Der Zweigelt-Radweg (Ost)
Diese Tour von knapp 30 Kilometern befährt den nordöstlichen Teil des rund 80 Kilometer langen Zweigelt-Radweges. Die Beschilderung ist gut, man muss aber bei der einen oder anderen Abzweigung aufpassen.
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File Size: | 63 kb |
File Type: | gpx |
Von Bad Pirawarth geht es über die Täler und Ebenen des Harras-Baches nach Klein-Harras, das südlich umfahren wird.
Erstes großes Highlight ist dann Hohenruppersdorf, denn hier gibt es am Ortsrand den Rebsortenweingarten. Diverse Schilder informieren:
Willkommen im Hohenruppersdorfer Erlebnis-Weingartl!
Liebe_r Besucher_in !
Sie haben hier die Möglichkeit, die vielen Traubensorten eigenständig zu besichtigen und zu verkosten. Gerne bieten wir Ihnen gegen Voranmeldung und geringes Entgelt Führungen an. Sehr beliebt sind dabei unsere Weingartl-, Kellergassen- oder Kräuterführungen. Für Durstige haben wir einen kunstvollen Wasser-Trinkbrunnen bei der historischen Weinpresse installiert. Toiletten befinden sich in der Kellergasse (siehe Plan - sie sind nicht ganzjährig geöffnet!) und im Gemeindegasthaus im Ortszentrum. Bitte halten Sie alle Bereiche im Erlebnis-Weingartl sauber! Bitte keine Trauben abschneiden. Eltern haften für ihre Kinder. Dieser Ort wird Video überwacht! Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen einen angenehmen, erlebnisreichen Aufenthalt.
Hohenruppersdorfer Weingartl
Dieses Rebsorten-Weingartl und das Weinfass wurden in den Jahren 1999 bis 2002 vom Verein „Hohenruppersdorfer Impulse für Dorfaktivitäten“ angelegt bzw. aufgestellt. Der Verein IMPULSE wurde im Jahr 1996 gegründet. Neben der Organisation von verschiedenen Veranstaltungen zur Förderung des Dorflebens ist es uns auch ein wesentliches Bedürfnis die verschiedenen Produkte der landwirtschaftlichen und sonstigen Hohenruppersdorfer Betriebe anzubieten und diese Betriebe zu stärken. Wir wollen die Vielzahl der Wein-Rebsorten darstellen und die Geschichte des Fassbaus anschaulich erzählen. Es werden ca. 80 sowohl gängige als auch Ur-Sorten vorgestellt und beschrieben. Das Weinfass wurde von den Vereinsmitgliedern und Helfern mit Unterstützung der Familie Polansky in liebevoller Arbeit renoviert. Die Anlage ist für jeden Besucher frei zugänglich. Im Herbst können die Trauben mit ihren unterschiedlichen Geschmacksrichtungen verkostet (nicht abgeschnitten) werden. Gegen Voranmeldung organisieren wir für Gruppen gerne eine Führung und auch eine Weinpräsentation. www.hohenruppersdorf.com
Hörstation: Weinbau in Österreich
Weinbau hat in Österreich eine 3.000-jährige Tradition. Auch in Hohenruppersdorf wird seit vielen Jahrhunderten Weinbau betrieben. Dabei trug der Weinbau, neben dem Waldbesitz, zum Wohlstand und zur Bekanntheit der Gemeinde bei. Aktuell erarbeiten die Hohenruppersdorfer Winzer rund 1% der Gesamtproduktion in Österreich. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten,drücken Sie die Taste w bei dieserTonstation.Genauere Details erfahren Sie im Zuge einer Führung (Anmeldemöglichkeit siehe Hinweis an der Willkommens-Tafel). Nützen Sie auch die Info-Tafeln entlang des Kellergassen-Rundweges, einer etwa 1,5 km langen Wanderung mit vielen unterschiedlichen Stimmungen.
Willkommen im Hohenruppersdorfer Erlebnis-Weingartl!
Liebe_r Besucher_in !
Sie haben hier die Möglichkeit, die vielen Traubensorten eigenständig zu besichtigen und zu verkosten. Gerne bieten wir Ihnen gegen Voranmeldung und geringes Entgelt Führungen an. Sehr beliebt sind dabei unsere Weingartl-, Kellergassen- oder Kräuterführungen. Für Durstige haben wir einen kunstvollen Wasser-Trinkbrunnen bei der historischen Weinpresse installiert. Toiletten befinden sich in der Kellergasse (siehe Plan - sie sind nicht ganzjährig geöffnet!) und im Gemeindegasthaus im Ortszentrum. Bitte halten Sie alle Bereiche im Erlebnis-Weingartl sauber! Bitte keine Trauben abschneiden. Eltern haften für ihre Kinder. Dieser Ort wird Video überwacht! Wir danken für Ihren Besuch und wünschen Ihnen einen angenehmen, erlebnisreichen Aufenthalt.
Hohenruppersdorfer Weingartl
Dieses Rebsorten-Weingartl und das Weinfass wurden in den Jahren 1999 bis 2002 vom Verein „Hohenruppersdorfer Impulse für Dorfaktivitäten“ angelegt bzw. aufgestellt. Der Verein IMPULSE wurde im Jahr 1996 gegründet. Neben der Organisation von verschiedenen Veranstaltungen zur Förderung des Dorflebens ist es uns auch ein wesentliches Bedürfnis die verschiedenen Produkte der landwirtschaftlichen und sonstigen Hohenruppersdorfer Betriebe anzubieten und diese Betriebe zu stärken. Wir wollen die Vielzahl der Wein-Rebsorten darstellen und die Geschichte des Fassbaus anschaulich erzählen. Es werden ca. 80 sowohl gängige als auch Ur-Sorten vorgestellt und beschrieben. Das Weinfass wurde von den Vereinsmitgliedern und Helfern mit Unterstützung der Familie Polansky in liebevoller Arbeit renoviert. Die Anlage ist für jeden Besucher frei zugänglich. Im Herbst können die Trauben mit ihren unterschiedlichen Geschmacksrichtungen verkostet (nicht abgeschnitten) werden. Gegen Voranmeldung organisieren wir für Gruppen gerne eine Führung und auch eine Weinpräsentation. www.hohenruppersdorf.com
Hörstation: Weinbau in Österreich
Weinbau hat in Österreich eine 3.000-jährige Tradition. Auch in Hohenruppersdorf wird seit vielen Jahrhunderten Weinbau betrieben. Dabei trug der Weinbau, neben dem Waldbesitz, zum Wohlstand und zur Bekanntheit der Gemeinde bei. Aktuell erarbeiten die Hohenruppersdorfer Winzer rund 1% der Gesamtproduktion in Österreich. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten,drücken Sie die Taste w bei dieserTonstation.Genauere Details erfahren Sie im Zuge einer Führung (Anmeldemöglichkeit siehe Hinweis an der Willkommens-Tafel). Nützen Sie auch die Info-Tafeln entlang des Kellergassen-Rundweges, einer etwa 1,5 km langen Wanderung mit vielen unterschiedlichen Stimmungen.
Das größte Hohenruppersdorfer Fass
Das hier ausgestellte Fass stellt das größte in Hohenruppersdorf gelegene Holzfass dar und lag zuletzt im Traditionsweingut Epp. Der „Weinbaupionier“ Hans Epp, geb. 1909, war ein Wegbereiter des modernen Weinbaus (Umstellung der Weingärten auf Drahtrahmenkultur und Pflanzung der Hochkultur). Es fasst 12.000 ltr. und wurde aus etwa 6 kräftigen Eichenstämmen (jeder mind. 100 Jahre alt!) „gebaut“. Das nötige Rohmaterial wird auf ca. 2.4 m3 Holz geschätzt. Das Fass wurde 1964 vom Weinbaubetrieb Pfalz in Auftrag gegeben. Damals kostete 1 Liter Fasswein (Wein direkt vom Fass „ogschleichlt“ mittels Schlauch in die Flasche des Kunden abgefüllt) ca. 0.15 €. Dafür erhielt man etwa 1/2 kg Brot. Ein Jahr später kostete 1 Liter Wein ca. 0.90€! lm Vergleich dazu konnte für 1 Liter Wein 1 Maurer für einen Tag Arbeit bezahlt werden.
Maßeinheiten bzw. die gängigsten Fassgrößen
‘A Lådung‘ entsprach 1.650 Litern und war ein gängiger Begriff im Verkaufsgeschäft zwischen Weinhauer und Händler oder Wirt. Darüber hinaus gab es noch größere Fässer, wie Dreißig-E(i)mer oder solche, die über das Doppelte hinaus dimensioniert waren. Hingegen: Barrique = 225-Liter-Eichenfass.
