Tour 100: Der Hansag-Radweg
Der Hanság ist eine Niedermoorlandschaft mit seltenen Vogelarten und einem weitverzweigten Kanal- und Grabensystem östlich des Neusiedler Sees und sozusagen der Vorläufer desselben. Hier war bis vor 1900 ein gewaltiges Sumpfgebiet. Heute sind es trockengefallene Niedermoore. Der Schilf- und Rohrkolbentorf brennt gerne. Seit 1991 gibt es den Nationalpark Fertő-Hanság.
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Wir lassen uns mit dem Zug bis nach Mönchhof bringen, wo wir diese Tour von rund 64 Kilometern beginnen. Hier sollte man unbedingt einen Blick ins lokale Museum werfen.
Nun geht es weiter nach Halbturn, wo man dem Schloss einen Besuch abstatten könnte. 2017 ist eine Orientausstellung zu bewundern.
Am Ortsende stehen dann die ersten Schilder des Radweges. Der Weg ist 2017 übrigens perfekt beschildert! Chapeau! Hier muss man sich entscheiden, ob man die Tour im oder gegen den Uhrzeigersinn fährt. Wir entscheiden uns gegen den Uhrzeigersinn, da dann der Zicksee - ein kleiner Abstecher - als Erholungsplätzchen im letzten Drittel der Tour liegt.
Wer gerne sehr lange gerade und flach fährt, der ist auf dem Hansagweg goldrichtig. Die langen Geraden in Verbindung mit den schnurrenden Windrädern haben einen durchaus meditativen Charakter.
Zu durchradelnde Ortschaften gibt es wenig. Zuerst wäre da mal Andau, das der einzige Ort in der gleichnamigen Gemeinde ist.
Nun geht es weiter nach Halbturn, wo man dem Schloss einen Besuch abstatten könnte. 2017 ist eine Orientausstellung zu bewundern.
Am Ortsende stehen dann die ersten Schilder des Radweges. Der Weg ist 2017 übrigens perfekt beschildert! Chapeau! Hier muss man sich entscheiden, ob man die Tour im oder gegen den Uhrzeigersinn fährt. Wir entscheiden uns gegen den Uhrzeigersinn, da dann der Zicksee - ein kleiner Abstecher - als Erholungsplätzchen im letzten Drittel der Tour liegt.
Wer gerne sehr lange gerade und flach fährt, der ist auf dem Hansagweg goldrichtig. Die langen Geraden in Verbindung mit den schnurrenden Windrädern haben einen durchaus meditativen Charakter.
Zu durchradelnde Ortschaften gibt es wenig. Zuerst wäre da mal Andau, das der einzige Ort in der gleichnamigen Gemeinde ist.
Hinter Andau beginnt dann ein Gedenk- und Denkmalweg, der direkt zur Brücke bei Andau führt. Über diese Brücke flohen 1956 rund 70.000 Ungarn vor den sowjetischen Truppen nach Österreich, bevor die Sowjets die Brücke in die Luft jagten. Insgesamt schafften es damals 180.000 Ungarn nach ÖSterreich. Die Brücke wurde erst 1996 wieder aufgebaut. Heute wird rund um die Brücke viel gedenkt und von einem Aussichtsturm kann man Blicke ins Land werfen. Schon kurz hinter Andau stehen zwei Stelen aus Stein und Holz. Die deutsche Aufschrift:
1956 bis 1966: Als Zeichen des unauslöschlichen Dankes für die Hilfe, die das österreichische Volk im Jahre 1956 den ungarischen Flüchtlingen zuteil werden ließ sowie zur bleibenden Erinnerung an die Helden des ungarischen Freiheitskampfes und an die 200.000 Flüchtlinge, die ihre Heimat verloren.
1956 bis 1966: Als Zeichen des unauslöschlichen Dankes für die Hilfe, die das österreichische Volk im Jahre 1956 den ungarischen Flüchtlingen zuteil werden ließ sowie zur bleibenden Erinnerung an die Helden des ungarischen Freiheitskampfes und an die 200.000 Flüchtlinge, die ihre Heimat verloren.
Nun geht es auf der Fluchtstraße Andau an diversen Kunstwerken entlang zur Brücke.
