Tour 37: Auf ins Land der Reichen Liesing
Diese Tour von rund 49 Kilometern hat die Gestade der Reichen Liesing zum Ziel. Um zu den Anfängen der Reichen Liesing zu gelangen, empfiehlt sich die Anreise über Purkersdorf und den Wienerwaldsee. Über Wolfsgraben und den Kleinen Semmering geht es nach Breitenfurt. Man durchquert den Ortsteil Richtung Hochrotherd, bevor man beim Ortschild und einem Reitstall links in die Straße Rechter Graben abbiegt. Ab hier geht es nur noch bergab!
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Kleiner Semmering
Der Kleine Semmering ist ein 463 Meter hoher Pass, der die Wasserscheide zwischen Wienfluss und Liesingbach bildet. Von Breitenfurt aus steigt die Straße stetig bis zum Pass an, von Wolfsgraben aus geht es in Serpentinen hinauf. Die steilste Straßenstelle hat hier eine Steigung von knapp elf Prozent. Ist man einmal oben, bietet sich ein spektakulärer Ausblick über den Wienerwald und das Liesingtal.
Der Kleine Semmering ist ein 463 Meter hoher Pass, der die Wasserscheide zwischen Wienfluss und Liesingbach bildet. Von Breitenfurt aus steigt die Straße stetig bis zum Pass an, von Wolfsgraben aus geht es in Serpentinen hinauf. Die steilste Straßenstelle hat hier eine Steigung von knapp elf Prozent. Ist man einmal oben, bietet sich ein spektakulärer Ausblick über den Wienerwald und das Liesingtal.
Bei diesem Teich beginnt meine Liesing-Tour. Wer noch näher an die Ursprünge heran will, muss sich querfeldein durch die Büsche kämpfen. Durch und hinter dem Teich rinnen die diversen Bächlein vorbei. Das umzäunte Biotop selbst ist in Privatbesitz einer Gärtnerei.
In der Nähe der Brücke über den Liesingbach im Mayergassl steht im Apfelbrunngraben ein Holzkreuz zwischen zwei Linden. Man flüstert sich auch heute lokal noch zu, dass hier in der Ecke um 1809 französische Soldaten – Marodeure und Unwesentreiber! – begraben wurden. Ein Kreuz haben sie trotzdem gekriegt. In Karten findet man oft die Bezeichnung „Preußenkreuz“ – das konnte aber nur passieren, weil man die Leute vor Ort nicht kannte und den Dialekt nicht verstand. Gleich ums Eck wohnt Familie Breis / Preis – daher die Bezeichnung „Breis’n-Greids“.
Das Frauenkloster Sankt Josef
Am Ortsrand von Breitenfurt-Ost befindet sich das Kloster St. Josef, das offiziell den Namen Kloster der Töchter der göttlichen Liebe trägt. An der Stelle, wo heute das Kloster steht, befanden sich früher ein Bauernhof und eine Mühle. Diese erwarb der Orden 1873 und machten daraus ein Zufluchtshaus für alte, alleinstehende Dienstmädchen und pflegebedürftige Schwestern des Ordens. Bis vor wenigen Jahren betrieben die Nonnen einen Kindergarten, heute führt der Orden im Klostergebäude nur mehr ein Altersheim. Die Schwestern, die im Kloster St. Josef leben, gehören dem Orden der Töchter der göttlichen Liebe an, der 1868 von der aus Oberbayern stammenden Mutter Franziska Lechner gegründet wurde. Als die Franzi 1894 starb, hatte ihre Kongregation eine Mitgliederzahl von fast 600 Schwestern, die in 30 Gemeinschaften in den verschiedenen Ländern der Donaumonarchie aktiv waren. Heute sind es „nur“ mehr gut(e) 1.000 Schwestern, die in 19 Ländern tätig sind. Das Mutterhaus befindet sich in 1030 Wien.