Die Wurzeln des Fasses liegen naturgemäß im Wald
Wurde früher heimisches Holz eingesetzt, so wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren die französische Eiche immer stärker am Markt präsent. Mittlerweile besinnt man sich bei uns wieder auf die heimische Weinviertler Eiche. Dabei wird ausschließlich die Stil- oder die Traubeneiche verarbeitet. Der gefällte Baum bzw. dessen Stamm wird in (Fass-)Boden und Daubenlängen unterteilt und dann mittels der Baumsäge in etwa 6 cm starke Pfosten geschnitten, wobei Astansätze, Jungholz, als auch der Holzkern ausgesondert werden. Die zugeschnittenen Pfosten werden zum Trocknen zu einem 'Bindahäusl‘ (hoher, luftiger Turm) geschlichtet‚ der für Kinder früher oft zum Spielen diente.
Planung und Vorbereitungsarbeit
Die Verarbeitung des Holzes zu einem Fass beginnt der Fassbindermeister mit dem Vorbereiten der Dauben. Nach dem Trocknungsvorgang wird eingerissenes Holz aussortiert und die Daube längengerecht zugeschnitten. Danach wird entsprechend der Breite der Daube die nötige Krümmung vorbereitet. Hierfür verwendet der Fassbinder sein wertvollstes Hilfswerkzeug, das „Modl“.
Ein Fass ohne Boden
Nun beginnt der Bindermeister mit dem Fassbau, und zwar mit dem „Aufstellen". Hierzu wird der Arbeitsreifen mit ersten Dauben derart mit Zwingen verklemmt, dass sie ihm vorerst als Standbeine für diesen Ring dienen. Im nächsten Schritt werden immer mehr Dauben dazugestellt und letztlich eingepasst‚ bis der Ring an seiner Innenseite geschlossen mit Dauben ausgelegt ist. Danach wird ein zweiter, größerer Arbeitsreifen übergestülpt. Der erste Reifen wird dann angeschlagen und auch die Dauben „auf gleich klopft“. Nun entfacht der Fassbindermeister innen ein Feuer. Durch die Hitzeeinwirkung wird das Holz weich und er kann daher die am Boden aufstehenden Enden der Dauben mittels zweier „Fasszüge“ in die gewünschte Form bringen („Ausfeuern“). Unter mehrfachem Umdrehen des Fasses werden die Arbeitsreifen von beiden Seiten übergestülpt und festgeschlagen. Anschließend wird das Fass gekühlt. Danach wird die „Kimme“ in das Fass gefräßt (früher gehobelt). Wer schlägt dem Fass den Boden ein? Natürlich auch der Fassbindermeister! Je nach Durchmesser eines Fasses werden die Bodendauben zugeschnitten. Danach mittels Holznägel verbunden und mit Schilf abgedichtet. Anschließend wird der Boden zirkelgenau zugeschnitten und mit „Bodenbrahmschnitt“ und „Einschnitt“ passgerecht versehen. Der Boden wird nach Fertigstellung in das Fass gelegt und von innen in die vorgesehene „Kimme“ eingeklemmt. Hierfür müssen vorher einseitig die Arbeitsreifen entfernt werden, welche nach Einfügen des Bodens wieder aufgesetzt und angeschlagen werden. Dadurch sitzt der Boden fest.
Vom Bau des Fasses
Einer der beiden Böden, der „Vorderboden“ erhält ein „Türl“ durch das das Fass gereinigt werden kann. Auch dieses Türl muss abgedichtet werden. Dazu wird es mittels „Inslad“ eingefettet und in den Boden eingesetzt. Ein Riegel presst es schließlich so fest an, dass es sicher dicht hält. Nun werden die endgültigen Fassreifen aus Eisen nach Naturmaß angepasst und anstatt der bisherigen Arbeitsreifen festgetrieben. Zum Abschluss des Fassbaues wird in das Türl das „Zapfloch“ und an der Bauchoberseite das „Spundloch“ gebohrt. Die zum späteren (Wieder)verschließen nötigen Gegenstücke aus Holz „Zopfn“ (Zapfen) und „Bäu“ (Beil) wurden vom Drechslermeister hergestellt. Nun wird das Fass außen gehobelt und fertig geputzt (= Feinschliff, z. B. mittels Schleifpapier). Danach markierte in früheren Zeiten jeder Bindermeister „sein“ Werk mittels „Kränze“ am Vorderboden (einerseits als Identitätszeichen, andererseits auch zur Fasszierde). - Im Falle, dass auch zu diesem Zeitpunkt der Weinhauer eine Flasche Wein spendierte, stieg die Chance, dass auch dessen Monogramm und ev. die jeweilige Jahreszahl sich im Vorderboden wiederfand. So - nun kann das Fass in seinem Bauch dem fleißigen Weinhauer viele hervorragende Weine heranreifen lassen. Das Fass gibt zu Beginn den typischen Holzgeschmack an den Wein ab. Dieser Vorgang wird vorn achtsamen Kellermeister zum richtigen Zeitpunkt dadurch gestoppt, dass er den Wein umfüllt. Damit dient der früher als „Holzl“ kritisierte Geschmackston der Abrundung bzw. Verfeinerung des Geschmacks (der „Blume“) und kann als Holz-/Vanilleton am Gaumen angenehm bemerkt werden. Die Werte des Weinhauers wurden von jeher nicht nur durch die Oualität und Menge seines Weines sondern auch durch die kunstvolle Gestaltung einzelner Fässer im Keller dargestellt. Meist zu besonders feierlichen Anlässen wie Hochzeiten und runden Geburtstagen wurde dann „a gschnitzta Fasslbodn“ in Auftrag gegeben.
Der Fassbindermeister - Das Gewerbe des Fassbindermeisters
Um 1900 waren in Hohenruppersdorf 3 bis 4 Bindermeister situiert. Damals ‘wurden ca. 98 % der Fässer aus Holz (und ausschließlich aus Holz aus dem Hohenruppersdorfer Wald) gebaut. Erst Anfang der 1960er-Jahre drang das Kunststofffass in die Weinkeller ein. Vorher wurden hauptsachlich Holzfässer und in Ausnahmefällen (wie zB. bei Winzergenossenschaften, Weinhändlern und in Großkellereien) Zisternen aus Beton verwendet.
Ein alter Brauch
Zum Ausfeuern kam der Winzer (als Auftraggeber) zum Bindermeister mit der Bitte, sich für diese Arbeit Zeit zu nehmen und sie „gründlich zu machen“ (richtig zu feuern), damit Schaden hintangehalten werde. Die möglichen Schäden bei nicht ordnungsgemäßer Befeuerung:
a) zu heißes Feuer - das Holz wir innen angebrannt, dies wirkt sich auf den Geschmack des zukünftig darin gelagerten Weines aus.
b) zu wenig Feuer - die Dauben brechen - zum Teil innen - allerdings tritt dies erst nach einigen Jahren auf!
Jedenfalls kam auf diese Art auch der Bindermeister zum Löschen seines Durstes. - „Leider“ wird dieser Brauch heutzutage nicht mehr gepflegt.
Mundart
Das hier ausgestellte Fass stellt das größte in Hohenruppersdorf gelegene Holzfass dar und lag zuletzt im Traditionsweingut Epp. Der „Weinbaupionier“ Hans Epp, geb. 1909, war ein Wegbereiter des modernen Weinbaus (Umstellung der Weingärten auf Drahtrahmenkultur und Pflanzung der Hochkultur). Es fasst 12.000 ltr. und wurde aus etwa 6 kräftigen Eichenstämmen (jeder mind. 100 Jahre alt!) „gebaut“. Das nötige Rohmaterial wird auf ca. 2.4 m3 Holz geschätzt. Das Fass wurde 1964 vom Weinbaubetrieb Pfalz in Auftrag gegeben. Damals kostete 1 Liter Fasswein (Wein direkt vom Fass „ogschleichlt“ mittels Schlauch in die Flasche des Kunden abgefüllt) ca. 0.15 €. Dafür erhielt man etwa 1/2 kg Brot. Ein Jahr später kostete 1 Liter Wein ca. 0.90€! lm Vergleich dazu konnte für 1 Liter Wein 1 Maurer für einen Tag Arbeit bezahlt werden.
Maßeinheiten bzw. die gängigsten Fassgrößen
- a E(i)mer - 1 Eimer = 56-Liter-Fass
- a Zwi—E(i)mer - 2 Eimer = 112-Liter-Fass
- a Dri-E(i)mer - 3 Eimer = 168-Liter-Fass
- a Åcht-E(i)mer - 8 Eimer = 448-Liter-Fass
- a Holblodung - 1/2 Ladungsfass = 825-Liter-Fass
- a Lådung - 1 Ladungsfass = 1650-Liter-Fass
‘A Lådung‘ entsprach 1.650 Litern und war ein gängiger Begriff im Verkaufsgeschäft zwischen Weinhauer und Händler oder Wirt. Darüber hinaus gab es noch größere Fässer, wie Dreißig-E(i)mer oder solche, die über das Doppelte hinaus dimensioniert waren. Hingegen: Barrique = 225-Liter-Eichenfass.
