Tour 43: Von Eichgraben über den Wienerwald nach Hütteldorf
Diese Tour von rund 35 Kilometern beginnt diesmal nicht vor dem Sportclubstadion im schönen Hernals. Sie führt von Eichgraben über die Wienerwaldhöhen bei Hochstraß, den Wienerwaldsee und über Purkersdorf nach Hütteldorf.
43 Eichgraben-Hütteldorf.gpx | |
File Size: | 73 kb |
File Type: | gpx |
Ein REX der ÖBB bringt uns schnell aus dem Stadtgebiet bis nach Eichgraben-Altlengbach. Am Ortsrand gibt es eine alte Lok und ein Viadukt zu bestaunen. Ein Schild des "Höhenwanderweg Eichgraben“ informiert:
Vierbögiges Viadukt der „Kaiserin Elisabeth-Bahn“
Der Viadukt wurde 1857/58 als zweigleisige Talüberquerung mit 81 m Länge und 26,4 m Höhe über Straßenniveau in einem Gleisbogen von nur 285 m Radius und 11 Promille Neigung errichtet.
Am 19. 10. 1854 erhielt Commerzialrat Hermann Dietrich Lindheim (1844 Beginn der Erzeugung von Eisenbahnschienen in seinen Eisenwerken Westböhmens) die Vorkonzession zum Bau der normalspurigen Eisenbahn Wien — Linz — Salzburg. Am 8. 3. 1856 erfolge die Konzession als Staatsbahn (Privatbahn mit staatlicher Zinsengarantie) an H.D. Lindheim und Generalkonsul Ernst Merck. Carl Ritter von Ghega hatte als Chef der Zentraldirektion mehrere Trassenvarianten ausgearbeitet.
Am 31. 7. 1856 wurde mit dem Bau des zweigleisigen Planung der “k.k privilegierten Kaiserin Elisabeth — Bahn“ (KEB) begonnen.
Am 2. 11. 1858 erfolgte die erste Probefahrt von Wien nach Linz mit der Lokomotive „Mariazell“ und drei Wagen. Am 19. 11. 1858 wurde die kirchliche Segnung in Penzing vorgenommen, zwei Tage später fand die Eröffnungsfahrt in Anwesenheit des Handelsministers statt.
15. 12. 1858: Aufnahme des allgemeinen Verkehrs, zweigleisig vorerst nur zwischen Wien und Purkersdorf.
10. 1. 1859: Durchgehend zweigleisiger Betrieb bis Neulengbach.
12. 8. 1860: Feierliche Eröffnung der Strecke bis Salzburg; der zweigleisige Ausbau wurde 1902 abgeschlossen.
1881: Nach der Verstaatlichung der KEB erfolgte die Errichtung der Haltestelle in Eichgraben.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges sollte der Viadukt beim Rückzug der deutschen Truppen gesprengt werden. Der Überzeugungskraft des Pfarrers von Eichgraben ist es zu verdanken, dass die Sprengung unterlassen wurde.
Die Lokomotive 598.01 / Yv1
1986 erwarb die Marktgemeinde Eichgraben die Schmalspurlok 298.25. Diese wurde als U 25 im Jahr 1902 an die Bregenzerwaldbahn von StEG mit Fabriknummer 2998 geliefert. Der 1992 gegründete „Verein der Freunde der Bregenzerwaldbahn“ wollte diese U 25 restaurieren und sie auf der Museumsbahn einsetzen. Es kam zum Tausch gegen die Yv1 / 598.01 (Kraus / Linz Farbriknummer 3356 / 1896). Drei Loks dieser Type wurden von der kkStB bestellt und an die „Ybbsthalbahn“ geliefert. Diese Loks stellten die einzige Fehlkonstruktion des genialen Österreichischen Lokkonstrukteurs Gölsdorf im Laufwerk dar und konnten erst nach den Umbauten von DI Rihosek eingesetzt werden.
Vierbögiges Viadukt der „Kaiserin Elisabeth-Bahn“
Der Viadukt wurde 1857/58 als zweigleisige Talüberquerung mit 81 m Länge und 26,4 m Höhe über Straßenniveau in einem Gleisbogen von nur 285 m Radius und 11 Promille Neigung errichtet.
Am 19. 10. 1854 erhielt Commerzialrat Hermann Dietrich Lindheim (1844 Beginn der Erzeugung von Eisenbahnschienen in seinen Eisenwerken Westböhmens) die Vorkonzession zum Bau der normalspurigen Eisenbahn Wien — Linz — Salzburg. Am 8. 3. 1856 erfolge die Konzession als Staatsbahn (Privatbahn mit staatlicher Zinsengarantie) an H.D. Lindheim und Generalkonsul Ernst Merck. Carl Ritter von Ghega hatte als Chef der Zentraldirektion mehrere Trassenvarianten ausgearbeitet.