Am Ortsrand von Breitenfurt-Ost befindet sich das Kloster St. Josef, das offiziell den Namen Kloster der Töchter der göttlichen Liebe trägt. An der Stelle, wo heute das Kloster steht, befanden sich früher ein Bauernhof und eine Mühle. Diese erwarb der Orden 1873 und machten daraus ein Zufluchtshaus für alte, alleinstehende Dienstmädchen und pflegebedürftige Schwestern des Ordens. Bis vor wenigen Jahren betrieben die Nonnen einen Kindergarten, heute führt der Orden im Klostergebäude nur mehr ein Altersheim. Die Schwestern, die im Kloster St. Josef leben, gehören dem Orden der Töchter der göttlichen Liebe an, der 1868 von der aus Oberbayern stammenden Mutter Franziska Lechner gegründet wurde. Als die Franzi 1894 starb, hatte ihre Kongregation eine Mitgliederzahl von fast 600 Schwestern, die in 30 Gemeinschaften in den verschiedenen Ländern der Donaumonarchie aktiv waren. Heute sind es „nur“ mehr gut(e) 1.000 Schwestern, die in 19 Ländern tätig sind. Das Mutterhaus befindet sich in 1030 Wien.
Pfarrkirche St. Bonifaz – Wie die Dinge eben so laufen
So in und nach den Kriegszeiten – Sankt Josef war eine eigene Gemeinde – rechnete man in der Gegend wohl mit einer Bevölkerungsexplosion und plante eine mächtige Kirche mit über 400 Sitzplätzen. 1970 eröffnete man dann die Unterkirche mit 120 Sitzplätzen. 1972 wurde dann eingemeindet… und der Kirchenweiterbau eingestellt. Jetzt wuchs die Bevölkerung aber doch recht stattlich und in den 1980ern war die viel zu groß geplante Kirche plötzlich viel zu klein. Und so baute man bis 1990 den heutigen Bau.
Ein besonderes Gestaltungselement der Kirche ist nieder - hoch. Im Eingangsbereich wurde die geringe Bauhöhe beibehalten, der Kirchenraum wächst aber zum Altar hin in die Höhe. Die zeltartige Dachgeometrie soll an das Zelt Gottes erinnern. Die Gemeinde versammelt sich sympathisch auf drei Seiten rund um den Altar. Die Altarwand erinnert an einen aufgeklappten Flügelaltar.
So in und nach den Kriegszeiten – Sankt Josef war eine eigene Gemeinde – rechnete man in der Gegend wohl mit einer Bevölkerungsexplosion und plante eine mächtige Kirche mit über 400 Sitzplätzen. 1970 eröffnete man dann die Unterkirche mit 120 Sitzplätzen. 1972 wurde dann eingemeindet… und der Kirchenweiterbau eingestellt. Jetzt wuchs die Bevölkerung aber doch recht stattlich und in den 1980ern war die viel zu groß geplante Kirche plötzlich viel zu klein. Und so baute man bis 1990 den heutigen Bau.
Ein besonderes Gestaltungselement der Kirche ist nieder - hoch. Im Eingangsbereich wurde die geringe Bauhöhe beibehalten, der Kirchenraum wächst aber zum Altar hin in die Höhe. Die zeltartige Dachgeometrie soll an das Zelt Gottes erinnern. Die Gemeinde versammelt sich sympathisch auf drei Seiten rund um den Altar. Die Altarwand erinnert an einen aufgeklappten Flügelaltar.
Exkurs: Breitenfurt West
Breitenfurt ist mit Breitenfurt West und Breitenfurt Ost ein zweigeteilter Ort. Da ich aber immer so nah wie möglich an der Reichen Liesing entlangfahren wollte, umfuhr ich den Westteil von Breitenfurt, der eigentlich das Zentrum darstellt. Recht interessant ist die Geschichte der Pfarrkirche in Breitenfurt-West.
Gregor Wilhelm von Kirchner
Gregor Wilhelm, so sagte man, sollte der Sohn – oder der illegitime Bruder – von Karl VI. gewesen sein. Als Oberaufseher über die kaiserlichen Wälder kam er zu einem stattlichen Vermögen, das er unter anderem in Breitenfurt anzulegen gedachte. Zwischen 1714 und 1732 ließ der umtriebige Mann im Ort ein Barockschloss von gewaltigen Ausmaßen errichten, da seine Frau hier Grundbesitz hatte. Der Bau maß in der Länge unbescheidene 222 Meter und war in W-Form geplant. Der Willi wollte sich hier wohl in die Landschaft schreiben. 1735 war mit seinem Tod der Traum jäh zu Ende. Nachkommen fehlten, der Bau wurde eingestellt… und schon 1796 fast völlig abgerissen. Nur die Schlosskapelle – die heutige Pfarrkirche – überlebte. Die Ausstattung ist grandios.