An der Brücke informiert zweisprachig ein Stein des Österreichischen Roten Kreuzes:
1956. Sowjetische Truppen zerschlagen den Ungarnaufstand. 180.000 mussten ihre Heimat verlassen. 70.000 fliehen über diese Brücke nach Österreich. Das Rote Kreuz half und hilft. An die Vergangenheit erinnern, für die Zukunft lernen.
Das mit dem Lernen ist halt so eine Sache. Wie 2015 versagte das offizielle Österreich auch 1956 in den ersten - also wichtigsten Tagen - an allen Fronten. Es waren vor allem das Rote Kreuz und die lokale Privatbevölkerung, die die Dinge schaukelten.
Ein Schild am Zaun informiert in mäßigem Deutsch:
Brücke von Andau. Vor 60 Jahren bedeutete die „Brücke von Andau“ für tausende Menschen das „Tor zur Freiheit“! Seither ist sie sichtbares Mahnmal gegen Gewalt, Intoleranz, Menschenverachtung und Verfolgung! Daran soll diese Gedenktafel stets erinnern. Andau, am 4. Novemer 2016. Marktgemeinde Andau. Land Burgenland. Stadtgemeinde Kapuvár.
Nun geht es schnell über die Brücke über den Einser-Kanal auf die ungarische Seite, wo ein zweisprachiges Schild detaillierter informiert. Der Text wurde im Original übernommen, die Brücke dürfte aber doch etwas länger als die im Text kolportierten sieben Meter sein. Ja, manchmal kann sogar eine Null wichtig sein!
Die Brücke von Andau ist eine kleine Holzbrücke über dem Einserkanal, der die Staatsgrenze zwischen Österreich und Ungarn bildet. Sie wurde nach dem Niederschlagen der Revolution und dem Freiheitskampf im Jahre 1956 berühmt, da Tausende von Ungarn über diese Brücke nach Österreich geflohen waren. Die Brücke ist heute ein Symbol für Freiheit und Hilfsbereitschaft.
Die Geschichte der Brücke
Die Brücke von Andau wurde von den örtlichen Bewirtschaftern und Grundeigentümern vor dem Ende des Zweiten Weltkrieg wie eine so genannte Notbrücke benutzt, um das Ackerland das auf beiden Seiten der Grenze lag leichter erreichen zu können. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg rückte die Brücke ins Zentrum der internationalen Öffentlichkeit, als in den Jahren 1947-48 die Deutschen in die Flucht getrieben wurden. Bei Revolution und Freiheitskampf im Jahre i956 hat eine ungeheure Masse von Flüchtlingen die westliche Grenze von Ungarn erreicht. insgesamt mehr als 200.000 Ungarn hat ihre Heimat nach Westen verlassen. Ungefähr 70.00 kamen am 4. November über die Brücke von Andau, nach der sowjetischen Wiederbesetzung von Ungarn. Die Mehrheit der Flüchtlinge hat an der österreichischen Seite warme Speise, Getränke, Versorgung, und auch Hilfe bekommen. trotzdem, die Österreicher zum Teil selbst bittere Not gelitten haben. Leider sind beim Übergang mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Brücke wurde am Nachmittag den 21. November 1956 von sowjetischen Soldaten gesprengt. An ihrer Stelle wurde 40 Jahre später von österreichischen und ungarischen Soldaten gemeinsam eine neue Brücke geschlagen, die am 14. September 1996 eingeweiht wurde. Die 7 Meter lange und 2 Meter breite aus Holz gebaute Brücke ist heute eine historische Gedenkstätte und auch wieder eine Grenzübergang auch! Gegenüber der Brücke steht Aussichtsturm, von dem die so genannte Fluchtstrasse nach Andau zu sehen ist. Beim Turm ist auch eine reich bebilderte Ausstellung zu besichtigen.
