Tag 5: Hardegg (6 km)
Da die Nachwehen des Sturzes noch schmerzlicher Natur sind, wird heute pausiert und Hardegg erkundet. Hardegg als kleinste Stadt Österreichs ist WIRKLICH klein. Es wohnen 2016 laut Aussage der Dame vom Grill 86 Personen ständig hier. Wenn auch die Zweitwohnbesitzer und Weggezogenen hier sind, quillt der Ost auf rund 300 Leute an. Seit das 16 Kilometer entfernte Retz eine vernünftige Zugverbindung mit Wien hat, geht es mit der Bevölkerungszahl aber wieder aufwärts. Tja, die Arbeit! Im Winter sorgt die Tallage für ein angenehmes und windarmes Klima. Baden kann man aber auch im Sommer in der Thaya nicht mehr. Der oberhalb des Ortes gelegene Staudamm auf tschechischer Seite öffnet zwei Mal pro Tag seine Pforten und schickt einen Schwall Kaltwasser ins Bachbett. Mehr als 13-14 Grad sind da nicht drin. Ach ja, Tochter Barbara Hauser brachte im April 1990 die Scheren zum Durchtrennen des Grenzbandes. Wegen der Symbolik und so. Durch Hardegg führt ein Kultur-Wanderweg mit folgenden Stationen:
Im Gasthaus Hammerschmiede erhält man kostenlos ein kleines Infoheft und den Code für das Zollhaus und das Guckkastenmuseum.
- Nationalparkhaus
- Der Lauscher
- Ehemalige Hammerschmiede
- Die Schwarze Frau
- Sigghards geheimster Pfad
- Uhrturmhäuschen
- Der große Perlmutt
- Zollhaus Thayabrücke
- Am Kulturpunkt
- Guckkastenmuseum
- Brandles Turm
- Der Nock
Im Gasthaus Hammerschmiede erhält man kostenlos ein kleines Infoheft und den Code für das Zollhaus und das Guckkastenmuseum.
Auf den Spuren des Nachtwächters: Hammerschmiede
Hier bei der traditionsreichen ehemaligen Hammerschmiede beginnt Ihr erlebnisreicher Spaziergang durch frühere Zeiten. Über den geheimsten Schleichweg des Stadtkaters Egghard gelangen Sie zur sagenumwobenen Schwarzen Frau und weiter an die Thaya und bestaunen den märchenhaften Glanz edlen Perlmutts. Architektonische Kleinode begleiten ihren Weg durch die lange Geschichte von Hardegg und zu den zahlreichen Geschichten dieser Stadt von Grenze und Freiheit. Steigen Sie einfach am alten Badeplatz in eine Ansichtskarte aus dem vergangenen Jahrhundert und besuchen anschließend den noch immer lauernden mythischen Wasser-Nock. Staunen Sie in der kleinsten Galerie Österreichs im kleinsten ehemaligen Rathaus und im kleinsten Heimatmuseum mit seiner riesigen Sammlung von erstaunlichen Artefakten. Nach dem vom Vogelgezwitscher begleiteten Aufstieg über den romantischen Kirchensteig erreichen Sie das Nationalparkhaus Nationalpark Thayatal.
Auf den Spuren des Nachtwächters: Zollhaus Thayabrücke
Die 1874 errichtete Brücke über die Thaya wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung zwischen Österreich und der damaligen Tschechoslowakei mit Zollhäusern an beiden Ufern bewacht. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges konnte diese Brücke fast durchgehend und ohne wesentliche Einschränkungen benutzt werden. Ab 1945 wurde der Grenzübergang wegen des Eisernen Vorhangs geschlossen. Tragische Schicksale wurden dadurch ausgelöst – wie überall, wo man willkürlich Menschen trennt. lm Prager Frühling 1968 bemühte man sich zwar um eine neuerliche Öffnung von Hardegg nach Čižov, doch diese blieb bis zum 12. April 1990 eine unerfüllte Sehnsucht. Im ehemaligen Zollhaus ist eine dauerhafte Präsentation der detaillierten Geschichte dieser Brücke eingerichtet. Ergänzend gibt es noch Texte zu den Grenzen im Kopf von Robert Menasse und versöhnliche Klänge der Waldviertler Grenzlandkapelle. Zutritt nur mit dem Schlüssel.
