Ps. 69, 10).
+ Das Kreuz siegt, das Kreuz regiert, das Kreuz herrscht. Durch das Zeichen des Kreuzes befreie mich, Herr, von der gegenwärtigen Pest.
D Gott, mein Gott, vertreibe die Pest von mir und von diesem Ort und befreie mich (Ps. 22, 2).
I In deine Hände, Herr, empfehle ich meine Seele, mein Herz und meinen Leib (Ps. 31,6).
A Vor Himmel und Erde war Gott, und Gott ist mächtig genug, mich von der gegenwärtigen Pest zu befreien,
Es versteht sich von selbst, dass bei den Kreuzen ein Kreuzzeichen zu schlagen ist, sonst wirkt die Sache nicht. Und dass es sieben Kreuze sind, ist auch kein Zufall. Die heilige Sieben erhöht die Wirkung. Pestleichen kamen übrigens nicht auf den Ortsfriedhof, sondern wurden vor den Toren der Siedlungen verscharrt. Für Nußdorf sind 1679 vierzig Pesttote und 1713 zweiundvierzig Tote überliefert.
Nun geht es wieder zurück in die Ebene, ans Traisenufer und zur Donau.
1. April 2018