Die Lebenswelt des Einserkanals
Unter der Brücke befinden sich auf beiden Seiten des streng geschützten Einserkanals entlang des Ufers ausgedehnte Bestände von altem Rohrschilf. Es lohnt sich, an der Brücke selbst eine kurze Zeit zu verweilen, da von hier die Vogelwelt des Einserkanals sehr leicht zu besichtigen ist. Zwergtaucher, Blässhuhn, und auch die streng geschützte Moorente zeigen sich nicht selten. Diese Vögel kommen im Sommer mit ihren Jungen Gebiet, ebenso wie die Stockenten, Tafelenten und Kolbenenten. Der geduldige Besucher kann Zeuge sein, wie ein Graureiher oder ein Purpurreiher, oder auch ein Silberreiher hier her kommt, um am Wasser nach Fischen oder Amphibien zu jagen. Kormorane suchen sich aus der Luft einen geeigneten Baum als Rastplatz, wo sie sich im Wind trocknen können. Auch der farbige Eisvogel ist ein häufiger Gast, der manchmal auf einem Zweig oder Schilfrohr über dem Wasser zu sehen ist. Manchmal fliegt er mit einem hochklingenden Ruf unter der Brücke, um ein Stück weiter einen besseren Fischplatz zu finden. Auf dem Wasserspiegel kann man nicht nur eine ganze Menge der wirbellosen Wasserfauna (z.B. Wasserläufer, Rückenschwimmer, usw.) beobachten, sondern auch Rotaugen und andere Fischarten im durchscheinenden Wasser sehr leicht sehen.
Weiter in Hanság
Im Hanság kann man mit dem Fahrrad durch mit Hinweistafeln gezeichnete Wege bis zum Lehrpfad „Hany Istók“, zum König See, und zur Esterházy Vogelwarte kommen. Auf der Exkursion geht man durch die typische Hanságer Landschaft mit Erlenwäldern, und Moorwiesen. Hier und da kommt man durch Pappelpflanzungen und Weidestandorte, die vor allem außerhalb der geschützten Gebiete vorkommen.
Herzlich Willkommen im Nationalpark Fertö-Hanság
Das Gesamtareal des Nationalparkes Fertö-Hanság und Neusiedler See-Seewinkel erstreckt sich auf 33.587 ha. Davon liegen 23.587 ha auf ungarischem Staatsgebiet und 10.000 ha auf österreichischer Seite. Dieser zu Ungarn gehörende Teil setzt sich aus den beiden früheren Landschaftsschutzgebieten Fertö tó (Neusiedler See) und Hanság (Waasen) sowie den Répce-Auen zusammen. Die ungarische Seite des Nationalparkes wurde 1991 ins Leben gerufen, der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurde 1993 gegründet. 1994 kam mit einem symbolischen Akt der Eröffnung die Verbindung zwischen den österreichischen und den ungarischen Nationalparkgebieten und damit der erste grenzüberschreitende Nationalpark Ungarns zustande. Hier, im Süd-Hanság, hinter dem ehemaligen „Eiseme Vorhang”, eine von Menschen veränderten Landschaft empfängt der Besucher. Das alte „Wasserland” von Hany ist zum Teil schon vorbei. Statt einstmaliges Moores befinden sich heute Wiesen und Weiden; die einstigen Moorsees. die Riedwaldungen sind abgenommen. Trotzdem verfügt diese seit 1976 als Landschaftsschutzgebiet geschützte Landschaft über zahlreiche Naturschätze. Es beweist eine ganze Menge Pflanzen- und Tierarten. Solche Kuriositäten findet man hier, wie zum Beispiel der Hundfisch, der Schwarzstorch, der Uhu, Schwarzmilan, und der Seeadler. Unser Direktion macht bedeutsame Arbeiten um die Erhaltung des geschützten Gebietes und ihre Werte zu erhalten; die Erweiterung der landschaftsfremden Pflanzenarten abzuhalten; die Biotoprekonstruktion im Nyirkai-Hany zu verwirklichen; ehemaliges da gelebene und später ausgestorbene Pflanzen (Wassernuss, Wasser-Knöterich) und Tierarten (europäischer Biber) zurückzuführen und das Horsten für mehrere Vogelarten (wie z. B. Löffler, Graugans, Purpurreiher, usw.) wieder zu helfen. Bitte ihren persönlichen Beitrag zur Ungestörtheit der Lebensräume der Tiere und Pflanzen zu leisten, indem Sie sich an die Vorschriften und an das Wegegebot halten. Ausführliche Informationen über den gesamten Nationalpark erhalten Sie im Besucher- und Ökopädagogikzentrum in der Gemeinde Fertöújlak. Wir wünschen Ihnen ein interessantes Naturerlebnis im Nationalpark Fertö-Hanság!
