Tour 89: Der Neuburger-Weinradweg
Die Weinradwege im Weinviertel sind Rundkurse für Tagesausflüge. Es gibt insgesamt 13 Rundkurse, die in Summe rund 760 km lang sind. Es sind dies:
1. Blauburger
2. Chardonnay
3. Muskateller
4. Neuburger
5. Portugieser
6. Riesling
7. Rivaner
8. Sylvaner
9. Traminer
10. Veltliner
11. Weinviertel DAC
12. Welschriesling
13. Zweigelt
Die Beschilderung der Wege ist durchwegs nur als gut bis mäßig zu bezeichnen Beim "Neuburger" ist sie beispielsweise überhaupt nicht vorhanden. Die GPX-Tracks auf dieser Homepage sind die besten, die man 2017 finden kann... aber auch sie weichen manchmal etwas vom Weg ab. Hauptgrund: Baustellen und Umbauarbeiten.
1. Blauburger
2. Chardonnay
3. Muskateller
4. Neuburger
5. Portugieser
6. Riesling
7. Rivaner
8. Sylvaner
9. Traminer
10. Veltliner
11. Weinviertel DAC
12. Welschriesling
13. Zweigelt
Die Beschilderung der Wege ist durchwegs nur als gut bis mäßig zu bezeichnen Beim "Neuburger" ist sie beispielsweise überhaupt nicht vorhanden. Die GPX-Tracks auf dieser Homepage sind die besten, die man 2017 finden kann... aber auch sie weichen manchmal etwas vom Weg ab. Hauptgrund: Baustellen und Umbauarbeiten.
Diese Rundtour von rund 61 Kilometern führt in einer Nord-Süd-Schleife von Asparn an der Zaya nach Laa an der Thaya und retour.
Dieser Weinradweg existiert ausschließlich auf dem Papier. Nur nach Laa an der Thaya konnten wir 2017 ein einsames Schild „Neuburger“ entdecken.
Auf der Hinfahrt kann man dem Schild "R5" folgen, das ist eine Radroute zwischen Asparn und Laa. Die gesamte Strecke verläuft auf verkehrsarmen, asphaltierten Nebenstraßen, nur kurz vor Laa findet sich ein Stück Schotterstraße.
Dieser Weinradweg existiert ausschließlich auf dem Papier. Nur nach Laa an der Thaya konnten wir 2017 ein einsames Schild „Neuburger“ entdecken.
Auf der Hinfahrt kann man dem Schild "R5" folgen, das ist eine Radroute zwischen Asparn und Laa. Die gesamte Strecke verläuft auf verkehrsarmen, asphaltierten Nebenstraßen, nur kurz vor Laa findet sich ein Stück Schotterstraße.
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File Type: | gpx |
Wir beginnen unsere Tour in Mistelbach und radeln zuerst gemütlich nach Asparn. Hier könnte man dem Urzeitmuseum einen Besuch abstatten und das Mammut im Park streicheln.
Warum Asparn noch berühmt ist? Na, weil hier der Erfinder des Bleistiftes geboren wurde… Ein Schild hinter Asparn informiert:
Woher kommt der Bleistift?
Joseph Hardtmuth wurde am l5. Februar 1758 in Asparn geboren. Mit zehn Jahren begann er bei seinem Onkel eine Lehre als Maurer und Zeichner. Er wurde wie sein Vater Architekt und ein berühmter Erfinder. Seine bekannteste Erfindung ist die künstliche Bleistiftmine, die er aus Ton und Graphitpulver herstellte. Bis dahin musste man Bleistifte immer aus teuren Graphitblöcken aus England schneiden. Hardtmuths Erfindung machte die Herstellung von Bleistiften billiger, und er gründete eine erfolgreiche Fabrik.
Doch der Bleistift war nicht die einzige Idee, die er hatte. Er erfand auch das „Wiener Steingut“, aus dem Geschirr hergestellt wurde, und Tusche, die genauso gut war wie die bisher verwendete sehr teure chinesische Tusche. Außerdem entwickelte er eine unzerbrechliche, elastische Schreibtafel und förderte Künstler wie Mozart, Beethoven und Schubert. Joseph Hardtmuth starb am 23. Mai 1816 in Wien.
