Tour 52: Wolkersdorf-Kreuttal-Wolkersdorf
Diese recht kurze Tour von rund 32 Kilometern führt von Wolkersdorf ins Kreuttal, durch dieses hindurch und dann in einem großen Bogen nach Süden den Kreuttaler Wald entlang zurück nach Wolkersdorf.
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Die Anreise erfolgt mit der ÖBB bis nach Wolkersdorf. Von dort geht es entlang des Russbaches durch den Schlosspark von Wolkersdorf.
Wie gesagt, der Russbach sollte bis Würnitz unser steter Begleiter sein. Zuerst geht es nach Ulrichskirchen, der nächste Ort ist Schleinbach, dann folgt Unterolberndorf. Auf der linken Seite erfreut das ungewöhnliche „Kunsthaus“ von Inna Langner.
Nun biegt man immer mehr nach Westen ab und ins Kreuttal ein. Hier sollte man einmal tief durchatmen, fungiert doch das Kreuttal als die „grüne Lunge des Weinviertels“.
Ist man auf der anderen Seite (fast) aus dem Wald wieder draußen, so heißt es fest bergauf strampeln, um nach Würnitz zu kommen. Der Abstecher führt zum lokalen Badeteich, wo man sich bestens erholen kann. Auf dem Areal steht auch eine rund 200 Jahre alte Platane mit einem Umfang von über 6 Metern. Außerdem ist da noch der Sagenstein mit folgender Geschichte:
Die feindlichen Brüder
Der Sage nach lebten im 15. Jahrhundert vom Geschlecht der „Wiernitzer“ nur mehr die Brüder Maximilian und Rudolf. Maximilian besaß Schloss und Herrschaft Wiernitz, während Rudolf am Prager Hof de Böhmenkönigs Sigismund diente. Er fand Gefallen an der hussitischen Lehre, verließ den Hof, schloss sich dem hussistischen Heer an und fiel mit seiner Truppe in Österreich ein. Maximilian blieb dem katholischen Glauben treu, kämpfte gegen die Hussiten und zog sich so deren Hass zu. Der fanatische Rudolf überfiel das Schloss seines Bruders, ließ Maximilian an den Fußboden nageln, mit Pfeilschüssen durchbohren und schließlich, noch lebend, einmauern. Bei Renovierungsarbeiten am Nordpfeiler des Schlosses wurde im Jahr 1764 das Gerippe eines Mannes gefunden, dessen Hände und Füße durchbohrt waren, im Schädel und im Schulterblatt steckten noch Pfeile. Dieser Sagenstein wurde errichtet zur Erinnerung an das Hussitenfest 2000.
Ein etwas zeinäherer Bericht aus dem 19. Jahrhundert informiert da schon detaillierter:
Das angenagelte Gerippe zu Würnitz.
Als im Schlosse Würnitz, das dem in mancherlei Hinsicht verdienten, unlängst verstorbenen Ritter von Heintl gehörte, und in einer wunderschönen Gegend westlich von Wolkersdorf liegt, im ahre 1764 bei einer Bauführung eine Grundfeste gegraben wurde, fand man das Gerippe eines ungewöhnlich großen Mannes, dessen beide Arme ausgebreitet und mit Nägeln durchlöchert waren; überdies steckten in der Hirnschale, am Scheitel und im rechten Armknochen tödliche Pfeile.
Diese Teile der Knochen werden noch im genannten Schlosse als traurige Denkmal einer verschwundenen barbarischen Zeit aufbewahrt.
Dieser schauderhafte Fund hat eine längst verschollene Sage von zwei feindlichen Brüdern, Freiherrn von Würnitz aufgefrischt, die einst gemeinschaftlich dieses Schloss besaßen, aber zur unseligen Zeit der grausamen Hussitenkriege [1419 bis 1436], welche so manche zarte Familienbande zerrissen und mit Blut befleckten, einander feindlich gegenüber standen.
Maximilian von Würnitz, der ältere Bruder, war und blieb mit voller Seele ein treuer Diener des Kaisers Sigmund, der andere, Rudolf von Würnitz aber war, vom Schwindel des Tages ergriffen, ein leidenschaftlicher Anhänger der hussitischen Lehre geworden.
