Tour 31: Via Klosterneuburg auf den Leopoldsberg
Die rund 45 Kilometer lange Tour via Klosterneuburg auf den Leopoldsberg beginnt und endet wie immer vor dem Sportclubstadion im schönen Hernals.
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Zuerst geht es zum Gürtel und dann den dortigen Radweg entlang… der diesen Namen eigentlich nur sehr bedingt verdient. Links abbiegener MIV und geradeausfahrende Radfahrer_innen geht gar nicht! Und drei Mal Warten zur Überquerung einer Kreuzung ist auch mehr als nur suboptimal! Und das sind nur die schlimmsten Punkte dieses "Radweges"! Ein schneller Blick auf die schönste Müllverbrennungsanlage der Welt entschädigt ein wenig, und dann rollt es sich gemütlich den Donaukanal entlang, wo die Werke unbekannter urbaner Dosenkünstler erfreuen.
Klosterneuburg ist nun schnell erreicht. Hier geht es zuerst zum Stift und zum Stadtplatz hinauf… wo uns ein erster heftiger Regenguss einnässt.
Hier konnte sich Österreich vor knapp 1000 Jahren also von Bayern lösen, hier liegt mit Leopold ein Heiliger in den Hallen… und von hier zog Sohn Heinrich-Jasomirgott los, um Wien zu einer Weltstadt zu machen... in der Türkei fast in einem Fluss zu ertrinken und schlussendlich in Melk durch eine morsche Brücke zu brechen. Und "Privilegium Minus" ist das Schlagwort der Stunde!
Die Routenwahl aus Klosterneuburg hinaus ist ein wenig unglücklich, aber verkehrskonform… wegen der Einbahnen vor Ort und so. Hat man erst mal die Klosterneuburger Höhenstraße erreicht, geht es nun über Kopfsteinplaster stetig bergan. Es erfreuen die prächtigen Ausblicke auf Kloster- und Korneuburg.
Die Routenwahl aus Klosterneuburg hinaus ist ein wenig unglücklich, aber verkehrskonform… wegen der Einbahnen vor Ort und so. Hat man erst mal die Klosterneuburger Höhenstraße erreicht, geht es nun über Kopfsteinplaster stetig bergan. Es erfreuen die prächtigen Ausblicke auf Kloster- und Korneuburg.
Zirka in der Mitte gibt es einen Gedenkplatz mit einem Gedenkstein, der anlässlich "25 Jahre Bau der Klosterneuburger Höhenstraße“ in die Wiese geworfen und von der Stadtgemeinde Klosterneuburg und dem Klosterneuburger Verschönerungsverein errichtet wurde. Dieser letzte Höhenstraßenabschnitt wurde um 1940 erbaut.
Ja, schon vor Zeiten des Gröfaz dachte man in monumentalen Dimensionen. Vor der 19er-Jahrhundertwende träumte man von einem 4-Millionen-Wien, das man mit kreisförmigen Straßen erschließen wollte. Wie bei der U-Bahn in die Aspern-Pampa sollte zuerst die Straße entstehen... und dann das Drumherum in Form eines Brot-und-Spiele-Parks für die Massen zur "Vollendung Wiens" dazugeklotzt werden. Weder das eine noch das andere wurde dann je umgesetzt. Als im Ständestaat ein paar Jahrzehnte später die Dinge nicht so recht liefen, klopfte man die Höhenstraße trotzdem als Arbeitsplatzbeschaffungsprojekt in den Wienerwald... als eine Straße, die nur MIVler und Radler benutzten durften! Fußgänger mussten sich durch den Wald schleichen. Daher fehlt bei der Straße auch heute noch der Gehsteig!
Bonmot am Rande: Die Höhenstraße ist mit über 14 Kilometern die längste Straße Wiens!
Ja, schon vor Zeiten des Gröfaz dachte man in monumentalen Dimensionen. Vor der 19er-Jahrhundertwende träumte man von einem 4-Millionen-Wien, das man mit kreisförmigen Straßen erschließen wollte. Wie bei der U-Bahn in die Aspern-Pampa sollte zuerst die Straße entstehen... und dann das Drumherum in Form eines Brot-und-Spiele-Parks für die Massen zur "Vollendung Wiens" dazugeklotzt werden. Weder das eine noch das andere wurde dann je umgesetzt. Als im Ständestaat ein paar Jahrzehnte später die Dinge nicht so recht liefen, klopfte man die Höhenstraße trotzdem als Arbeitsplatzbeschaffungsprojekt in den Wienerwald... als eine Straße, die nur MIVler und Radler benutzten durften! Fußgänger mussten sich durch den Wald schleichen. Daher fehlt bei der Straße auch heute noch der Gehsteig!
Bonmot am Rande: Die Höhenstraße ist mit über 14 Kilometern die längste Straße Wiens!
Schnell erreicht man den Pass zwischen Kahlen- und Leopoldsberg, wo man nach links abbiegen muss. Wer möchte, kann sich hier im Waldklettergarten austoben.
