Tour 97: Der Schmidatalradweg
Diese Tour von rund 57 Kilometern führt in Nord-Süd-Richtung fast durch das gesamte Weinviertel. Der Radweg ist nicht beschildert, aber bestens zu befahren.
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Die Fahrt beginnt in Zellerndorf, wohin uns die ÖBB bringen. Es geht nun schnell über Platt - hier sind eine Wasserscheide, ein Steinzeitdorf und eine Keltensiedlung - nach Roseldorf, wo wir auf die Schmida treffen, die vom Westen her hier eintrifft und sich nach Süden wendet.
Die Schmida entspringt ja im Gemeindegebiet von Burgschleinitz-Kühnring. Das Schmidatal mit dem Beginn in Roseldorf und dem Ende bei Hippersdorf ist touristisch wenig vermarktet und daher recht unbekannt. Folgende Orte werden nun durchfahren:
- Braunsdorf
- Goggendorf
- Sitzendorf
- Frauendorf
- Hollenstein
- Gettsdorf
- Ziersdorf
- Dippersdorf
- Rohrbach
- Gaubendorf
- Großwetzdorf
- Heldenberg
- Großweikersdorf
- Großwiesendorf
- Zaussenberg
- Hippersdorf
In Hippersdorf heißt es bei „Saurons Silos“ nach links abbiegen und dem Wagram folgen. Die Schmida tritt ja bei Hippersdorf durch den Wagram in das nördliche Tullnerfeld ein. Die Orte hier sind Stetteldorf und Starnwörth, die man aber nicht sieht, da sie sich oberhalb des Wagrams befinden. Bei Schloss Juliusburg heißt es nach Süden und Richtung Tulln abbiegen. Im Tullner Feld überquert man die Schmida ein letztes Mal.
Schmida und Tour enden an den Gestaden der Donau. Wir rollen noch zum Bahnhof Tulln Stadt, wo uns die ÖBB barrierefrei wieder nach Wien bringen.
Resümee: Ruhiges Radeln auf vorwiegend asphaltierten Wegen ohne nennenswerte Steigungen. Mit der Schmida kann man im Laufe der Tour ein wenig Mitleid bekommen. Sie ist von Touranfang bis zum Schluss durchreguliert. Zum Schluss noch eine kleine Geschichte, die, wie unsere Tour, in Zellerndorf beginnt und in der Donau endet:
Damals, als sich die Menschen das Weinviertel noch mit Bewohnern anderer Welten teilen mussten, da lebte in Pillersdorf - einem Ort gleich neben unserem Startort Zellersdorf - ein Meisterhufschmied, der weitum im Land für seine Künste bekannt war. So war es kein Wunder, dass in regelmäßigen Abständen zu mitternächtlicher Stunde vier Pferde - ein Schimmel, ein Rappe, ein Brauner und ein Fuchs - bei ihm im Hof standen und ihn mit ihren Hufgetrappel weckten und um eine Beschlagung baten. Da nach jedem dieser ungewöhnlichen Auftritte vier Perlen auf dem Amboss lagen, so stellte der Schmied keine Fragen und beschlug die edlen Rösser mit der nötigen Vorsicht und sparte nicht mit sanften Worten und Steicheleinheiten. Doch wer waren diese vier Pferde und woher kamen sie?
Im Schmidatal, genauer gesagt bei Frauendorf, gab es einst einen See. Und in diesem See wohnte ein Wassermann mit seinen vier Töchtern. Bildhübsche Frauen mit unendlich langen Haaren! Die eine war blond, die andere schwarz, die dritte braun und die vierte hatte fuchsrote Haare. Kaum zeigte sich über Frauendorf der Vollmond… und kaum stiegen die Luftbläschen des schnarchend-schlafenden Vaters an die stille Seeoberfläche, schon wuselten die vier jungen Damen an die Oberfläche, verwandelten sich in Pferde und galoppierten laut lachend und scherzend durchs Schmidatal. Die Menschen verkrochen sich dann ängstlich in ihren Hütten und flüsterten beschwörende Worte von der Wilden Jagd!
