Tour 13: Nach Purkersdorf
Diese knapp 40 Kilometer lange Tour beginnt wie immer beim Sportclub-Stadion im schönen Hernals und führt an den Wienfluss, diesen flussaufwärts, entlang der Mauer des Lainzer Tiergartens, den Dambach bergab bis nach Purkersdorf und dann via Hütteldorf und dem Otto-Wagner-Spital wieder retour.
Die Route bis Purkersdorf wurde mit dem Fahrradwien-Routenplaner erstellt. Und das Ergebnis war recht zufriedenstellend.
Die Route bis Purkersdorf wurde mit dem Fahrradwien-Routenplaner erstellt. Und das Ergebnis war recht zufriedenstellend.
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Zuerst geht es durch urbanes Gebiet mit all den Problemen, die Radler im Stadtgebiet eben so haben. Am Wienflussradweg ist man dann auf der radlerisch sicheren Seite. Es geht bis zur Station Hütteldorf den Alpenfluss entlang.
Hier verlässt man den Wienfluss und fährt die Mauer des Lainzer Tiergartens entlang. Hier hat man ausgiebig die Möglichkeit über den Wahnsinn MIV zu sinnieren und welche brutalen Einschnitte Mobilität und Motorisierung für das gesamte Land verursachten.
Bei der Stadt des Kindes - Mühlbergstraße - endet der Asphalt und es geht kurz steil bergauf. Die Betreuungseinrichtung „Stadt des Kindes“ - hier war von 1974 bis 2002 ein Heim für gefährdete Kinder und Jugendliche der Stadt - wurde 2008 abgerissen. Die Bronzeplastik vor der Anlage ist übrigens von Maria Biljan-Bilger.
Es geht entlang der A1 durch den Wienerwald. Man trifft hier auf das Naturschutzgebiet Baunzen als Kernzone des Bisphärenparks Wienerwald. Ein tolles Eck. Ein Schild informiert:
Der „Urwald von morgen” Die Kernzonen des Biosphärenpark Wienerwald sind streng geschützte Waldgebiete. Hier sollen möglichst ursprüngliche Lebensräume für seltene Pflanzen- oder iierarten erhalten und eine Waldentwicklung ohne menschliche Eingriffe ermöglicht werden. Abgestorbene Bäume verbleiben als Totholz im Wald und bilden einen wichtigen Lebensraum für Käfer, Pilze und andere Lebewesen. In der Baunzen liegt eine der 37 Kernzonen des Biosphärenpark Wienerwald. Sie umfasst eine Fläche von 325 Hektar und wird von Waldmeister-Buchenwäldern dominiert. Die Südseite der Kernzone ist von Eichen-Hainbuchenbeständen geprägt. In der Baunzen sind seltene Vogelarten wie Schwarzspecht, Schwarzstorch oder Zwergschnäpper zu Hause.
Der „Urwald von morgen” Die Kernzonen des Biosphärenpark Wienerwald sind streng geschützte Waldgebiete. Hier sollen möglichst ursprüngliche Lebensräume für seltene Pflanzen- oder iierarten erhalten und eine Waldentwicklung ohne menschliche Eingriffe ermöglicht werden. Abgestorbene Bäume verbleiben als Totholz im Wald und bilden einen wichtigen Lebensraum für Käfer, Pilze und andere Lebewesen. In der Baunzen liegt eine der 37 Kernzonen des Biosphärenpark Wienerwald. Sie umfasst eine Fläche von 325 Hektar und wird von Waldmeister-Buchenwäldern dominiert. Die Südseite der Kernzone ist von Eichen-Hainbuchenbeständen geprägt. In der Baunzen sind seltene Vogelarten wie Schwarzspecht, Schwarzstorch oder Zwergschnäpper zu Hause.
Nun geht es gemütlich den Dambach bergab, bis man wieder auf den Wienfluss trifft. Es führt nun ein Radweg bis nach Purkersdorf, obwohl man sehr im Zickzack fahren muss.
Ein Augenschmaus in Purkersdorf ist die Alte Post. Ein Schild am Haus informiert:
Alte Post. Erbaut 1797 in klassizistischem Stil, erster Pferdewechsel an Reichsstraße Wien - Linz, sechs Flachreliefs stellen symbolisch die Aufgaben der Post dar.