Hier bei der traditionsreichen ehemaligen Hammerschmiede beginnt Ihr erlebnisreicher Spaziergang durch frühere Zeiten. Über den geheimsten Schleichweg des Stadtkaters Egghard gelangen Sie zur sagenumwobenen Schwarzen Frau und weiter an die Thaya und bestaunen den märchenhaften Glanz edlen Perlmutts. Architektonische Kleinode begleiten ihren Weg durch die lange Geschichte von Hardegg und zu den zahlreichen Geschichten dieser Stadt von Grenze und Freiheit. Steigen Sie einfach am alten Badeplatz in eine Ansichtskarte aus dem vergangenen Jahrhundert und besuchen anschließend den noch immer lauernden mythischen Wasser-Nock. Staunen Sie in der kleinsten Galerie Österreichs im kleinsten ehemaligen Rathaus und im kleinsten Heimatmuseum mit seiner riesigen Sammlung von erstaunlichen Artefakten. Nach dem vom Vogelgezwitscher begleiteten Aufstieg über den romantischen Kirchensteig erreichen Sie das Nationalparkhaus Nationalpark Thayatal.
Auf den Spuren des Nachtwächters: Zollhaus Thayabrücke
Die 1874 errichtete Brücke über die Thaya wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg und der Grenzziehung zwischen Österreich und der damaligen Tschechoslowakei mit Zollhäusern an beiden Ufern bewacht. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges konnte diese Brücke fast durchgehend und ohne wesentliche Einschränkungen benutzt werden. Ab 1945 wurde der Grenzübergang wegen des Eisernen Vorhangs geschlossen. Tragische Schicksale wurden dadurch ausgelöst – wie überall, wo man willkürlich Menschen trennt. lm Prager Frühling 1968 bemühte man sich zwar um eine neuerliche Öffnung von Hardegg nach Čižov, doch diese blieb bis zum 12. April 1990 eine unerfüllte Sehnsucht. Im ehemaligen Zollhaus ist eine dauerhafte Präsentation der detaillierten Geschichte dieser Brücke eingerichtet. Ergänzend gibt es noch Texte zu den Grenzen im Kopf von Robert Menasse und versöhnliche Klänge der Waldviertler Grenzlandkapelle. Zutritt nur mit dem Schlüssel.
Der Rundwanderweg 3
Der nicht mit dem Fahrrad befahrbare Rundwanderweg 3 – zu steil, Stufen, Felsteile – beginnt für uns beim Gasthaus Hammerschmiede und führt recht hurtig nach oben. Zuerst geht es zum Reginafelsen, von dem aus man schon einen spektakulären Blick auf Hardegg hat. Die Felszunge ganz oben ist sozusagen eine Miniaturausgabe von manchen norwegischen Plätzen hoch über den Fjorden. Weiter geht es zum Max-Plateau, wo einem nun wirklich die ganze Stadt zu Füßen liegt. Ein prächtiger Rundumblick! Die Tour endet für uns dann auf der anderen Seite an der Thaya, wo wir die einzelnen Stationen des Kulturwanderweges erkunden. Ein Schild auf dem Reginafelsen informiert:
Die schöne Regina
Vor langer Zeit lebte auf der Burg Hardegg ein junger Graf, der vor keiner Schandtat zurückschreckte. Die junge, bildhübsche Regina aus Hardegg gefiel dem Grafen schon lange. Da Regina aber seinen schlechten Ruf kannte, widerstand sie seinen falschen Liebesschwüren. Weder Geschenke noch Drohungen konnten sie dazu bringen, mit dem Grafen mitzugehen.
Wutentbrannt befahl der Graf seinen Knechten, das Mädchen an der Felswand gegenüber der Burg lebendig einzumauern. Sie banden Regina an den Felsen und begannen, um sie eine Mauer zu errichten. Bis zuletzt hoffte sie auf das Mitleid des Grafen. Doch vergebens. In der Nacht wollte sich der Burgherr vom Gelingen seines Werkes überzeugen und ritt auf seinem Schimmel auf den Felsen. Oben angelangt, strauchelte sein Pferd, und mit lautem Aufschrei stürzten beide in den Abgrund. Von der Leiche des Grafen und dem Kadaver des Pferdes fehlte jedoch jede Spur. Es wird gemunkelt, der Teufel hätte sie geholt. Allerdings berichten Wanderer von donnerndem Hufenschlag und einer schemenhaften Reitergestalt, die in Vollmondnächten vom Reginafelsen stürzt. So muss der Graf zur Strafe den tödlichen Fall jedes Mal erneut erleiden. Noch heute ist am Reginafelsen eine gemauerte Stelle, die sich wie ein Schwalbennest an das Gestein fügt, zu sehen. Besonders gut ist die Stelle in der Hardegger Vorstadt zu erkennen!
