Tour 48: Der Tullnerfeld-Radweg
Diese Tour von rund 72 Kilometern hat den Tullnerfeld-Radweg zum Ziel. Er führt in einer Schleife von Tulln entlang der Donau bis nach Traismauer und im Hinterland wieder zurück und ist rennradtauglich. Die Beschilderung ist 2017 hervorragend.
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Die Anreise von Wien aus erfolgt mit dem Zug bis zum Tullner Bahnhof, wo der Radweg beginnt. Er führt zuerst ins Zentrum von Tulln, wo man natürlich sofort an das Nibelungenlied und an Egon Schiele denken muss. Vor dem Schiele-Museum steht ein Denkmal für den mächtigen Maler, und Hunnenkönig Attila / Etzel empfängt ein paar Meter weiter ebenfalls in Statuenform die Mannen und Frauen vom Rhein.
Heute gibt es ja nur mehr Deutschland und Frankreich, doch vor ein paar Jährchen lag dazwischen das Ländle der Burgunder, wo Kriemhild mit ihren drei Brüdern Gunther, Gernot und Giselher im schönen Worms regierte. Nun kommt der Xantener bzw. niederländische Jüngling namens Siegfried ins Spiel. Er will Kriemhild ehelichen. In seiner Jugend war er ja ein ein echter Draufgänger, der einen norwegischen Drachen umnietete, sich in seinem Blut suhlte und ihm den Schatz der Nibelungen abnahm. Als Draufgabe gab’s da noch eine Tarnkappe und ein 1-A-Schwerterl.
So gerüstet, zog er dann rheinaufwärts. Dort war der Mann aber gar nicht gern gesehen. Sein Königreich war halt arg klein. Man brummte ihm eine Wartezeit von einem Jährchen auf, in dem ihn Kriemhilde sich verlieben und beobachten konnte - er sie aber nicht.
Als Intermezzo muss noch eine Frau für Gunther her. Er will die jungfräulich-magisch-starke Isländerin Brünhilde, die is aber zäh zu kriegen. Der Siegfried greift ihm getarnt ein wenig unter die Arme… und schon ist dieselbe am Rhein.
Hier geht die Sache mit einer Doppelhochzeit weiter. Brünhild fühlt sich auf den Schlips getreten, da der „Gefolgsmann“ Siegfried königsgleich behandelt wird. Gunther klärt sie nicht auf, da lässt sie ihn nächtens an einem Haken baumeln. Siegfried muss getarnt erneut eingreifen. Mit der Jungfräulichkeit ist dann auch mal Brünhilds Kraft weg.
Nun ziehen die Jahre ins Land. Siegfried und Krimhild pendeln zwischen Norwegen und den Niederlanden. Man kriegt Kinder… und Brünhild macht sich noch immer Gedanken um die Stellung von Siegfried in Bezug auf ihren Ehemann Gunther. Vasalle oder doch gleichgestellt?
Ein Fest muss her… die Damen kriegen sich in die Haare - wer darf die Kirche zuerst betreten - und Kriemhild verrät das Geheimnis. Nun schlägt die Stunde von Hagen, der seine Herrscherin rächen will, aber eigentlich nur den Nibelungenschatz im Auge hat. Kriemhild baut erneut Mist und verrät Hagen, dass Siegfried zwischen den Schulterblättern - dort wo einst ein unschuldiges Lindenblättlein kein Drachenblut hinkommen ließ - verwundbar sei und er ganz besonders darauf aufpassen soll. Hagen verspricht es… und rammt bei erster Gelegenheit sein Schwert in Siegfrieds Rücken. Kriemhild wird in die Niederlande entsorgt, die mit Hilfe des Nibelungenschatzes mächtig viele Söldner anheuert und auf Rache sinnt.
Der Hunnenkönig Etzel (= Attila), Chef in Mitteleuropa, hält 13 Jahre später um Kriemhilds Hand an. Kurze Zeit später ist der Deal im Sack. Geheiratet wird in Wien.
Noch mal 13 Jahre später wird eine Einladung aus den Ebenen des Ostens an den Rhein geschickt. Die Wormser kommen… und werden bis auf einen Mann niedergemetzelt. Irgendwer muss ja schließlich Kunde tun von der G'schicht.
PS.: Der Nibelungenschatz liegt heute noch unentdeckt im Rhein.
Eine der ganz großen Erzählungen!
So gerüstet, zog er dann rheinaufwärts. Dort war der Mann aber gar nicht gern gesehen. Sein Königreich war halt arg klein. Man brummte ihm eine Wartezeit von einem Jährchen auf, in dem ihn Kriemhilde sich verlieben und beobachten konnte - er sie aber nicht.