Die Eisenbahn kommt… oder auch nicht
Da Breitenfurt – nicht zu Unrecht – um 1900 ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener war, plante man, von Liesing über Kalksburg nach Breitenfurt eine elektrische Bahn zu errichten. Die betroffenen Wirte und die lokale Politik war begeistert… die Kostenfrage konnte aber nicht beantwortet werden. Das Projekt ging schließlich den Liesingbach, die Schwechat und die Donau hinunter.
Für Radler noch interessant: Der Rennradfahrer Gerhard Zadrobilek wurde 1961 hier geboren.
Schon vom Kloster St. Josef fährt man auf Radwegen entlang der Liesing Richtung Wien… mit einer oft recht eigenwilligen Beschriftung der Schilder. (Anmerkung: 2017 ist bereits eine neue Beschilderung vorhanden.)
Breitenfurt ist mit Breitenfurt West und Breitenfurt Ost ein zweigeteilter Ort. Da ich aber immer so nah wie möglich an der Reichen Liesing entlangfahren wollte, umfuhr ich den Westteil von Breitenfurt, der eigentlich das Zentrum darstellt. Recht interessant ist die Geschichte der Pfarrkirche in Breitenfurt-West.
Gregor Wilhelm von Kirchner
Gregor Wilhelm, so sagte man, sollte der Sohn – oder der illegitime Bruder – von Karl VI. gewesen sein. Als Oberaufseher über die kaiserlichen Wälder kam er zu einem stattlichen Vermögen, das er unter anderem in Breitenfurt anzulegen gedachte. Zwischen 1714 und 1732 ließ der umtriebige Mann im Ort ein Barockschloss von gewaltigen Ausmaßen errichten, da seine Frau hier Grundbesitz hatte. Der Bau maß in der Länge unbescheidene 222 Meter und war in W-Form geplant. Der Willi wollte sich hier wohl in die Landschaft schreiben. 1735 war mit seinem Tod der Traum jäh zu Ende. Nachkommen fehlten, der Bau wurde eingestellt… und schon 1796 fast völlig abgerissen. Nur die Schlosskapelle – die heutige Pfarrkirche – überlebte. Die Ausstattung ist grandios.
Die Eisenbahn kommt… oder auch nicht
Da Breitenfurt – nicht zu Unrecht – um 1900 ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener war, plante man, von Liesing über Kalksburg nach Breitenfurt eine elektrische Bahn zu errichten. Die betroffenen Wirte und die lokale Politik war begeistert… die Kostenfrage konnte aber nicht beantwortet werden. Das Projekt ging schließlich den Liesingbach, die Schwechat und die Donau hinunter.
Für Radler noch interessant: Der Rennradfahrer Gerhard Zadrobilek wurde 1961 hier geboren.
Schon vom Kloster St. Josef fährt man auf Radwegen entlang der Liesing Richtung Wien… mit einer oft recht eigenwilligen Beschriftung der Schilder. (Anmerkung: 2017 ist bereits eine neue Beschilderung vorhanden.)
Der Bezirk Liesing
Die acht Gemeinden – die acht historischen Dörfer der Gegend – des Bezirkes Liesing: Die Reiche Liesing fließt durch Kalksburg, Rodaun und Liesing, Die Dürre Liesing fließt durch Rodaun und Liesing, wo sich die beiden Bäche vereinigen. Die Liesing fließt dann durch Liesing, Atzgersdorf, Erlaa und Inzersdorf. Liesing ist Wiens jüngster Bezirk. Die Mühlen an der Liesing bildeten die Grundlage der Industrialisierung der Region.
Kirchen in Liesing
Friedhöfe
In jedem der acht Bezirksteile gibt es einen eigenen Friedhof. Der größte davon ist der Inzersdorfer Friedhof, der kleinste der Erlaaer Friedhof. Auf dem in den Weinbergen gelegenen Kalksburger Friedhof ist der Dichter Hugo von Hofmannsthal bestattet. Der Friedhof Mauer ist vor allem wegen seiner historistischen Mausoleen von Interesse. Die weiteren Friedhöfe im Bezirksgebiet sind der Atzgersdorfer Friedhof, der Friedhof Liesing und der Friedhof Rodaun. 2008 wurde am Ufer der Liesing in Inzersdorf der Islamische Friedhof Wien als erster islamischer Friedhof in Österreich eröffnet.
