Tour 22: Von Donnerskirchen zur Franz-Joseph-Warte
Diese knapp 16 Kilometer kurze Tour führt ins Herzen des Leithagebirges, wo die Franz-Joseph-Warte steht.
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Die Anreise erfolgt über die Bundesstraße. Am höchsten Punkt geht es dann rechts in den Wald ab, wo gleich drei Wege sind. Hier muss man die Waldstraße ganz links nehmen. Einen knappen Kilometer weiter geht dann ein Pfad in die Höhe.
Von der Warte hat man einen mächtigen Ausblick ins Umland. Von den Alpen bis ins Ungarische sieht man an guten Tagen. Schilder informieren:
Kaiser Franz-Joseph-Warte / Seehöhe 443 m / erbaut im Jahre 1888 vom / Österreichischen Touristenklub.
Kaisereiche auf dem Steinerwegberg
Mit 441 m ist der Standort die höchste Erhebung des östlichen Leithagebirges. Seit 1889 steht hier die Kaiser Franz- Joseph-Warte, errichtet vom Österr. Touristenclub. Von ihrer Plattform aus bietet sich an klaren Tagen ein herrlicher Rundblick über Wiener Becken und Neusiedler See. Der Name „Kaisereiche" geht auf Kaiser Ferdinand I. zurück, der 1839 diesen Platz besuchte. Damals stand hier eine alte mächtige Eiche mit einer hölzernen Aussichtsplattform, die der Kaiser bestieg.
Kaiser Franz-Joseph-Warte / Seehöhe 443 m / erbaut im Jahre 1888 vom / Österreichischen Touristenklub.
Kaisereiche auf dem Steinerwegberg
Mit 441 m ist der Standort die höchste Erhebung des östlichen Leithagebirges. Seit 1889 steht hier die Kaiser Franz- Joseph-Warte, errichtet vom Österr. Touristenclub. Von ihrer Plattform aus bietet sich an klaren Tagen ein herrlicher Rundblick über Wiener Becken und Neusiedler See. Der Name „Kaisereiche" geht auf Kaiser Ferdinand I. zurück, der 1839 diesen Platz besuchte. Damals stand hier eine alte mächtige Eiche mit einer hölzernen Aussichtsplattform, die der Kaiser bestieg.
Die Rückfahrt erfolgt dann stetig bergab durch die ruhigen Wälder des Leithagebirges. Nur ein kurzes Stück ist ein Pfad, der Rest sind breite Forststraßen.
Mitten im Wald trifft man auf eine Stelle, wo laut Text ein tödlicher Unfall der damals eher ungewöhnlichen Art geschah:
Allhier an diesem Ort ist den 24. April 1682 die ehrentugendsame Frau Ursula Suechentrunckin, geborene Hackstockin, eine Mittbürgerin aus dem Gay Mark Mauersdorf, als sie mit ihrem lieben Ehewirt Paul Suectrunck von Duntlskirchen nach Hause gehen wollte und ihm das Rohr unversehens losgegangen (ist), erschossen worden. Zu welchem Gedächtnis und Ehre Gottes gedacht, ihr Ehewirt dieses Kreuz (hat) machen lassen. Gott verleihe allen eine fröhliche Auferstehung. Amen. (Text adaptiert)
Allhier an diesem Ort ist den 24. April 1682 die ehrentugendsame Frau Ursula Suechentrunckin, geborene Hackstockin, eine Mittbürgerin aus dem Gay Mark Mauersdorf, als sie mit ihrem lieben Ehewirt Paul Suectrunck von Duntlskirchen nach Hause gehen wollte und ihm das Rohr unversehens losgegangen (ist), erschossen worden. Zu welchem Gedächtnis und Ehre Gottes gedacht, ihr Ehewirt dieses Kreuz (hat) machen lassen. Gott verleihe allen eine fröhliche Auferstehung. Amen. (Text adaptiert)
Zurück in Donnerskirchen kann man der Bergkirche mit bester Aussicht auf die Siedlung und dem Pranger noch einen Besuch abstatten. Beim ungewöhnlichen Ziegenbrunnen informiert ein Schild:
Und bleibt mir nichts zum Leben / als eine einz’ge Geiß, / wollt ihr der Herrgott geben / zwei Tüttlein prall und heiß. / Daraus fließt der Saft der Reben / zu unser’s Herren Preis. / Links soll sie Veltliner geben / und rechts Burgunder weiß. (Weinspruch eines St. Martinus Winzers)
Und bleibt mir nichts zum Leben / als eine einz’ge Geiß, / wollt ihr der Herrgott geben / zwei Tüttlein prall und heiß. / Daraus fließt der Saft der Reben / zu unser’s Herren Preis. / Links soll sie Veltliner geben / und rechts Burgunder weiß. (Weinspruch eines St. Martinus Winzers)