Dort, wo die Straße endet und in einen Fußweg übergeht, da steht ein Kosakendenkmal rechts im Wald. Drei Männer mit tollen Frisuren rutschen einen Felsen abwärts. Ein Gutteil der Armee, die 1683 gegen die türkischen Truppen kämpfte, war ja kosakischen Ursprungs. Wer mehr dazu wissen möchte: Kosaken in Wien.
Dort, wo die Straße endet und in einen Fußweg übergeht, da steht ein Kosakendenkmal rechts im Wald. Drei Männer mit tollen Frisuren rutschen einen Felsen abwärts. Ein Gutteil der Armee, die 1683 gegen die türkischen Truppen kämpfte, war ja kosakischen Ursprungs. Wer mehr dazu wissen möchte: Kosaken in Wien.
Nun geht es die letzten Meter bergauf zu den Bauten auf dem Leopoldsberg. Im Sommer 2016 ist das Betreten der Anlage aus Renovierungsgründen nicht möglich. Unbedingt machen sollte man aber einen Spaziergang rund um die Anlage. Vor den Gebäuden befindet sich die womöglich spektakulärste Aussichtsplattform Wiens! Hier liegt einem die Stadt wirklich zu Füßen… und absolut nichts schränkt den Blick ein.
Leopoldsberg vs. Kahlenberg
Von wo sieht man besser auf Wien herab? Selten kann eine Frage so eindeutig beantwortet werden! Auf den Kommerzhügel Kahlenberg fährt man nur, wenn man einen Kaffee oder eine Murmeltiersalbe braucht, ansonsten kann man den touristen- und architekturverseuchten Buckel getrost umfahren. Man muss sich entweder zwischen zwei Schanigärten oder hinter einem Gebäude zu einer kleinen Lücke durchzwängen, um mäßige Blicke auf Wien zu erhaschen. Schade, dass die Kuppe ihren alten Namen nicht mehr trägt: Sauberg!
Der Leopoldsberg hingegen verweigert sich dem Konsum, er ist speziell unter der Woche ein Ort der Ruhe, der Einsamkeit und des seelenöffnenden Blicks in die Weite. Ein echter Geheimtipp!
Von wo sieht man besser auf Wien herab? Selten kann eine Frage so eindeutig beantwortet werden! Auf den Kommerzhügel Kahlenberg fährt man nur, wenn man einen Kaffee oder eine Murmeltiersalbe braucht, ansonsten kann man den touristen- und architekturverseuchten Buckel getrost umfahren. Man muss sich entweder zwischen zwei Schanigärten oder hinter einem Gebäude zu einer kleinen Lücke durchzwängen, um mäßige Blicke auf Wien zu erhaschen. Schade, dass die Kuppe ihren alten Namen nicht mehr trägt: Sauberg!
Der Leopoldsberg hingegen verweigert sich dem Konsum, er ist speziell unter der Woche ein Ort der Ruhe, der Einsamkeit und des seelenöffnenden Blicks in die Weite. Ein echter Geheimtipp!
Es geht vom Leopoldsberg enthusiasmiert zurück zum Klettergarten und dort dann den asphaltierten Weg links der Höhenstraße hoch zum Kahlenberg, der fest in polnischer Hand ist. Hier wird auf Teufel-komm-raus gedacht und gedenkt. Hier hängen bedeutungsschwangere Wörter und Männer wie „Nationalheiligtum“, „Gottesvolk“, „Sobieski“, „Papst Johannes“ oder „Pilsudski“ an Wänden. Hier kann man Geld für Dinge verschwenden, die niemand braucht, hier kann man „Romantik“ für knappe 200 Euro / Person erwerben. Hier kann man sich aber auch erleichtern und stärken!
Nun geht es im Regen entlang der Höhenstraße und an den diversen „Häusln“ vorbei zurück nach Hernals. Der Bereich Kahlenberg - Cobenzl bis hin zur Sieveringer Straße ist sehr verkehrsarm, erst dann gibt es mehr MIV. Im Regen hat die kopfsteingepflastere Höhenstraße ihren ganz eigenen Reiz.
Hernals wird dann über den Schwarzenbergpark angefahren, wo sozusagen eine zweite Säule der kriegerischen Seite des slawischen Wiens zu finden ist. Mehr Infos dazu: Schwarzenberkpark
Fazit: Eine rundum zufriedenstellende Rundtour, die sowohl kulturelle und geschichtliche als auch sportliche Herausforderungen und Höhepunkte im Programm hat.
Hernals wird dann über den Schwarzenbergpark angefahren, wo sozusagen eine zweite Säule der kriegerischen Seite des slawischen Wiens zu finden ist. Mehr Infos dazu: Schwarzenberkpark
Fazit: Eine rundum zufriedenstellende Rundtour, die sowohl kulturelle und geschichtliche als auch sportliche Herausforderungen und Höhepunkte im Programm hat.