Infos dazu: Das schönste Haus am Platz
Alte Post. Erbaut 1797 in klassizistischem Stil, erster Pferdewechsel an Reichsstraße Wien - Linz, sechs Flachreliefs stellen symbolisch die Aufgaben der Post dar.
Infos dazu: Das schönste Haus am Platz
Ist man unter dem Zug hindurch, trifft man noch auf den Fridolin-Brunnen mit einem etwas holprigen Text:
Fridolinbrunnen: Fridolin Brunnen - Purkersdorfs Partnerstadt Bad Säckingen gewidmet - wurde von Horst Aschermann geschaffen und 1992 errichtet.
Fridolinbrunnen: Fridolin Brunnen - Purkersdorfs Partnerstadt Bad Säckingen gewidmet - wurde von Horst Aschermann geschaffen und 1992 errichtet.
Nun geht es gemütlich über Hütteldorf zurück nach Wien. Als letzten Höhepunkt gibt es das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe. Der folgende Text informiert in einfacher Sprache:
Die Kirche in Steinhof
Die Kirche ist dem heiligen Leopold geweiht. Die Kirche ist der höchste Punkt der Anlage. Die Wiener Werkstätten haben das gesamte Interieur gemacht. Die Kirche wird von 1904 bis 1907 gebaut. Otto Wagner ist der Architekt. Es ist die erste europäische Jugendstilkirche überhaupt und wird von den Leuten anfänglich als „zu verrückt“ abgelehnt. Sie ist außerdem zu weit weg vom Zentrum. Man bezeichnet die Kirche als „Verrücktes unter Verrückten“. Führungen durch die Kirche finden jeweils am Samstag um 15.00 statt.
Die Kirche in Steinhof
Die Kirche ist dem heiligen Leopold geweiht. Die Kirche ist der höchste Punkt der Anlage. Die Wiener Werkstätten haben das gesamte Interieur gemacht. Die Kirche wird von 1904 bis 1907 gebaut. Otto Wagner ist der Architekt. Es ist die erste europäische Jugendstilkirche überhaupt und wird von den Leuten anfänglich als „zu verrückt“ abgelehnt. Sie ist außerdem zu weit weg vom Zentrum. Man bezeichnet die Kirche als „Verrücktes unter Verrückten“. Führungen durch die Kirche finden jeweils am Samstag um 15.00 statt.
Der Eingang
Er besteht aus drei Toren. Durch den Westeingang (links) traten die Frauen ein, durch den Osteingang traten die Männer ein. Der Mitteleingang war für spezielle Anlässe reserviert. Bei den Eingängen gibt es jeweils ein Weihwasserbecken, das mit Fließwasser ausgestattet war. Dadurch wurde einerseits Infektionen vorgebeugt, andererseits ein Spielen mit dem Wasser verhindert.
Die Wände
Die Wände sind bis in eine Höhe von drei Metern mit Carrara-Marmor ausgelegt. Grund dafür ist, dass er sehr leicht zu reinigen ist. Heute ist dieser Marmor ein Problem, da er den Wiener Temperaturschwankungen nicht standhält.
Der Boden
Der Boden hat zum Altar hin ein Gefälle von 26 Zentimetern. Dadurch ist eine bessere Sicht auf den Altar gewährleistet. Der Altar ist außerdem von überall einsehbar.
Er besteht aus drei Toren. Durch den Westeingang (links) traten die Frauen ein, durch den Osteingang traten die Männer ein. Der Mitteleingang war für spezielle Anlässe reserviert. Bei den Eingängen gibt es jeweils ein Weihwasserbecken, das mit Fließwasser ausgestattet war. Dadurch wurde einerseits Infektionen vorgebeugt, andererseits ein Spielen mit dem Wasser verhindert.
Die Wände
Die Wände sind bis in eine Höhe von drei Metern mit Carrara-Marmor ausgelegt. Grund dafür ist, dass er sehr leicht zu reinigen ist. Heute ist dieser Marmor ein Problem, da er den Wiener Temperaturschwankungen nicht standhält.
Der Boden
Der Boden hat zum Altar hin ein Gefälle von 26 Zentimetern. Dadurch ist eine bessere Sicht auf den Altar gewährleistet. Der Altar ist außerdem von überall einsehbar.