Die acht Gemeinden – die acht historischen Dörfer der Gegend – des Bezirkes Liesing: Die Reiche Liesing fließt durch Kalksburg, Rodaun und Liesing, Die Dürre Liesing fließt durch Rodaun und Liesing, wo sich die beiden Bäche vereinigen. Die Liesing fließt dann durch Liesing, Atzgersdorf, Erlaa und Inzersdorf. Liesing ist Wiens jüngster Bezirk. Die Mühlen an der Liesing bildeten die Grundlage der Industrialisierung der Region.
- Haidmühle → Spinnerei
- zwei Gutshöfe → Industriebetriebe
- Ober-Liesinger Felsenkeller-Bräu→ Brauerei Liesing
- Steinhof → Textildruckerei
Kirchen in Liesing
- Dreifaltigkeitskirche (Wotruba-Kirche)
- Evangelische Johanneskirche
- Pfarrkirche Erlöserkirche
- Pfarrkirche Atzgersdorf
- Pfarrkirche Inzersdorf
- Pfarrkirche Kalksburg
- Pfarrkirche Liesing
- Pfarrkirche Mauer
- Pfarrkirche Neuerlaa
- Pfarrkirche Inzersdorf-Neustift
- Pfarrkirche Rodaun
- Pfarrkirche Siebenhirten
- Pfarrkirche Wohnpark Alt-Erlaa
Friedhöfe
In jedem der acht Bezirksteile gibt es einen eigenen Friedhof. Der größte davon ist der Inzersdorfer Friedhof, der kleinste der Erlaaer Friedhof. Auf dem in den Weinbergen gelegenen Kalksburger Friedhof ist der Dichter Hugo von Hofmannsthal bestattet. Der Friedhof Mauer ist vor allem wegen seiner historistischen Mausoleen von Interesse. Die weiteren Friedhöfe im Bezirksgebiet sind der Atzgersdorfer Friedhof, der Friedhof Liesing und der Friedhof Rodaun. 2008 wurde am Ufer der Liesing in Inzersdorf der Islamische Friedhof Wien als erster islamischer Friedhof in Österreich eröffnet.
Die Gemeinde Kalksburg
Das Pflegeheim Caritas Socialis / Mack-Schlössl
Es ist in der Breitenfurter Straße 531. Das klassizistische Schlösschen wurde um 1800 erbaut.
Die Kalksburger Pfarrkirche zum heiligen Petrus
Sie ist bei der Breitenfurter Straße 526. Diese röm.-kath. Saalkirche wurde 1793–1801 von Johann Baptist Zobel erbaut.
Die Grotte
Sie ist in der Breitenfurter Straße 516.
Das Gedenkkreuz
Es steht bei der bei Breitenfurter Straße 510.
Die Villa Schmitz-Königer
Sie ist in der Gütenbachstraße 18. Dieses Heimatstil- Landhaus wurde 1911–1912 von Robert Oerley erbaut.
Der Figurenbildstock zum heiligen Johannes Nepomuk
Diese Eisengussplastik auf neugotischem Sockel stammt aus der Zeit um 1900/1910. Lage: Gültenbachstr. / Breitenfurterstr.
Das Pflegeheim Caritas Socialis / Mack-Schlössl
Es ist in der Breitenfurter Straße 531. Das klassizistische Schlösschen wurde um 1800 erbaut.
Die Kalksburger Pfarrkirche zum heiligen Petrus
Sie ist bei der Breitenfurter Straße 526. Diese röm.-kath. Saalkirche wurde 1793–1801 von Johann Baptist Zobel erbaut.
Die Grotte
Sie ist in der Breitenfurter Straße 516.
Das Gedenkkreuz
Es steht bei der bei Breitenfurter Straße 510.
Die Villa Schmitz-Königer
Sie ist in der Gütenbachstraße 18. Dieses Heimatstil- Landhaus wurde 1911–1912 von Robert Oerley erbaut.
Der Figurenbildstock zum heiligen Johannes Nepomuk
Diese Eisengussplastik auf neugotischem Sockel stammt aus der Zeit um 1900/1910. Lage: Gültenbachstr. / Breitenfurterstr.
Das Kollegium Kalksburg
Die Geschichte des Kollegiums ist mit der der Jesuiten in Österreich verbunden. Der Orden bekam hier 1609 Grundbesitz und bewirtschaftete ihn. Erst 1773 ging der Grund als Schenkung an Maria Theresias Hofdame Carolina Fürstin von Trautson über. Das Gebäude wurde in einen barocken Landsitz umgestaltet und trug den Namen "Mon Pérou" trug. 1791 erwarb Franz von Mack die Liegenschaft und ließ die Parkanlage im Stile eines englischen Landschaftsgartens umgestalten.