Der Aussichtsturm ist geradezu zugepflastert mit diversen Informationsschildern. Hier eine kleine Textauswahl:
Die Brücke von Andau (von James Michener)
"Bei Andau gab es eine Brücke. Konnte sie einer erreichen, fand er den Weg in die Freiheit. Eine unbedeutende Brücke nur, weder breit genug für ein Auto noch fest genug für ein Motorrad. Ihre wackligen Planken und das hölzerne, einer Kinderhand kaum erreichbare
Geländer machte sie lediglich für den Fußgängerverkehr geeignet.
Die Brücke war eigentlich gar nicht in Andau, nicht einmal unmittelbar daneben. Dennoch kannte man sie in ganz Ungarn als "die Brücke von Andau"; dennoch strebten aus allen Teilen des Landes tausende Flüchtlinge zu ihr. Nur mit einem Bündel meist, zuweilen auch mit leeren Händen flohen sie vor den Russen zu dieser belanglosen Brücke, flohen sie in die Freiheit."
"‚„ Man hatte die Brücke ehedem gebaut, um den Bauern das Einbringen der Mahd „jenseits des Kanals zu erleichtern, „."
"... diese Brücke von Andau war vielleicht die unbedeutendste Brücke Europa …“
"... die Laune des Schicksals wollte es, daß sie einige Wochen hindurch, zu einer der wichtigsten Brücken der Welt wurde."
Am Nachmittag des 21. Novembers wurde dieser Holzsteg von ungarischen Grenzsoldaten gesprengt. Doch nicht so, daß er unpassierbar geworden wäre; er war nur schwer zu begehen und vor allem nicht mehr mit Handwagen und Karren befahrbar. man konnte nur ein bißchen Handgepäck mitnehmen.
„Es herrschte aber damals selbst im Burgenland Not, die Hiesigen kämpften um das eigene Überleben; trotzdem verstanden sie diese Situation und halfen. Sie gaben aus ihrer kargen Habe alles, was sie aufbringen konnten: Geld, Lebensmittel, Bekleidung, Dach über dem Kopf und liebevolle Pflege. In den ersten Fluchttagen standen sie noch ganz allein — nicht mit Waffe — sondern mit Liebe auf der Wache!” (em. Univ.Prof. Dr. Dr. h.c. Károly Gaal)
Den Andauerinnen und Andauern, den Soldaten des österreichischen Bundesheeres, den Exekutivbeamten, den nationalen und internationalen Hilfsorganisationen und Privatpersonen, die 1956 lautlos und mit überzeugender Selbstverständlichkeit geholfen haben, ist diese Gedächtnisstätte gewidmet. (Johann Lidy - aAugust 1997 - Josef Wally)
Liebe Österreicher
Ihr waret die Ersten, die sich von der ersten Minute unseres Freiheitskampfes auf unsere Seite gestellt und aus aller Kraft geholfen haben. Für Eure aus Herzensstiefe kommende, opferwillige Hilfsbereitschaft und für Euer Mitgefühl bedanken wir uns mit aller Wärme unserer Seele und unseres Herzens. Eure Hilfe tut sehr viel in unserem Kampf und lindert unsere Not. Im Namen des geprüften ungarischen Volkes die Jugend der Universität von Sporon.
1956. Sowjetische Truppen zerschlagen den Ungarnaufstand. 180.000 mussten ihre Heimat verlassen. 70.000 fliehen über diese Brücke nach Österreich. Das Rote Kreuz half und hilft. An die Vergangenheit erinnern, für die Zukunft lernen.
Das mit dem Lernen ist halt so eine Sache. Wie 2015 versagte das offizielle Österreich auch 1956 in den ersten - also wichtigsten Tagen - an allen Fronten. Es waren vor allem das Rote Kreuz und die lokale Privatbevölkerung, die die Dinge schaukelten.