Die Wurzeln des Fasses liegen naturgemäß im Wald
Wurde früher heimisches Holz eingesetzt, so wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren die französische Eiche immer stärker am Markt präsent. Mittlerweile besinnt man sich bei uns wieder auf die heimische Weinviertler Eiche. Dabei wird ausschließlich die Stil- oder die Traubeneiche verarbeitet. Der gefällte Baum bzw. dessen Stamm wird in (Fass-)Boden und Daubenlängen unterteilt und dann mittels der Baumsäge in etwa 6 cm starke Pfosten geschnitten, wobei Astansätze, Jungholz, als auch der Holzkern ausgesondert werden. Die zugeschnittenen Pfosten werden zum Trocknen zu einem 'Bindahäusl‘ (hoher, luftiger Turm) geschlichtet‚ der für Kinder früher oft zum Spielen diente.
Planung und Vorbereitungsarbeit
Die Verarbeitung des Holzes zu einem Fass beginnt der Fassbindermeister mit dem Vorbereiten der Dauben. Nach dem Trocknungsvorgang wird eingerissenes Holz aussortiert und die Daube längengerecht zugeschnitten. Danach wird entsprechend der Breite der Daube die nötige Krümmung vorbereitet. Hierfür verwendet der Fassbinder sein wertvollstes Hilfswerkzeug, das „Modl“.
Ein Fass ohne Boden
Nun beginnt der Bindermeister mit dem Fassbau, und zwar mit dem „Aufstellen". Hierzu wird der Arbeitsreifen mit ersten Dauben derart mit Zwingen verklemmt, dass sie ihm vorerst als Standbeine für diesen Ring dienen. Im nächsten Schritt werden immer mehr Dauben dazugestellt und letztlich eingepasst‚ bis der Ring an seiner Innenseite geschlossen mit Dauben ausgelegt ist. Danach wird ein zweiter, größerer Arbeitsreifen übergestülpt. Der erste Reifen wird dann angeschlagen und auch die Dauben „auf gleich klopft“. Nun entfacht der Fassbindermeister innen ein Feuer. Durch die Hitzeeinwirkung wird das Holz weich und er kann daher die am Boden aufstehenden Enden der Dauben mittels zweier „Fasszüge“ in die gewünschte Form bringen („Ausfeuern“). Unter mehrfachem Umdrehen des Fasses werden die Arbeitsreifen von beiden Seiten übergestülpt und festgeschlagen. Anschließend wird das Fass gekühlt. Danach wird die „Kimme“ in das Fass gefräßt (früher gehobelt). Wer schlägt dem Fass den Boden ein? Natürlich auch der Fassbindermeister! Je nach Durchmesser eines Fasses werden die Bodendauben zugeschnitten. Danach mittels Holznägel verbunden und mit Schilf abgedichtet. Anschließend wird der Boden zirkelgenau zugeschnitten und mit „Bodenbrahmschnitt“ und „Einschnitt“ passgerecht versehen. Der Boden wird nach Fertigstellung in das Fass gelegt und von innen in die vorgesehene „Kimme“ eingeklemmt. Hierfür müssen vorher einseitig die Arbeitsreifen entfernt werden, welche nach Einfügen des Bodens wieder aufgesetzt und angeschlagen werden. Dadurch sitzt der Boden fest.
Vom Bau des Fasses
Einer der beiden Böden, der „Vorderboden“ erhält ein „Türl“ durch das das Fass gereinigt werden kann. Auch dieses Türl muss abgedichtet werden. Dazu wird es mittels „Inslad“ eingefettet und in den Boden eingesetzt. Ein Riegel presst es schließlich so fest an, dass es sicher dicht hält. Nun werden die endgültigen Fassreifen aus Eisen nach Naturmaß angepasst und anstatt der bisherigen Arbeitsreifen festgetrieben. Zum Abschluss des Fassbaues wird in das Türl das „Zapfloch“ und an der Bauchoberseite das „Spundloch“ gebohrt. Die zum späteren (Wieder)verschließen nötigen Gegenstücke aus Holz „Zopfn“ (Zapfen) und „Bäu“ (Beil) wurden vom Drechslermeister hergestellt. Nun wird das Fass außen gehobelt und fertig geputzt (= Feinschliff, z. B. mittels Schleifpapier). Danach markierte in früheren Zeiten jeder Bindermeister „sein“ Werk mittels „Kränze“ am Vorderboden (einerseits als Identitätszeichen, andererseits auch zur Fasszierde). - Im Falle, dass auch zu diesem Zeitpunkt der Weinhauer eine Flasche Wein spendierte, stieg die Chance, dass auch dessen Monogramm und ev. die jeweilige Jahreszahl sich im Vorderboden wiederfand. So - nun kann das Fass in seinem Bauch dem fleißigen Weinhauer viele hervorragende Weine heranreifen lassen. Das Fass gibt zu Beginn den typischen Holzgeschmack an den Wein ab. Dieser Vorgang wird vorn achtsamen Kellermeister zum richtigen Zeitpunkt dadurch gestoppt, dass er den Wein umfüllt. Damit dient der früher als „Holzl“ kritisierte Geschmackston der Abrundung bzw. Verfeinerung des Geschmacks (der „Blume“) und kann als Holz-/Vanilleton am Gaumen angenehm bemerkt werden. Die Werte des Weinhauers wurden von jeher nicht nur durch die Oualität und Menge seines Weines sondern auch durch die kunstvolle Gestaltung einzelner Fässer im Keller dargestellt. Meist zu besonders feierlichen Anlässen wie Hochzeiten und runden Geburtstagen wurde dann „a gschnitzta Fasslbodn“ in Auftrag gegeben.
Der Fassbindermeister - Das Gewerbe des Fassbindermeisters
Um 1900 waren in Hohenruppersdorf 3 bis 4 Bindermeister situiert. Damals ‘wurden ca. 98 % der Fässer aus Holz (und ausschließlich aus Holz aus dem Hohenruppersdorfer Wald) gebaut. Erst Anfang der 1960er-Jahre drang das Kunststofffass in die Weinkeller ein. Vorher wurden hauptsachlich Holzfässer und in Ausnahmefällen (wie zB. bei Winzergenossenschaften, Weinhändlern und in Großkellereien) Zisternen aus Beton verwendet.
Ein alter Brauch
Zum Ausfeuern kam der Winzer (als Auftraggeber) zum Bindermeister mit der Bitte, sich für diese Arbeit Zeit zu nehmen und sie „gründlich zu machen“ (richtig zu feuern), damit Schaden hintangehalten werde. Die möglichen Schäden bei nicht ordnungsgemäßer Befeuerung:
a) zu heißes Feuer - das Holz wir innen angebrannt, dies wirkt sich auf den Geschmack des zukünftig darin gelagerten Weines aus.
b) zu wenig Feuer - die Dauben brechen - zum Teil innen - allerdings tritt dies erst nach einigen Jahren auf!
Jedenfalls kam auf diese Art auch der Bindermeister zum Löschen seines Durstes. - „Leider“ wird dieser Brauch heutzutage nicht mehr gepflegt.
Mundart
- Giaßgoa: Gießkar - eine Art „Trichter“, dient zum Einfüllen in das Fass
- Viertlsgchaffl: Viertelschaff - diente als Kübel und fasste ca. 14 l
- Fåß klopfa: gegen das Fass klopfen - eine Unsitte und wird als „Kontrolle“ des Weinbestandes des Winzers empfunden
- Bindahäusl: Binder-Haus - für den Trocknungsvorgang geschlichtetes Holz (jeweils 4 Bretter je Lage, in Ouadratform)
- Haproaf: Hauptreifen - 1. Reifen
- Zwinglroaf: Zwickelreifen - 2. Reifen
- Hoisroaf: Halsreifen - 1 od. mehrere Reifen zwischen Hals- und Bauchreifen
- Bau'roaf: Bauchreifen - letzter Reifen zur Mitte
- Modl: Model - Arbeitshilfe zur Formgebung der Dauben
- Kimmhobl: Hobel (heute Fräse) - zur Einkerbung der 'Kimme’ oder ’Zoare’ (Nut) in die Dauben, für die Verankerung der Fassböden
- Fåßzug: Fasszug - zum Biegen des Holzes
- Orbatsraf: Arbeitsreifen - Arbeitshilfe zur Formgebung der Dauben
- We(i)nfuhr: Weinfuhrwerk. Mit Pferd und Wagen, worauf meistens eine „Halbladung“ geladen war, fuhren die Weinhauer oder beauftragte Fuhrwerker bis nach Wien um die Wirte zu beliefern. (Für 1 Pferd wäre 1 Ladungsfass zu beschwerlich geworden.)