1856 erwarben die Jesuiten den Grundbesitz wieder und richteten eine Schule ein. 1897 war das Kollegium in seiner heutigen Form fertiggestellt. Hier war also die Kaderschmiede der Habsburger, das „Oxford der Monarchie“.
Das Kollegium Kalksburg ist eine viergeschossige, langgestreckte, vielachsige Anlage, die sich in den Schul-, Konvikts- und Patrestrakt sowie mehrere Kapellen unterteilt. Im Mack’schen Landschaftsgarten finden sich ein klassizistischer Rundbau – anfangs in einem Teich gelegen – ein chinesischer Tempel am Waldrand - der Rauch(er)tempel – und eine auf den Grundmauern des Mack’schen Dianatempels erbaute Michaelskapelle.
Die Geschichte des Kollegiums ist mit der der Jesuiten in Österreich verbunden. Der Orden bekam hier 1609 Grundbesitz und bewirtschaftete ihn. Erst 1773 ging der Grund als Schenkung an Maria Theresias Hofdame Carolina Fürstin von Trautson über. Das Gebäude wurde in einen barocken Landsitz umgestaltet und trug den Namen "Mon Pérou" trug. 1791 erwarb Franz von Mack die Liegenschaft und ließ die Parkanlage im Stile eines englischen Landschaftsgartens umgestalten.
1856 erwarben die Jesuiten den Grundbesitz wieder und richteten eine Schule ein. 1897 war das Kollegium in seiner heutigen Form fertiggestellt. Hier war also die Kaderschmiede der Habsburger, das „Oxford der Monarchie“.
Das Kollegium Kalksburg ist eine viergeschossige, langgestreckte, vielachsige Anlage, die sich in den Schul-, Konvikts- und Patrestrakt sowie mehrere Kapellen unterteilt. Im Mack’schen Landschaftsgarten finden sich ein klassizistischer Rundbau – anfangs in einem Teich gelegen – ein chinesischer Tempel am Waldrand - der Rauch(er)tempel – und eine auf den Grundmauern des Mack’schen Dianatempels erbaute Michaelskapelle.
Direkt am Rad- und Promenadenweg 12 und an der Reichen Liesing liegt dieses neugotische Steinhaus aus 1787 mit ensembleverschandelndem Gartenhaus. Dieses ehemalige Landhaus ist eines der bedeutendsten Denkmale der frühen profanen Neugotik in Österreich und wurde 1787 erbaut. Die Bruchsteinverkleidung wird von unregelmäßigen, gotisierenden Fenstern unterbrochen. Die Innenausstattung stammt zu einem großen Teil aus der Bauzeit.
Otto Edelmann
Der in der Opernwelt recht berühmte Bassbariton lebte von 1917 bis 2003 und verstarb in Kalksburg, wo er auch begraben ist. Eine nach ihm benannte Straße an der Liesing erinnert an ihn.
Die Mack’sche Villa bzw. das Mack’sche Stiftungshaus
Der Hofjuwelier Franz von Mack wurde am 1. Jänner 1730 in Wien geboren und starb 1807. Im Jahre 1790 verkaufte man Kalksburg an ihn. Er wurde zum bedeutendsten Wohltäter des Ortes. Im Stiftungshaus ist heute ein Forstamt der Stadt Wien untergebracht. Ein Text aus zirka 1900 informiert:
Als die unvergessliche Kaiserin Maria Theresia starb, hinterließ sie einen außerordentlich wertvollen Schatz in Schmuck und Juwelen. Kaiser Josef ließ den damaligen Hofjuwelier rufen, diesen Schmuck zu schätzen. Dieser Hofjuwelier sagte mit einer Geringschätzung: "Lauter altes Zeug, hat keinen Wert!" Als der Mann sich entfernt hatte, sprach ein Sekretär zum Kaiser: "Geruhen Eure Majestät, den Goldarbeiter Mack rufen zu lassen, dieser ist ein sehr ehrlicher Mann!" Und als der Goldarbeiter Mack kam, sagte dieser: "Majestät, der Schatz hat einen ungeheuren Wert, den kann ich gar nicht genau schätzen!" Hierauf fragte der Kaiser: "Und wo könnte man dies gut verkaufen?" Worauf Mack antwortete: "In Russland!" Es wurde das Ganze eingepackt und Herr Mack fuhr mit einem Hofrat nach Petersburg, wo sie in kurzer Zeit alles an den Mann brachten. Mack wurde in den Ritterstand erhoben und bekam das Haus, welches heute das Hotel "zur Stadt London" ist und das ehemals die Maut war, zum Geschenk.