Ein Schild am Zaun informiert in mäßigem Deutsch:
Brücke von Andau. Vor 60 Jahren bedeutete die „Brücke von Andau“ für tausende Menschen das „Tor zur Freiheit“! Seither ist sie sichtbares Mahnmal gegen Gewalt, Intoleranz, Menschenverachtung und Verfolgung! Daran soll diese Gedenktafel stets erinnern. Andau, am 4. Novemer 2016. Marktgemeinde Andau. Land Burgenland. Stadtgemeinde Kapuvár.
Nun geht es schnell über die Brücke über den Einser-Kanal auf die ungarische Seite, wo ein zweisprachiges Schild detaillierter informiert. Der Text wurde im Original übernommen, die Brücke dürfte aber doch etwas länger als die im Text kolportierten sieben Meter sein. Ja, manchmal kann sogar eine Null wichtig sein!
Die Brücke von Andau ist eine kleine Holzbrücke über dem Einserkanal, der die Staatsgrenze zwischen Österreich und Ungarn bildet. Sie wurde nach dem Niederschlagen der Revolution und dem Freiheitskampf im Jahre 1956 berühmt, da Tausende von Ungarn über diese Brücke nach Österreich geflohen waren. Die Brücke ist heute ein Symbol für Freiheit und Hilfsbereitschaft.
Die Geschichte der Brücke
Die Brücke von Andau wurde von den örtlichen Bewirtschaftern und Grundeigentümern vor dem Ende des Zweiten Weltkrieg wie eine so genannte Notbrücke benutzt, um das Ackerland das auf beiden Seiten der Grenze lag leichter erreichen zu können. Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg rückte die Brücke ins Zentrum der internationalen Öffentlichkeit, als in den Jahren 1947-48 die Deutschen in die Flucht getrieben wurden. Bei Revolution und Freiheitskampf im Jahre i956 hat eine ungeheure Masse von Flüchtlingen die westliche Grenze von Ungarn erreicht. insgesamt mehr als 200.000 Ungarn hat ihre Heimat nach Westen verlassen. Ungefähr 70.00 kamen am 4. November über die Brücke von Andau, nach der sowjetischen Wiederbesetzung von Ungarn. Die Mehrheit der Flüchtlinge hat an der österreichischen Seite warme Speise, Getränke, Versorgung, und auch Hilfe bekommen. trotzdem, die Österreicher zum Teil selbst bittere Not gelitten haben. Leider sind beim Übergang mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Brücke wurde am Nachmittag den 21. November 1956 von sowjetischen Soldaten gesprengt. An ihrer Stelle wurde 40 Jahre später von österreichischen und ungarischen Soldaten gemeinsam eine neue Brücke geschlagen, die am 14. September 1996 eingeweiht wurde. Die 7 Meter lange und 2 Meter breite aus Holz gebaute Brücke ist heute eine historische Gedenkstätte und auch wieder eine Grenzübergang auch! Gegenüber der Brücke steht Aussichtsturm, von dem die so genannte Fluchtstrasse nach Andau zu sehen ist. Beim Turm ist auch eine reich bebilderte Ausstellung zu besichtigen.
Die Lebenswelt des Einserkanals
Unter der Brücke befinden sich auf beiden Seiten des streng geschützten Einserkanals entlang des Ufers ausgedehnte Bestände von altem Rohrschilf. Es lohnt sich, an der Brücke selbst eine kurze Zeit zu verweilen, da von hier die Vogelwelt des Einserkanals sehr leicht zu besichtigen ist. Zwergtaucher, Blässhuhn, und auch die streng geschützte Moorente zeigen sich nicht selten. Diese Vögel kommen im Sommer mit ihren Jungen Gebiet, ebenso wie die Stockenten, Tafelenten und Kolbenenten. Der geduldige Besucher kann Zeuge sein, wie ein Graureiher oder ein Purpurreiher, oder auch ein Silberreiher hier her kommt, um am Wasser nach Fischen oder Amphibien zu jagen. Kormorane suchen sich aus der Luft einen geeigneten Baum als Rastplatz, wo sie sich im Wind trocknen können. Auch der farbige Eisvogel ist ein häufiger Gast, der manchmal auf einem Zweig oder Schilfrohr über dem Wasser zu sehen ist. Manchmal fliegt er mit einem hochklingenden Ruf unter der Brücke, um ein Stück weiter einen besseren Fischplatz zu finden. Auf dem Wasserspiegel kann man nicht nur eine ganze Menge der wirbellosen Wasserfauna (z.B. Wasserläufer, Rückenschwimmer, usw.) beobachten, sondern auch Rotaugen und andere Fischarten im durchscheinenden Wasser sehr leicht sehen.