Hier noch etwas mehr Details zur grauen Materie:
Graues Gold
Der Franzose Jean-Pierre Alibert bzw. Ivan Petrovič Aliber / Иван Петрович Алибер lebte von 1820 bis 1905 und machte sein Glück mit dem Bedürfnis der Menschen, sich Dinge aufschreiben zu wollen. Zuerst schlug er sich jedoch mit russischen Fellen herum, dann machte er sich 1846 auf nach Sibirien, um – angesteckt vom Goldrausch in Kalifornien – hier nach Gold zu suchen, wo er dann 1847 bei Irkutsk auf ein paar Graphitbrocken der reinsten Art stieß. Sie waren kugelrund und glatt. Der Hans schloss messerscharf, dass sie über eine große Entfernung vom Strom mitgeführt worden sein mussten. Gute 400 Kilometer weiter fand er schlussendlich in den Ausläufern des Sajangebirges die Quelle in Form einer Mine. Bis dahin kritzelte Europa ja vor allem mit englischem Graphit von Borrowdale in der Grafschaft Cumberland, das sich aber dem Ende zuneigte. Der Hans knackte im fernen asiatischen Russland den Jackpot. Hier lagerte bestes Graphit! 600 Rubel für die russische Regierung, ein Test in England, eine Million Franc und sieben Jahre später konnte der Rubel dann rollen. Ein Exklusivvertrag mit Faber – Nicolas Jacques Conté war ein Fan der Firmenprodukte – von 1856... und um 1860 schrieb Europa mit sibirischem Graphit! Es gelang mit deutscher Ingenieurskunst erstmals auch die Herstellung von Bleistiften in 16 Härtegraden in gleichbleibender Qualität. 1862 feierte man damit auf der Londoner Weltausstellung Erfolge. In Sibirien wurde der Graphithügel auf Alibertberg (2500 m) umgetauft. PS.: Alibert entdeckte hier auch grüne Jade.
Die Geschichte mit dem Bleistift beginnt aber bereits viel früher, nämlich 1790, im schönen Wien, als der Architekt Joseph Hardtmuth den allerersten Graphit-Bleistift erfand. Es war ihm gelungen aus Graphitpulver und Ton eine künstliche Schreibmine herzustellen und damit den Preis ordentlich nach unten drücken konnte. Der englische Graphit in Reinform war halt doch ordentlich teuer. Und Monopole zu jeder Zeit eher unbeliebt! Im „Hardthmuthschen Verfahren“ gelang es, durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse, Bleistifte in sechs verschiedenen Härtegraden anzubieten. 1815 stellte die Fabrik knapp 2,5 Millionen Bleistifte pro Jahr her, was damals schlappen 15 % des Weltbedarfs entsprach.
1795 entdeckte der Franzose Nicolas-Jacques Conté außerdem ein Verfahren, wie man unreines Graphit, wie es ihn in D und Ö gab, mittels Pulverisierung und Auswaschung reinigen konnte. Geradezu episch das Ende vom Nikolaus. Seine Frau verstarb 1804 auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, er stellte seine Arbeit ein, flüsterte noch die Worte „Nun bin nicht mehr vom Wunsch erfüllt, ihr zu gefallen“ und war 1805 ein toter Mann!
Doch zurück nach Sibirien. Das dortige Graphit war aber das beste überhaupt, die Firma Faber machte damit einen enormen Qualitätssprung in der Produktion von Bleistiften… und hatte das Monopol! Der Hightech-Stift war geboren… und das alles auf der Suche nach Gold! Der Anfang war für Jean-Pierre Alibert ja nicht gerade leicht. Die Lagerstätte befand sich auf einem Berggipfel, wo sich noch nicht einmal Fuchs und Hase bisher Gute Nacht gesagt hatten. Rentiere mussten die Güter des täglichen Bedarfes über hunderte Kilometer hinweg anliefern, der nächste Schritt war die Gründung einer Landwirtschaft am Bergesfuß, nun konnten Arbeiter folgen. Es galt zuerst, 300 Tonnen minderwertiges Graphit wegzuräumen, bevor man zu den fetten Brocken gelangen konnte. Ja, Jean, hatte etwas gefunden, das kalifornischem Gold in seinen Augen wohl mehr als überlegen war… auch wenn es nicht gelb sondern grau war!
Warum Asparn noch berühmt ist? Na, weil hier der Erfinder des Bleistiftes geboren wurde… Ein Schild hinter Asparn informiert:
Woher kommt der Bleistift?
Joseph Hardtmuth wurde am l5. Februar 1758 in Asparn geboren. Mit zehn Jahren begann er bei seinem Onkel eine Lehre als Maurer und Zeichner. Er wurde wie sein Vater Architekt und ein berühmter Erfinder. Seine bekannteste Erfindung ist die künstliche Bleistiftmine, die er aus Ton und Graphitpulver herstellte. Bis dahin musste man Bleistifte immer aus teuren Graphitblöcken aus England schneiden. Hardtmuths Erfindung machte die Herstellung von Bleistiften billiger, und er gründete eine erfolgreiche Fabrik.