Der nicht mit dem Fahrrad befahrbare Rundwanderweg 3 – zu steil, Stufen, Felsteile – beginnt für uns beim Gasthaus Hammerschmiede und führt recht hurtig nach oben. Zuerst geht es zum Reginafelsen, von dem aus man schon einen spektakulären Blick auf Hardegg hat. Die Felszunge ganz oben ist sozusagen eine Miniaturausgabe von manchen norwegischen Plätzen hoch über den Fjorden. Weiter geht es zum Max-Plateau, wo einem nun wirklich die ganze Stadt zu Füßen liegt. Ein prächtiger Rundumblick! Die Tour endet für uns dann auf der anderen Seite an der Thaya, wo wir die einzelnen Stationen des Kulturwanderweges erkunden. Ein Schild auf dem Reginafelsen informiert:
Die schöne Regina
Vor langer Zeit lebte auf der Burg Hardegg ein junger Graf, der vor keiner Schandtat zurückschreckte. Die junge, bildhübsche Regina aus Hardegg gefiel dem Grafen schon lange. Da Regina aber seinen schlechten Ruf kannte, widerstand sie seinen falschen Liebesschwüren. Weder Geschenke noch Drohungen konnten sie dazu bringen, mit dem Grafen mitzugehen.
Wutentbrannt befahl der Graf seinen Knechten, das Mädchen an der Felswand gegenüber der Burg lebendig einzumauern. Sie banden Regina an den Felsen und begannen, um sie eine Mauer zu errichten. Bis zuletzt hoffte sie auf das Mitleid des Grafen. Doch vergebens. In der Nacht wollte sich der Burgherr vom Gelingen seines Werkes überzeugen und ritt auf seinem Schimmel auf den Felsen. Oben angelangt, strauchelte sein Pferd, und mit lautem Aufschrei stürzten beide in den Abgrund. Von der Leiche des Grafen und dem Kadaver des Pferdes fehlte jedoch jede Spur. Es wird gemunkelt, der Teufel hätte sie geholt. Allerdings berichten Wanderer von donnerndem Hufenschlag und einer schemenhaften Reitergestalt, die in Vollmondnächten vom Reginafelsen stürzt. So muss der Graf zur Strafe den tödlichen Fall jedes Mal erneut erleiden. Noch heute ist am Reginafelsen eine gemauerte Stelle, die sich wie ein Schwalbennest an das Gestein fügt, zu sehen. Besonders gut ist die Stelle in der Hardegger Vorstadt zu erkennen!
Burg Hardegg
Die Burg Hardegg bietet nicht nur Stoff für viele Sagen und Legenden, sie erinnert auch an die Glanzzeiten Hardeggs. Im 10. Jahrhundert - also vor mehr als 1000 Jahren - wurde hier erstmals eine Wehranlage aus Holz errichtet. 1290 wurde Hardegg das erste Mal als Stadt erwähnt. Damals war Hardegg das Zentrum eines Herrschaftsgebietes im Norden Österreichs. Die Besitzer der Burg waren mächtig und spielten eine bedeutende politische Rolle im Land. Das alte Stadtrecht hat das überschaubare Städtchen bis heute behalten, auch wenn die großen Zeiten längst vorbei sind. Heute zählen nur noch rund 85 Menschen zu den ständigen Bewohnern Hardeggs. Der Name leitet sich übrigens aus dem Althochdeutschen ab und bedeutet soviel wie „Felsspitze im Wald”.
Die Burg Hardegg bietet nicht nur Stoff für viele Sagen und Legenden, sie erinnert auch an die Glanzzeiten Hardeggs. Im 10. Jahrhundert - also vor mehr als 1000 Jahren - wurde hier erstmals eine Wehranlage aus Holz errichtet. 1290 wurde Hardegg das erste Mal als Stadt erwähnt. Damals war Hardegg das Zentrum eines Herrschaftsgebietes im Norden Österreichs. Die Besitzer der Burg waren mächtig und spielten eine bedeutende politische Rolle im Land. Das alte Stadtrecht hat das überschaubare Städtchen bis heute behalten, auch wenn die großen Zeiten längst vorbei sind. Heute zählen nur noch rund 85 Menschen zu den ständigen Bewohnern Hardeggs. Der Name leitet sich übrigens aus dem Althochdeutschen ab und bedeutet soviel wie „Felsspitze im Wald”.
Ein Schild beim Nock an der Thaya informiert:
Der Nock
Der Nock, auch Nöck, Neck oder Nix genannt, lebt in Flüssen, Seen, Teichen, Quellen und Brunnen. Er ist eine Gestalt von eher bösem Charakter aus vielen Sagen, Mythen und Märchen, tritt aber auch ambivalent auf. Hier an der Thaya in Hardegg rankt sich eine weitere Sage um ihn. Seine fischartige Darstellung unterscheidet sich stark vom bekannteren Meeresgott des antiken Griechenland Poseidon oder dem altrömischen Neptun, die stets als kräftige Männer mit Dreizack, wallendem Haar und Bart abgebildet wurden.