Jetzt war es aber so, dass unser Pillersdorfer Meisterschmied, wie die meisten Weinviertler, dem einen oder anderen Liter vergorenen Traubensaftes nicht abgeneigt war... und ihn die vier Nixen an einem der Vollmondnächte eher unpässlich vorfanden. Diesmal wurde nicht gestreichelt, sondern ob der Störung wütend gehämmert, geflucht, gezwickt und ein Hufnagel sogar zu tief eingeschlagen! Die Mädels waren entsetzt ob der Grobheiten, denen sie ausgesetzt waren. Sie galoppierten zurück zu ihrem Vater und drängten in den nächsten Tagen vehement auf einen Umzug aus dieser barbarischen Gegend! Und kaum führte die Schmida wieder einmal Hochwasser, da ließen sich die fünf bis zur Donau mitreißen… und waren seitdem nicht mehr gesehen! Und so hat Frauendorf heute keinen See mehr, weil ein betrunkener Mann einst vergessen hat, dass Frauen zu jeder Zeit höflich, sanft und zuvorkommend zu behandeln sind!
Damals, als sich die Menschen das Weinviertel noch mit Bewohnern anderer Welten teilen mussten, da lebte in Pillersdorf - einem Ort gleich neben unserem Startort Zellersdorf - ein Meisterhufschmied, der weitum im Land für seine Künste bekannt war. So war es kein Wunder, dass in regelmäßigen Abständen zu mitternächtlicher Stunde vier Pferde - ein Schimmel, ein Rappe, ein Brauner und ein Fuchs - bei ihm im Hof standen und ihn mit ihren Hufgetrappel weckten und um eine Beschlagung baten. Da nach jedem dieser ungewöhnlichen Auftritte vier Perlen auf dem Amboss lagen, so stellte der Schmied keine Fragen und beschlug die edlen Rösser mit der nötigen Vorsicht und sparte nicht mit sanften Worten und Steicheleinheiten. Doch wer waren diese vier Pferde und woher kamen sie?
Im Schmidatal, genauer gesagt bei Frauendorf, gab es einst einen See. Und in diesem See wohnte ein Wassermann mit seinen vier Töchtern. Bildhübsche Frauen mit unendlich langen Haaren! Die eine war blond, die andere schwarz, die dritte braun und die vierte hatte fuchsrote Haare. Kaum zeigte sich über Frauendorf der Vollmond… und kaum stiegen die Luftbläschen des schnarchend-schlafenden Vaters an die stille Seeoberfläche, schon wuselten die vier jungen Damen an die Oberfläche, verwandelten sich in Pferde und galoppierten laut lachend und scherzend durchs Schmidatal. Die Menschen verkrochen sich dann ängstlich in ihren Hütten und flüsterten beschwörende Worte von der Wilden Jagd!
Jetzt war es aber so, dass unser Pillersdorfer Meisterschmied, wie die meisten Weinviertler, dem einen oder anderen Liter vergorenen Traubensaftes nicht abgeneigt war... und ihn die vier Nixen an einem der Vollmondnächte eher unpässlich vorfanden. Diesmal wurde nicht gestreichelt, sondern ob der Störung wütend gehämmert, geflucht, gezwickt und ein Hufnagel sogar zu tief eingeschlagen! Die Mädels waren entsetzt ob der Grobheiten, denen sie ausgesetzt waren. Sie galoppierten zurück zu ihrem Vater und drängten in den nächsten Tagen vehement auf einen Umzug aus dieser barbarischen Gegend! Und kaum führte die Schmida wieder einmal Hochwasser, da ließen sich die fünf bis zur Donau mitreißen… und waren seitdem nicht mehr gesehen! Und so hat Frauendorf heute keinen See mehr, weil ein betrunkener Mann einst vergessen hat, dass Frauen zu jeder Zeit höflich, sanft und zuvorkommend zu behandeln sind!