Doch der Bleistift war nicht die einzige Idee, die er hatte. Er erfand auch das „Wiener Steingut“, aus dem Geschirr hergestellt wurde, und Tusche, die genauso gut war wie die bisher verwendete sehr teure chinesische Tusche. Außerdem entwickelte er eine unzerbrechliche, elastische Schreibtafel und förderte Künstler wie Mozart, Beethoven und Schubert. Joseph Hardtmuth starb am 23. Mai 1816 in Wien.
Hier noch etwas mehr Details zur grauen Materie:
Graues Gold
Der Franzose Jean-Pierre Alibert bzw. Ivan Petrovič Aliber / Иван Петрович Алибер lebte von 1820 bis 1905 und machte sein Glück mit dem Bedürfnis der Menschen, sich Dinge aufschreiben zu wollen. Zuerst schlug er sich jedoch mit russischen Fellen herum, dann machte er sich 1846 auf nach Sibirien, um – angesteckt vom Goldrausch in Kalifornien – hier nach Gold zu suchen, wo er dann 1847 bei Irkutsk auf ein paar Graphitbrocken der reinsten Art stieß. Sie waren kugelrund und glatt. Der Hans schloss messerscharf, dass sie über eine große Entfernung vom Strom mitgeführt worden sein mussten. Gute 400 Kilometer weiter fand er schlussendlich in den Ausläufern des Sajangebirges die Quelle in Form einer Mine. Bis dahin kritzelte Europa ja vor allem mit englischem Graphit von Borrowdale in der Grafschaft Cumberland, das sich aber dem Ende zuneigte. Der Hans knackte im fernen asiatischen Russland den Jackpot. Hier lagerte bestes Graphit! 600 Rubel für die russische Regierung, ein Test in England, eine Million Franc und sieben Jahre später konnte der Rubel dann rollen. Ein Exklusivvertrag mit Faber – Nicolas Jacques Conté war ein Fan der Firmenprodukte – von 1856... und um 1860 schrieb Europa mit sibirischem Graphit! Es gelang mit deutscher Ingenieurskunst erstmals auch die Herstellung von Bleistiften in 16 Härtegraden in gleichbleibender Qualität. 1862 feierte man damit auf der Londoner Weltausstellung Erfolge. In Sibirien wurde der Graphithügel auf Alibertberg (2500 m) umgetauft. PS.: Alibert entdeckte hier auch grüne Jade.
Die Geschichte mit dem Bleistift beginnt aber bereits viel früher, nämlich 1790, im schönen Wien, als der Architekt Joseph Hardtmuth den allerersten Graphit-Bleistift erfand. Es war ihm gelungen aus Graphitpulver und Ton eine künstliche Schreibmine herzustellen und damit den Preis ordentlich nach unten drücken konnte. Der englische Graphit in Reinform war halt doch ordentlich teuer. Und Monopole zu jeder Zeit eher unbeliebt! Im „Hardthmuthschen Verfahren“ gelang es, durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse, Bleistifte in sechs verschiedenen Härtegraden anzubieten. 1815 stellte die Fabrik knapp 2,5 Millionen Bleistifte pro Jahr her, was damals schlappen 15 % des Weltbedarfs entsprach.
1795 entdeckte der Franzose Nicolas-Jacques Conté außerdem ein Verfahren, wie man unreines Graphit, wie es ihn in D und Ö gab, mittels Pulverisierung und Auswaschung reinigen konnte. Geradezu episch das Ende vom Nikolaus. Seine Frau verstarb 1804 auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, er stellte seine Arbeit ein, flüsterte noch die Worte „Nun bin nicht mehr vom Wunsch erfüllt, ihr zu gefallen“ und war 1805 ein toter Mann!
Doch zurück nach Sibirien. Das dortige Graphit war aber das beste überhaupt, die Firma Faber machte damit einen enormen Qualitätssprung in der Produktion von Bleistiften… und hatte das Monopol! Der Hightech-Stift war geboren… und das alles auf der Suche nach Gold! Der Anfang war für Jean-Pierre Alibert ja nicht gerade leicht. Die Lagerstätte befand sich auf einem Berggipfel, wo sich noch nicht einmal Fuchs und Hase bisher Gute Nacht gesagt hatten. Rentiere mussten die Güter des täglichen Bedarfes über hunderte Kilometer hinweg anliefern, der nächste Schritt war die Gründung einer Landwirtschaft am Bergesfuß, nun konnten Arbeiter folgen. Es galt zuerst, 300 Tonnen minderwertiges Graphit wegzuräumen, bevor man zu den fetten Brocken gelangen konnte. Ja, Jean, hatte etwas gefunden, das kalifornischem Gold in seinen Augen wohl mehr als überlegen war… auch wenn es nicht gelb sondern grau war!