- Inslad od. Kernfettn: Dichtmittel aus dem Fett der Kuh oder der Ziege produziert
- Kränze: Kreise am Vorderboden - damit signierte der Bindermeister in früheren Zeiten „sein“ Werk
- Vordabodn: Vorderboden - Frontseite des liegenden Fasses
- Hintabodn: Hinterboden - Rückseite des liegenden Fasses
- Spundlo’: Spundloch - Öffnung zum Einfüllen, Bearbeiten u. Entnahme
- å’schleichln: abschlauchen - Entnahme mittels Schlauch
- Zåpflo‘: Zapfloch - Entleeröffnung
- Zåpfn: Zapfen - zum Verschließen des Zapfloches
- Bäu‘: Beil - zum Verschließen des Spundloches
- Bindan: heimliche Entnahme von Wein durch die Fuhrwerker (Knechte) indem sie einen Fassreifen lockerten und das Fass anbohrten (diente zur Selbstversorgung) Somit wurde dann (meist in Wien) nur mehr „a kloane Lådung“ abgeliefert.
Im Schaugarten werden die diversen Weinsorten vorgestellt. Hier werden nur einige Schilder angeführt:
Muskateller gelb
Sehr alte,weltweit anzutreffende Sorte, die in mehr als 200 Varianten vertreten ist. In anderen Regionen ist diese Sorte auch als Gelber Weihrauch oder Katzendreckler bekannt. Mittlere Reife, sehr mehltauanfällig, Wein mit dezent-elegantem Muskatgeschmack.
Seidentraube oval
Spielart der Seidentraube gelb; aus Italien stammende Tafeltraube, die geschützte Standorte verlangt. Etwas später reifend, mittelgroße, dichtbeerige, Trauben mit ovalen Beeren, gute Haltbarkeit
Hohenruppersdorfer Grobe
Heunisch-Kreuzung, deren zweiter Elternteil bis jetzt unbekannt ist. Diese Hohenruppersdorfer Sorte wurde früher im Mischsatz als verlässlich tragende Sorte geschätzt.
Da auch Kinder - sie sind ja unsere Zukunft - schnell an die Droge Alkohol herangeführt werden müssen, gibt es ein kleines Ratespiel für sie, bei dem die „Hey Kids!“ eine Weingartl-Maus erspähen und das Dialektwort „ollahaund“ verschriftlichen sollen.
Muskateller gelb
Sehr alte,weltweit anzutreffende Sorte, die in mehr als 200 Varianten vertreten ist. In anderen Regionen ist diese Sorte auch als Gelber Weihrauch oder Katzendreckler bekannt. Mittlere Reife, sehr mehltauanfällig, Wein mit dezent-elegantem Muskatgeschmack.
Seidentraube oval
Spielart der Seidentraube gelb; aus Italien stammende Tafeltraube, die geschützte Standorte verlangt. Etwas später reifend, mittelgroße, dichtbeerige, Trauben mit ovalen Beeren, gute Haltbarkeit
Hohenruppersdorfer Grobe
Heunisch-Kreuzung, deren zweiter Elternteil bis jetzt unbekannt ist. Diese Hohenruppersdorfer Sorte wurde früher im Mischsatz als verlässlich tragende Sorte geschätzt.
Da auch Kinder - sie sind ja unsere Zukunft - schnell an die Droge Alkohol herangeführt werden müssen, gibt es ein kleines Ratespiel für sie, bei dem die „Hey Kids!“ eine Weingartl-Maus erspähen und das Dialektwort „ollahaund“ verschriftlichen sollen.
Weitere Schilder informieren:
Herzlich Willkommen am Kellergassen-Rundweg!
Dieser bequeme Rundweg führt etwa 1,5 km durch einen Teil der Hohenruppersdorfer Kellergassen. Dabei ist Kellergasse nicht gleich Kellergasse - jede bietet ihre individuelle Stimmung, weite Aus- und tiefe Einblicke. Kellergassen erzählen uns interessante Geschichten. Einige davon erfahren wir entlang dieser Strecke. Wir starten, vorbei am Erlebnis-Weingartl, in Richtung SO und tauchen in den romantischen Hohlweg „Holitsch-Kellergasse" ein. Auf dem Weg zu einem der höchsten Aussichtspunkte des Ortes passiere wir die„Naschzeile" mit Himbeeren, Johannisbeeren usw. Dann drehen wir Richtung O in die „Kellergasse Saurißl“. Diese weiß viel zu erzählen - geheimnisvolle Verstecke bis hin zum Front-Einbruch im 2. Weltkrieg. Eine eigene Geschichte erzählt der Zehent-Keller des Stiftes Mauerbach. In der„Kellergasse hintaus” Richtung NO birgt das Sgraffito (=Kratz-/Putztechnik) im Keller der Pfarre ein weiteres Geheimnis. Die Runde führt uns weiter nach NW in die„Kellergasse Wiener Straße”. Das Sgraffito auf der Presshausfassade der Familie Wimmer stellt die historische Entwicklung des Ortes Hohenruppersdorf dar. Der Rundweg endet schließlich beim„Schwoazn Presshaus" — wir befinden uns wieder beim ErIebnis-Weingartl! Neben den vielen Kellergassen hatten einige Weinbauern ihre Weinkeller aber auch direkt beim Haus. Heute geht der Trend wieder in diese Richtung. Neue Kellerräumlichkeiten werden errichtet, wobei speziell auf die Ausrüstung mit Stahltanks, geflieste Räume und gekühlte Vergärung geachtet wird. Aber auch das Holzfass wird weiterhin verwendet. Gezielt eingesetzt, gibt die Röstung des Holzes dem Wein einen typischen, vanillig-rauchigen („Barrique")Geschmack.
Bitte unbedingt beachten
Die Keller sind Privateigentum, dem Zahn der Zeit ausgesetzt und daher ist der Zu- oder Eintritt NICHT gestattet! Näherung an alte Kellerabgänge oder Presshäuser nur auf eigene Gefahr.
Naturpfad Hohenruppersdorf
Im Mittelpunkt des Projektes „Naturpfad Hohenruppersdorf" steht die Idee, den Einwohnern und Gästen des Ortes ein Stück Kulturlandschaft näher zu bringen. Gerade hier im Südosten des Gemeindegebietes hat sich noch bis in die heutige Zeit eine Acker- und Weinbaulandschaft erhalten, die einer Fülle von Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet. Dabei ist es aber gerade der Mensch, der diesen Lbensraum schon seit Jahrhunderten prägt und gestaltet.
Ein Blick in die Vergangenheit
Ursprünglich bestand quer durch das östliche Niederösterreich eine durchgehende Gebirgsverbindung zwischen den Alpen und den Karpaten. Dieser Alpen-Karpatenbogen sackte jedoch schon vor etlichen Millionen Jahren stellenweise um mehrere Tausend Meter ab. Dadurch konnte aus dem Südosten Meerwasser in das Becken eindringen. Es kam zur Ablagerung mächtiger Sedimentschichten wie z. B. Tegel. Auch die Erdöl- und Erdgasvorkommen der Umgebung gehen auf diese Periode zurück. Allmählich verlandete das Becken. Daran anschließend folgten die Eiszeiten Günz, Mindel, Riß und Würm. Die Alpen waren von riesigen Gletschern bedeckt, das Weinviertel blieb jedoch eisfrei. Während der Eiszeiten wurden feine Staubmassen aus den vorherrschenden Kältesteppen ausgeblasen und hier im Gebiet als Löß abgelagert. Die Hügellandschaft um Hohenruppersdorf besteht demnach vorwiegend aus Tegel, über dem sich stellenweise etliche Meter mächtige Lößschichten abgelagert haben.
Neun Standortbeschreibungen
Auf diesen Tafeln werden Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten exemplarisch erläutert. Anhand einiger Beispiele wird das Typische in der Landschaft herausgestrichen. Warme, sonnige und mäßig trockene Verhältnisse sind nicht nur die Voraussetzungen für besten Wein, sondern auch für eine charakteristische Tier- und Pflanzenwelt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Osterluzeifalter, der - ebenso wie der Wein - seine Heimat im Mittelmeergebiet hat und hier in Niederösterreich die Nordwestgrenze seiner Verbreitung erreicht. Dieser Naturpfad will dazu ermuntern, nicht einfach achtlos durch die Landschaft zu wandern, sondern sie ganz bewusst wahrzunehmen und zu entdecken. Es gilt lediglich, sich ein wenig Zeit zu nehmen und sich von der Vielfalt vor der eigenen Haustür überraschen zu lassen.