Ein Schild informiert beim Pranger:
DER PRANGER
Speziell im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert wurde unsere Gegend von zahlreichen Kriegswirren heimgesucht. Türken, Heiducken und Kuruzzen waren für die Leute üble Haufen, die auf ihren Feldzügen Beute machten und Menschen verschleppten oder töteten. Doch trotz dieser Wirren entwickelte sich in Donnerskirchen die wirtschaftliche Lage günstig. 165l errichteten die Bewohner eine Wehrmauer‚ um räuberischen Einfüllen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Jeder Bauer besaß auch Waffen. Das Dorf verfügte über einen gewissen Reichtum, besonders der Weinbau bescherte ein sicheres und hohes Einkommen, sofern die Ernte stimmte, aber auch Getreide, Vieh und angespartes Bargeld stützten diese Entwicklung. Viele können sich von Robot und Naturalabgaben freikaufen. Diese gehobene Stellung wurde belohnt, und Kaiser Leopold I. verlieh im Jahre 1659 Donnerskirchen das Marktrecht. Es wurde gestattet, am Sonntag vor oder nach "Peter und Paul” im Juni einen Jahrmarkt abzuhalten. Durch das Marktrecht wurde die Gemeinde verfassungsrechtlich zum „oppodium“ erklärt: Das ist eine durch eine Ringmauer befestigte Siedlung mit eigenem Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit. Der Dorfrichter nannte sich Marktrichter und wurde mit seinen Geschworenen vom Banntaiding (Gemeindeversammlung) gewählt. Vom Robot war er selbstverständlich befreit, und bei dieser Wahl waren auch die Vertreter der Grundherrschaft anwesend. Als sichtbares Zeichen der niedrigen Gerichtsbarkeit, über die Donnerskirchen nunmehr selbständig verfügte, wurde 1660 der Pranger aufgestellt. Die hohe Gerichtsbarkeit (Blutgericht) allerdings befand sich weiterhin außerhalb im grundherrschaftlichen Bereich und wurde dort durch den Galgen repräsentiert.
DER PRANGER
Speziell im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert wurde unsere Gegend von zahlreichen Kriegswirren heimgesucht. Türken, Heiducken und Kuruzzen waren für die Leute üble Haufen, die auf ihren Feldzügen Beute machten und Menschen verschleppten oder töteten. Doch trotz dieser Wirren entwickelte sich in Donnerskirchen die wirtschaftliche Lage günstig. 165l errichteten die Bewohner eine Wehrmauer‚ um räuberischen Einfüllen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Jeder Bauer besaß auch Waffen. Das Dorf verfügte über einen gewissen Reichtum, besonders der Weinbau bescherte ein sicheres und hohes Einkommen, sofern die Ernte stimmte, aber auch Getreide, Vieh und angespartes Bargeld stützten diese Entwicklung. Viele können sich von Robot und Naturalabgaben freikaufen. Diese gehobene Stellung wurde belohnt, und Kaiser Leopold I. verlieh im Jahre 1659 Donnerskirchen das Marktrecht. Es wurde gestattet, am Sonntag vor oder nach "Peter und Paul” im Juni einen Jahrmarkt abzuhalten. Durch das Marktrecht wurde die Gemeinde verfassungsrechtlich zum „oppodium“ erklärt: Das ist eine durch eine Ringmauer befestigte Siedlung mit eigenem Marktrecht und eigener Gerichtsbarkeit. Der Dorfrichter nannte sich Marktrichter und wurde mit seinen Geschworenen vom Banntaiding (Gemeindeversammlung) gewählt. Vom Robot war er selbstverständlich befreit, und bei dieser Wahl waren auch die Vertreter der Grundherrschaft anwesend. Als sichtbares Zeichen der niedrigen Gerichtsbarkeit, über die Donnerskirchen nunmehr selbständig verfügte, wurde 1660 der Pranger aufgestellt. Die hohe Gerichtsbarkeit (Blutgericht) allerdings befand sich weiterhin außerhalb im grundherrschaftlichen Bereich und wurde dort durch den Galgen repräsentiert.