Nun kommt mit dem Anstieg nach Altmanns der schwierigste Teil der Tour. Hier befindet sich der Simperlberg, den, so erzählt man sich, die Schweden aufgeschüttet hätten, um eine bessere Aussicht zu haben.
Weiter geht es nach Hagenberg, wo links das Schloss Hagenberg hinter den Büschen hervorblinzelt.
Der nächste Ort, Loosdorf, hat sich ganz in indische Hände begeben und sich dem Ayurveda verschrieben. Ja, so ein Shirodhara hat schon was. Und es sollte auch jeder wissen, ob er eine Vata-, Pitta- oder Kapha-Konstitution besitzt. Wegen der Ernährung wäre es! Tja, das halbe Weinviertel wäre arbeitslos, wenn sich diese Lehre vor Ort wirklich durchsetzen würde, denn: Laut Ayurveda geht Abhängigkeit von Alkohol auf fehlende Ausgeglichenheit zurück. Die Lösung: Man finde eine größere Quelle der Befriedigung - und das ist die Meditation! Om!
In Loosdorf sollte man aber auf jeden Fall eine kleine Erkundugnstour einlegen. Hier steht mit der Hanslburg eine künstliche Ruine, hier findet sich ein Obelisk - beides vom Bleistiftmeister Hardthmuth für die Liechtensteins entworfen. Hier steht eine Kaisereiche, die ein Anarchist umformte. Hier gibt es den Skulpturenpark Winkelau. Und hier gibt es auch einen Skulpturenwanderweg rund um und durch den Ort.
In Loosdorf sollte man aber auf jeden Fall eine kleine Erkundugnstour einlegen. Hier steht mit der Hanslburg eine künstliche Ruine, hier findet sich ein Obelisk - beides vom Bleistiftmeister Hardthmuth für die Liechtensteins entworfen. Hier steht eine Kaisereiche, die ein Anarchist umformte. Hier gibt es den Skulpturenpark Winkelau. Und hier gibt es auch einen Skulpturenwanderweg rund um und durch den Ort.
Nun geht es zügig und flach über Hagendorf durch die Laaer Ebene nach Laa an der Thaya. Im Großraum Laa zwingt uns eine Baustelle eine leicht veränderte Route auf.
Retour geht es zuerst nach Hanfthal, einem Rundangerdorf, das einst eine selbstständige Gemeinde war und sehr ansprechend wirkt. Wahrzeichen des Ortes ist dementsprechend der Rundanger, der viel früher einmal ein Dorfteich war. Im Dorf selbst kann man einem Hanflehrpfad folgen und sich im Hanfmuseum schlau machen. Hanf ist ja sozusagen eine „niederösterreichische“ Pflanze.
Nun heißt es noch einen kleinen, langen Anstieg über Kleinbaumgarten und Gaubitsch zu überwinden, bevor es in einer gemütlichen Talfahrt nach Gnadendorf und Wenzersdorf geht. Man folgt nun den Ufern der Zaya.
Links liegt dann ein Zwentendorf… diesmal eines ohne Atomkraftwerk.
Es folgt Olgersdorf. Hier informiert ein Schild an einem Rastplatz über die Geschichte von Asparn, die sich im 19. Jahrhundert anscheinend unter „Wer koan Bort hot, hot ni z’redn“ subsumieren lässt.
Interessant wäre zu wissen, wie man mit den spielenden Kindern umging, die 1857 den Ort in Asche legten - 38 Häuser, acht Scheunen, zehn Presshäuser und die Pfarrkirche in einer Stunde!
Es folgt Olgersdorf. Hier informiert ein Schild an einem Rastplatz über die Geschichte von Asparn, die sich im 19. Jahrhundert anscheinend unter „Wer koan Bort hot, hot ni z’redn“ subsumieren lässt.
Interessant wäre zu wissen, wie man mit den spielenden Kindern umging, die 1857 den Ort in Asche legten - 38 Häuser, acht Scheunen, zehn Presshäuser und die Pfarrkirche in einer Stunde!
Und dann rollen wir schon in Asparn an der Zaya ein, wo wir auf dem schon befahrenen Weg nach Mistelbach zurückkehren.