Herzlich Willkommen am Kellergassen-Rundweg!
Dieser bequeme Rundweg führt etwa 1,5 km durch einen Teil der Hohenruppersdorfer Kellergassen. Dabei ist Kellergasse nicht gleich Kellergasse - jede bietet ihre individuelle Stimmung, weite Aus- und tiefe Einblicke. Kellergassen erzählen uns interessante Geschichten. Einige davon erfahren wir entlang dieser Strecke. Wir starten, vorbei am Erlebnis-Weingartl, in Richtung SO und tauchen in den romantischen Hohlweg „Holitsch-Kellergasse" ein. Auf dem Weg zu einem der höchsten Aussichtspunkte des Ortes passiere wir die„Naschzeile" mit Himbeeren, Johannisbeeren usw. Dann drehen wir Richtung O in die „Kellergasse Saurißl“. Diese weiß viel zu erzählen - geheimnisvolle Verstecke bis hin zum Front-Einbruch im 2. Weltkrieg. Eine eigene Geschichte erzählt der Zehent-Keller des Stiftes Mauerbach. In der„Kellergasse hintaus” Richtung NO birgt das Sgraffito (=Kratz-/Putztechnik) im Keller der Pfarre ein weiteres Geheimnis. Die Runde führt uns weiter nach NW in die„Kellergasse Wiener Straße”. Das Sgraffito auf der Presshausfassade der Familie Wimmer stellt die historische Entwicklung des Ortes Hohenruppersdorf dar. Der Rundweg endet schließlich beim„Schwoazn Presshaus" — wir befinden uns wieder beim ErIebnis-Weingartl! Neben den vielen Kellergassen hatten einige Weinbauern ihre Weinkeller aber auch direkt beim Haus. Heute geht der Trend wieder in diese Richtung. Neue Kellerräumlichkeiten werden errichtet, wobei speziell auf die Ausrüstung mit Stahltanks, geflieste Räume und gekühlte Vergärung geachtet wird. Aber auch das Holzfass wird weiterhin verwendet. Gezielt eingesetzt, gibt die Röstung des Holzes dem Wein einen typischen, vanillig-rauchigen („Barrique")Geschmack.
Bitte unbedingt beachten
Die Keller sind Privateigentum, dem Zahn der Zeit ausgesetzt und daher ist der Zu- oder Eintritt NICHT gestattet! Näherung an alte Kellerabgänge oder Presshäuser nur auf eigene Gefahr.
Naturpfad Hohenruppersdorf
Im Mittelpunkt des Projektes „Naturpfad Hohenruppersdorf" steht die Idee, den Einwohnern und Gästen des Ortes ein Stück Kulturlandschaft näher zu bringen. Gerade hier im Südosten des Gemeindegebietes hat sich noch bis in die heutige Zeit eine Acker- und Weinbaulandschaft erhalten, die einer Fülle von Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet. Dabei ist es aber gerade der Mensch, der diesen Lbensraum schon seit Jahrhunderten prägt und gestaltet.
Ein Blick in die Vergangenheit
Ursprünglich bestand quer durch das östliche Niederösterreich eine durchgehende Gebirgsverbindung zwischen den Alpen und den Karpaten. Dieser Alpen-Karpatenbogen sackte jedoch schon vor etlichen Millionen Jahren stellenweise um mehrere Tausend Meter ab. Dadurch konnte aus dem Südosten Meerwasser in das Becken eindringen. Es kam zur Ablagerung mächtiger Sedimentschichten wie z. B. Tegel. Auch die Erdöl- und Erdgasvorkommen der Umgebung gehen auf diese Periode zurück. Allmählich verlandete das Becken. Daran anschließend folgten die Eiszeiten Günz, Mindel, Riß und Würm. Die Alpen waren von riesigen Gletschern bedeckt, das Weinviertel blieb jedoch eisfrei. Während der Eiszeiten wurden feine Staubmassen aus den vorherrschenden Kältesteppen ausgeblasen und hier im Gebiet als Löß abgelagert. Die Hügellandschaft um Hohenruppersdorf besteht demnach vorwiegend aus Tegel, über dem sich stellenweise etliche Meter mächtige Lößschichten abgelagert haben.
Neun Standortbeschreibungen
Auf diesen Tafeln werden Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten exemplarisch erläutert. Anhand einiger Beispiele wird das Typische in der Landschaft herausgestrichen. Warme, sonnige und mäßig trockene Verhältnisse sind nicht nur die Voraussetzungen für besten Wein, sondern auch für eine charakteristische Tier- und Pflanzenwelt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Osterluzeifalter, der - ebenso wie der Wein - seine Heimat im Mittelmeergebiet hat und hier in Niederösterreich die Nordwestgrenze seiner Verbreitung erreicht. Dieser Naturpfad will dazu ermuntern, nicht einfach achtlos durch die Landschaft zu wandern, sondern sie ganz bewusst wahrzunehmen und zu entdecken. Es gilt lediglich, sich ein wenig Zeit zu nehmen und sich von der Vielfalt vor der eigenen Haustür überraschen zu lassen.
Schilder bei der Presse informierne
HOHENRUPPERSDORFER BAUMPRESSE
Diese Baumpresse ist ein Teil des Hohenruppersdorfer Weinerlebnisses und wurde im Jahr 2006 hier aufgestellt. Wir danken den Familien Johann Esberger und Graus-Göldner für die kostenlose Zurverfügungstellung dieser Presse aus dem Jahr 1866. Weiters danken wir dem Land Niederösterreich, allen Unternehmen, Personen und Vereinen aus Hohenruppersdorf, die das Projekt zur Erhaltung dieser Weinpresse unterstützt haben. Projektleitung: Johann Semmler, Bauführer: Baumeister Ing. Seltenhammer Unterstützt durch: Gemeinde Hohenruppersdorf, Weinbauverein und Fremdenverkehrsverein Hohenruppersdorf, Fassbinderei Polansky, Semrad‚ Baumeister Lahofer Bad Pirawarth, Tischlerei Schreitl, Brandl, Elektro Dobler, Lagerhaus (Mistelbach/Hohenruppersdorf
Die Baumpresse
1 Pressbaum
2 Hengst
3 Schwelln (Patschen)
4 Stuadln
5 Biagn
6 Schliesse (Schliassn)
7 Hosenträger
8 Gsimsholz
9 Kopfbänder (Kopfbandl)
10 Spangen
11 Dorn
12 Riegeln
13 Brustriegel
14 Pressstein
15 Pressspindel
16 Fassl
17 Anker
18 Splenten
19 Kellerschlüssel
20 Prügel
21 Fiassln
22 Tragbankl
23 Pressboden (Biad)
24 Zwickl
25 Mostler
26 Presskorb
27 Korbreifen
28 Dotschen
29 Bauern
30 Gans (Sau)
Der Pressvorgang
Die sogenannte „Meische“ (bereits zerdrückte Weintrauben) wird in den Presskorb geschaufelt und mit einem Holzdeckel, den Dotschen, zugedeckt. Darüber werden die Bauern bis zum Hengst aufgetürmt. Nun wird der Stein durch die Pressspindel hochgedreht. Somit hängt der Stein frei am Hengst. Er druckt mit seinem Gewicht über den mehrere Meter langen Hengst mit dem Prinzip der Hebelwirkung auf den Presskorb und somit auf die Meische. Ein Pressvorgang dauerte damals ungefähr neun Stunden oder über Nacht sogar länger.
Wasserstation
Eine Top-Band aus dem Weinviertel, die "Mugl-Company", singt übers „… Wossa, Wossa ..."‚‘denn "ohne Wossa, geht goa nix - nit amoi a Kuss". Sie sind hier an unserer Erfrischungsstation‚ bei der wir Ihnen köstlichesTrinkwasser anbieten, Die Form des Beckens wurde nach der Idee von Ing. Josef Gindl in Form eines Weinblattes kunstvoll umgesetzt. Wasser ist für den Weingarten, das Wachstum, das Reifen derTrauben sowie das Reinigen des Keller- und Pressgeschirrs wichtig. Auch in der modernen Kellertechnik mit kontrollierter/gekühlterVergärung ist Wasser als Hilfsmittel nicht zu ersetzen. Es bietet somit die Grundlage für den Wein, der unserem Viertel den Namen gab. Möchten Sie gerne Produkte der Trauben kosten, gibt es bei unseren Winzern unzählige Möglichkeiten, hervorragende Qualität zu probieren: Vom "Achterl Weinviertel", dem gebietstypischen DAC, bis hin zu Rot- und Dessertweinen oder auch Traubensaft, wird eine breite Produktpalette geboten. Wollen Sie nur kurz - hier vor Ort - trinken, können Sie das an dieser Station tun oder Sie gehen weiter zurTrinkstation. Bitte halten Sie besonders diesen Bereich sauber! Wenn Sie die Toneinspielung bei der Presse starten, erfahren Sie, wie wir als Kinder in der 2. Hälfte des 20. Jhdts. die Weinlese und Pressarbeit erlebt haben. In der Weingartenhütte erfahren Sie‚in welchem Monat welche Arbeiten im Weingarten anfallen. Vis-a—vis‚ an der Rückseite des Stadels, hören Sie einen Beitrag zur langjährigen Musikkultur im Ort. Beim Weinfass erfahren Sie mehr über die Entwicklung des Weinbaus. Im Weinfass (nur bei Führungen zugänglich) können Sie dem Garprozess lauschen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, mittels einer geführten Meditation Entspannung zu genießen.