Als Intermezzo muss noch eine Frau für Gunther her. Er will die jungfräulich-magisch-starke Isländerin Brünhilde, die is aber zäh zu kriegen. Der Siegfried greift ihm getarnt ein wenig unter die Arme… und schon ist dieselbe am Rhein.
Hier geht die Sache mit einer Doppelhochzeit weiter. Brünhild fühlt sich auf den Schlips getreten, da der „Gefolgsmann“ Siegfried königsgleich behandelt wird. Gunther klärt sie nicht auf, da lässt sie ihn nächtens an einem Haken baumeln. Siegfried muss getarnt erneut eingreifen. Mit der Jungfräulichkeit ist dann auch mal Brünhilds Kraft weg.
Nun ziehen die Jahre ins Land. Siegfried und Krimhild pendeln zwischen Norwegen und den Niederlanden. Man kriegt Kinder… und Brünhild macht sich noch immer Gedanken um die Stellung von Siegfried in Bezug auf ihren Ehemann Gunther. Vasalle oder doch gleichgestellt?
Ein Fest muss her… die Damen kriegen sich in die Haare - wer darf die Kirche zuerst betreten - und Kriemhild verrät das Geheimnis. Nun schlägt die Stunde von Hagen, der seine Herrscherin rächen will, aber eigentlich nur den Nibelungenschatz im Auge hat. Kriemhild baut erneut Mist und verrät Hagen, dass Siegfried zwischen den Schulterblättern - dort wo einst ein unschuldiges Lindenblättlein kein Drachenblut hinkommen ließ - verwundbar sei und er ganz besonders darauf aufpassen soll. Hagen verspricht es… und rammt bei erster Gelegenheit sein Schwert in Siegfrieds Rücken. Kriemhild wird in die Niederlande entsorgt, die mit Hilfe des Nibelungenschatzes mächtig viele Söldner anheuert und auf Rache sinnt.
Der Hunnenkönig Etzel (= Attila), Chef in Mitteleuropa, hält 13 Jahre später um Kriemhilds Hand an. Kurze Zeit später ist der Deal im Sack. Geheiratet wird in Wien.
Noch mal 13 Jahre später wird eine Einladung aus den Ebenen des Ostens an den Rhein geschickt. Die Wormser kommen… und werden bis auf einen Mann niedergemetzelt. Irgendwer muss ja schließlich Kunde tun von der G'schicht.
PS.: Der Nibelungenschatz liegt heute noch unentdeckt im Rhein.
Eine der ganz großen Erzählungen!
Ein Schild informiert über Tulln
Vor 2000 Jahren römisches Kastell als Bollwerk gegen die Awaren und Ungarn, in der Nibelungensage Ort der Begegnung zwischen Krimhild und Etzel‚ später Babenbergerresidenz. Heute ist Tulln nicht nur attraktive Einkaufsstadt und Standort bedeutender Messen, sondern begeistert auch als Garten-‚ Donau- und Kunststadt.
Besuchenswert: Karner - gilt als Juwel der spätromanischen Baukunst in Europa, das auch in der kunsthistorischen Literatur höchsten Stellenwert genießt.
Sehenswert: Das Aposteltor der Stadtpfarrkirche St. Stephan - 1000 Jahre alte Kirche aus der Zeit der frühen Pfarrgründungen unter den Babenbergern.
Berühmt: Römerturm - hufeisenförmig vorspringender Flankenturm des Tullner Römerlagers „Comagenis“, stammt aus der Zeit um 300 nach Christi und ist somit eines der ältesten Gebäude Österreichs. Minoritenkirche - zählt zu den schönsten spätbarocken Kirchen des Landes.
Vor 2000 Jahren römisches Kastell als Bollwerk gegen die Awaren und Ungarn, in der Nibelungensage Ort der Begegnung zwischen Krimhild und Etzel‚ später Babenbergerresidenz. Heute ist Tulln nicht nur attraktive Einkaufsstadt und Standort bedeutender Messen, sondern begeistert auch als Garten-‚ Donau- und Kunststadt.
Besuchenswert: Karner - gilt als Juwel der spätromanischen Baukunst in Europa, das auch in der kunsthistorischen Literatur höchsten Stellenwert genießt.
Sehenswert: Das Aposteltor der Stadtpfarrkirche St. Stephan - 1000 Jahre alte Kirche aus der Zeit der frühen Pfarrgründungen unter den Babenbergern.