Otto Edelmann
Der in der Opernwelt recht berühmte Bassbariton lebte von 1917 bis 2003 und verstarb in Kalksburg, wo er auch begraben ist. Eine nach ihm benannte Straße an der Liesing erinnert an ihn.
Die Mack’sche Villa bzw. das Mack’sche Stiftungshaus
Der Hofjuwelier Franz von Mack wurde am 1. Jänner 1730 in Wien geboren und starb 1807. Im Jahre 1790 verkaufte man Kalksburg an ihn. Er wurde zum bedeutendsten Wohltäter des Ortes. Im Stiftungshaus ist heute ein Forstamt der Stadt Wien untergebracht. Ein Text aus zirka 1900 informiert:
Als die unvergessliche Kaiserin Maria Theresia starb, hinterließ sie einen außerordentlich wertvollen Schatz in Schmuck und Juwelen. Kaiser Josef ließ den damaligen Hofjuwelier rufen, diesen Schmuck zu schätzen. Dieser Hofjuwelier sagte mit einer Geringschätzung: "Lauter altes Zeug, hat keinen Wert!" Als der Mann sich entfernt hatte, sprach ein Sekretär zum Kaiser: "Geruhen Eure Majestät, den Goldarbeiter Mack rufen zu lassen, dieser ist ein sehr ehrlicher Mann!" Und als der Goldarbeiter Mack kam, sagte dieser: "Majestät, der Schatz hat einen ungeheuren Wert, den kann ich gar nicht genau schätzen!" Hierauf fragte der Kaiser: "Und wo könnte man dies gut verkaufen?" Worauf Mack antwortete: "In Russland!" Es wurde das Ganze eingepackt und Herr Mack fuhr mit einem Hofrat nach Petersburg, wo sie in kurzer Zeit alles an den Mann brachten. Mack wurde in den Ritterstand erhoben und bekam das Haus, welches heute das Hotel "zur Stadt London" ist und das ehemals die Maut war, zum Geschenk.
Wenn man schon die Liesing entlang radelt, dann sollte man unbedingt der 1. Österreichischen Bio-Konditorei des Klaus Hanauer abstatten. Die Konditorei ist für ihre Torten berühmt und hat eine eigene Schowbackstube. Und auch hausgeschöpfte Schokolade gibt es.
„Das Leben ist zu kurz um herkömmliche Schokolade zu essen, daher genieße ich nur Hanauer Schokolade.“ sagte der KUH-nstler Franz Basdera.
„Das Leben ist zu kurz um herkömmliche Schokolade zu essen, daher genieße ich nur Hanauer Schokolade.“ sagte der KUH-nstler Franz Basdera.
Nun geht es ein paar hundert Meter zurück, über die Hauptstraße und hinauf zum:
Friedhof Kalksburg
Er ist in der Zemlinskygasse 26 und hat eine dreieckige Form. Nördlich des Friedhofes befinden sich die Weinriede des Neubergs. Der Friedhof ist mit 810 Grabstellen einer der kleinsten Friedhöfe Wiens. Auf dem Friedhof gibt es vier Ehrengräber:
Kammersänger Otto Edelmann (1917–2003)
Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal (1847–1922)
Maler Ludwig Heinrich Jungnickel (1881–1965)
die Volkssänger Anna und Karl Katzer
Friedhof Kalksburg
Er ist in der Zemlinskygasse 26 und hat eine dreieckige Form. Nördlich des Friedhofes befinden sich die Weinriede des Neubergs. Der Friedhof ist mit 810 Grabstellen einer der kleinsten Friedhöfe Wiens. Auf dem Friedhof gibt es vier Ehrengräber:
Kammersänger Otto Edelmann (1917–2003)
Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal (1847–1922)
Maler Ludwig Heinrich Jungnickel (1881–1965)
die Volkssänger Anna und Karl Katzer
Die folgenden Sehenswürdigkeiten muss man sich vom Friedhof aus selber suchen. Der obige Track führt nicht hin.