HOHENRUPPERSDORFER BAUMPRESSE
Diese Baumpresse ist ein Teil des Hohenruppersdorfer Weinerlebnisses und wurde im Jahr 2006 hier aufgestellt. Wir danken den Familien Johann Esberger und Graus-Göldner für die kostenlose Zurverfügungstellung dieser Presse aus dem Jahr 1866. Weiters danken wir dem Land Niederösterreich, allen Unternehmen, Personen und Vereinen aus Hohenruppersdorf, die das Projekt zur Erhaltung dieser Weinpresse unterstützt haben. Projektleitung: Johann Semmler, Bauführer: Baumeister Ing. Seltenhammer Unterstützt durch: Gemeinde Hohenruppersdorf, Weinbauverein und Fremdenverkehrsverein Hohenruppersdorf, Fassbinderei Polansky, Semrad‚ Baumeister Lahofer Bad Pirawarth, Tischlerei Schreitl, Brandl, Elektro Dobler, Lagerhaus (Mistelbach/Hohenruppersdorf
Die Baumpresse
1 Pressbaum
2 Hengst
3 Schwelln (Patschen)
4 Stuadln
5 Biagn
6 Schliesse (Schliassn)
7 Hosenträger
8 Gsimsholz
9 Kopfbänder (Kopfbandl)
10 Spangen
11 Dorn
12 Riegeln
13 Brustriegel
14 Pressstein
15 Pressspindel
16 Fassl
17 Anker
18 Splenten
19 Kellerschlüssel
20 Prügel
21 Fiassln
22 Tragbankl
23 Pressboden (Biad)
24 Zwickl
25 Mostler
26 Presskorb
27 Korbreifen
28 Dotschen
29 Bauern
30 Gans (Sau)
Der Pressvorgang
Die sogenannte „Meische“ (bereits zerdrückte Weintrauben) wird in den Presskorb geschaufelt und mit einem Holzdeckel, den Dotschen, zugedeckt. Darüber werden die Bauern bis zum Hengst aufgetürmt. Nun wird der Stein durch die Pressspindel hochgedreht. Somit hängt der Stein frei am Hengst. Er druckt mit seinem Gewicht über den mehrere Meter langen Hengst mit dem Prinzip der Hebelwirkung auf den Presskorb und somit auf die Meische. Ein Pressvorgang dauerte damals ungefähr neun Stunden oder über Nacht sogar länger.
Wasserstation
Eine Top-Band aus dem Weinviertel, die "Mugl-Company", singt übers „… Wossa, Wossa ..."‚‘denn "ohne Wossa, geht goa nix - nit amoi a Kuss". Sie sind hier an unserer Erfrischungsstation‚ bei der wir Ihnen köstlichesTrinkwasser anbieten, Die Form des Beckens wurde nach der Idee von Ing. Josef Gindl in Form eines Weinblattes kunstvoll umgesetzt. Wasser ist für den Weingarten, das Wachstum, das Reifen derTrauben sowie das Reinigen des Keller- und Pressgeschirrs wichtig. Auch in der modernen Kellertechnik mit kontrollierter/gekühlterVergärung ist Wasser als Hilfsmittel nicht zu ersetzen. Es bietet somit die Grundlage für den Wein, der unserem Viertel den Namen gab. Möchten Sie gerne Produkte der Trauben kosten, gibt es bei unseren Winzern unzählige Möglichkeiten, hervorragende Qualität zu probieren: Vom "Achterl Weinviertel", dem gebietstypischen DAC, bis hin zu Rot- und Dessertweinen oder auch Traubensaft, wird eine breite Produktpalette geboten. Wollen Sie nur kurz - hier vor Ort - trinken, können Sie das an dieser Station tun oder Sie gehen weiter zurTrinkstation. Bitte halten Sie besonders diesen Bereich sauber! Wenn Sie die Toneinspielung bei der Presse starten, erfahren Sie, wie wir als Kinder in der 2. Hälfte des 20. Jhdts. die Weinlese und Pressarbeit erlebt haben. In der Weingartenhütte erfahren Sie‚in welchem Monat welche Arbeiten im Weingarten anfallen. Vis-a—vis‚ an der Rückseite des Stadels, hören Sie einen Beitrag zur langjährigen Musikkultur im Ort. Beim Weinfass erfahren Sie mehr über die Entwicklung des Weinbaus. Im Weinfass (nur bei Führungen zugänglich) können Sie dem Garprozess lauschen. Sie haben aber auch die Möglichkeit, mittels einer geführten Meditation Entspannung zu genießen.
Gleich neben der Baumpresse befindet sich ein Weingartenhäuserl. Schilder in der Hütte informieren:
Weingartenstation
Sie sehen hier eine der typischen„We(i)ngat-Hittn" (Weingarten-Hütte). Die Bewirtschaftung mit Traktoren und die Zufahrt mit dem Auto tragen dazu bei, dass diese Objekte nach und nach verschwinden — deshalb finden Sie wenigstens noch eine derartige Hütte bei uns im Weingarten. Noch vor weniger als 100 Jahren‚als die Bauern und Knechte frühmorgens zu Fuß in den kilometerweit entfernten Weingarten gingen‚war "a We(i)ngat-Hittn" “a Riß" (etwas Besonderes). In einer derartigen konnten dann der Weinhauer „und se(i)ne Höfa" (seine Helfer) "a Hau’rastl" (schattige Mittagsrast) halten oder im Fall eines Unwetters Schutz finden. Zu Zeiten, als die Weingärten vor Dieben oder Vogelfraß zu schützen waren, suchten die "Hiatabuim" (Weingarten-Hüter) dort Unterschlupf. Eingegraben im Bodenbereich blieb bis Ende des letzten Jahrhunderts auch so mancher Tropfen erfrischend kühl. Weingartenhütten in unserer Gegend waren häufig auch niedriger als diese. Bei einer unserer Führungen wird Ihnen gerne mehr darüber erzählt. Stellen Sie sich vor, Sie suchen Schutz vor der Hitze oder vor einem plötzlichen Gewitter — versuchen Sie‚diesen Bedarf nachzuempfinden. Treten Sie ein und bei Interesse hören Sie die Arbeiten „rund ums Joah im Weingårtn". Besuchen Sie auch die anderen Ton-Stationen hier im Weingartl. Sie sind ebenfalls mit diesen Symbol gekennzeichnet.
Schilder in der Hütte
a (g’håckta) Wei(n)stecka
Früher wurden die benötigten Weinstecken, die Stutzen für den jungen Weinstock, einfach durch Hacken in die benötigte Form gebracht. (Sie wurden nicht maschinell gesägt.) Das Holz dazu kam aus dem heimischen Wald.
a Schawöstroh
(An)Bindearbeiten im Weingarten wurden mit „Droat-(Roggen)-Stroh“ durchgeführt. Stroh der Gerste wäre bei weitem zu kurz, jenes von Weizen oder Hafer wäre zu kräftig gewesen. Die Vorbereitung der langen Strohhalme erfolgte „håndbischlweis“. Sie wurden „unt auf gleich g‘stessn und o'm auf‘d gleiche Läng‘ zuig’schnidn“. im Weingarten wurde das angefeuchtete Stroh um den Stock gewickelt, die beiden Enden einfach nur zusammen gedreht und zurück gebogen.