Am 31. 7. 1856 wurde mit dem Bau des zweigleisigen Planung der “k.k privilegierten Kaiserin Elisabeth — Bahn“ (KEB) begonnen.
Am 2. 11. 1858 erfolgte die erste Probefahrt von Wien nach Linz mit der Lokomotive „Mariazell“ und drei Wagen. Am 19. 11. 1858 wurde die kirchliche Segnung in Penzing vorgenommen, zwei Tage später fand die Eröffnungsfahrt in Anwesenheit des Handelsministers statt.
15. 12. 1858: Aufnahme des allgemeinen Verkehrs, zweigleisig vorerst nur zwischen Wien und Purkersdorf.
10. 1. 1859: Durchgehend zweigleisiger Betrieb bis Neulengbach.
12. 8. 1860: Feierliche Eröffnung der Strecke bis Salzburg; der zweigleisige Ausbau wurde 1902 abgeschlossen.
1881: Nach der Verstaatlichung der KEB erfolgte die Errichtung der Haltestelle in Eichgraben.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges sollte der Viadukt beim Rückzug der deutschen Truppen gesprengt werden. Der Überzeugungskraft des Pfarrers von Eichgraben ist es zu verdanken, dass die Sprengung unterlassen wurde.
Die Lokomotive 598.01 / Yv1
1986 erwarb die Marktgemeinde Eichgraben die Schmalspurlok 298.25. Diese wurde als U 25 im Jahr 1902 an die Bregenzerwaldbahn von StEG mit Fabriknummer 2998 geliefert. Der 1992 gegründete „Verein der Freunde der Bregenzerwaldbahn“ wollte diese U 25 restaurieren und sie auf der Museumsbahn einsetzen. Es kam zum Tausch gegen die Yv1 / 598.01 (Kraus / Linz Farbriknummer 3356 / 1896). Drei Loks dieser Type wurden von der kkStB bestellt und an die „Ybbsthalbahn“ geliefert. Diese Loks stellten die einzige Fehlkonstruktion des genialen Österreichischen Lokkonstrukteurs Gölsdorf im Laufwerk dar und konnten erst nach den Umbauten von DI Rihosek eingesetzt werden.
Nun geht es stetig bergauf bis nach Hochstraß. Es bieten sich hervorragende Ausblicke ins niederösterreichische Land.
In Hochstraß informiert noch einmal ein Schild recht interessant über die Gegend:
1002
Durch eine Schenkung des deutschen Kaisers Heinrich II. an den Markgrafen Heinrich I. kommt das Gebiet zwischen der Piesting und Traisen sowie der Liesing in den Besitz der Babenberger und damit später zum Hause Habsburg.
14. Jahrhundert
Der landesfürstliche Bannwald (er diente vorwiegend der Jagd) wird in Waldämter geordnet. Erstmals werden Alland, Sittendorf, Dornbach und Anzbach erwähnt.
1529
Erste Türkenbelagerung von Wien.
1679
Die Pest wütet in Wien und dem Wienerwald.
1683
Die 2. Türkenbelagerung. Diese Zeiten bringen dem Gebiet schwere Verwüstungen und Schäden. Holzarbeiter aus dem österreichischen und dem süddeutschen Raum werden angeworben. Sie dürfen sich sog. Duckhütten errichten, später erhalten sie auch ein Stück Grund, dürfen Vieh für den Eigenbedarf halten und werden so sesshaft.
1848
Als Folge der Revolution wurde die Grudherrschaft aufgehoben. Dies - und der Geldmangel des Staates infolge großer Rüstungen und Kriege - hatten in der folgenden Zeit zur Folge, dass rund 1/3 des Waldbestandes im Wienerwald an Händler zur Schlägerung verschleudert werden sollte. Der Wienerwald gerät in Gefahr. Josef Schöffel, der spätere Bürgermeister von Mödling erkennt die Gefahr und startet mit der - ihn nur anfänglich - unterstützenden Zeitung „Neues Wiener Tagblatt“ eine Kampagne zur Rettung des Wienerwaldes. Es gelingt ihm die Öffentlichkeit zu mobilisieren. Auch persönliche Bedrohungen (so sollte er einem „Jagdunfall“ zum Opfer fallen), konnten ihn nicht beeinflussen. Er wird rehabilitiert, geehrt und Ehrenbürger vieler Wienerwaldgemeindar. Der Wienerwald war gerettet.