Bei diesem ihrem Stammschlosse Würnitz trafen sie bei Gelegenheit eines Einfalls der hussitischen Horden in Österreich zusammen und es kam zwischen ihnen zu einem unnatürlichen Kampfe, in welchem Maximilian unterlag. Sein entmenschter Bruder überließ den Besiegten den blutdürstigen Tabori(s)ten, welche seine ausgestreckten Arme mit großen Nägeln an die Mauern des Schlosses befestigten, mit Pfeilen nach ihm schossen und ihn töteten.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass das gefundene Gerippe mit den Nägeln in den Handknochen die Reste dieses unglücklichen Ritters und treuen Dieners seines Fürsten sind.
Die feindlichen Brüder
Der Sage nach lebten im 15. Jahrhundert vom Geschlecht der „Wiernitzer“ nur mehr die Brüder Maximilian und Rudolf. Maximilian besaß Schloss und Herrschaft Wiernitz, während Rudolf am Prager Hof de Böhmenkönigs Sigismund diente. Er fand Gefallen an der hussitischen Lehre, verließ den Hof, schloss sich dem hussistischen Heer an und fiel mit seiner Truppe in Österreich ein. Maximilian blieb dem katholischen Glauben treu, kämpfte gegen die Hussiten und zog sich so deren Hass zu. Der fanatische Rudolf überfiel das Schloss seines Bruders, ließ Maximilian an den Fußboden nageln, mit Pfeilschüssen durchbohren und schließlich, noch lebend, einmauern. Bei Renovierungsarbeiten am Nordpfeiler des Schlosses wurde im Jahr 1764 das Gerippe eines Mannes gefunden, dessen Hände und Füße durchbohrt waren, im Schädel und im Schulterblatt steckten noch Pfeile. Dieser Sagenstein wurde errichtet zur Erinnerung an das Hussitenfest 2000.
Ein etwas zeinäherer Bericht aus dem 19. Jahrhundert informiert da schon detaillierter:
Das angenagelte Gerippe zu Würnitz.
Als im Schlosse Würnitz, das dem in mancherlei Hinsicht verdienten, unlängst verstorbenen Ritter von Heintl gehörte, und in einer wunderschönen Gegend westlich von Wolkersdorf liegt, im ahre 1764 bei einer Bauführung eine Grundfeste gegraben wurde, fand man das Gerippe eines ungewöhnlich großen Mannes, dessen beide Arme ausgebreitet und mit Nägeln durchlöchert waren; überdies steckten in der Hirnschale, am Scheitel und im rechten Armknochen tödliche Pfeile.
Diese Teile der Knochen werden noch im genannten Schlosse als traurige Denkmal einer verschwundenen barbarischen Zeit aufbewahrt.
Dieser schauderhafte Fund hat eine längst verschollene Sage von zwei feindlichen Brüdern, Freiherrn von Würnitz aufgefrischt, die einst gemeinschaftlich dieses Schloss besaßen, aber zur unseligen Zeit der grausamen Hussitenkriege [1419 bis 1436], welche so manche zarte Familienbande zerrissen und mit Blut befleckten, einander feindlich gegenüber standen.
Maximilian von Würnitz, der ältere Bruder, war und blieb mit voller Seele ein treuer Diener des Kaisers Sigmund, der andere, Rudolf von Würnitz aber war, vom Schwindel des Tages ergriffen, ein leidenschaftlicher Anhänger der hussitischen Lehre geworden.
Bei diesem ihrem Stammschlosse Würnitz trafen sie bei Gelegenheit eines Einfalls der hussitischen Horden in Österreich zusammen und es kam zwischen ihnen zu einem unnatürlichen Kampfe, in welchem Maximilian unterlag. Sein entmenschter Bruder überließ den Besiegten den blutdürstigen Tabori(s)ten, welche seine ausgestreckten Arme mit großen Nägeln an die Mauern des Schlosses befestigten, mit Pfeilen nach ihm schossen und ihn töteten.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass das gefundene Gerippe mit den Nägeln in den Handknochen die Reste dieses unglücklichen Ritters und treuen Dieners seines Fürsten sind.
Mit Würnitz hat man den höchsten Punkt der Tour erreicht und es geht tendenziell bergab. Es bieten sich hervorragende Ausblicke auf Burg Kreuzenstein und den Wienerwald.
Es folgen die Orte Mollmannsdorf und Kleinrötz, bevor es noch einmal bergauf geht. Der Kreuttaler Wald will noch einmal durchquert werden.
Es folgen noch Manhartsbrunn und Pfösing, wo man bis Münichsthal wirklich flott in die Tiefe rollt. Von Münichsthal führt ein nettter Radweg zurück nach Wolkersdorf.