Die Himmelswiese
Die Himmelwiese erreicht man via Friedhof und Weingärten. Links erkennt man, dass hier früher große Steinbrüche waren. Wer geschickt ist, kann relativ leicht einen Haifischzahn oder Ammoniten finden. Am Haus Klausenstraße 8 hat ein altes Lehrerehepaar Ammoniten, Abdrucke einer Weide und andere Versteinerungen, die sie im Garten fanden, als Hausschmuck eingemauert.
Die Drasche-Eiche
Die Eiche ist in allen Stadtplänen eingezeichnet, aber nix genaues weiß man nicht. Es steht zwar Baum mit Heiligenbildern und Kreuzen in der Landschaft, aber die „echte“ Drasche-Eiche wurde im 2. Weltkrieg bei amerikanischen Bombenangriffen im Februar 1945 schwer beschädigt.
Der Pappelteich
Der Teich ist ein perfekter Ort zum Entspannen. Und der Name für dieses Biotop – einst ein Schwimmteich – ist treffend. Wer länger und genauer schaut, der sieht Kaulquappen, Wasserschlangen, Frösche, Kröten, Molche und noch viele weitere Tiere. In Teichnähe gibt es ein paar Naturlehrpfade.
Exkurs: Der Kalksburger Wein
Man glaubt es kaum, aber Kalksburg war einmal ein bedeutender Weinort. Das Dorf war ja in der Zeit der Kutschen nur einen halben Reisetag von Wien entfernt. Also ideal gelegen, um aus der belasteten Stadtluft in die dörfliche Einsamkeit zu fliehen.
Hitler ließ mitten in diesen Weingärten – dort, wo heute die Wotruba-Kirche steht – die riesige Luftnachrichtentruppen-Kaserne errichten. Der Pappelteich war das Offiziersbad. Aus diversen Gründen war das Projekt nicht von Erfolg gekrönt. Der lehmige Lösboden – gut für Wein – begann sich zu bewegen. Und das ist für ein Bauwerk gar nicht gut. Möglicherweise war aber auch das Kellersystem des Hügels dafür verantwortlich… oder der gute Wein in denselben, der weltweit ausgeliefert wurde. Zuerst soffen die Deutschen hier, dann die Russen. Doch auch sie mussten dem Kalksburger Wein ihren Tribut zollen. Der Bequemlichkeit halber öffnete man so manches Wein mit Schüssen aus Kalaschnikovs, hielt den Helm darunter… und soff sich zu Tode.
Große Berühmtheit erlangte das Rosenweingut, das ausgezeichneten Wein produziert haben soll. Die besten Weinlagen sind rund um den Friedhof. Die wichtigsten Produzenten sind Zahel, Steinklammer, Fuchs und Distl.
Die Familie Distl betreibt den letzten echten Buschenschank im südlichen Wien. Und es kann schon vorkommen, dass man in dessen Weingärten einen alten Haifischzahn findet. Hier war einmal ein Meer.
Die Geröllmauer
Der ganze Berg war früher ein einziger Weinberg, der vom Hauptplatz Kalksburg bis zur Himmelwiese reichte. Die Besonderheit der Lage war da Geröll. Man sammelte alle Steine in mühevoller Arbeit und lagerte sie in einer 220 Meter langen und zehn Meter breiten und 2,5 Meter hohen Mauer. (Das Geröll beginnt im Garten des Hauses mit dem Ammoniten und endet nahe der Himmelswiese. Man kann diese Mauer leider nur durch einen Zaun sehen, wenn man von der Himmelswiese in Richtung Kirchturm durch das Dickicht auf verwachsenen Wegen geht.
Das Reisingergrabenaquädukt
Die II. Wiener Hochquellenwasserleitung sorgt seit 1910 für gutes Wasser in Wien. Hier sieht man einen kleinen Teil der 183 Kilometer langen Leitung.
Lage: Dorotheerwald. Man folge der Gütenbachstraße bis fast zum Gütenbachtor. Das Aquädukt ist links der Straße an der Grenze NÖ-Wien.
Berühmte Rodauner
Der Dichter Richard Beer-Hofmann lebte in Rodaun.
Der Maler Heinrich Krause ist ein gebürtiger Rodauner.
Ein Vordenker der Gestaltpsychologie, der Philosoph Christian von Ehrenfels, war ein gebürtiger Rodauner.