Weiter in Hanság
Im Hanság kann man mit dem Fahrrad durch mit Hinweistafeln gezeichnete Wege bis zum Lehrpfad „Hany Istók“, zum König See, und zur Esterházy Vogelwarte kommen. Auf der Exkursion geht man durch die typische Hanságer Landschaft mit Erlenwäldern, und Moorwiesen. Hier und da kommt man durch Pappelpflanzungen und Weidestandorte, die vor allem außerhalb der geschützten Gebiete vorkommen.
Herzlich Willkommen im Nationalpark Fertö-Hanság
Das Gesamtareal des Nationalparkes Fertö-Hanság und Neusiedler See-Seewinkel erstreckt sich auf 33.587 ha. Davon liegen 23.587 ha auf ungarischem Staatsgebiet und 10.000 ha auf österreichischer Seite. Dieser zu Ungarn gehörende Teil setzt sich aus den beiden früheren Landschaftsschutzgebieten Fertö tó (Neusiedler See) und Hanság (Waasen) sowie den Répce-Auen zusammen. Die ungarische Seite des Nationalparkes wurde 1991 ins Leben gerufen, der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurde 1993 gegründet. 1994 kam mit einem symbolischen Akt der Eröffnung die Verbindung zwischen den österreichischen und den ungarischen Nationalparkgebieten und damit der erste grenzüberschreitende Nationalpark Ungarns zustande. Hier, im Süd-Hanság, hinter dem ehemaligen „Eiseme Vorhang”, eine von Menschen veränderten Landschaft empfängt der Besucher. Das alte „Wasserland” von Hany ist zum Teil schon vorbei. Statt einstmaliges Moores befinden sich heute Wiesen und Weiden; die einstigen Moorsees. die Riedwaldungen sind abgenommen. Trotzdem verfügt diese seit 1976 als Landschaftsschutzgebiet geschützte Landschaft über zahlreiche Naturschätze. Es beweist eine ganze Menge Pflanzen- und Tierarten. Solche Kuriositäten findet man hier, wie zum Beispiel der Hundfisch, der Schwarzstorch, der Uhu, Schwarzmilan, und der Seeadler. Unser Direktion macht bedeutsame Arbeiten um die Erhaltung des geschützten Gebietes und ihre Werte zu erhalten; die Erweiterung der landschaftsfremden Pflanzenarten abzuhalten; die Biotoprekonstruktion im Nyirkai-Hany zu verwirklichen; ehemaliges da gelebene und später ausgestorbene Pflanzen (Wassernuss, Wasser-Knöterich) und Tierarten (europäischer Biber) zurückzuführen und das Horsten für mehrere Vogelarten (wie z. B. Löffler, Graugans, Purpurreiher, usw.) wieder zu helfen. Bitte ihren persönlichen Beitrag zur Ungestörtheit der Lebensräume der Tiere und Pflanzen zu leisten, indem Sie sich an die Vorschriften und an das Wegegebot halten. Ausführliche Informationen über den gesamten Nationalpark erhalten Sie im Besucher- und Ökopädagogikzentrum in der Gemeinde Fertöújlak. Wir wünschen Ihnen ein interessantes Naturerlebnis im Nationalpark Fertö-Hanság!
Der Aussichtsturm ist geradezu zugepflastert mit diversen Informationsschildern. Hier eine kleine Textauswahl:
Die Brücke von Andau (von James Michener)
"Bei Andau gab es eine Brücke. Konnte sie einer erreichen, fand er den Weg in die Freiheit. Eine unbedeutende Brücke nur, weder breit genug für ein Auto noch fest genug für ein Motorrad. Ihre wackligen Planken und das hölzerne, einer Kinderhand kaum erreichbare
Geländer machte sie lediglich für den Fußgängerverkehr geeignet.