1856 bis 1858
Ein großer Eingriff in den Wienerwald war der Bau der Kaiserin Elisabeth-Westbahn, der 1856 in Rekawinkel begann. In nur 28 Monaten entstand die eingleisige Strecke zwischen Wien und Linz. Schüttungen, Trassierungen, Tunnels, Brücken, Viadukte veränderten das Landschaflsbild massiv. Zusammenhängende ökologische Systeme wurden zerrissen. Schwerwiegend waren Einflüsse auf die Wasserläufe, Wienerwaldquellgräben wurden zugeschüttet, Bäche umgeleitet, der Grundwasserspiegel negativ beeinflusst. Die unvorstellbare Masse von einem Kubikkilometer (= 1 Milliarde Kubikmeter) wurde bewegt. Menschen aus allen Teilen der Monarchie arbeiteten am Bahnbau. Nicht nur Männer, auch viele Frauen wurden beschäftigt, denn die Arbeiter mussten ja verköstigt werden. Kantinen entstanden und waren ofi der Ursprung für heute noch bestehende Hotel- und Gastronomiebetriebe.
Ende des 19. Jahrhunderts
Wien wächst zur sechstgrößten Stadt der Welt. Ausflügler und Sommerfrischler entdecken den Wienerwald. Gasthöfe, Pensionen und Privatzimmer entstehen. Der erste Taxibetrieb (Lang) wird gegründet. Für die Gäste gibt es, mit geringer Beteiligung der einheimischen Bevölkerung, Feste, Bälle, Theateraufführungen.
1918
Groß war die Not nach dem 1. Weltkrieg. Wien war durch den Zerfall der Monarchie von den polnischen Kohlelieferungen abgeschnitten worden. Die Menschen zogen in den Wald, um Holz zum Kochen und zum Heizen zu holen.
1938 und 1939
Die „Reichsautobahn“ wurde geplant - mitten durch den Wienerwald, denn aus strategischen Gründen sollte sie Wien im Süden umfahren. Kriegsbedingt wurde dann zwar nicht mit dem Bau begonnen, aber die Trassenführung der heutigen A2 entspricht weitgehend dieser Planung - mitten durch den Wienerwald.
1945
Kriegsfolgen. Die gesamte Versorgung war zusammen gebrochen. Tausende fuhren mit den ersten, nur fallweise verkehrenden, Stadtbahnzügen nach Hütteldorf. Zu Fuß ging’s zum Hackinger Tor, wo man gegen wenige (damals noch) Reichspfennige eine Sammelbewilligung für Klaubholz bekam. Aber auch so mancher junge Baum fiel.
Die 1960er- und 1970er-Jahre brachten die Stadtflucht und mit ihr eine anfangs recht zügellose Umwidmungs- und Zersiedelungspolitik. Die Spuren bestehen auf immer.
1975
Ein neues Forstgesetz erlaubt das Betreten und den Aufenthalt im Wald zu Erholungszwecken. Das Anbringen von Markierungen bedarf aber der Zustimmung des Eigentümers. Der Wienerwald wird neu entdeckt. Neue Belastungen für den Wienerwald brachten die letzten Jahre. Waren die Schäden durch den Bahnbau, die Rodungen und die Zersiedlung nur auf Teile des Waldes beschränkt, so schädigt der Straßenverkehr den Wienerwald großflächig. Zwei Autobahnen nehmen den Wald „in die Zange“, zerschneiden ihn und verbreiten das schädigende CO2. Seit der Ostöffnung nimmt der LKW-Verkehr dramatisch zu und liegt damit jetzt schon über dem des Inntales. Die Auswirkungen dieser Schäden können heute noch nicht beurteilt werden. Als gesichert gilt allerdings, dass die Lebenserwartung der Wienerwaldbäume zurückgeht. Buchen und Eichen, die früher ein Alter von 200 und mehr Jahren erreichten, sind nun schon mit 70 Jahren schon am Ende ihres Lebens angelangt. Die Anerkennung des Wienerwaldes als Biosphärenpark durch die UNESCO bringt neue Hoffnung. Maßnahmen um zu bewahren, zu entwickeln und Forschen können dem Wienerwald eine Zukunft sichern. Kernzonen, in denen jegliche Nutzung untersagt ist, sollen der Natur helfen sich wieder zu regenerieren
Man biegt nun nach links ab und fährt noch ein paar Meter in die Höhe, bevor es eben über den Wienerwaldrücken geht. Ein Genuss. Das Schwabendörfl ist schnell durchrollt und nun geht es hurtig hinunter in die Tiefen des Wienflusses.
Im Bereich Pressbaum hat man dann das „Vergnügen“ auf dem miesesten Radfahrstreifen Niederösterreichs herumzuholpern.
Als positiver Höhepunkt ist der Wienerwaldsee zu erwähnen, wo man gerne fährt.
Nun geht es über den recht originell geführten Radweg nach Purkersdorf. Wer hier ortsfremd ist und kein Navi verwendet, braucht Augen wie ein Haftelmacher um keine der Abzweigungen und Umleitungen zu versäumen!
Ab Purkersdorf rollt es sich dann recht gemütlich entlang der Wien bis nach Hütteldorf.