Die Himmelswiese
Die Himmelwiese erreicht man via Friedhof und Weingärten. Links erkennt man, dass hier früher große Steinbrüche waren. Wer geschickt ist, kann relativ leicht einen Haifischzahn oder Ammoniten finden. Am Haus Klausenstraße 8 hat ein altes Lehrerehepaar Ammoniten, Abdrucke einer Weide und andere Versteinerungen, die sie im Garten fanden, als Hausschmuck eingemauert.
Die Drasche-Eiche
Die Eiche ist in allen Stadtplänen eingezeichnet, aber nix genaues weiß man nicht. Es steht zwar Baum mit Heiligenbildern und Kreuzen in der Landschaft, aber die „echte“ Drasche-Eiche wurde im 2. Weltkrieg bei amerikanischen Bombenangriffen im Februar 1945 schwer beschädigt.
Der Pappelteich
Der Teich ist ein perfekter Ort zum Entspannen. Und der Name für dieses Biotop – einst ein Schwimmteich – ist treffend. Wer länger und genauer schaut, der sieht Kaulquappen, Wasserschlangen, Frösche, Kröten, Molche und noch viele weitere Tiere. In Teichnähe gibt es ein paar Naturlehrpfade.
Exkurs: Der Kalksburger Wein
Man glaubt es kaum, aber Kalksburg war einmal ein bedeutender Weinort. Das Dorf war ja in der Zeit der Kutschen nur einen halben Reisetag von Wien entfernt. Also ideal gelegen, um aus der belasteten Stadtluft in die dörfliche Einsamkeit zu fliehen.
Hitler ließ mitten in diesen Weingärten – dort, wo heute die Wotruba-Kirche steht – die riesige Luftnachrichtentruppen-Kaserne errichten. Der Pappelteich war das Offiziersbad. Aus diversen Gründen war das Projekt nicht von Erfolg gekrönt. Der lehmige Lösboden – gut für Wein – begann sich zu bewegen. Und das ist für ein Bauwerk gar nicht gut. Möglicherweise war aber auch das Kellersystem des Hügels dafür verantwortlich… oder der gute Wein in denselben, der weltweit ausgeliefert wurde. Zuerst soffen die Deutschen hier, dann die Russen. Doch auch sie mussten dem Kalksburger Wein ihren Tribut zollen. Der Bequemlichkeit halber öffnete man so manches Wein mit Schüssen aus Kalaschnikovs, hielt den Helm darunter… und soff sich zu Tode.
Große Berühmtheit erlangte das Rosenweingut, das ausgezeichneten Wein produziert haben soll. Die besten Weinlagen sind rund um den Friedhof. Die wichtigsten Produzenten sind Zahel, Steinklammer, Fuchs und Distl.
Die Familie Distl betreibt den letzten echten Buschenschank im südlichen Wien. Und es kann schon vorkommen, dass man in dessen Weingärten einen alten Haifischzahn findet. Hier war einmal ein Meer.
Die Geröllmauer
Der ganze Berg war früher ein einziger Weinberg, der vom Hauptplatz Kalksburg bis zur Himmelwiese reichte. Die Besonderheit der Lage war da Geröll. Man sammelte alle Steine in mühevoller Arbeit und lagerte sie in einer 220 Meter langen und zehn Meter breiten und 2,5 Meter hohen Mauer. (Das Geröll beginnt im Garten des Hauses mit dem Ammoniten und endet nahe der Himmelswiese. Man kann diese Mauer leider nur durch einen Zaun sehen, wenn man von der Himmelswiese in Richtung Kirchturm durch das Dickicht auf verwachsenen Wegen geht.
Das Reisingergrabenaquädukt
Die II. Wiener Hochquellenwasserleitung sorgt seit 1910 für gutes Wasser in Wien. Hier sieht man einen kleinen Teil der 183 Kilometer langen Leitung.
Lage: Dorotheerwald. Man folge der Gütenbachstraße bis fast zum Gütenbachtor. Das Aquädukt ist links der Straße an der Grenze NÖ-Wien.
Berühmte Rodauner
Der Dichter Richard Beer-Hofmann lebte in Rodaun.
Der Maler Heinrich Krause ist ein gebürtiger Rodauner.
Ein Vordenker der Gestaltpsychologie, der Philosoph Christian von Ehrenfels, war ein gebürtiger Rodauner.