Schwefel-KohIenstoff-Spritze
Diese wurde zur Bekämpfung der Reblaus eingesetzt. Mehr Information darüber erhalten Sie auf dem hier, beim Erlebnis-Weingartl, beginnenden „Kellergassen-Rundweg“. Er verläuft anfangs in südlicher Richtung (Richtung „Kellergasse Hollitschn“). Der Rundweg ist knapp 1,5 km lang + ausgeschildert. Er verläuft über Asphalt und Grasnarbenweg. Neben herrlichen Aus- und Einblicken erfahren Sie auf mehreren Hinweisschildern Informatives über unsere Geschichte und Weinkultur.
da Goanbinta
Die Bindeschnur mit dem typischen Holzplättchen wurde im Weingarten für das Binden des „Ostutzats“, in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges (nach dem 2. Weltkrieg) bis in die 1970er-Jahre genützt. Nach dem Krieg nahm (auch) in der Landwirtschaft die maschinelle Bearbeitung ständig zu - und der Antrieb wurde zunehmend motorisch - Pferde wurden ersetzt. Die Maschinen benötigten schließlich „Endlos-Schnüre", auf relativ großen Rollen. Das war der Einzug der so genannten „Sisalschnua"‚ aus Agaven-Faser produziert, die das Schawöstroh ablöste. Danach folgten Schnüre aus Kunststoff.
da Besn
Haus und Hof wurden erst Mitte/Ende des 20. befestigt. Daher gab es viel Kot und einfache (kostengünstige) Besen waren eine Notwendigkeit.
Mia sågn
Weingartenstation
Sie sehen hier eine der typischen„We(i)ngat-Hittn" (Weingarten-Hütte). Die Bewirtschaftung mit Traktoren und die Zufahrt mit dem Auto tragen dazu bei, dass diese Objekte nach und nach verschwinden — deshalb finden Sie wenigstens noch eine derartige Hütte bei uns im Weingarten. Noch vor weniger als 100 Jahren‚als die Bauern und Knechte frühmorgens zu Fuß in den kilometerweit entfernten Weingarten gingen‚war "a We(i)ngat-Hittn" “a Riß" (etwas Besonderes). In einer derartigen konnten dann der Weinhauer „und se(i)ne Höfa" (seine Helfer) "a Hau’rastl" (schattige Mittagsrast) halten oder im Fall eines Unwetters Schutz finden. Zu Zeiten, als die Weingärten vor Dieben oder Vogelfraß zu schützen waren, suchten die "Hiatabuim" (Weingarten-Hüter) dort Unterschlupf. Eingegraben im Bodenbereich blieb bis Ende des letzten Jahrhunderts auch so mancher Tropfen erfrischend kühl. Weingartenhütten in unserer Gegend waren häufig auch niedriger als diese. Bei einer unserer Führungen wird Ihnen gerne mehr darüber erzählt. Stellen Sie sich vor, Sie suchen Schutz vor der Hitze oder vor einem plötzlichen Gewitter — versuchen Sie‚diesen Bedarf nachzuempfinden. Treten Sie ein und bei Interesse hören Sie die Arbeiten „rund ums Joah im Weingårtn". Besuchen Sie auch die anderen Ton-Stationen hier im Weingartl. Sie sind ebenfalls mit diesen Symbol gekennzeichnet.
Schilder in der Hütte
a (g’håckta) Wei(n)stecka
Früher wurden die benötigten Weinstecken, die Stutzen für den jungen Weinstock, einfach durch Hacken in die benötigte Form gebracht. (Sie wurden nicht maschinell gesägt.) Das Holz dazu kam aus dem heimischen Wald.
a Schawöstroh
(An)Bindearbeiten im Weingarten wurden mit „Droat-(Roggen)-Stroh“ durchgeführt. Stroh der Gerste wäre bei weitem zu kurz, jenes von Weizen oder Hafer wäre zu kräftig gewesen. Die Vorbereitung der langen Strohhalme erfolgte „håndbischlweis“. Sie wurden „unt auf gleich g‘stessn und o'm auf‘d gleiche Läng‘ zuig’schnidn“. im Weingarten wurde das angefeuchtete Stroh um den Stock gewickelt, die beiden Enden einfach nur zusammen gedreht und zurück gebogen.
Schwefel-KohIenstoff-Spritze
Diese wurde zur Bekämpfung der Reblaus eingesetzt. Mehr Information darüber erhalten Sie auf dem hier, beim Erlebnis-Weingartl, beginnenden „Kellergassen-Rundweg“. Er verläuft anfangs in südlicher Richtung (Richtung „Kellergasse Hollitschn“). Der Rundweg ist knapp 1,5 km lang + ausgeschildert. Er verläuft über Asphalt und Grasnarbenweg. Neben herrlichen Aus- und Einblicken erfahren Sie auf mehreren Hinweisschildern Informatives über unsere Geschichte und Weinkultur.
da Goanbinta
Die Bindeschnur mit dem typischen Holzplättchen wurde im Weingarten für das Binden des „Ostutzats“, in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges (nach dem 2. Weltkrieg) bis in die 1970er-Jahre genützt. Nach dem Krieg nahm (auch) in der Landwirtschaft die maschinelle Bearbeitung ständig zu - und der Antrieb wurde zunehmend motorisch - Pferde wurden ersetzt. Die Maschinen benötigten schließlich „Endlos-Schnüre", auf relativ großen Rollen. Das war der Einzug der so genannten „Sisalschnua"‚ aus Agaven-Faser produziert, die das Schawöstroh ablöste. Danach folgten Schnüre aus Kunststoff.
da Besn
Haus und Hof wurden erst Mitte/Ende des 20. befestigt. Daher gab es viel Kot und einfache (kostengünstige) Besen waren eine Notwendigkeit.
Mia sågn
- Rial-Besn — aus Birkenreisig, Einsatz: Haus und Hof
- Moasch-Besal — aus gelblichem Reisig, „a so a Kraut vo da Gstettn in d‘Berggan‚ wäu des gibt koan Gru’ nit“. nur ca. 50-75 cm lang, zum Abkehren des Press-Tenn
- Zoa(n)l-Besn —- ein grober Besen, wurde auch genützt, um den Wein zu belüften: Wenn er „an Böxa“ (einen fehlerhaften Geruch) hatte, ließ man ihn einfach über den Besen fließen. Der hilfreiche Tipp lautete: „Do muißt eahm iwan Besn geh(n) låssn!“
Nun geht es hinein in die Kellergasse. Links informiert ein Schild:
Ortsgeschichte 2
An dieser Wand des Presshauses der Familie Wimmer finden wir die Darstellung der Ortsgeschichte durch den Weinviertler Künstler und Lehrer Josef Schrems. Von ihm stammen auch „Die Wasserträgerin” = Brunnenfiguren am Marktplatz und zahlreiche andere Sgraffito-Darstellungen an Fassaden im Ort. Die Geschichte beginnt mit dem Köhler Ruprecht, der der Überlieferung nach dem Ort seinen Namen gab und stellt die erste bisher bekannte urkundliche Erwähnung dar. Die Beziehungen zum Kaiserhaus waren immer lebendig und wurden von den Richtern, Räten und Bewohnern des Ortes stets gepflegt. Daher kam es auch zu einer regen musikalischen Entwicklung im Ort (siehe Erlebnis-Weingartl). Weiters entwickelten sich auch Handelsbeziehungen und bäuerliche Produkte. Vor allem jede Menge Wein wurde nach Wien gebracht und dort verkauft. Dem Fleiß und der Tradition des Weinbaus wird im Bild durch das nach Wien (siehe angedeuteten Stephansdom) fahrende Fuhrwerk mit einem„Fuhr-Foß" (mit 850l bzw.530 l Füllvolumen), Rechnung getragen. In Wien war schon damals unser Wein bekannt und belieb twie alte Zeitungsartikel berichten. Natürlich gab es auch Angst, übers Ohr gehauen zu werden: So reklamierte ein Kunde nach Lieferung, dass der Wein, den er erhalten habe, nicht jener sei, den er im Vorfeld verkostet hatte. - Der Winzer, der sich über den unterstellten Betrug ärgerte, wusste,dass sich der Geschmackssinn je nach Stimmungslage und auch je nach Einnahme der Speise natürlich verändert. So schrieb er dem Kunden zurück:„Iss den (gleichen) Kas’ und trink den We(i)n, dånn wird der We(i)n da gleiche se(i)n!” Beachten Sie das Presshaus vis-à-vis des Ausganges dieser Kellergasse. Im oberen Bereich ist eineTür zur Einlagerung von Heu oder Stroh angebracht und die herausragende Gestaltung des Giebels dokumentiert den Bezug zum Glauben, stellte man doch in derartige Nischen, wettergeschützt‚ Heiligenfiguren auf. Links, vis-à-vis dieses Presshauses, kommen Sie dann zum „Schwoazn Presshaus” und damit zum Ende dieses Rundganges.