Berühmt: Römerturm - hufeisenförmig vorspringender Flankenturm des Tullner Römerlagers „Comagenis“, stammt aus der Zeit um 300 nach Christi und ist somit eines der ältesten Gebäude Österreichs. Minoritenkirche - zählt zu den schönsten spätbarocken Kirchen des Landes.
Tulln ist nun schnell durchquert. Als nächste größere Ortschaft kommt Langenschönbühel. Hier kann man sich, falls gewünscht, stärken oder auch übernachten.
Nun folgt Zwentendorf mit dem sympathischsten Atomkraftwerk der Welt. Im Ort selbst kann man dem gemütlichen Rosencafé einen Besuch abstatten. Direkt am Weg und mit Terrasse! Hinter dem Ort kommt nun das AKW, das heute Sonnenstrom produziert.
Und dann geht es weiter der Donau entlang. Wer möchte kann bei Altenwörth über die Kraftwerksmauer fahren und einen Blick auf das Zusammenfließen von Krems (mit dem bereits inhalierten Kamp) und Donau werfen. Pure Frauenpower im lokalen Auenland.
Nun geht es gemütlich weiter entlang der Donau, die erst beim Zusammenfluss mit der Traisen verlassen wird.
Nun durchrollt man Traismauer, wo man auf den Spuren von 2000 Jahren Geschichte wandeln kann. Interessierte besuchen das Stadt- und Heimatmuseum im Hufeisenturm.
Nun kommt einer der Höhepunkte der Tour, die Ahrenberger-Eichberger Kellergasse ist die längste bewirtschaftete Kellergasse Österreich.
Wer bei Kräften ist, der macht schnell einen Abstecher auf den Ahrenberg zum weithin sichtbaren Aussichtsturm mit dem netten Namen „Korkenzieher“, der seit 2006 da steht.
Nach der Kellergasse - eigentlich ein Panoramaweg - geht es auf das Schloss Sitzenberg zu, das halb umrundet wird. Das Schloss ist Sitz der Höheren Bundeslehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft.
Am Schlossfuß wurde der Schlossteich zum Freizeitgelände umgestaltet und ist somit ein idealer Rastplatz auf der Tour.
Nach der Kellergasse - eigentlich ein Panoramaweg - geht es auf das Schloss Sitzenberg zu, das halb umrundet wird. Das Schloss ist Sitz der Höheren Bundeslehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft.
Am Schlossfuß wurde der Schlossteich zum Freizeitgelände umgestaltet und ist somit ein idealer Rastplatz auf der Tour.
Man rollt gemütlich weiter durch diverse kleine Ortschaften des Tullnerfeldes. Wer den Schubert Franzl mag, der ist in Atzenbrugg mit dem gleichnamigen Schloss genau richtig. Zwischen 1820 und 1828 sommerfrischte Schubert hier.
In Rust im Tullnerfeld könnte man dann noch dem Leopold Figl-Museum einen Besuch abstatten. Das Problem mit den Museen: Man muss halt genau zu den kargen Öffnungszeiten vor der Tür stehen.
Links sieht man dann den neuen Tullnerfelder Bahnhof, bevor es nach Judenau und an die Große Tulln geht, der man nun folgt.
In Langenrohr wäre dann noch das Josef Reiter-Museum.
Und schon ist man wieder in Tulln, wo der Radweg mitten durch das Gelände der Garten Tulln führt. Unsere Tour endete am Bahnhof Tulln-Stadt, da der Tullner Bahnhof im Frühjahr 2017 gerade umgebaut wird und das Hochhieven über steile von Tourenrädern mit Gepäck nicht soo lustig ist.
Unser Fazit: Weit ist sie, die Ebene des Tullnerfeldes.
In Rust im Tullnerfeld könnte man dann noch dem Leopold Figl-Museum einen Besuch abstatten. Das Problem mit den Museen: Man muss halt genau zu den kargen Öffnungszeiten vor der Tür stehen.
Links sieht man dann den neuen Tullnerfelder Bahnhof, bevor es nach Judenau und an die Große Tulln geht, der man nun folgt.
In Langenrohr wäre dann noch das Josef Reiter-Museum.
Und schon ist man wieder in Tulln, wo der Radweg mitten durch das Gelände der Garten Tulln führt. Unsere Tour endete am Bahnhof Tulln-Stadt, da der Tullner Bahnhof im Frühjahr 2017 gerade umgebaut wird und das Hochhieven über steile von Tourenrädern mit Gepäck nicht soo lustig ist.
Unser Fazit: Weit ist sie, die Ebene des Tullnerfeldes.