Die einzelnen Kirchenteile
Die Kirche ist dreigeteilt in den Chor mit der Jugend- stilorgel. den Kirchenraum und den Altarraum. Den Chor durfte nur das Personal betreten. Der Altarraum ist vom Rest der Kirche abgetrennt. damit durch eventuell herumwandernde Patienten keine Störung des Gottesdienstes erfolgen konnte. In der Kirche befindet sich außerdem eine Toilette. Bis 1980 lebten auf dem Areal rund 4.000 bis 5.000 Leute, eingebettet in eine vollständige Infrastruktur, auf dem Gelände. Die Tür rechts vorne führt in das Arztzimmer, die zwei Seitentüren sind Notausgänge. (Foto: Kirchenpatron Leopold)
Die Bänke
Die Bänke sind alle abgerundet. In der Mitte sind Bänke mit vier Sitzplätzen für unruhige Patienten vorgesehen, die Seitenbänke haben sechs Sitzplätze für ruhige Patienten. Alle Bänke haben im unteren Bereich wegen der möglichen Beschädigung durch Reinigungswasser Kupferbeschläge und sind ohne Verbindungen, um einem Stolpern und Stürzen der Patienten vorzubeugen.
Die Kirche ist dreigeteilt in den Chor mit der Jugend- stilorgel. den Kirchenraum und den Altarraum. Den Chor durfte nur das Personal betreten. Der Altarraum ist vom Rest der Kirche abgetrennt. damit durch eventuell herumwandernde Patienten keine Störung des Gottesdienstes erfolgen konnte. In der Kirche befindet sich außerdem eine Toilette. Bis 1980 lebten auf dem Areal rund 4.000 bis 5.000 Leute, eingebettet in eine vollständige Infrastruktur, auf dem Gelände. Die Tür rechts vorne führt in das Arztzimmer, die zwei Seitentüren sind Notausgänge. (Foto: Kirchenpatron Leopold)
Die Bänke
Die Bänke sind alle abgerundet. In der Mitte sind Bänke mit vier Sitzplätzen für unruhige Patienten vorgesehen, die Seitenbänke haben sechs Sitzplätze für ruhige Patienten. Alle Bänke haben im unteren Bereich wegen der möglichen Beschädigung durch Reinigungswasser Kupferbeschläge und sind ohne Verbindungen, um einem Stolpern und Stürzen der Patienten vorzubeugen.
Die Ausrichtung
Die Kirche ist unüblicherweise von Norden nach Süden ausgerichtet. Der Grund dafür ist, dass versucht wurde, von Osten und Westen viel Licht in die Kirche zu bekommen.
Die Kuppel
Die Kuppel der Kirche ist mit zwei Kilo Blattgold überzogen (das bedeutet ein Auftragen der Goldschicht in Molekülstärke). Da sie wie eine halbe Zitrone aussieht, bekam der Kirchenhügel den nicht gerade schmückenden Beinamen „Lemoniberg“. Die Kuppel wiegt um die 100.000 Kilo. Im Innenraum sind die Insignien der vier Evangelisten blau eingelegt.
Die Kirche ist unüblicherweise von Norden nach Süden ausgerichtet. Der Grund dafür ist, dass versucht wurde, von Osten und Westen viel Licht in die Kirche zu bekommen.
Die Kuppel
Die Kuppel der Kirche ist mit zwei Kilo Blattgold überzogen (das bedeutet ein Auftragen der Goldschicht in Molekülstärke). Da sie wie eine halbe Zitrone aussieht, bekam der Kirchenhügel den nicht gerade schmückenden Beinamen „Lemoniberg“. Die Kuppel wiegt um die 100.000 Kilo. Im Innenraum sind die Insignien der vier Evangelisten blau eingelegt.
Die Seitenaltäre
Die Seitenaltäre sind in Mosaiktechnik gestalten und ein Mariä-Verkündigungs-Altar und ein Schutzengelaltar. Die Gewänder sind Marmorintarsien. In der Kirche ist nichts gemalt. Die Baumaterialien sind ausschließlich aus Holz, Stein, Eisen und Glas. Koloman Moser wechselt während des Kirchenbaus zum Protestantismus über. Otto Wagner selbst hatte eine multikonfessionelle Kirche für Katholiken, Protestanten und Juden geplant, fand aber Gegner, die ihm sein Baubudget kürzten und er somit seinen Plan nicht verwirklichen konnte. Der Kirche fehlen Kreuzweg und Heizung, sie hat aber eine Lüftung.