Ortsgeschichte 2
An dieser Wand des Presshauses der Familie Wimmer finden wir die Darstellung der Ortsgeschichte durch den Weinviertler Künstler und Lehrer Josef Schrems. Von ihm stammen auch „Die Wasserträgerin” = Brunnenfiguren am Marktplatz und zahlreiche andere Sgraffito-Darstellungen an Fassaden im Ort. Die Geschichte beginnt mit dem Köhler Ruprecht, der der Überlieferung nach dem Ort seinen Namen gab und stellt die erste bisher bekannte urkundliche Erwähnung dar. Die Beziehungen zum Kaiserhaus waren immer lebendig und wurden von den Richtern, Räten und Bewohnern des Ortes stets gepflegt. Daher kam es auch zu einer regen musikalischen Entwicklung im Ort (siehe Erlebnis-Weingartl). Weiters entwickelten sich auch Handelsbeziehungen und bäuerliche Produkte. Vor allem jede Menge Wein wurde nach Wien gebracht und dort verkauft. Dem Fleiß und der Tradition des Weinbaus wird im Bild durch das nach Wien (siehe angedeuteten Stephansdom) fahrende Fuhrwerk mit einem„Fuhr-Foß" (mit 850l bzw.530 l Füllvolumen), Rechnung getragen. In Wien war schon damals unser Wein bekannt und belieb twie alte Zeitungsartikel berichten. Natürlich gab es auch Angst, übers Ohr gehauen zu werden: So reklamierte ein Kunde nach Lieferung, dass der Wein, den er erhalten habe, nicht jener sei, den er im Vorfeld verkostet hatte. - Der Winzer, der sich über den unterstellten Betrug ärgerte, wusste,dass sich der Geschmackssinn je nach Stimmungslage und auch je nach Einnahme der Speise natürlich verändert. So schrieb er dem Kunden zurück:„Iss den (gleichen) Kas’ und trink den We(i)n, dånn wird der We(i)n da gleiche se(i)n!” Beachten Sie das Presshaus vis-à-vis des Ausganges dieser Kellergasse. Im oberen Bereich ist eineTür zur Einlagerung von Heu oder Stroh angebracht und die herausragende Gestaltung des Giebels dokumentiert den Bezug zum Glauben, stellte man doch in derartige Nischen, wettergeschützt‚ Heiligenfiguren auf. Links, vis-à-vis dieses Presshauses, kommen Sie dann zum „Schwoazn Presshaus” und damit zum Ende dieses Rundganges.
Am Ende der Gasse hängt ein weiteres Schild:
Pioniere im Weinbau
Um die Wende zum 20.Jahrhundert wurde als Folge der nötigen Rebverschnitte die Errichtung eines Treibhauses („in der Schwemm”) notwendig. Dieses wurde bis nach dem 2. Weltkrieg betrieben. Fachmännische Rebveredelung wurde im Ort bis Ende des 20. Jh.angeboten.
Pioniere der Hochkultur
Unter Hochkultur verstehen wir die heute übliche„Arbeitshöhe” im Weingarten. Früher waren nämlich Schnitt und Pflege in Bodennähe zu tun! Die Lese etwa fand auf den Knien statt. Derartige Weingärten gab es im Ort noch bis etwa 1980. Weinbaupionier Epp begann jedoch nach seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg im Zuge des Wiederaufbaus seines Betriebes mit der Einführung der ersten Hochkulturen im Weinviertel. Entsprechend der Idee seines Freundes, Lenz Moser, dem Pionier der Hochkultur, war er somit Wegbereiter für den modernen Weinbau. In der Folge kamen Autobusse mit Winzern, um sich diese neue Methode anzusehen und daraus zu lernen. Schließlich ahmten sie diese Art der Weinkultur nach und zogen bestehende Niederkulturen zur Hochkulturen. Neben Arbeit bedeutete diese Entscheidung für den Winzer auch eine starke Ertragseinbuße im ersten und zweiten Jahr der Umkultivierung. Zur Blütezeit gab es im Ort vier Faßbinder, die die Eichen aus dem heimischen Wald verarbeiteten,weiters einen eigenen Hohenruppersdorfer Winzerverband mit einem Genossenschaftskeller = heutiger Keller der Nachfahren von Pionier Epp, Fam. Krottendorfer.
Weiter geht es nun durch den Ort - der nette Ortsplatz mit der Kirche und der Pestsäule wird nicht angesteuert - und entlang der Bahntrasse in Richtung Nexing, wo man bei den Teichen rechts abbiegt. Man muss noch nichts besichtigen, denn der Weg führt in einem großen Bogen erneut in den Ort. Zuerst geht es aber nach Niedersulz, wo das Museumsdorf nur gestreift wird.
Pioniere im Weinbau
Um die Wende zum 20.Jahrhundert wurde als Folge der nötigen Rebverschnitte die Errichtung eines Treibhauses („in der Schwemm”) notwendig. Dieses wurde bis nach dem 2. Weltkrieg betrieben. Fachmännische Rebveredelung wurde im Ort bis Ende des 20. Jh.angeboten.
Pioniere der Hochkultur
Unter Hochkultur verstehen wir die heute übliche„Arbeitshöhe” im Weingarten. Früher waren nämlich Schnitt und Pflege in Bodennähe zu tun! Die Lese etwa fand auf den Knien statt. Derartige Weingärten gab es im Ort noch bis etwa 1980. Weinbaupionier Epp begann jedoch nach seiner Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg im Zuge des Wiederaufbaus seines Betriebes mit der Einführung der ersten Hochkulturen im Weinviertel. Entsprechend der Idee seines Freundes, Lenz Moser, dem Pionier der Hochkultur, war er somit Wegbereiter für den modernen Weinbau. In der Folge kamen Autobusse mit Winzern, um sich diese neue Methode anzusehen und daraus zu lernen. Schließlich ahmten sie diese Art der Weinkultur nach und zogen bestehende Niederkulturen zur Hochkulturen. Neben Arbeit bedeutete diese Entscheidung für den Winzer auch eine starke Ertragseinbuße im ersten und zweiten Jahr der Umkultivierung. Zur Blütezeit gab es im Ort vier Faßbinder, die die Eichen aus dem heimischen Wald verarbeiteten,weiters einen eigenen Hohenruppersdorfer Winzerverband mit einem Genossenschaftskeller = heutiger Keller der Nachfahren von Pionier Epp, Fam. Krottendorfer.
Weiter geht es nun durch den Ort - der nette Ortsplatz mit der Kirche und der Pestsäule wird nicht angesteuert - und entlang der Bahntrasse in Richtung Nexing, wo man bei den Teichen rechts abbiegt. Man muss noch nichts besichtigen, denn der Weg führt in einem großen Bogen erneut in den Ort. Zuerst geht es aber nach Niedersulz, wo das Museumsdorf nur gestreift wird.
Es geht hügelig zurück nach Nexing, hin zum lokalen Schloss und an den Fischteichen entlang, die am Wochenende bestens besucht sind. „Relaxing in Nexing“ ist hier die Devise. Seit 1994 hat hier der Peter Urani das Sagen und das Anwesen auf Vordermann gebracht. Am Wochenende ist der Garten öffenltich zugänglich, mit dem Highlight "Nexinger Muschelberg“. Wer Muscheln nicht so mag, der kann sich einen Karpfen fischen in den nahen Teichen, mitten in der "Nexinger Schweiz“, oder in der „Oase am Teich“ denselben kultiviert verspeisen.
Am oberen Ende der Teiche informiert ein Schild:
Prozess-Teich
Von 1453 bis 1864 hatte Nexing eine eigene Gerichtsbarkeit (Blutgericht). Mit Stock und Galgen an dieser Stelle, wo jetzt dieser Teich liegt, wurden die zum Tode verurteilten durch Kopf abschlagen und erhängen hingerichtet. Daher heißt dieser Teich auch noch heute Prozessteich. Die Brücke über den Graben ist die sogenannte Teufelsbrücke und der gesamte Bereich heißt die Hölle, wo die Hingerichteten zur Hölle gefahren sind.
Prozess-Teich
Von 1453 bis 1864 hatte Nexing eine eigene Gerichtsbarkeit (Blutgericht). Mit Stock und Galgen an dieser Stelle, wo jetzt dieser Teich liegt, wurden die zum Tode verurteilten durch Kopf abschlagen und erhängen hingerichtet. Daher heißt dieser Teich auch noch heute Prozessteich. Die Brücke über den Graben ist die sogenannte Teufelsbrücke und der gesamte Bereich heißt die Hölle, wo die Hingerichteten zur Hölle gefahren sind.
Nun geht es in die Höhen bei Schrick, von wo man flott nach Gaweinstal rollen kann. An guten Tagen hat man auf diesem Wegabschnitt einen hervorragenden Blick auf die Karpaten. Der Ort wurde um 1050 gegründet und gehört somit zu den ältesten Orten des Weinviertels.