Der Nock
Der Nock, auch Nöck, Neck oder Nix genannt, lebt in Flüssen, Seen, Teichen, Quellen und Brunnen. Er ist eine Gestalt von eher bösem Charakter aus vielen Sagen, Mythen und Märchen, tritt aber auch ambivalent auf. Hier an der Thaya in Hardegg rankt sich eine weitere Sage um ihn. Seine fischartige Darstellung unterscheidet sich stark vom bekannteren Meeresgott des antiken Griechenland Poseidon oder dem altrömischen Neptun, die stets als kräftige Männer mit Dreizack, wallendem Haar und Bart abgebildet wurden.
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Ein Schild beim Perlmuttknopf informiert:
Der große Perlmutt
Im Mittelalter glaubte man, die Perlen der Flussperlmuschel entstünden, indem die Muscheln in der Nacht auf die an das Gewässer angrenzenden Wiesen wandern um dort den Tau zu trinken; wovon sie dann schwanger würden. Wie vielen anderen Tieren sprach man auch der Flussperlmuschel mystische Heilkräfte zu. Vor 600 Jahren waren sich die Ärzte sicher, dass zerstoßene Perlen und andere Teile der Muschel Epilepsie, Schlaganfälle, Melancholie und die Pest heilen könnten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte man, dass die Perlen aus der selben Substanz aufgebaut sind wie die Schale. Die Thaya lief die Grundlage für das traditionelle und florierende Handwerk der Perlmuttknopferzeugung. In Hardegg besaß fast jedes Haus einen solchen Betrieb. Neben den Perlen der Muscheln wurden auch deren Schalen verarbeitet; zu Schmuck, Knöpfen und verschiedenen Ziergegenständen. Flussregulierung und Wasserverschmutzung führten ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem drastischen Rückgang der Bestände der der Flussperlmuschel, die an ihren Lebensraum höchste Ansprüche stellt. Mit den Msucheln verschwanden auch die Betriebe, denn wie das Wachstum der Muscheln erfolgt auch die Perlbildung sehr langsam: eine Perle von 4 mm Durchmesser benötigt eine Entwicklungszeit von 20 - 25 Jahren. Außerdem enthält nur etwa eine von 3000 Muscheln eine brauchbare Perle. Heute befindet sich im nur 6 km entfernten Felling die letzte österreichische Perlmuttdrechslerei. Im Gegensatz zur Blütezeit dieses Handwerks bezieht man heute die Ausgangsstoffe für die Herstellung von Perlmuttknöpfen aber nicht mehr aus der Thaya, sondern unter anderem aus Australien und Indonesien.
Der große Perlmutt
Im Mittelalter glaubte man, die Perlen der Flussperlmuschel entstünden, indem die Muscheln in der Nacht auf die an das Gewässer angrenzenden Wiesen wandern um dort den Tau zu trinken; wovon sie dann schwanger würden. Wie vielen anderen Tieren sprach man auch der Flussperlmuschel mystische Heilkräfte zu. Vor 600 Jahren waren sich die Ärzte sicher, dass zerstoßene Perlen und andere Teile der Muschel Epilepsie, Schlaganfälle, Melancholie und die Pest heilen könnten. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte man, dass die Perlen aus der selben Substanz aufgebaut sind wie die Schale. Die Thaya lief die Grundlage für das traditionelle und florierende Handwerk der Perlmuttknopferzeugung. In Hardegg besaß fast jedes Haus einen solchen Betrieb. Neben den Perlen der Muscheln wurden auch deren Schalen verarbeitet; zu Schmuck, Knöpfen und verschiedenen Ziergegenständen. Flussregulierung und Wasserverschmutzung führten ab der Mitte des 20. Jahrhunderts zu einem drastischen Rückgang der Bestände der der Flussperlmuschel, die an ihren Lebensraum höchste Ansprüche stellt. Mit den Msucheln verschwanden auch die Betriebe, denn wie das Wachstum der Muscheln erfolgt auch die Perlbildung sehr langsam: eine Perle von 4 mm Durchmesser benötigt eine Entwicklungszeit von 20 - 25 Jahren. Außerdem enthält nur etwa eine von 3000 Muscheln eine brauchbare Perle. Heute befindet sich im nur 6 km entfernten Felling die letzte österreichische Perlmuttdrechslerei. Im Gegensatz zur Blütezeit dieses Handwerks bezieht man heute die Ausgangsstoffe für die Herstellung von Perlmuttknöpfen aber nicht mehr aus der Thaya, sondern unter anderem aus Australien und Indonesien.