Die Brücke war eigentlich gar nicht in Andau, nicht einmal unmittelbar daneben. Dennoch kannte man sie in ganz Ungarn als "die Brücke von Andau"; dennoch strebten aus allen Teilen des Landes tausende Flüchtlinge zu ihr. Nur mit einem Bündel meist, zuweilen auch mit leeren Händen flohen sie vor den Russen zu dieser belanglosen Brücke, flohen sie in die Freiheit."
"‚„ Man hatte die Brücke ehedem gebaut, um den Bauern das Einbringen der Mahd „jenseits des Kanals zu erleichtern, „."
"... diese Brücke von Andau war vielleicht die unbedeutendste Brücke Europa …“
"... die Laune des Schicksals wollte es, daß sie einige Wochen hindurch, zu einer der wichtigsten Brücken der Welt wurde."
Am Nachmittag des 21. Novembers wurde dieser Holzsteg von ungarischen Grenzsoldaten gesprengt. Doch nicht so, daß er unpassierbar geworden wäre; er war nur schwer zu begehen und vor allem nicht mehr mit Handwagen und Karren befahrbar. man konnte nur ein bißchen Handgepäck mitnehmen.
„Es herrschte aber damals selbst im Burgenland Not, die Hiesigen kämpften um das eigene Überleben; trotzdem verstanden sie diese Situation und halfen. Sie gaben aus ihrer kargen Habe alles, was sie aufbringen konnten: Geld, Lebensmittel, Bekleidung, Dach über dem Kopf und liebevolle Pflege. In den ersten Fluchttagen standen sie noch ganz allein — nicht mit Waffe — sondern mit Liebe auf der Wache!” (em. Univ.Prof. Dr. Dr. h.c. Károly Gaal)
Den Andauerinnen und Andauern, den Soldaten des österreichischen Bundesheeres, den Exekutivbeamten, den nationalen und internationalen Hilfsorganisationen und Privatpersonen, die 1956 lautlos und mit überzeugender Selbstverständlichkeit geholfen haben, ist diese Gedächtnisstätte gewidmet. (Johann Lidy - aAugust 1997 - Josef Wally)
Liebe Österreicher
Ihr waret die Ersten, die sich von der ersten Minute unseres Freiheitskampfes auf unsere Seite gestellt und aus aller Kraft geholfen haben. Für Eure aus Herzensstiefe kommende, opferwillige Hilfsbereitschaft und für Euer Mitgefühl bedanken wir uns mit aller Wärme unserer Seele und unseres Herzens. Eure Hilfe tut sehr viel in unserem Kampf und lindert unsere Not. Im Namen des geprüften ungarischen Volkes die Jugend der Universität von Sporon.
Mit diesem wohligen Schauer des fremden Grauens im Rücken geht es weiter nach Tadten und nach St. Andrä am Zicksee, wo wir einen Abstecher zum Zicksee machen.
An hochsommerlichen Tagen kann man hier Leute beobachten, die „übers Wasser gehen“. Der Wasserspiegel ist dann so niedrig, dass badefreudige Personen dutzende Meter im knöcheltiefen Wasser dahinstapfen, bevor es endlich etwas tiefer wird. Man bekommt von der Ferne den Eindruck, als gingen sie über das Wasser! Die vielen Wasservögel bzw. ihre Exkremente am Uferrand halten uns selbst jedoch vom Wasser fern.
An hochsommerlichen Tagen kann man hier Leute beobachten, die „übers Wasser gehen“. Der Wasserspiegel ist dann so niedrig, dass badefreudige Personen dutzende Meter im knöcheltiefen Wasser dahinstapfen, bevor es endlich etwas tiefer wird. Man bekommt von der Ferne den Eindruck, als gingen sie über das Wasser! Die vielen Wasservögel bzw. ihre Exkremente am Uferrand halten uns selbst jedoch vom Wasser fern.
Weiter bzw. retour geht es dann über Westhof bis nach Halbturn, wo sich unser radfahrerischer Kreis schließt.