Der Altar
In der Mitte des Altars befinden sich ein segnender Heiland, die beiden Erzengel und Heilige, die in den Himmel wollen. Der Kircheneingang symbolisiert den Sündenfall im Paradies. dieser Verlust kann durch Gebet im Kirchenraum wieder gut gemacht werden. im Altarbereich kommt es dann zu einer Neuaufnahme in das Paradies. Auf der rechten Seite von Jesus befinden sich unter anderem Joseph, Elisabeth, Franziskus und der Arzt Pantheleon. Auf der linken Seite haben wir Maria, Dympfne mit dem Schwert - sie ist die Patronin der Geisteskranken – Aloisia, Margaritus, Vitus und Severin. Kniend vor Jesus ist der heilige Leopold. der Patron der Kirche. Leopold findet man auch außerhalb der Kirche auf dem Westturm, auf dem Ostturm ist der heilige Severin.
Die Seitenaltäre sind in Mosaiktechnik gestalten und ein Mariä-Verkündigungs-Altar und ein Schutzengelaltar. Die Gewänder sind Marmorintarsien. In der Kirche ist nichts gemalt. Die Baumaterialien sind ausschließlich aus Holz, Stein, Eisen und Glas. Koloman Moser wechselt während des Kirchenbaus zum Protestantismus über. Otto Wagner selbst hatte eine multikonfessionelle Kirche für Katholiken, Protestanten und Juden geplant, fand aber Gegner, die ihm sein Baubudget kürzten und er somit seinen Plan nicht verwirklichen konnte. Der Kirche fehlen Kreuzweg und Heizung, sie hat aber eine Lüftung.
Der Altar
In der Mitte des Altars befinden sich ein segnender Heiland, die beiden Erzengel und Heilige, die in den Himmel wollen. Der Kircheneingang symbolisiert den Sündenfall im Paradies. dieser Verlust kann durch Gebet im Kirchenraum wieder gut gemacht werden. im Altarbereich kommt es dann zu einer Neuaufnahme in das Paradies. Auf der rechten Seite von Jesus befinden sich unter anderem Joseph, Elisabeth, Franziskus und der Arzt Pantheleon. Auf der linken Seite haben wir Maria, Dympfne mit dem Schwert - sie ist die Patronin der Geisteskranken – Aloisia, Margaritus, Vitus und Severin. Kniend vor Jesus ist der heilige Leopold. der Patron der Kirche. Leopold findet man auch außerhalb der Kirche auf dem Westturm, auf dem Ostturm ist der heilige Severin.
Die Fenster
Die Fenster stammen von Koloman Moser und sind Originalfenster.
Der Spiegelgrund
Der Name „Am Spiegelgrund“ kennzeichnete von 1940 bis 1945 eine Kinderfachabteilung auf dem Gelände der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ (heute Otto-Wagner-Spital). Es war aber eine getarnte Tötungsanstalt des nationalsozialistischen Staates, in der rund 800 kranke oder behinderte Kinder und Jugendliche starben. Seit 2003 erinnert ein Mahnmal in Form von Lichtstelen an die Ermordeten. Für jede getötete Person wurde eine Lichtsäule aufgestellt. In der Nähe der Gedenkstätte befindet sich ein Museum.
Die Fenster stammen von Koloman Moser und sind Originalfenster.
Der Spiegelgrund
Der Name „Am Spiegelgrund“ kennzeichnete von 1940 bis 1945 eine Kinderfachabteilung auf dem Gelände der Heil- und Pflegeanstalt „Am Steinhof“ (heute Otto-Wagner-Spital). Es war aber eine getarnte Tötungsanstalt des nationalsozialistischen Staates, in der rund 800 kranke oder behinderte Kinder und Jugendliche starben. Seit 2003 erinnert ein Mahnmal in Form von Lichtstelen an die Ermordeten. Für jede getötete Person wurde eine Lichtsäule aufgestellt. In der Nähe der Gedenkstätte befindet sich ein Museum.